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Zusammenfassung
Geowissenschaften

WWU Münster

2011

Andrea K. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 54153







Abstract

„Humangeographie im Spannungsfeld von Gesellschaft und Raum“

Hans Gerbhardt, Paul Reuber


Der Text „Humangeographie im Spannungsfeld von Gesellschaft und Raum“ wurde von Hans Gerbhardt und Paul Reuber verfasst und als Einstieg zum 5. Kapitel „Humangeographie“ im Buch „Physische Geographie und Humangeographie“ veröffentlicht.

Die beiden Autoren erklären in diesem Artikel die Breite und Vielfalt der Humangeographie. So erläutern sie die Schwierigkeit einer einheitlichen Definition, da die wissenschaftliche Arbeit der Humangeographie immer eingebunden sei in die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und in die Zeit.

Aber auch aktuelle Definitionen aus den Lehrbüchern unterscheiden sich maßgeblich in ihrer Schwerpunktsetzung. Gemeinsam seien den unterschiedlichen, aktuellen Definitionen allerdings der Zusammenhang von Raum und Gesellschaft. Das „Raum-Machen“ erfolge somit durch die Gesellschaft (Bsp.: Kölner Dom) und beeinflusse die „Geographien“.

Die Humangeographie müsse sich demnach in ihrer Forschung immer wieder dem zeitlichen und gesellschaftlichen Wandel anpassen. Daher könne man diese auch nicht als statistisches, sondern als ständig veränderndes Konzept bezeichnen.

In den letzten 100 Jahren haben sich die Strömungen der Humangeographie stetig verändert. Aktuell gehe man von fünf Leitlinien aus mit denen sich die Forscher beschäftigen. Die Geographie verändere sich von einer deskriptiven hin zu einer theoriegeleiteten Forschung, von physiognomisch zu sozialräumlich, von einer damalig wenig reflektierten Humangeographie über den analytisch-szientistischen Ansatz, hin zu einer Multiperspektiven-Wissenschaft.

Die Perspektiven, Denk- und Forschungstraditionen seien allerdings oft ähnlich. Ein weiterer Trend sei die Öffnung der Humangeographie zu Nachbarwissenschaften.

Die Entwicklung der Humangeographie seit dem Zweitem Weltkrieg bezeichne man als spatial turn. Dieser beschreibe die Entwicklung, nicht zuletzt durch die ökonomische und kulturelle Globalisierung,  hin zu einer Raumwissenschaft, die den Raum nicht als bloßes Objekt, sondern als sozial, ökonomisch und politisch interpretierbaren Raum verstehe.

So könne dieser aus quantitativ-szientistischer, strukturalistischer, handlungsorientierter und/oder sprach- bzw. zeichentheoretischer Sicht gedeutet werden. Als Forscher des „Räumlichen“ seien besonders Focault und Ed Soja zu nennen.

Die Humangeographie entwickelte sich allerdings nicht nur zu einer Raumwissenschaft, sondern durchlief verschiedene Phasen, in denen unterschiedliche Perspektiven dominierten. Diese Perspektiven ergänzten und erweiterten bereits bestehende Ansätze.

In dieser Zeit entstand außerdem die politökonomische Perspektive mit Schlagwörtern, wie der Radical Geography oder Regulationstheorie. Auch hier wird der Globalisierung viel Bedeutung zugemessen, vor deren Hintergrund die Ökonomie im Verhältnis zu Macht und Raum analysiert werden konnte.

Die aktuellsten Strömungen spiegeln sich in der poststrukturalistischen und erkenntnistheoretischen Perspektive wider. Diese Perspektiven führten abschließend zum „lingustic turn“, der im Gegensatz zu den anderen Forschungsrichtungen offene Fragen der Geographie sprachkritisch beleuchtete.

Dieser einführende Text bildet, neben der Einführung in das Thema der Humangeographie, eine Erklärung für die Anordnung der Schwerpunkte im Kapitel 5. Die Autoren weisen mehrmals darauf hin, dass es schwierig sei aktuelle Themen und Geschehnisse aufzugreifen, da die Humangeographie, wie bereits erwähnt, sich ständig verändere und an gesellschaftliche Prozesse anpasse.



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