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Fachbereichsarbeit
Geschichte / Historik

Missionsgymnasium St. Antonius, Bardel

09 Punkte, Herr Görgen, 2013

Johannes D. ©

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ID# 39960









Helmut Schmidt und die RAF- Herausforderung für die Bundesrepublik










Facharbeit im Fach: Seminarfach











Missiongymnasium St. Antonius 11.2



Seminarfach


Thema der Facharbeit: Helmut Schmidt und die RAF- Herausforderung für die Bundesrepublik


Name des Fachlehrers: Herr Görgen


Ausgabetermin: 9. Februar

Abgabetermin: 23. April











Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

Seite 4

2 Helmut Schmidt

2.1 Leben vor der Politik

2.2 Politische Laufbahn

2.2.1 Politik vor dem Kanzleramt

2.2.2 Die Kanzlerschaft

2.2.3 Heutige politische Position

Seite 4

Seite 4

Seite 5

Seite 5

Seite 6

Seite 8

3 Die Rote Armee Fraktion (RAF)

3.1 Vorgeschichte

3.2 erste Generation

3.3 zweite Generation

3.4 dritte Generation

3.5 Auflösung

Seite 8

Seite 9

Seite 9

Seite 10

Seite 12

Seite 12

4 Deutscher Herbst

4.1 Verlauf des Herbstes 1977

Seite 12

Seite 12

5 Fazit

Seite 14

6 Literaturverzeichnis

Seite 16

7 Anhang

Seite 17








1 Einleitung

Der deutsche Politiker der SPD, Helmut Schmidt (geboren 1918), führte die sozialliberale Koalition Willy Brandts als fünfter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschlands fort. Seine Kanzlerschaft war vor allem durch die große Bedrohung des Terrorismus der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) geprägt, wodurch er sich vielen schwerwiegenden Entscheidungen gegenübergestellt sah.


Diese Facharbeit handelt von der Herausforderung für die Bundesrepublik Deutschland durch die RAF, wie Helmut Schmidt auf diese Herausforderung reagierte und über den Höhepunkt des linksextremistischen Terrorismus, den sogenannten „Deutschen Herbst“(1977).


2 Helmut Schmidt

2.1 Leben vor der Politik

Abbildung 1: Helmut Schmidt (1977)

Helmut Schmidt wurde am 23. Dezember 1918 als

Sohn des Diplomhandelslehrers und Studienrats Gustav Schmidt und seiner Frau Ludovika in Hamburg-Barmbek geboren. Er besuchte die Lichtwarkschule, an der er sein großes Interesse für Kunst und Musik entdeckte. An der selben Schule machte er auch 1937 sein Abitur.


Nach seinem Abitur leistete er seinen sechsmonatigen Arbeitsdienst ab und wurde anschließend im Oktober 1937 zum Wehr- und schließlich Kriegsdienst im 2. Weltkrieg eingezogen. Schmidt stand dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber, wollte aber nicht aktiven Widerstand leisten und sah den Wehr- und Kriegsdienst als eine Pflicht an, die er zu erfüllen hatte. Schnell stieg er zum Offizier auf und diente an der Ostfront. Außerdem wurde er auch in Berlin und an der Westfront eingesetzt. Bei Soltau in der Lüneburger Heide wurde er dann im April von einem gegnerischen Soldaten verletzt und in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 31. August entlassen wurde.


Helmut Schmidt heiratete am 27. Juni 1942 seine frühere Klassenkameradin Hannelore „Loki“ Glaser. Ihr 1944 geborener Sohn Moritz verstarb im Alter von nur 9 Monaten an einer Krankheit. 1447 bekamen sie eine Tochter, die später im Bank- und Finanzwesen tätig war. Zu den beiden Geburten kamen noch 6 Fehlgeburten, die den gemeinsamen Traum einer großen Familie unmöglich werden ließen.


Nach seiner Gefangenschaft entschloss er sich im Herbst 1945 für ein Studium der Volkswirtschaft, welches er 1949 mit einem Abschluss als Diplomvolkswirt beendete.


1946 schloss er sich der SPD an.1 2


2.2 Politische Laufbahn

      2.2.1 Politik vor dem Kanzleramt

      Nachdem Helmut Schmidt 1946 der SPD beigetreten ist, war er zunächst im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) tätig und dort 1947/48 sogar Bundesvorsitzender. Von 1953 bis 1962 und 1965 bis 1987 war Schmidt, nachdem er Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung und ab 1952 Verkehrsdezernent in der Behörde für Wirtschaft und Verkehr in Hamburg war, Abgeordneter der SPD im Deutschen Bundestag.

      Helmut Schmidt hat sich als hervorragender Redner im Bundestag ausgezeichnet und wurde zum Vertreter einer eher jüngeren Generation. Außerdem machte er sich einen Namen als Krisenmanager, wie zum Beispiel durch die Hochwasser- Katastrophe in Hamburg, bei der er alle Verantwortung auf sich nahm und die Hilfsmaßnahmen, Rettungsarbeiten und die internationale Hilfe koordinierte.

      Nur kurz nach seinem Wiedereinzug in den Bundestag 1965, wurde er in der Großen Koalition von 1966 zwischen SPD und CDU/CSU Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Bundestag. Außerdem war Schmidt von 1958 bis 1961 Mitglied des europäischen Parlaments und 1961 Polizeisenator Hamburgs.

      Nach der Beendigung der Großen Koalition und dem Wahlsieg der SPD 1969 gingen diese eine sozialliberale Koalition mit der FDP ein, in welcher Helmut Schmidt von Bundeskanzler Willy Brandt als Bundesminister für Verteidigung berufen wurde. 1972 übernahm er zusätzlich das Amt des Finanz- und Wirtschaftsministers, nachdem Karl Schiller zurückgetreten war.

      1974 wurde Helmut Schmidt zum 5. Bundeskanzler der Deutschen Bundesrepublik gewählt.1 2


2.2.2 Die Kanzlerschaft

Nach dem Rücktritt Willy Brandts wurde Helmut Schmidt vom Bundestag zum 5. Bundeskanzler gewählt. Seine Kanzlerschaft war von großen Herausforderung wie der Wirtschafts- und Ölkrise und dem linksextremistischen Terrorismus der Roten Armee Fraktion.


Mitte der 70er Jahre stieg der Ölpreis, auf Grund des Krieges zwischen Israel und den arabischen Staaten, zum ersten mal stark an. Zu diesem Zeitpunkt wurde die große Abhängigkeit der westlichen Ländern von Öl deutlich und es trat eine hohe Anzahl von Arbeitslosen auf. Helmut Schmidt erkannte, dass man die Krise nur in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Wirtschaftsnationen bewältigen kann. Mit Hilfe des französischen Präsidenten
Valéry Giscard d’Estaing führte er 1975 ein jährliches Treffen der wirtschaftlichen Großmächte ein, das bis heute besteht. Bei diesem Treffen besprechen die Nationen ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik.


1976/77 begann die Sowjetunion nukleare Mittelstreckenraketen, die auf Europa gerichtet waren, zu stationieren. Die Nato fasste daraufhin die Entscheidung, auf die Helmut Schmidt großen Einfluss hatte, des „Nato-Doppelbeschlusses“ . Dieser besagt, dass auch Mittelstreckenraketen in Europa stationiert werden, falls die Verhandlungen mit der Sowjetunion fehlschlagen würden. Damit stieß Helmut Schmidt auf viel Kritik auch innerhalb der Partei und es formte sich eine Friedensbewegung gegen nukleare Aufrüstung. Dadurch verlor er Halt in der Partei. Nachdem die Verhandlungen mit der Sowjetunion scheiterten, wurden, bis sich 1987 die USA und die Sowjetunion auf Abrüstung einigten, Mittelstreckenraketen von der Nato stationiert.


Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Herausforderung, stellte der Terrorismus ein großes Problem für die Bundesrepublik Deutschland, während der Kanzlerschaft Schmidts, da. Aus einer studentischen Protestbewegung bildete sich die linksextremistische Terrorgruppierung Rote Armee Fraktion (RAF). Diese war um 1977 für viele Entführungen, Morde und Anschläge verantwortlich. Anfangs ging Schmidt, wie bei der Entführung des deutschen Politikers Peter Lorenz 1975, auf die Forderungen der Entführer ein, sah dies jedoch später als Fehler. So änderte er seine politische Einstellung zum Terrorismus und versuchte weitgehend den Forderungen der Terroristen nicht mehr einzugehen und der RAF mit Klarheit und Härte entgegenzutreten. Dadurch gelang es Schmidt die Bundesrepublik vor größerem Schaden zu bewahren.


Helmut Schmidt schaffte es sich einen Ruf als Krisenmanager zu erarbeiten, da er die meisten der Herausforderungen gewissenhaft und gut löste.

Im Spätsommer 1982 scheiterte die Koalition der SPD und der FDP, da es größere Differenzen in Wirtschafts- und Sozialpolitik gab. Daraufhin wurde am 1. Oktober 1982 durch ein Misstrauensvotum mit den Stimmen der CDU/CSU und der Mehrheit der FDP Helmut Kohl zum Nachfolger Schmidts gewählt.1 2


2.2.3 Heutige politische Position

Helmut Schmidt ist immer noch Politiker bei der SPD und außerdem ist er Mitherausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“.


Helmut Schmidt ist für striktere Zumutbarkeitskriterien für Arbeitslose und Befürworter der Kernenergie und somit gegen den Ausstieg aus der Atomkraft.
Die multikulturelle Gesellschaft bezeichnet der als „Illusion der Intellektuellen“3 und stellt den Versuch auf eine solche Gesellschaft ab zu zielen als Fehler dar.

Außenpolitisch fordert er mehr Zusammenarbeit der EU und Deutschlands mit wichtigen Entwicklungsländern wie China und Indien.4


3 Die Rote Armee Fraktion (RAF)


Abbildung 2: Logo der RAF

Die Rote Armee Fraktion war eine linksextremistische Terrorgruppierung zwischen den 1970er und 1990er Jahren in Deutschland. Die RAF ist für viele Morde, Entführungen und Bombenanschläge in dieser Zeit verantwortlich und stellte eine große Bedrohung für die Nation da.

Im Oktober 1977 kam die RAF zu ihrem terroristischen Höhepunkt, dem sogenannten „Deutschen Herbst“.

3.1 Die Vorgeschichte

In den 1960er Jahren bildete sich in Deutschland eine Studentenbewegung, die sich kritisch gegenüber dem Kapitalismus, der damaligen Lebensweise und dem Verhalten im Nationalsozialismus, sowie die Politik der USA und dem Vietnamkrieg, gegenüberstellte.


Aus einem kleinen Teil dieser Prostestbewegung deutscher Studenten entstand die RAF, die überzeugt war, dass man mit Waffengewalt gegen das politische System vorgehen müsse.


Der Plan die RAF zu gründen trat nach dem Verursachen von Bränden am 2. April 1968 in zwei Frankfurter Kaufhäusern mit Hilfe von Zeitzündern durch Andreas Baader(1943-1977), Gudrun Ensslin(1940-1977), Thorwald Proll(geb. 1941) und Horst Söhnlein(geb 1943) angesehen. Diese wurden nur 2 Tage darauf festgenommen. Jedoch tauchten Baader und Ensslin, direkt nachdem sie auf Grund einer Revision des Verfahrens frei gekommen sind, unter und gründeten mit Hilfe ihres Anwalts Horst Mahler eine Stadtguerilla. Dieses Vorhaben wurde aber durch die Verhaftung Baaders erschwert.1 2


3.2 Die erste Generation

Eine offizielle Gründung der RAF fand nicht statt, doch die Befreiung Baaders aus der Haft wird als erste Handlung der RAF angesehen. Die Journalistin Ulrike Meinhof gab unter falschem Vorwand an ein Gespräch mit Andreas Baader zu führen, um ein Buch zu schreiben. Dadurch wurde er in das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen in Berlin verlegt, wo er dann unter Anwendung von Waffengewalt befreit wurde.


Der sogenannte harte Kern der Vereinigung, die Führungskräfte, bestand aus Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Holger Meins, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe, welche zur Vorbereitung eine militärische Ausbildung in Joardanien erhileten. Die restlichen Anhänger und Gehilfen bei Überfällen und Anschlägen der RAF waren Sympathisanten .


Erst fiel die RAF durch Banküberfälle und Diebstähle auf, die zum Existenzerhalt im Untergrund dienten. Nach der öffentlichen Ankündigung der Stadtguerilla und des bewaffneten Wiederstandes, wurde durch den Staat die Fahndung nach den etwa 50 Mitgliedern eingeleitet.


Die ersten Todesopfer forderte der Terror 1971. Ab diesem Zeitpunkt fanden regelmäßig Morde und Tote sowie Verletzte durch Bombenanschläge der RAF statt, wie zum Beispiel in der Mai-Offensive 1972, wo bei 4 Sprengstoff -anschlägen gegen staatliche und US-Militäreinrichtungen 4 Menschen getötet und 30 verletzt worden sind.


Im Juni wurde die gesamte Führungskraft der RAF festgenommen. Holger Meins starb im November 1974 nach einem Hungerstreik in der JVA. Im Mai 1975 wurden die Festgenommenen schließlich zu Lebenslanger Haftstrafe im Sicherheitstrakt der JVA Stuttgart-Stammheim verurteilt.


Die führenden Mitglieder der RAF starben alle zwischen 1976 und 1977 in der JVA, meistens an Selbstmord. Ulrike Meinhof erhängte sich am 9. Mai 1976. Baader, Ensslin und Raspe begingen in der Todesnacht von Stammheim am 18. Oktober 1977 Selbstmord. Bis zu ihrem Tode stand die Führung der RAF in Kontakt zur Außenwelt und führte ihr Organisation von dem Gefängnis aus an.1 2


      3.3 Die zweite Generation

      Die zweite Generation der RAF bildete sich nach der Verhaftung der Führung. Sie verfolgtem vor allem die Aufgabe die inhaftierten Mitglieder zu befreien und wurden vom Gefängnis aus durch Mitglieder wie Baader, Rasper und Meinhof geführt.

      Ihr erster Versuch die Gefangenen zu befreien fand am 27. Februar 1975 statt. Sie entführten den Politiker der CDU Peter Lorenz und forderten die Befreiung mehrerer Terroristen. Der Staat ging das erste mal auf solche Freipressungsversuche ein und ließen einige Mitglieder der RAF nach Jemen ausfliegen, woraufhin Peter Lorenz freigelassen worden ist. Jedoch wurde diese Entscheidung später bereut, da einige der freigelassenen Häftlinge wieder terroristisch aktiv wurden.


Die zweite Generation der RAF beging viele weitere Anschläge, Morde und Entführungen, wie der Überfall auf die deutsche Botschaft in Stockholm, bei dem 6 RAF-Mitglieder 27 Geiseln Namen und die Freilassung von 26 RAF-Mitgliedern forderten. Die Regierung um Helmut Schmidt blieb diesmal Standhaft und ging nicht auf die Forderungen ein, worauf zwei Diplomaten getötet wurden. Jedoch explodierten 2 Sprengsätze versehentlich und das Gebäude geriet in Brand. Die restlichen Geiseln konnten fliehen und zwei der Terroristen starben in Folge der Explosion.


Der linksextremistische Terrorismus gipfelte 1977 im „Deutschen Herbst“.
Der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wird am 5. September entführt und sein Fahrer, sowie drei Polizisten ermordet. Die Linksextremisten forderten die Befreiung mehrerer führender Mitglieder der RAF. Daraufhin berief Helmut Schmidt den Großen Krisenstab ein, der bis zum Ende der Krise die Regierung übernahm. Sie entschlossen sich nicht auf die Forderungen einzugehen, weshalb die RAF die Entführung einer Lufthansamaschine einleitete. Die Entführung wurde durch die Spezialeinheit GSG9 gewaltsam beendet. 86 der 87 Geiseln konnten befreit und 3 der 4 Terroristen erschossen werden, woraufhin wenige Stunden später Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in der Todesnacht von Stammheim am 18. Oktober 1977 Kollektivselbstmord begingen.

Hanns Martin Schleyer wurde am nächsten Tag tot aufgefunden.

Nach dem „Deutschen Herbst“ wurden viele RAF-Mitglieder verhaftet und die meisten anderen konnten sich nur sehr verdeckt im Untergrund halten ohne große terroristische Aktionen ausführen zu können.


3.4 Die dritte Generation

In den 1980er führte die dritte Generation der RAF, welche aus ungefähr 20 Mitgliedern im inneren Kern und ungefähr 250 Unterstützern bestand, den Terror fort. Sie hatten sich das neue Ziel gesetzt präzise und systematische Angriffe und Anschläge zu verüben und sich mit anderen Terrororganisationen mit linken Ideologien zu kooperieren. Nur sehr wenige Mitglieder der dritten Generation sind bekannt.


Bis in die späten 1990er verübt die RAF viel Attentate und Anschläge mit Zahlreichen Verletzten und Getöteten. Erst sehr spät und nur vereinzelt können die Täter gefasst oder umgebracht werden.


      3.5 Auflösung

Am 20. April 1998 erhielt die Nachrichtenagentur Reuters ein Schreiben, indem die RAF ihre Auflösung verkündet(Auflösungsschreiben im Anhang ). Am Ende des Schreibens wird an die gestorbenen RAF-Mitglieder erinnernt. Über die Opfer verliert die Rote Armee Fraktion kein Wort. 1 2


4 Deutscher Herbst

      4.1 Verlauf des Herbstes 1977

      Im „Deutschen Herbst“ erreicht die Terrorwelle in Deutschland ihren Höhepunkt. Nachdem die führenden Mitglieder der ersten Generation der RAF gefangen und verurteilt wurden, dachte man der Terror würde abnehmen. Doch die Gefangenen schafften es mit Hilfe von Mittelsmännern und Technik Kontakt zur RAF zu halten und diese vom Gefängnis aus zu führen. So gipfelte der Terror in Deutschland erst mit der Entführung Hanns Martin Schleyers.


Am 5. September 1977 wurde der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer überfallen und entführt. Seine vier Begleiter, die sein Fahrer und drei Polizisten waren, wurden ermordet. Die Entführer forderten die Freilassung von 11 gefangenen RAF-Mitgliedern, darunter Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Diesmal geht die Regierung jedoch nicht auf die Forderungen ein, anders als 2 Jahre zuvor im Fall Peter Lorenz, wo sich jedoch der Austausch als Fehler herausstellte, da viele der Freigelassenen ihre terroristische Tätigkeit wieder aufnahmen. Helmut Schmidt folgte nun seiner politischen Haltung und verhandelte nicht mit den Entführern.


Am 6. September führt Helmut Schmidt den Großen Krisenstab ein, der die Regierung bis zum Ende der Krise übernimmt. Dieser Krisenstab bestand aus Mitgliedern aller Fraktionen und tagte mehrmals in der Woche. Er war dazu da um Entscheidungen schneller treffen zu können und um besser auf Einigungen unter den Parteien zu kommen.


Da die Regierung nicht auf die Forderungen eingingen, veranlasste die RAF die Entführung des Lufthansaflugzeuges „Landshut“ durch eine verbündete palistinänsische Terrorgruppe, um zusätzlich Druck auf die Regierung auszuüben und damit ihre Forderungen erfüllt werden.


Das Flugzeug mit insgesamt 87 Passagieren wird von einem Standort zum nächsten geflogen. In Mogadischu schafft es schließlich eine von der Regierung geschickten Spezialeinheit namens GSG-9 das Flugzeug zu stürmen. Sie erschießen drei von den vier Terroristen und befreien alle 86 Geiseln. Der Jürgen Schumann wurde zuvor bei einem Zwischenstopp vom Führer des Terrorkommandos erschossen.


Da dieses Unterfangen der RAF scheiterte und die gefangenen Führungsmitglieder keinen Ausweg sahen aus der Haft zu entkommen, begingen sie am 18. Oktober 1977 Kollektivselbstmord. Andreas Baader und Jan-Carl Rasper erschossen sich mit Pistolen, die von Kontaktmännern ins Gefängnis geschmuggelt worden sind. Gudrun Ensslin erhängte sich an einem Kabel und Imgard Möller überlebte ihren Selbstmordversuch mit vier Stichen in der Herzregion.


Als Reaktion auf die Todesnacht von Stammheim erschoss der Entführer Schleyers diesen. Die Leiche von Hanns Martin Schleyer wurde am 19. Oktober 1977 in Mülhausen gefunden.


Helmut Schmidt musste vor alle mit Kritik von den Angehörigen der Opfer kämpfen. Sie warfen ihm vor zu uneinsichtig gehandelt zu haben und die Chance der Geiseln zu überleben genommen zu haben.1 2


5 Fazit

        Helmut Schmidt sah sich in seiner Kanzlerschaft vielen großen Herausforderungen gegenübergestellt und eine dieser Herausforderung war der Terrorismus. Er hat sicher nicht alles perfekt gelöst, doch durch seine standhafte Haltung und seine Einstellung nicht mit Terroristen zu verhandeln, nachdem er dies einmal gemacht hatte, schaffte er es den deutschen Staat vor größerem Schaden durch die RAF zu schützen. Es war sicher schwer diese ethisch schwierigen Entscheidungen zu treffen, da die Verweigerung auf Forderungen der Terroristen einzugehen zwar bedeutete, dass die RAF eingeschränkter ist und Terroristen die schreckliche Taten begangen haben ihre rechtmäßige Strafe verbüßen und nicht freigelassen werden, aber auch dass die Geisel wahrscheinlich sterben wird.

        Dennoch denke ich das Helmut Schmidt die richtige Entscheidung getroffen hat, da er dadurch möglicherweise viele andere Menschenleben gerettet hat, die die RAF mit Hilfe der freigelassenen Mitglieder genommen hätte.


Helmut Schmidt besitzt die Fähigkeit mit Krisen sehr gut umgehen zu können. Dies trainierte er sich über sein lange politische Laufbahn an und brauchte diese besondere Fähigkeit vor allem in seiner Zeit als Kanzler. Dadurch schaffte er es sich einen Namen zu machen und bis heute hat sein Wort noch Gewicht und er ist immer noch einer der beliebtesten Politiker Deutschlands.

























Literaturverzeichnis


  • Abbildung 1: Helmut Schmidt 1977 (Wikimedia Commons),

  • Abbildung 2: Logo der RAF (Politikblog),

  • Biografie: Helmut Schmidt (Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland),

  • Die Geschichte der RAF, Chronologie der RAF (Bundeszentrale für politische Bildung),

  • Die Rote Armee Fraktion, Geschichte (Wikipedia),

  • Die Zeit-Interview über multikulturelle Gesellschaft,

  • Helmut Schmidt, Ämter und politische Funktionen (Wikipedia),

  • Helmut Schmidt, Biografie des Hamburgers,

  • Helmut Schmidt, Bundeskanzleramt (1974-1982)(Wikipedia),

  • Helmut Schmidt, heutige politische Position(Wikpedia),

  • Linksterrorismus: Angriff auf den Rechtsstaat (Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland),

  • 1974-1982 Helmut Schmidt (Die Bundeskanzler)



    Anhang

    Fahndungsplakat „Baader-Meinhof-Bande“(RAF):


    URL:

    Titelseite der Zeitschrift "Der Spiegel", 31. Jg., Nr.43. Das Titelbild zeigt im Hintergrund die nach Mogadischu entführte Lufthansa-Maschine "Landshut":


    URL:


    Auflösungschreiben der RAF:


    URL:

    1 Vgl.: Biografie: Helmut Schmidt (Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland),

    2 Vgl.: Helmut Schmidt, Biografie des Hamburgers,

    1 Vgl.: Helmut Schmidt, Ämter und politische Funktionen (Wikipedia),

    2 Vgl.: Biografie: Helmut Schmidt (Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland),

    1Vgl.: 1974-1982 Helmut Schmidt (Die Bundeskanzler)

    2Vgl.: Helmut Schmidt, Bundeskanzleramt (1974-1982)(Wikpedia)


    3Zitat: Die Zeit-Interview über multikulturelle Gesellschaft

    4Vgl.: Helmut Schmidt, heutige politische Position(Wikpedia)

    1Vgl.: Die Rote Armee Fraktion, Geschichte (Wikipedia)

    2Vgl.: Die Geschichte der RAF, Chronologie der RAF (Bundeszentrale für politische Bildung)

    1Vgl.: Die Rote Armee Fraktion, Geschichte (Wikipedia)

    2Vgl.: Die Geschichte der RAF, Chronologie der RAF (Bundeszentrale für politische Bildung)

    1Vgl.: Die Rote Armee Fraktion, Geschichte (Wikipedia)

    2Vgl.: Die Geschichte der RAF, Chronologie der RAF (Bundeszentrale für politische Bildung)

    1Vgl.: Die Geschichte der RAF, Chronologie der RAF (Bundeszentrale für politische Bildung)

    2Vgl.: Linksterrorismus: Angriff auf den Rechtsstaat (Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland)

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