Salvador Dalí - „Die Beständigkeit der Erinnerung“
Titel: Die
Beständigkeit der Erinnerung auch Die zerrinnende Zeit oder Die weichen Uhren
Inhaltsverzeichnis
1. Warum dieses
Bild/ dieser Künstler 2
2. Epoche: Der
Surrealismus 2
3. Biographie von
Salvador Dalí 2
4. Erster Eindruck
zum Vorbild. 3
5. Bildbeschreibung
und Kompositionsskizze. 3
6. Bildanalyse. 5
7. Was ist Zeit? 6
8. Nachbild:
Überlegung, Beschreibung der Probleme, Entstehung. 7
9. Reflexion der
eigenen Arbeit, Fazit 8
10. Bücherquelle: 8
1.
Warum dieses Bild/ dieser Künstler
Da ich mir anfangs
nicht im Klaren war, für welches Bild ich mich entscheiden soll, ging ich zu
meiner Mutter und die gab mir mehrere Bücher von bekannten Künstlern, um in
ihnen nach ansprechenden Werken zu suchen, darunter waren Bücher von Paul Klee,
Marc Chagall und Salvador Dalí. Zu letzterem habe ich mich dann auch
Entschlossen. Allein der Künstler Salvador Dalí hat mich in seinen Bann
gezogen, ich wollte mehr von ihm und dessen Bilder erfahren. Sein Werk „Die
Beständigkeit der Erinnerug“ hat mich voll und ganz begeistert, trotz dass es
auf den ersten Eindruck komisch, skurril und verwirrend auf mich wirkte. Er ist
ein sehr interessantes Thema, da er sehr viel in seiner Kindheit und in seinem
restlichen Leben erlebt hat: Er erhielt den gleichen Namen, wie sein neun
Monate zuvor gestorbener Bruder. Dies erweckte einen solchen Ehrgeiz in ihm,
der Welt zu zeigen, dass er nicht ein Ersatz ist, sondern ein Original und
einmalig. Er wollte unsterblich werden.
2.
Epoche: Der Surrealismus
Der auf den Dadaismus
folgende Surrealismus entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und somit kurz nach
dem des ersten Weltkrieg. In das Deutsche übersetzt heißt Surrealismus so viel
wie über der Wirklichkeit (frz. Surréalité = Überwirklichkeit). Die
damaligen Künstler wie Salvador Dalí, Max Ernst und André Breton wollten nicht
die Wirklichkeit darstellen, sondern das Unterbewusste und das Irrationale,
dazu gingen sie von Sigmund Freuds Psychoanalytik aus, der auch eine wichtige
Person des Surrealismus ist.
3.
Biographie von Salvador Dalí
Salvador Felipe Jacinto Dalí y Domènech wurde am 11. Mai 1904 als Sohn des namhaften Notars Don Salvador Dalí y Cusí in der Stadt Figueres in
Katalonien, Spanien, nahe der französischen Grenze, geboren und starb am 23.
Januar 1989 an Herzversagen. 1921 starb seine Mutter Doña Felipa Domènech y
Ferres im Alter von 47 Jahren an Gebärmutterhalskrebs. Dies verletzte ihn so sehr,
dass er sich „rächen“ wollte: „Unerwartet
starb meine Mutter, und das war der schlimmste Schlag, den ich in meinem Leben
erfahren hatte. …Ich empfand ihren Verlust wie eine Herausforderung und
beschloss, mich zu rächen, indem ich unsterblich wurde.“ Ein Jahr
später, im Juni 1922 machte er sein Abitur und im Oktober des gleichen Jahres
wurde er von seinem Vater zu einem Studium nach Madrid an die
Kunstakademie „Academia San Fernando“ geschickt. Mit Luis Buñuel und Federico García Lorca,
die Salvador an der Akademie kennenlernte, widmet er sich ganz der Psychoanalytik und dessen Begründer Sigmund Freud. Doch 1923 wurde Dalí
festgenommen und wegen politischen Gründen für 35 Tage, vom 21. Mai bis zum 11.
Juni, inhaftiert. Als er sich 1926 weigerte bei der Abschlussprüfung zu
erscheinen, wurde er endgültig der Schule verwiesen und er entschied sich nach
Paris zu fahren. Dort lernte er Pablo Picasso kennen und war sofort begeistert
von ihm. 1929 schließt er sich der Surrealisten-Gruppe an, in der auch die bekannten Maler Max Ernst,
André Breton
sowie Paul Éluard und dessen
Frau Immigrantin
Helena, genannt Gala, waren. Dalí verliebt sich in die zehn Jahre ältere Frau
und 1934 ließ sie sich scheiden von Éluard, um mit Dalí zu leben. Dadurch
verkrachten sich Salvador und sein Vater, da er eine uneheliche Beziehung nicht
dulden wollte. Gala und Dalí heirateten 1958, sechs Jahre nach Éluards tot.
4.
Erster Eindruck zum Vorbild
Mein erster Eindruck
von dem Bild „Die Beständigkeit der Erinnerung“ von Salvador Dalí war
folgender: Anfangs kam mir das Bild etwas komisch vor, die Uhren, die herum hängen
und am schmelzen sind, die geringe Detailliertheit des Bodens und des linken
Hintergrunds, der rechteckige Kasten links im Vordergrund und der Fetzen im
mittleren Mittelgrund. Aber trotzdem hat mich das Bild irgendwie begeistert.
5.
Bildbeschreibung und
Kompositionsskizze
Auf dem Bild „Die
Beständigkeit der Erinnerung“ oder „Die weichen Uhren“ und in der Originalsprache
„Persistance de la mémoire“ von dem Spanier Salvador Dalí aus dem Jahre 1931
sieht man eine weite, düstere Ebene. Im linken Vordergrund zwei Taschenuhren.
Eine von ihnen liegt falschherum auf einer rechteckigen Erhebung und wird von
Ameisen bedeckt, die andere ist weich und schmilzt. Sie hängt halb an der
Erhebung herunter und eine Fliege sitzt auf dem Ziffernblatt. Im weiteren
Verlauf nach hinten erkennt man einen Olivenbaum, an dem außer einem Ast keine
Blätter und Zweige mehr hängen. An diesem Ast hängt noch eine weitere
schmelzende Uhr. Im mittleren Mittelgrund erkennt man die vierte und letzte
Taschenuhr, diese ist auch eine weiche Uhr und sie liegt über einem
Gesichtshautfetzen, in dem ein geschlossenes Auge mit Wimpern und Augenbrauen
zu sehen ist. Das geschlossene Auge sieht so aus, als ob es daraus tränen würde.
Der Fetzen und die Uhr liegen auf einem Stein Brocken. Im linken Hintergrund
erkennt man ein Meer. Im weiteren Verlauf nach rechts sieht man einen Felsen,
der in das Gewässer mündet. Das Bild ist spannungslos und die Gegenstände haben
Beziehungen zueinander, sie haben eine klare Anordnung.
Kompositionsskizze:
Quelle:
6.
Bildanalyse
Das Bild ist im Großen
und Ganzen sehr ungenau und nicht detailliert gemalt. Der Boden besteht aus
einer einzigen Farbfläche und wenigen Brauntönen, die nach hinten hin heller
werden. Dieser Hell-Dunkel-Kontrast zieht sich bis zu den Felsen im rechten
Hintergrund, die in einem hellen beige gemalt wurden. Außerdem ist ein
Kalt-Warm-Kontrast vorhanden, dieser zeigt die Uhren, das Meer und im oberen
Hintergrund den Himmel, die in kalten Blau-tönen gemalt sind. Die warmen Töne
dagegen befinden sich im unteren Teil des Horizontes, ein warmes gelb, unter
dem kalten blau des Himmels und der komplette Boden im Vorder- und Mittelgrund in
einem dunkeln braun und die Felsen in rechten Hintergrund in einem beige. Der
dritte und letzte Farbkontrast ist der Quantitäts-Kontrast, dieser wird durch
die vielen Brauntöne auf dem Bild gebildet. Durch die dunklen, fast schwarzen
Farben wirkt das Bild im Vordergrund düster und gespenstig, aber dadurch dass
die Farben nach hinten hin heller werden und der Sonnenuntergang noch
leuchtende Gelbtöne mit einbringt, erscheint das Bild hell und freundlich.
Trotz vorwiegend dunklen und trüben Farben erscheint das Bild hell und
fröhlich. Insgesamt benutzte Dalí sechzehn Farben in diesem Bild, die von
einem tief dunklen braun über ein helles Ocker bis zu einem sehr hellen, fast
weißem blau. Durch die getrübten Farben ist die Intensität der Farben sehr
niedrig, sie sind unrein und kaum gesättigt (Ausnahme das tiefe blau des
Horizonts). Die Formen sind so gut wie alle rund, die Uhren, der Hautfetzen und
sogar der Olivenbaum haben mehr Rundungen als Ecken oder Kanten. Die einzige
Form, die scharfe Kanten hat, ist das Rechteck im linken Vordergrund. Der
Felsen im rechten Hintergrund hat nur leicht sichtbare Ecken und Kanten. Zum
Aspekt Raum kann man sagen, dass Raum geschaffen wurde, indem der Olivenbaum
das Meer überschneidet. Außerdem wird nach hinten alles kleiner, alles weniger detailliert
und alles bläulicher, dies sind Merkmale für eine Zentralperspektive. Das Bild
ist auf Augenhöhe gemalt. Es gibt mehrere Bedeutungen und Intentionen, für das
Bild „Die Beständigkeit der Erinnerung“, wie zum Beispiel den Kontrast zwischen
den Uhren und den Felsen im Hintergrund, also ein Kontrast zwischen hart und
weich. Andere meinen, dass es keine Bedeutung gibt, denn Dalí habe bevor er das
Bild fertig stellte einen alten, weichen Camembert gegessen und ist so auf die
Idee des „Superweichen“ gekommen: „Wir
hatten zum Abschluss unseres Abendessens einen sehr starken Camembert gegessen,
und nachdem alle gegangen waren, blieb ich noch lange am Tisch sitzen und
dachte über die philosophischen Probleme des Superweichen nach, die der Käse
mir vor Augen führte. Ich stand auf, ging in mein Atelier und machte Licht …
Ich wollte schon das Licht ausknipsen, da sah ich plötzlich die Lösung. Ich sah
zwei weiche Uhren, von denen die eine kläglich über dem Ast des Ölbaums hing.
Obwohl meine Kopfschmerzen so stark geworden waren, dass sie mich sehr quälten,
bereitete ich gierig meine Palette vor und machte mich an die Arbeit. Als Gala
zwei Stunden später aus dem Kino zurückkehrte, war das Bild, es sollte eines
meiner berühmtesten werden, vollendet.“ Eine andere These ist, das die Zeit
nicht festgehalten werden kann, sie zerrinnt, sie läuft davon, jeder Mensch
nimmt sie anders war, nichts bleibt wie es ist. Mit dieser dritten Aussage
werde ich mich weiter beschäftigen. Bei genauerem Betrachten des Bildes und
einer Menge Vorwissen über den Künstler Salvador Dalí erkennt man nicht nur die
weichen Uhren und die katalanische Landschaft mit dem Cap de Creus, der die
Pyrenäen in das Mittelmeer ins Wasser fallen lässt, man erkennt auch Symbole
die auf Dalís schwierige Kindheit und Jugend hinweisen. Eigentlich ist das Bild
von Ruhe und Entspannung geprägt, aber die beiden Tierarten, die Fliege auf der
goldenen und die Ameisen auf der orangenen Uhr stören dieses Stillleben durch
ihre Lebendigkeit. Natürlich haben diese Tiere eine große Bedeutung für Dalís
Werke gehabt. Für ihn bedeuteten diese Tiere den Tod, die Verwesung und
Begierde. Mit der Zeit kommt immer der Tod. Im Mittelgrund ist der tränende
Gesichtshautfetzen zu erkennen, dieser Fetzen liegt schlafend auf einem
Steinbrocken und unter der Last einer weiteren Uhr. Dies soll das
Kindheitstrauma von Dalí widerspiegeln, den gleichen Namen des neun Monate
zuvor gestorbenen Bruders, er sei nur ein Ersatz.
7.
Was ist Zeit?
Die Interpretationen
für „Die Beständigkeit der Erinnerung“ ist die Zeit an sich, sie fließt und
fließt, man kann sie nicht anhalten, sie ist beständig. Was ist Zeit überhaupt?
Seit jeher beschäftigen sich die Menschen mit ihr auch Salvador Dalí. Die Zeit
vergeht für uns Menschen viel langsamer, wenn wir etwas Langweiliges oder
Uninteressantes machen, doch in der Vergangenheit vergessen wir das
Langweilige. Ganz anders ist dies bei schönen und interessanten Sachen, in der
Gegenwart kommt es uns sehr schnell vor, es vergeht wie im Fluge. In der Vergangenheit,
wenn man sich daran zurückerinnert bleibt dieses Ereignis als Erinnerung in
unserem Kopf zurück.
8.
Nachbild: Überlegung,
Beschreibung der Probleme, Entstehung
Ich machte mir viele
Gedanken, wie ich mein eigenes Werk gestalten will. Soll ich es zeichnen, malen
oder modellieren. Im Endeffekt habe ich mich entschlossen mein Werk zu
modellieren und mit Zeichnungen zu versehen. Das nächste Problem war für mich,
was ich modellieren soll. Ich hatte zwei umsetzbare Ideen, die eine war eine
Parkuhr zu machen und sie mit einigen Eigenschaften des Ausgangsbildes zu
verzieren, wie zum Beispiel die Uhr ein bisschen fließen lassen. Ich hätte mich
mit dem heutigen Sprichwort „Zeit ist Geld“ auseinandergesetzt: Wenn der
Autofahrer keine Zeit hat einen richtigen Parkplatz zu finden, dann muss er mit
einem Strafzettel rechnen. Doch ich habe mich gegen diese Idee entschieden und
habe nun eine fließende, schmelzende Uhr modelliert, die halb auf einem
rechteckigen Gegenstand liegt, wie im Ausgangswerk im linken Vordergrund. Auf
diese Uhr habe ich einige technische Medien gezeichnet, mit denen die heutige
Menschheit ihre Zeit verbringt. Außerdem ist auf der Uhr kein Ziffernblatt,
sondern eine digitale Uhr. Mein eigentliches Hauptproblem lag darin, eine
geeignete und umsetzbare Idee zu finden, nachdem ich diese Hürde geschafft
hatte, ging es sehr schnell mit dem Modellieren des Grundrisses der Uhr voran.
Die fertige Uhr habe ich nach dem die Modelliermasse getrocknet war, auf eine
von mir selbst angefertigte, rechteckige Konstruktion gelegt, genauso wie in
meinem Vorbild. Diese Konstruktion besteht aus einem Pappkarton, den ich Folien
verziert habe. Ich musste keine Änderungen meiner ursprünglichen Idee
vornehmen, es hat im Großen und Ganzen alles so geklappt, wie ich es haben
wollte. Ich habe in meinem Nachbild Elemente wie Autos und Hamburger genommen,
damit ich das Lebensverhalten der heutigen Zeit widerspiegeln kann. Diese
stehen für das schnelllebige, alles wird schneller, wir nehmen uns nicht einmal
mehr die Zeit richtig zu essen, wie das Fastfood darstellt. Außerdem habe ich
einige technische Medien in meinem Nachbild verarbeitet, ein Handy, einen
Fernseher, eine Kamera, einen Computer und eine Spielkonsole. All diese
Elemente sind ein Teil unseres Lebens, egal ob wir sie zum Arbeiten, zum Lernen
oder zum Zeitvertreib benutzen. Ich habe mich anstatt eines Ziffernblattes für
eine digitale Uhranzeige entschieden, da meiner Meinung nach, die digitale Uhr
aussieht, als ob sie schneller laufen würde als Zeiger auf einem normalen
Ziffernblatt. Einige Eigenschaften aus Dalí Werk habe ich übernommen, um
Ähnlichkeiten zwischen den beiden Werken zu erschaffen. Zum einen habe ich
meine Uhr auch verlaufen lassen und sie auf denselben rechteckigen Klotz
gelegt. Eigentlich ist die Intention der beiden Werke die gleiche, aber ich
habe einen Vergleich zwischen der damaligen Zeit, vor circa 80 Jahren, und der
heutigen Zeit aufgestellt. Damals haben die Menschen etwas ganz anderes mit
ihrer Zeit angestellt als heute, dies war der eigentliche Sinn und auch die
Intention meines Nachbildes.
9.
Reflexion der eigenen Arbeit,
Fazit
Im Großen und Ganzen
bin ich überaus zufrieden mit meiner praktischen, sowie auch mit meiner
schriftlichen Arbeit. Ich konnte mich gut in das Thema hineinarbeiten und hatte
auch kaum Schwierigkeiten beim lösen der Aufgaben. Ich finde eine solche
Hausarbeit ist annehmbarer als eine Klausur, obwohl der Zeitaufwand immens
höher ist. Es hat mir großen Spaß gemacht mich mit Salvador Dalí zu
beschäftigen. Wenn ich jetzt mir eines seiner Werke genauer betrachten würde,
würden mir viele Symbole und ihre Bedeutungen auffallen, die mir vor einiger
Zeit nicht aufgefallen wäre. Ich fand es schön und würde es jederzeit nochmal
anstatt einer Klausur machen.
10.
Bücherquelle:
·
Autor:
Descharnes, Robert und Néret, Gilles Buchtitel:
Dalí Auflage: 25 Jahre Taschen
Verlag: Taschen Erscheinungsjahr: September 2007 Seitenzahlen: 163-173
·
Autor: Otte,
Thorsten Buchtitel: Salvador Dalí:
Eine Biographie mit Selbsterzeugnissen des Künstlers Auflage: 2. durchgesetzte Auflage
Verlag:
Königshaus und Neumann Erscheinungsjahr:
Juni 2006 Seitenzahlen: 9/22/57
Internetquelle:
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í
Zuletzt geändert:
01.Mai 2013
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Zuletzt geändert:
Keine Angabe
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Zuletzt geändert:
Keine Angabe
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Zuletzt geändert:
Keine Angabe
Zitate:
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Autor: Otte,
Thorsten Buchtitel: Salvador Dalí:
Eine Biographie mit Selbsterzeugnissen des Künstlers Auflage: 2. durchgesetzte Auflage
Verlag:
Königshaus und Neumann Erscheinungsjahr:
Juni 2006 Seitenzahlen: 22/57
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