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Unterrichtsplanung
Sportwissenschaft

Universität Freiburg

2,0, Haas, 2017

Regina B. ©
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ID# 66522







Unterrichtsbesuch im Fach Sport

Kepler Gymnasium Freiburg

Klasse: 6(b)         

Anzahl der SuS: 29


Thema der Unterrichtseinheit: Hinführung zum Zielspiel Handball

Thema der Stunde:   Erlernen des Zielwurfs (mit Aufsetzer) & Anwendung im Spiel 4:4


1    Die Klasse (Bedingungsanalyse)

Die Klasse der 6b setzt sich aus 19 Schülerinnen und 10 Schülern zusammen, sodass bei voller Anwesenheit 29 SuS am Unterricht teilnehmen. Die Klasse kann als eher leistungsstark, allgemein spielfähig und lebhaft bezeichnet werden.

Montags findet der Unterricht auf einem Hallendrittel statt. Hinsichtlich eines deutlichen Leistungsabfalls in der allgemein Sport- und Spielfähigkeit sind Ivan und Angela zu erwähnen. Auf die beiden gilt es während der Spielphasen ein besonderes Augenmerk zu richten, ob sie am Spielgeschehen teilnehmen (können).

Des Weiteren müssen potentielle Störungen aus der Gruppe um Elias, Florian, Ben und Tobias antizipiert werden. Wobei im Speziellen Elias den Unruheherd bildet. Abschließend soll auf eventuelle Jähzornanfälle von Leon verwiesen werden. Diese traten in der Vergangenheit ab und zu Frustmomenten auf und hatten manchmal sogar Gewaltausbrüche zur Folge.

Dies war in jüngster Vergangenheit nicht mehr der Fall, jedoch sollte gerade in den Spielphasen die emotionale Gemütslage immer wieder beobachtet werden.

Der  Beginn des Unterrichts findet um 9:40 Uhr nach der ersten großen Pause statt. Die Sportfachschaft hat sich auf ein Ende der zweiten Doppelstunde (3./4.) um 11:05 Uhr geeinigt, sodass ausreichend Zeit zum Umziehen bleibt, um die SuS anschließend in die große Pause zu entlassen.

Da dies in der Klasse der erste Unterricht sein wird, wird die Anwesenheit vom betreuenden Fachlehrer Herr Gündel während der Stunde übernommen, um möglichst ökonomisch die Stunde zu beginnen.

2    Unterrichtszusammenhang

Am Donnerstag, den 09.03.2017, wurde die Unterrichtseinheit Spielen (Zielspiel Handball) von Herrn Gündel begonnen. In dieser standen die Auffrischung und Wiederholung technischer wie auch individualtaktischer und gruppentaktischer Elemente im Vordergrund.

Datum

Stunde

Inhalt

Kompetenz-schwerpunkte

09.03.17

1+2

Ballgewöhnung & Koordination

Passen-Fangen

Parteiball Variationen

Techniken mit „neuem“ Handball (Prellen, Einhandpass)

Individual- und gruppentaktische Elemente anwenden (Anbieten, Freilaufen, Lücke erkennen)

Elementare gruppentaktische Verhaltensweisen sind bereits bekannt, sodass auf diese zurück gegriffen werden kann ohne diese explizit wiederholen zu müssen.

3    Sachanalyse

Der Schlagwurf bildet einerseits die Basis aller weiterführenden Wurftechniken (Laufwurf, Sprungwurf, Fallwurf) und ist andererseits auch der am häufigsten verwendete Wurf im Zielspiel Handball. Den Schlagwurf selbst unterscheidet man abermals in den Schlagwurf aus dem Stand, der zum Beispiel beim Siebenmeter verwendet wird und den Schlagwurf aus dem Lauf.

Letzteren verwendet man in vielen Situationen im Spiel, wie zum Beispiel beim Torabschluss oder in abgeschwächter Form als Pass. Man findet darüber hinaus in der handballspezifischen Literatur auch manchmal die Begriffe Stemmwurf oder Kernwurf.

Phasengliederung

 1.  Vorbereitungsphase (1.+ 2.Schritt)

Das linke Bein steht leicht innenrotiert in Schrittstellung und der Ball ist in der rechten Hand vor dem Körper. Nun wird der Ball nach hinten geführt. Der Wurfarm ist nahezu komplett gestreckt und der Ellbogen befindet sich fast auf Schulterhöhe.

Die linke Schulter ist leicht nach vorn versetzt. Der Oberkörper ist in leichter Hohlkreuz (Bogenspannung) Haltung. Anschließend überholt das rechte Bein mit einem Kreuzschritt das linke Bein.

 2. Hauptphase (3. Schritt)

Der linke Fuß setzt abschließend in Wurfrichtung auf. Mit dem Auflösen der Bogenspannung, wird der Körper nach vorne beschleunigt und durch die Rotation von linker (nach hinten) und rechter Schulter (noch vorne) wird Energie aufgebaut.

 3. Endphase

Mit dem rechten Fuß (für Linkshänder der linke Fuß) wird der Schwung vom Körper abgefangen. Der Blick des Werfers ist in Wurfrichtung. Der Körper sollte möglichst groß bleiben und nicht einknicken.


4    Didaktisch- methodische Vorüberlegungen

In der heutigen Stunde und in der Unterstufe im Allgemeinen wird aufgrund von pädagogischen Gesichtspunkten der Schlagwurf als Zielwurf mit Aufsetzer benannt, erlernt und geübt. Daher wird die Formulierung des Zielwurfs sowohl in der folgenden Ausarbeitung als auch innerhalb der Stunde verwendet.

Dies liegt darin begründet, dass ein gezieltes Werfen im Vordergrund steht, welches durch den Aufsetzer provoziert wird. Hiermit werden Verletzungen durch unkontrollierte Würfe minimiert.

Anschließend werden unterschiedliche koordinative Dribbelaufgaben durch die Lehrkraft vorgegeben, um die bisherigen Bewegungserfahrungen im Sinne der Bewegungserziehung zu erweitern. Innerhalb dieses Teils findet sowohl eine Steigerung der Schultermobilisation sowie -kräftigung statt, welche die anschließenden Belastungen der Zielwürfe vorentlasten sollen.

Darüber hinaus wird auf weitere Dehn- oder Mobilisationsübungen aufgrund des Alters verzichtet.

Die folgende Kombination aus Passübungen und -wettkämpfen dient inhaltlich erneut der Erweiterung der Bewegungserfahrungen (Pass hinter Rücken), der Festigung von Passen-Fangen, welche das zentrale Element der Mannschaftssportarten darstellt, um später miteinander zu spielen, als auch einer ersten Hinführung zur Anwendung des Zielwurfs mit Aufsetzer und einer Intensitätssteigerung.

Die Präsentation der Technikmerkmale findet vor der Einführung des Bodenpasses und der Wettkampfphase (Zielwürfe durch Stangentor) statt. In dieser Phase sollen sich die SuS kognitiv mit den zentralen Technikmerkmalen auseinandersetzen und diese benennen können. Geübt und angewendet wird dies bereits in reduzierten Form bei den Bodenpässen.

Hier findet der erste Hinweis auf Fairplay statt. Die Lehrkraft weist darauf hin, dass jede Gruppe ehrlich ist indem sie nur erfolgreiche Pässe (1 Bodenkontakt und ohne Fangfehler gefangen vom Mitspieler) zählt. Bei solch einer Wettkampfform in der die Lehrkraft nicht alle Pässe/SuS kontrollieren kann liegt eine potentielle Gefahr des „Schummelns“.

Durch die Verkleinerung des Zielfeldes wird der Präzisionsdruck für die SuS erhöht, sodass die Genauigkeit bei dem Zielwurf erhöht werden muss. Die Organisation der Staffel ist der Klasse sehr gut bekannt, da sie eine wiederkehrende  Methode in Herrn Gündels Unterricht darstellt und wird daher übernommen.

Im Anschluss wird eine kurze Trinkpause durchgeführt und der Aufbau an die 4 Teams deligiert.

Vor dem Hauptteil II werden die Goldenen Regeln für alle SuS eingeführt, da es die erste Sportstunde der Lehrkraft ist. Aus vorherigen Spieleinheiten von Herrn Gündel sind bereits die Schrittfehler- und Kein Dribbling Regel bekannt.

Die Gesamtheit der Regeln soll jedoch noch einmal kurz vorgestellt werden, um alle SuS auf den gleichen Stand zu bringen sodass ein Spielfluss auf allen drei Feldern gewährleistet werden kann. Da es bereits im letzten Schuljahr als auch in diesem Schuljahr Probleme gab, dass der ballführende Spieler/die ballführende Spielerin von mehreren Verteidigern unter Druck gesetzt wurde, sodass der Spielfluss unterbrochen wurde, wird in der heutigen Stunden auf das Anzählen als Regel zu Beginn verzichtet.

Beim Stangentorball in Hauptteil II haben die SuS mehrere Ziele wodurch potentiell Überzahlsituationen durch einen Wechsel auf ein neues Ziel kreiert werden können. Sollten trotz der allgemein hohen Spielfähigkeit kaum oder zu wenig erfolgreiche Zielwürfe erzeugt werden kann die Spielerzahl reduziert werden oder eine Regeländerung durchgeführt werden.

Im Hauptteil III bekommt das Spiel Aufsetzerball im 3:3 sowohl durch das Tor (Wand bzw. Vorhang) und die Wurflinie, die nicht überschritten werden darf, immer handballspezifischere Züge. Darüber hinaus müssen nun auch die beiden Torhüter überspielt werden.

Der Verteidiger an der Wurflinie wird vorgegeben, dass nicht alle drei SuS das Tor hüten wodurch vermutlich sehr wenig Erfolgserlebnisse/Tore erzielt würden. Aufgrund der hohen Anzahl an SuS wird darüber hinaus das 2:2 als Spielform nicht in Betracht gezogen, da somit lediglich nur die Hälfte der Klasse aktiv am Spielgeschehen teilnehmen würde.

Am Stundenende soll kurz über gelungene Zielwürfe reflektiert werden und ein Ausblick auf die kommende Stunde gegeben werden.


5    Unterrichtsziele

a) Bezug zum Bildungsplan 2016

1. motorisch

  • Die SuS können die erlernten sportspielspezifischen Bewegungs- und Balltechniken (Schlag als Aufsetzer) in vereinfachten Spielen (Stangentorball, Aufsetzerball, Aufsetzerball mit Störer) anwenden
  • Die SuS können sportspielübergreifende technische (Passen und Fangen) und taktische Basisfertigkeiten und -fähigkeiten in kleinen Spielen (Stangentorball, Aufsetzerball, Aufsetzerball mit Störer) anwenden.

2. kognitiv/reflexiv

  • Die SuS können die Technikmerkmale des Zielwurfs (Schlagwurf mit Aufsetzer) bennen und erkennen
  • Die SuS können Spielregeln in Kleinen Spielen und Spielformen benennen und einhalten (Goldene Regeln)
  • Die SuS einfach Spielleitungsaufgaben übernehmen (Schiedsrichterfunktion bei Stangentorball, Aufsetzerball, Aufsetzerball mit Störer)
  • Die SuS können ihre Emotionen unter Anleitung kontrollieren (z.B Schiedsrichterentscheidung)

b) Unterrichtsziele der Einheit/des Vorhabens: 


6    Literaturangaben:

Bildungsplan Baden-Württemberg 2016. Zugriff am 11.03.2017 unter:

Ehret, A. et al. : Handball-Handbuch. 3. Auflage. Bd. 2, Philippka-Verlag, Münster 1995

Emrich, A.: Spielend Handball lernen in Schule und Verein, Wiebelsheim 2007.


7    Materialien: „Goldene Regeln“


Goldene Regeln

1. Körperkontakt = Foul (Fairplay geht vor)

2. Mit dem Ball nur 3 Schritte

3. Bei Fehler/Aus wird der Ball auf den Boden gelegt

4. Kein Dribbling

 


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