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Abiturvorbereitung / Maturavorbereitung

Homo Faber: Inter­pre­ta­tion einer Text­stelle S. 150-152

915 Wörter / ~3½ Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Kerstin Z. im Okt. 2015
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Interpretation von Pflichtlektüren zum Abitur: Schülerwerke zu Emilia Galotti, Woyzeck, Die Physiker, Der Richter und sein Henker, Der Proceß, Homo faber, Maria Stuart
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Dokumenttyp

Abiturvorbereitung
Literaturwissenschaft

Homo Faber Analyse

Universität, Schule

Friedrich Hecker Schule Sinsheim

Note, Lehrer, Jahr

2015

Autor / Copyright
Kerstin Z. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 49818










Interpretation der Textstelle S. 150-152



Auf den Seiten 150-153 aus dem Bericht „Homo Faber“, der von Max Frisch im Jahre 1977 verfasst wurde, geht es um gedanklichen Rückblick Fabers an seine Europa Reise mit Sabeth.

Der zu interpretierende Textauszug spielt in Korinth, nachdem Sabeth ursprünglich vorhatte ihre Reise durch Europa nach Athen zu ihrer Mutter eigenständig fortzuführen, wovon Faber sie abhielt und die beiden daraufhin eine gemeinsame Mondfinsternis in Avignon verbrachten. In dieser Nacht erlebten sie Liebesbeziehung. Im Anschluss daran, spielt sich die Vorliegende Textpassage ab, in der Faber und Sabeth in Korinth einen Stopp machen. Nachdem sie bemerken, dass das einzige Gasthaus in der Stadt belegt ist, wanderten sie hinaus in die Nacht um unter einem Olivenbaum zu schlafen. Sie hörten in der Nacht das Gebell der Hirtenhunde bis alles verstummte. Dann spielten sie ein Spiel, bei dem sie verschieden Natureigenschaften in Verbindung mit Dingen aus ihrem Alltag in Verbindung brachten. Dieses Spiel dauerte die ganze Nacht an, bis es Tag wurde und Sabeth in Walters Armen den Sonnenaufgang erlebte. Sabeth konnte die Nacht als Gewinnerin des Spiels ausklingen lassen. Die Nacht war sehr kalt. Zum Schluss beschreibt Faber jede Einzelheit an Sabeths Bewegungen detailreich und wahrheitsgetreu und bringt seine starken Gefühle gegenüber Sabeth zur Geltung.

Seit Faber auf Sabeth getroffen ist, hat sich einiges in seinem Leben verändert. Er ist spontaner, offener und einfühlsamer geworden. Allein die Tatsache, dass er seine Arbeit unterbricht, nur um mit Sabet nach Athen zu reisen ist eine große Wandlung, da seine Arbeit für ihn sein Leben bedeutet.



Sie wandern einfach in die Nacht hinein ohne zu wissen wohin der „Saumpfad“ (S. 150) führt, in die Natur, wo es keine Technik gibt, ohne die sich Faber eigentlich unwohl fühlt. Sie warten auf den Sonnenaufgang, den er sonst immer gefilmt hatte, mit seiner Kamera, die er immer dabei hatte, um alles technisch Festzuhalten. Er schaut sich um und lässt sich auf die Natur ein, spielt mit Sabeth ein Spiel mit den Eindrücken, die er hat und verbindet diese mit technischen Dingen.

Noch vor wenigen Wochen empfand er die Auffassung der anderen in der Wüste nach dem Absturz des Flugzeuges als Unsinn, weibisch und hysterisch. Nun ist er derjenige, der die Gegebenheiten interpretiert, allerdings auf seine technische Sichtweise. Vergleiche wie „Mondlicht weiß wie Gips“ (S.150), das „Wiehern eines Esels in der Nacht [...] wie eine ungeschmierte Bremse!“ (S.151). Dies bringt seinen Charakter, alles auf technischer Ebene zu sehen, hervor. Dennoch erkennt man in dieser Szene auch, seine Veränderung, seine Emotionalität bricht durch und er zeigt eine Überfülle an Sprachbildlichkeiten. Durch Sabeth lernt Faber das „erleben“. Er empfindet die Natur zusammen mit Sabeth als Gegenwärtig und als ein Erlebnis. Sie sind weit weg von der Zivilisation, ohne einen Menschen zu treffen. Es ist Totenstille. Auch hier wird deutlich, dass sich Faber verändert hat. Der Mensch, der sich früher ohne Technik verloren vorkam ist jetzt in der Natur und unter freiem Himmel. „Unser Komet ist nicht mehr zu sehen“ (S.151), deutet darauf hin, dass etwas bald zu Ende gehen wird. Sie warten auf den Sonnenaufgang. Etwas Altes geht zu Ende und etwas Neues bricht an. Wie der Tag, der soeben einbricht. Da rauchen sie zusammen Ihre letzte Zigarette. Faber sucht die Nähe zu Sabeth. Sie machen alles Gemeinsam und sitzen zusammen, als wäre es ihr letzter gemeinsamer Abend. Als könnten sie es Ahnen. Ihre Wege werden sich nun bald „scheiden“. „Schwarze Inseln in hellen Buchten“ (S.151). Gegensätze wie Walter und Sabeth.



Sie sind doch sehr unterschiedlich. Sabeth hat seine Sichtweise zwar ein wenig gewandelt, trotzdem bleibt Faber aber ein technischer Mensch der viele Dinge mit technischen Abläufen in Verbindung bringt.

Die Szene ist eine Rückblende, Faber erinnert sich an diese Zeit mit Sabeth. Er ist sentimental. Die Farben, die Frisch verwendet ist zweigeteilt. Zu einem benutzt er Farben wie blau und violett, dunkle Farben, die eine gewisse Traurigkeit wiederspiegelt. Eine Stimmung die sich wie ein dunkler Schatten über die Situation legt. Zum anderen rot, eine Farbe die für Wärme, Geborgenheit und Liebe steht. Gefühle, die Faber vor einigen Monaten nie hätte zugelassen. Er empfindet viel für Sabeth und sie bewundert ihn und fühlt sich sehr wohl mit ihm. Genauso sind auch ihre Sprachen und Charaktere geprägt. Während Faber immer sehr sachlich und mit technischen Begrifflichkeiten Spricht, ist Sabeth noch voller Jugendlicher Fantasie und sieht die Dinge sehr natürlich. Auch der große Altersunterschied lässt die unterschiedliche Sprachentwicklung erklären. Weiterhin hat sich der Charakter von Walter Faber im Laufe dieser Handlung geändert. Mit Sabeth lernt er das Lieben und entwickelt erstmals Gefühle. Er erlernt Sentimentalität und ein wenig Kreativität. Der Umgang mit Menschen ist ihm nun nicht mehr ganz egal. Trotz all dem ist seine Sichtweise noch von technischer Art geprägt. Er verbindet einige Dinge immer noch mit technischen Produkten oder erklärt Phänomene auf technische Art. Sabeth verändert ihre Eigenschaften kaum. Sie ist geprägt von einer jugendlichen Spontanität und Erlebnisfreudig. Dies kann man auch am Anfang der Interpretation sehen, bei der sie den Vorschlag im freien zu schlafen sofort freudig aufnimmt. Eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit kann sie nicht vorweißen, ist aber dennoch sehr selbstständig. Ihre unreife Art macht Faber manchmal zu schaffen. Die Szene ist ein wichtiges Ereignis der Geschichte.



Faber beginnt sich durch die Begegnung mit Sabeth zu verändern, es ist ein Schlüsselerlebnis für ihn. Dies lässt sich auf viele Menschen übertragen, oft fängt man an sich durch die Begegnung mit einem Menschen oder durch ein Vorkommnis zu verändern. Veränderungen sind meist gut, sie bewirken etwas und bringen neue Ideen, Sichtweisen und Gedanken hervor.


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