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Ingrid Babendererde: Inhalt Kapitel 12

1.176 / ~2 sternsternsternsternstern_0.2 Jessica B. . 2017
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2016

Jessica B. ©
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In dem von Uwe Johnson geschriebenen Roman “Ingrid Babendererde – Reifeprüfung 1953” der zwei Jahre nach seinem Tod posthum veröffentlicht wurde, geht es um die drei Freunde Ingrid, Klaus und Jürgen die kurz vor ihrem Abitur stehen, jedoch durch den sogenannten Kirchenkampf aufgefordert werden Stellung zu beziehen und dadurch zu Gegnern des Systems der DDR werden.

Das 12. Kapitel, auf welches ich mich in meiner folgenden Analyse beziehen werde, steht noch relativ am Anfang des Romans, leitet aber die Wendung im Schulalltag ein und zeigt wie sich die FDJ langsam als einzig angesehene und erlaubte Jugendorganisation etabliert und stellt die Hauptfiguren vor das Problem, mit dieser Situation umzugehen, ohne ihre persönlichen Meinungen und Ansichten zu verschweigen.


Die drei Hauptfiguren Ingrid, Klaus und Jürgen bereiten sich auf das Abitur vor und verbringen viel Zeit miteinander. Ingrid und Klaus sind ein Paar in der Geschichte, Jürgen der gemeinsame Freund der beiden ist allerdings ebenfalls in Ingrid verliebt. Alle drei gehen in eine Klasse auf die Gustav-Adolf-Oberschule welche von einer Marxistischen Grundhaltung bestimmt wird.

Nachdem Elisabeth Rehfelde, eine Mitschülerin der dreien und Mitglied in der FDJ sowie der Jungen gemeinde, von einem anderen Schüler vor das Ultimatum gestellt wird nur einer Jugendorganisation angehören zu können, wirft sie ihr Mitgliedsbuch der FDJ auf dem Boden.

Dadurch wird sie Thema in der nächsten Sitzung der FDJ bei der sich Jürgen für sie einsetzt. Später wird Elisabeth aber trotzdem der Schule verwiesen. Jürgen der weiter versucht die Reaktion zu rechtfertigen erhält eine Ermahnung und Ingrid wird aufgefordert in einer von dem Direktor einberufenen Versammlung Stellung zu dem Vorfall zu beziehen.

Da sie sich aber für den freien Willen ausspricht und somit auf die Seite von Elisabeth stellt wird auch sie vom Abitur ausgeschlossen und flieht mit Klaus zusammen und unterstützt von Jürgen in den Westen.


In dem 12. Kapitel ist der Held Jürgen und sein Gut ist es die anderen Mitglieder der FDJ in einer Sitzung davon zu überzeugen Elisabeth Rehfelde in Frieden zu lassen und ihr ihren Ausbruch zu verzeihen. Am Anfang des Kapitels sitzt Jürgen noch am Schreibtisch und lernt für seine bevorstehenden Abiturklausuren.

Nachdem er damit fertig ist räumt er auf und schreibt seiner Mutter eine Notiz das er zu der Sitzung der FDJ geht. Mit der Notiz wird deutlich das Jürgen kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter hat, denn er überlegt noch wie es wäre würde er statt: „Bin zur Sitzung“, „liebe Mutter, ich bin .“ schreiben würde (Z.

S. 51). Er lässt das geschriebene aber wie es ist, weil er „findet, dass es nicht ginge“ (Z. S. 51). Jürgen ist anders als seine Freunde überzeugtes und sehr engagiertes Mitglied in der FDJ was seiner Mutter allerdings nicht gefällt. Daher auch das zerrüttete Verhältnis. Seine Mutter kann nicht verstehen wie Jürgen als ihr Sohn und Sohn eines Nazis sich dem Sozialismus zuwenden konnte.

In der Schule bei der Sitzung angekommen begrüßt er die anderen Mitglieder mit dem Gruß der FDJ ‘Freundschaft”. Unteranderem Dieter Seevken der der Opponent in dem Kapitel ist. Er hatte seine Mitschülerin, Elisabeth Rehfelde , vorher provoziert in dem er ihr unterstellte Mitglied einer Verbrecherpartei zu sein mit der die Junge Gemeinde gemeint war.

Die Junge gemeinde ist eine evangelische Kirchengruppe die als kapitalistisch angesehen ist und der unterstellt wird Spione in die Führungsetagen der FDJ einschleusen zu wollen. Nachdem Dieter sie vor das Ultimatum gestellt hatte sie könne nur Mitglied in einer der beiden Parteien sein (Z.

S. 53) hat Elisabeth ihm ihr Mitgliedsbuch vor die Füße geworfen was Dieter für verrückt hält (Z. S. 53). Um diesen Sachverhalt geht es auch vorrangig in der Sitzung. Weiter sind noch „die schwarze“ Annegret (Z. S. 52) anwesend und „das Peterken aus der 9A“. Peter kommt aber erst dazu, nachdem Dieter den Sachverhalt erklärt und sein Verhalten gegenüber Jürgen gerechtfertigt hat.

S. 54) Peterken nickt direkt, versichert sich aber im Nachhinein nochmals ob sie denn auch denn Vorfall mit Elisabeth meinten. Hier wird deutlich wie bedeutsam es für die Schüler war wenn sich jemand gegen die allgemein hoch angesehene FDJ stellte. Nachdem gefragt wurde wo das weggeworfene Mitgliedsbuch von Elisabeth abgeblieben ist stellt sich raus das Peterken es an sich genommen hat und er gibt es in der Sitzung an Jürgen weiter.

Jürgen schaut sich das Mitgliedsbuch genauer an und spricht mit Annegret darüber ob der Mitgliedsbeitrag schon abgerechnet ist, was er aber noch nicht ist. Anschließend wird die Frage aufgeworfen ob Dieter nicht gewollt hatte ob Elisabeth die Mitgliedschaft in der Jungen Gemeinde aufgebe was er bejaht.

Die Mitglieder einigen sich darauf, dass obwohl der Vater von Elisabeth Großbauer ist, dies unerheblich ist. Die Stellung des Vaters wird dabei angesprochen da Großgrundbesitzer als klassenfeindlich angesehen werden und somit den Kapitalismus erhalten wollen, gegen den die FDJ ist.

S. 55). Jürgen ist die ganze Situation unangenehm denn er findet er hätte augenscheinlich eine Strafpredigt gehalten (z. S 55). Doch es sieht so aus als habe Jürgen sein Gut erreicht denn er hat scheinbar die anderen Mitglieder davon überzeugt das sie Elisabeth in Frieden lassen.

Anschließend überlegen sie welche Themen sie für die Wandzeitung besprechen könnten, da ihnen die aktuellen Themen wie „die Großbauten des Kommunismus und der Wolga-Don-Kanal nun unwichtig erscheinen. Peterken schlägt vor das Kugelkreuzler Stellung zur Sondernummer an der Wandzeitung nehmen könnten und so reden sie über dieses scheinen wieder freundschaftlich beisammen zu sitzen und zu reden.

Im großen und Ganzen wird klar das keiner sich so richtig zu seiner eigenen Meinung äußern möchte was die FDJ und andere Jugendorganisationen angeht. Trotzdem gibt es Mitglieder wie Dieter die sich voll und ganz der Kontrolle der FDJ verschrieben haben und andere wie Jürgen denen die Praktiken mancher Sozialisten nicht gefallen.

Man merkt aber das die Schüler sich alle entwickeln vor allem wen man bedenkt das auch Dieter vorher nicht ganz so überzeugt der FDJ gegenüberstand wie bei dem Vorfall mit Elisabeth. Dieser Wandel bezieht sich auf die damalige Situation in der die Sozialisten nach und nach versucht haben alle anderen Organisationen schlecht zu machen und die Schüler teilweise mit zwang versuchen haben in der FDJ zu halten.


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