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Dokumenttyp

Aufsatz
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Bielefeld

Note, Lehrer, Jahr

2013

Autor / Copyright
Peter H. ©
Metadaten
Preis 2.40
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 40124







Schlittenfahren“ von Helga M. Novak in anderer Erzählweise


Mein kleiner Bruder Andreas und ich wohnten in einem kleinen Haus mit einem wunderschönen großen Garten alleine mit Papa. Unsere Mama hatte uns vor einem Jahr mit Papa allein gelassen, kurz nachdem mein kleiner Bruder geboren worden war. Sie würde es nicht mehr mit Papa aushalten, für den gebe es nur Fußball, hatte sie gesagt.

Mein Bruder und ich durften unsere Mama nicht sehen, sie würde uns nicht richtig erziehen, hatte Papa gesagt. Sie fehlte mir sehr. Sie haben sich oft angeschrien. Ich ging schon zur Schule, in die vierte Klasse, mein Bruder konnte noch nicht sprechen, dafür war er noch zu klein.

Es war kurz vor Weihnachten und Papa hatte uns raus in den Garten geschickt. „Ich will in Ruhe Fußball gucken“, hatte er gesagt. Also zog ich meinem kleinen Bruder und mir warme Sachen an, damit wir nicht frieren mussten und gingen raus in den Garten. Ich holte den Schlitten aus dem Schuppen und wir fingen zusammen an zu rodeln.

Der Schlitten sauste den Abhang runter, meinem kleinen Bruder gefiel das ganz prächtig. Es freute mich für ihn, auch er hatte in letzter Zeit unter Papa zu leiden, der war so komisch geworden, seit Mama weg war. Die Freude war allerdings so schnellwieder vorbei, wie sie gekommen war, denn Andreas wollte auf einmal alleine rodeln und klammerte sich an den Schlitten.

Ich sagte zu ihm: „Dafür bist du doch noch zu klein, das ist doch viel zu gefährlich!“ aber er ließ nicht mit sich reden und fing an zu weinen, weil er seinen Willen nicht bekam. Papa kam plötzlich aus der Tür und sagte, wir sollten gefälligst leise sein, was sollen denn die Nachbarn denken.

Dann verschwand er wieder, war wohl gerade ein Tor gefallen oder so was. Andreas hörte und hörte nicht auf zu schreien, er kann manchmal echt nervig sein, aber so sind kleine Kinder nun mal. Papa kam noch einmal hinaus und sagte: „Seid ihr jetzt wohl mal still?! Wegen euch habe ich die Ecke verpasst! Nicht einmal Schlittenfahren könnt ihr alleine.“ Das hat alles nur n.....[Volltext lesen]

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Er hatte aufgehört zu schreien und war schon ganz blau angelaufen vor lauter Kälte. Er schnappte nach Luft. Oh Gott, das war alles meine Schuld. Ich nahm ihn auf den Arm und rannte so schnell ich konnte Richtung Haus. Schon auf dem Weg rief ich andauernd: „Papa! Papaaaa! Andreas ist in den Bach gefallen! Komm schnell!“, aber nichts passierte.

Vielleicht hatte er mich nicht gehört. Ich konnte nicht mehr. Meine Füße waren schwer wie Blei, als ich durch den Schnee rannte. Mir wurde schon schwarz vor Augen, ich kriegte kaum noch Luft. Doch ich musste durchhalten. Ich musste! Endlich, vor Erschöpfung fast zusammenbrechend an der Tür angekommen schrie ich mit letzter Kraft aus voller Kehle: „Papa! Hilf mir! Andreas erfriert!“, doch er antwortete nur: “Ich kann gerade nicht, Elfmeter für Dortmund! Das darf doch nicht wahr sein!“.

Mein Herz raste, ich war völlig außer Atem. Ich stürmte ins Bad, vorbei an dem laufenden Fernseher. Papa rief mir noch hinterher: „Geh aus dem Bild verdammt! Wegen dir habe ich den Elfer verpasst!“ In größter Panik zog Andreas den nassen Schneeanzug aus, er atmete kaum noch und zitterte am ganzen Körper.

Ich war völlig hilflos, warum half mir Papa denn nicht? Was gibt es denn wichtigeres, als seinen eigenen Sohn? Wäre Mama doch noch hier gewesen, dann wäre das alles nicht passiert.


Wirkung:

Ich habe die personale Erzählweise gewählt, um sich in Lage der Kinder versetzten zu können und um Mitgefühl mit ihrer Situation zu haben. Deshalb habe ich auch immer wieder versucht, auch aus der Innensicht zu erzählen. Ich habe außerdem probiert, den Moment der Rettung des Bruders aus dem Bach und das anschließende Zurücklaufen zum Haus zu trecken, um ihn zu dramatisieren.

Mit dem “hatte sie/ er gesagt“ am Anfang des Textes möchte ich klarmachen, dass das Kind das Handeln der Eltern nicht nachvollziehen kann und es nicht versteht.

Ich wollte mit der Umformulierung der Geschichte den Aspekt des fast sterbenden Kindes, welcher im Original nicht dramatisiert wird, in den Mittelpunkt rücken, indem ich versucht habe, die Vernachlässigung der Kinder durch den Vater möglichst gut deutlich zu machen.

Nach dem Auszug der Mutter sind die Kinder weitestgehend auf sich selber angewiesen, denn der Vater hält sie schon für alt genug, um für sich selbst zu sorgen und lässt das alles so laufen. Er interessiert sich ausschließlich für das Fußballspiel und d.....

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