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Aufsatz
Geschichte / Historik

Marie-Curie Gymnasium Ludwigsfelde

2018

Veronika K. ©
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ID# 77836







G E S C H I C H T S U N T E R R I C H T I N D E R O B E R S T U F E


Zu beantwortende Frage:

Die Weimarer Republik: Hat die Demokratie überhaupt eine Chance gehabt?


Als 1918 der Krieg für Deutschland als verloren galt, hinterließ dieser starke Spuren in der deutschen Bevölkerung und Regierung. Da Deutschland von den Großmächten als Verantwortlicher für den ersten Weltkrieg gemacht wurde, gab es viele Konsequenzen in Form von Gesetzen, die das Land bewältigen musste.

Im Versailler Vertrag sind diese Verluste aufgezählt, die Deutschland zwangen 10% des Territoriums an Frankreich und später auch Polen abzugeben. Zudem wurden sämtliche Gebiete, wie das linke Rheinufer von alliierten Truppen besetzt. Jedoch hatten die Kriegsentschädigungen und die Entmilitarisierung sämtlicher Gebiete Deutschlands die größten Folgen, vor allem für die Bevölkerung, da diese die Kriegsschäden/-leihen in Form von erhöhten Steuern zurückzahlen mussten.

Die Menschen waren stark belastet durch die Niederlage des deutschen Reiches und des Krieges, sodass die deutsche Hochseeflotte einen Befehl verweigerte und somit eine Revolution auslöste. Die Novemberrevolution war Auslöser für die Republik und der ersten parlamentarischen Demokratie Deutschlands, da sie das ganze Reich umfasste und schlussendlich den Sozialisten die Machtübernahme ermöglichte.

Damit dankte Kaiser Wilhelm II ab und es kam zu einer Nationalversammlung, die beschloss, das Friedrich Ebert Reichspräsident werden soll. Die Weimarer Verfassung von 1919 verteilte die verfassungspolitischen Gewichte und Aufgaben der Regierung entsprechend der sozialistischen Vorstellung.

Das heißt ihre Aufteilung erfolgte so, dass eine demokratische Mitbestimmung gewährleistet werden konnte. Ihre Ziele waren hauptsächlich eine Volkssouveränität, als auch die Gleichbehandlung der Männer und Frauen auf dem Arbeitsmarkt, vor dem Gesetz und den Wahlen.

Allerdings trat bei dieser Verfassung bereits ein starker Schwachpunkt auf, der später schließlich ausgenutzt wurde und zum Scheitern führte. Dieser Punkt war das Recht des Reichspräsidenten den Reichstag aufzulösen. Ob die Demokratie und Weimarer Republik trotzdem eine Chance hatten, lässt sich durch verschiedene Perspektiven beurteilen.

Betrachte man das Geschehen aus der Sicht der Arbeiter beziehungsweise des Volkes, die zu dieser Zeit am Meisten leiden mussten, so versteht man, dass es für sie wirtschaftlich kaum Erfolge gab. Dies lässt sich durch die Inflation 1923 und der Weltwirtschaftskrise 1929 begründen.

Die Inflation brachte die Bevölkerung dazu, die Kriegslasten zu tragen, indem sie Kriegsanleihen zahlten mussten. Außerdem hatte die Wirtschaftskrise immense Auswirkungen auf Deutschland und war der Grund für die Auflösung der großen Koalition, die eigentlich Problementscheidungen für das Reich treffen sollte, da der Staat nicht mehr finanziell belastbar war, jedoch für weitere Kriegsschäden und Sozialversicherungen zahlen musste.

Sie mussten zwar weniger Steuern zahlen, da die Betriebe weniger produzieren und verkaufen konnten, jedoch wurden nicht nur diese sondern auch Renten- und Sozialleistungen gekürzt. Außerdem gab es durch die Arbeitslosenrate, die enorm zugenommen hat, viele Bettler auf der Straße, die den gesellschaftlichen Abstieg verdeutlichen.

Die Regierung Deutschlands hatte mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, da zum einen die Wirtschaftskrise schwere Folgen mit sich brachte und zum anderen die Menschen unzufrieden waren und dem Staat kein Vertrauen oder eine Chance schenkten. Da der Staat durch den Konkurs der Betriebe weniger Staataufträge für die Industrie aufgeben konnte, gab es keinen Auslandsexport mehr, als auch viele Schulden außerhalb, weil Deutschland Kredite im Ausland aufgenommen hat, die er nicht mehr zurückzahlen kann.

Somit hat sich auch das gesellschaftliche Bild verändert. Aus Sicht der rechtsradikalen Parteien gab es keinen besseren Zeitpunkt, um ihre Ziele an die Gesellschaft zu verkaufen. Diese wollten nämlich eine Veränderung der Regierung und der Umstände und wählten dies zur Folge die NSDAP, sodass diese einen großen prozentualen Gewinn machte.

Da rechtsradikale Parteien autoritär, monarchisch und sehr konservativ sind, weichen sie stark von der Weimarer Verfassung ab und somit auch von der Demokratie. Schlussendlich konnten sie ihre Diktatur durchsetzen, da andere schwächere Parteien zusammenbrachen oder zu wenig Stimme bekamen (SPD), um etwas im Parlament auslösen zu können.

Einflussreiche Leute beziehungsweise die alten Eliten, hatten ebenfalls an den Folgen der Weimarer Republik zu kämpfen, da ihr Gewinn durch die Pleite ihrer Betriebe wirtschaftlich stark sank und der Konsum um die Hälfte runter ging. Die Folge war, ähnlich wie bei der Bevölkerung der Verlust des Vertrauens an die neue Republik.

Dies kommt aus der Tatsache, dass die Republik aus einer Niederlage geboren wurde und daraus viel Hass schöpfen konnte. Nach heutigen Maßstäben jedoch lässt sich die Frage mit Ja beantworten, da die Weimarer Republik kein Mangel an demokratisch-freiheitlichen Grundwerten zeigte, denn sie hatte demokratisches Potenzial durch ihr Ziel eine Volkssouveränität zu schaffen.

Außerdem beinhaltete sie Werte wie die Frage der Gleichberechtigung, welche sie schaffen konnte, da Frauen endlich wählen gehen konnten und ihre Stimmen gleichwertig waren. Sie konnten nun arbeiten gehen und waren nicht mehr die Mütter und Hausfrauen. Durch die Weimarer Republik öffneten sich für die Frauen neue Türen und mehr Perspektiven.

Solidarität ist eine Frage der Gesellschaft, ob sie in der heutigen jedoch wirklich existiert ist fragwürdig, allerdings gab es sie während der Weimarer Republik. Die Menschen hatten die Haltung verbunden zu sein, was durch ihr gemeinsames Ziel, eine Veränderung, zu sehen war.


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