Hermann Hesse
Ich bin am 2. Juli 1877 in Calw, das ist in
Württemberg, als Sohn des baltischen Missionars – später auch Leiter des
„Calwer Verlagshaus“ – Johan Hesse und dessen Frau Marie geboren. Zuvor hatten
wir die russische Staatsangehörigkeit, aber da wir von 1881 bis 1886
in Basel wohnten, beantragten wir die Schweizer Staatsangehörigkeit. Später,
also nach 1886, sind wir wieder zurück nach Calw gezogen.
Von 1890 bis 1891 besuchte ich die Lateinschule in Göppingen, um
mich auf das württembergische Landesexamen vorzubereiten. Das tat ich, weil ich
die Chance für eine kostenlose Ausbildung zum Theologen bekam, weswegen ich
auch die württembergische Staatsangehörigkeit beantragen musste. Ich war von 1891
bis 1892 als Seminarist im evangelischen Klosterseminar in Maulbronn
tätig, wobei ich nach dem 7. Monat floh. Ein Jahr darauf habe ich das
„Einjährig-Freiwilligen Examen“ absolviert.
1895 bis 1898 beschäftigte ich mich mit einer Buchhändlerlehre in
Tübingen. Meine erste Buchpublikation „Romantische Lieder“ erschien im Oktober 1898.
Im Jahr 1899 habe ich mit dem Schreiben des Romans „Schweinigel“
begonnen. Nachdem ich 1900 Artikel und Rezensionen für die Allgemeine
Schweizer Zeitung zu schreiben begann, bekam ich einen gewissen lokalen Ruf,
der mich im gesellschaftlichen Leben sehr unterstützte. 1903 war ein
Jahr, in dem ich viele aufregende Dinge erlebte. Ich verlobte mich mit Maria
Bernoulli, war kurz vor dem Abschluss der Niederschrift des
„Camenzind“-Manuskripts, was der Grund für meine Einladung beim S. Fischer
Verlag in Berlin war und außerdem begann ich mit der Niederschrift von „Unterm
Rand“ in Calw. Ich könnte behaupten, dass ich 1905 der glücklichste
Mensch auf Erden gewesen sei, denn da bekam ich meinen ersten Sohn, Bruno.
Gleich 1 Jahr darauf erschien mein Werk „Unterm Rand“ bei S. Fischer Verlag in
Berlin. Das waren die schönsten Jahre für mich. Auch weiterhin genoss ich mein
Leben und brachte 1909 einen zweiten Sohn auf die Welt, Heiner. Alle
guten Dinge sind drei. 1911 erblickte mein dritter Sohn, Martin, das
Licht der Welt. Am Ende des selben Jahres unternahm ich eine unvergessliche
Reise durch Indien mit meinem Maler-Freund Hans Sturzenegger. 1912 habe
ich Deutschland für immer verlassen und bin anschließend nach Bern gezogen.
Mittlerweile erschienen mehrere Schriften von mir, wie zum Beispiel „Gertrud“
oder „Roßhalde“. 1916 war ein sehr trauriges Jahr für mich, mein Vater
ist gestorben, meine Frau hatte Schizophrenie und mein jüngster Sohn Bruno
wurde erkrankt. Das alles führte bei mir zu einem Nervenzusammenbruch,
woraufhin ich meine erste psychotherapeutische Behandlung hatte.
Einige Jahre darauf - um konkret zu sein 1923 - ließ ich mich von Marie
scheiden und heiratete 1 Jahr später Ruth. Im selben Jahr wurde ich Staatsbürger
der Schweiz.
Ich verfasste mehrere Werke in den folgenden Jahren, da wären zum Beispiel
„Gedicht des Malers“ „Demian“, „Klingsors letzter Sommer“, „Siddhartha“ uvm. 1944
wurde mein Verleger verhaftet aber 2 Jahre darauf konnten meine Werke wieder in
Deutschland gedruckt werden und im selben Jahr bekam ich einen Nobel Preis. 1951
und 1952 veröffentliche ich einige Dichtungen und Prosatexte, sowie das
Werk „Piktors Verwandlung“. Im Jahr 1955 erhielt ich den Friedenspreis
des deutschen Buchhandels und 1956 wurde der Hermann-Hesse-Preis durch
die Förderungsgemeinschaft der deutschen Kunst Baden-Württemberg e.V.
gestiftet.
Und 1962 verabschiedete sich Hermann Hesse von der Welt. Er starb in
Montagnola, Tessin.
Wörter: 527
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