GRUNDLAGEN DES WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITENS
Vortragende: Mag.
Dr. Renate Resch, M.A.
Wozu brauchen wir diese Lehrveranstaltung?
Es handelt sich bei dieser Lehrveranstaltung um eine Pflichtlehrveranstaltung des neuen Curriculums.
Es handelt sich dabei um eine Vorbereitung auf den Besuch der Seminare und es geht darum die „Arbeitstechniken“ kennen zu lernen.
Diese sind:
Finden der Fachliteratur
Verstehen der Fachliteratur
Textsorten des wissenschaftlichen Arbeitens kennen lernen, zum Beispiel Seminararbeit
Wie werden wir vorgehen?
Es wird einen Input in der Vorlesung geben.
Auf der Lernplattform Moodle finden sich die Präsentationen und die Bibliografie.
Reflexionen: Unsere persönlichen Überlegungen dazu in Hinblick auf unsere zukünftige wissenschaftliche Arbeit.
Transferübungen: Wir haben die Möglichkeit das Gelernte zu üben
Wozu brauchen wir überhaupt Wissenschaft?
Es stellt sich die Frage welches Verhältnis zwischen der „grauen“ Theorie und der „grünen“ Praxis herrscht.
Geht das Verhältnis quer oder gehen sie ineinander über. Die Theorie ist etwas was wir immer mit der Wissenschaft in Verbindung bringen. Wenn wir es allgemein betrachten, dann gehören die Theorie und die Praxis zusammen. Es handelt sich bei der Theorie und der Praxis um die zwei Seiten einer Sache, man könnte auch sagen einer Medaille. Die Theorie ist hinter jeder Praxis auch da, denn sie ist die Rückseite der Praxis.
Die Theorie ist das Denken und die Praxis ist das Tun.
Die Theorie ist das, wie wir glauben, dass wir etwas tun sollen, damit etwas funktioniert.
Also die Theorie ist das wie wir glauben, dass wir etwas tun sollen. Die Theorie kommt aus dem Tun, zum Beispiel aus dem Ausprobieren. Wir verbessern mit Hilfe von neuen Theorien unser Tun weiter. Wir verstehen unser Tun mit Hilfe von Theorie immer besser.
Die Theorie kommt aus der Praxis und geht in die Praxis.
Die beiden (Theorie und Praxis) kommen nicht ohne dem anderen aus. Der Weg dahin und zurück geht über unseren Kopf.
Wir haben ungezählte Theorien darüber, wie wir leben sollen.
Die Theorien unserer Alltagshandlungen haben wir schon automatisiert und verinnerlicht.
So beispielsweise das Kaffeekochen. Unsere Alltagshandlungen sich theoriegeleitet. In der Wissenschaft geht es um die anspruchsvolleren Theorien.
Es geht darum nachzudenken, wie man etwas tut und warum man es so macht und nicht anders.
Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten grundsätzlich?
Theorien bilden? Experimentieren?
„Forschung und Lehre“?
Es geht darum das Verständnis für eine Praxis zu vergrößern und für spezifische Probleme Lösungsansätze zu entwickeln.
Es geht aber auch darum neue Erkenntnisse für einen Fachbereich zu gewinnen. Zudem geht es darum einen Beitrag für den gesamtgesellschaftlichen Fortschritt zu leisten.
Die Wissenschaft, also das wissenschaftliche Arbeiten, schafft Wissen.
Wir schaffen Wissen mit Hilfe der Theorienbildung, damit Fortschritte möglich sind.
Es handelt sich bei dem Wissen um vorläufiges Wissen, das solange gültig ist, solange niemand eine bessere Theorie entwickelt.
Es werden immer wieder neue Theorien entwickelt.
Was tun Wissenschaftler konkret?
Forschen
Forschungsfragen stellen
Dabei handelt es sich um Fragen die ihre Forschung leiten sollen.
Man braucht Fachwissen dazu.
Fachliteratur lesen
Wissenschaftliches Arbeiten hat viel mit lesen und verstehen zu tun
Analysematerial, Daten auswählen
Analysemethoden auswählen
Analysieren
Analyseergebnisse interpretieren
Forschungsergebnisse sichern
Forschungsergebnisse publizieren
Kommunizieren
Lesen von Fachliteratur
Durch das Schreiben von Fachliteratur Wissen weitergeben
Für Fachkollegen
Für Kollegen anderer Disziplinen
Für die Öffentlichkeit
Durch Sprechen und Vortragen Wissen weitergeben
Für Fachkollegen (Kongresse)
Für Studierende (Vorlesungen)
In der Wissenschaft ist das Lesen, das Denken, das Weitergeben und die Bekanntmachung wichtig.
Die Fachliteratur hat einen ganz bestimmten Stil.
Was tun Sie am Beginn Ihrer wissenschaftlichen Karriere in einem Seminar?
Forschen
Sie beschreiben Ihre Forschungsfrage als Beitrag zu unserem Fach
Kommunizieren
Im Seminar für Ihre Kollegen
Im Seminar als Nachweis für Ihre Fachkompetenz
Transferauftrag 1
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die (aktuelle) Kultur unseres Fachs und der Forschung am Zentrum:
Wer am Zentrum forscht was? Schauen Sie auf die Website des Zentrums!
Wie funktioniert unsere Bibliothek? Beteiligen Sie sich an einer Führung.
Teilbereiche unseres Faches
Teilbereiche unseres Faches sind:
Wer forscht am Zentrum was?
Univ.-Prof.
Mag. Dr. Mira Kadric - Scheiber
Budin, Gerhard , Univ.-Prof.
Mag. Dr.
Schippel, Larisa, Univ.-Prof.
Dr.
Snell-Hornby, Mary, Univ.-Prof. Dr. phil., M.A. (Hons.), B. phil.
Kaindl, Klaus, Ao.
Univ.-Prof. Mag. Dr.
Cooke, Michèle, Ao.
Univ.-Prof. Dr. M.A.
Kurz, Ingrid, Ao.
Univ.-Prof. Dipl.-Dolm. Dr.
Pöchhacker, Franz, Ao.
Prof. Mag. Dr.
Aufstellungssystematik der Fachbereichsbibliothek Translationswissenschaft
Die Bücher der Fachbereichsbibliothek sind alphabetisch nach Sprachen aufgestellt.
A=Allgemeine Wissensgebiete
B=Besondere, spezifische Wissensgebiete
C=Wörterbücher, Lehrbücher
D=Dokumentationen
E=Enzyklopädien
I=Berufskundliche Themen
S=Bibliographien
T=Translationswissenschaft
Ü=Übersetzungen
DA=Diplomarbeiten
Diss=Dissertationen
Danach folgt die Sachgebietseinteilung (1-101) gefolgt von einer laufenden Nummer (Numerus currens).
Signaturbeispiele:
Deutsch C 90-51 (Springer Klinisches Wörterbuch)
Sprache-Wörterbuch-Sachgruppe(=Medizin)-Numerus currens
Britisch T 77-12 (Legal Translation Explained)
Sprache-Translationswissenschaft-Sachgruppe(=Recht)-Numerus currens
Wissenschaftliches Arbeiten
Wissenschaft bedeutet, dass man am Anfang Fragen stellt.
Im Zentrum steht ein Problem, eine Fragestellung oder eine Praxis aus dem Alltag als Ausgangpunkt. Man stellt Fragen zum Thema und man hinterfragt. Es geht in der Wissenschaft auch darum das offensichtliche zu hinterfragen, also Dinge zu hinterfragen die klar sind. Das ist sehr wichtig in Bezug auf das wissenschaftliche Arbeiten. Auch das Alltagswissen muss hinterfragt werden.
Transkulturelle Kommunikation ist eine sehr komplexe Sache. Personen mit einer anderen Fachkompetenz haben wahrscheinlich nicht das ausreichende Wissen, um die Arbeit ausreichend zu erledigen. Die Wissenschaft liefert die zutreffenden Informationen.
Die Wissenschaftler versuchen in Zusammenarbeit einen Beitrag zum besseren Verständnis zu leisten.
Das Kommunizieren mit der Öffentlichkeit und mit den Anderen ist sehr wichtig.
Die Zusammenarbeit erfolgt innerhalb eines Fachbereiches, einer Disziplin, das bedeutet, dass die Werke der Anderen gelesen werden.
Es wird aber auch mit Kollegen anderer Disziplinen zusammengearbeitet. Interdisziplinäres Forschen beinhaltet mehrere Fächer und man versucht durch eine Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zu erhalten und auch möglich zu machen. Die Sprachwissenschaft ist in die Übersetzungswissenschaft eingegangen. Die Übersetzungswissenschaft ist ein interdisziplinäres Fach.
Interdisziplinär bedeutet, dass zwei oder mehrere Disziplinen in einem Fach zusammenwirken sollen.
Selbstdisziplin bedeutet das eigene Verhalten zu steuern.
Disziplin hat eigentlich was mit einem Zwang zu tun.
Die Frage ist, was ist eine wissenschaftliche Disziplin. Wir können das schlampig als ein akademisches Fach übersetzen.
Die einzelnen Disziplinen
Die Alltagsprobleme kann man aus verschiedenen Richtungen betrachten um ein Alltagsproblem wissenschaftlich zu lösen.
Jedes Problem der Praxis kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Disziplinen.
Beispiel: Wie funktioniert es eigentlich, dass Leute mit unterschiedlichen Sprachen sich mit Hilfe von Dritten doch verstehen können? – Damit beschäftigen sich die folgenden Disziplinen
An manchen Universitäten gehört das literarische Übersetzen zur Literaturwissenschaft.
Bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts hat man die Übersetzungswissenschaft als ein sprachwissenschaftliches Problem abgetan.
Was ist also eine Disziplin?
Jede Disziplin hat eine bestimmte Perspektive.
Und jede Disziplin hat einen anderen Ansatzpunkt.
Jede Disziplin betrachtet ein Problem aus einer bestimmten Perspektive:
Bestimmte Fragestellungen und Analysemethoden
Bestimmte Forschungstraditionen, „Schulen“
Bestimmte Kommunikationsformen:
Kongresse
Journals
Und so weiter
Bestimmte Teildisziplinen
Wir haben hier eine bestimmte Art Fragen zu stellen und auch bestimmte Analysemethoden.
Man kann Texte analysieren und man kann Übersetzer laut denken lassen und alles aufschreiben, was diese sagen. Es gibt unterschiedliche Methoden, welche für unser Fach typisch sind.
Es gibt bestimmte Forschungstraditionen, also unterschiedliche Zugänge innerhalb der Translationswissenschaft.
Es gibt also unterschiedliche Schulen. So gibt es beispielsweise die postkoloniale Übersetzungstheorie. In jeder Disziplin gibt es also unterschiedliche Schulen.
Dabei handelt es sich beispielsweise um Kongresse, Journals und so weiter.
Es gibt aber auch bestimmte Teildisziplinen in jeder Disziplin.
Man könnte sagen: jede Disziplin hat eine eigene Kultur und auch eine eigene Sprache.
Von uns wird erwartet, dass wir hier die Methoden der Translationswissenschaft lernen und auch anwenden.
Wissenschaftler sind Menschen
Wissenschaftler sind Menschen und auch sie können sich irren und alle paar Jahre kommt es zu neuen Erkenntnissen.
Es ist ein Faktum, dass Leute, die Wissenschaft machen menschlich sind. Es gibt fehlerhaftes Denken. Alle Menschen sind zudem unterschiedlich. Wir alle haben eigene Wertvorstellungen.
Wissenschaftler haben einen Standpunkt als Mensch:
Wissenschaftler haben einen Standpunkt im Fach: bestimmte Perspektive, Teilbereiche und Interessen.
Wissenschaftler haben innerhalb eines Fachbereichs andere Interessen.
Es gibt immer wieder ganz klassische Irrtümer die auftreten können.
Auch politische Systeme haben einen Einfluss darauf was geforscht wird und mit welchen Methoden geforscht wird.
Wissenschaft schafft Wissen
Dieses Wissen ist
persönlich,
individuell,
kulturspezifisch und
fachspezifisch
Dieses Wissen muss aber dennoch reflektiert sein.
Es muss zudem auch kritisch mit den Inhalten umgegangen werden und es muss reflektiert werden. Kritisch bedeutet, dass man sich viele Informationen holt und das man darüber nachdenkt. Wissenschaftliches Wissen muss aber auch nachprüfbar sein. In den Geisteswissenschaften wird genau argumentiert, damit das Wissen auch überprüfbar ist und dass die Schlussfolgerungen schlüssig sind.
Wissen ist aber auch erwerbbar.
Wissenschaftliches Wissen kann man folglich erwerben.
Transferauftrag 2
Wo sind Ihre Interessen in unserer Disziplin?
Lesen Sie nach: Kaiser-Cooke 2007,21-62.
Wissenschaftliches Denken
Wissenschaftliches Denken ist erwerbbar und erfolgt in Schritten.
Diese Schritte sind:
Lernprozess beim wissenschaftlichen Denken
Bei Seminararbeiten und Masterarbeiten:
Theoretische Ansätze werden auch einen speziellen Fall angewendet
Mit Hilfe von Methoden, die an das konkrete Forschungsvorhaben angepasst sind
Dissertation: Eigenständigkeit
Vorwissen und Recherche!
Fragestellungen
Analysemethoden
Forschungsmethoden
Fachzeitschriften in der Fachbereichsbibliothek
Fachzeitschriften die wir in der Fachbereichsbibliothek am Zentrum für Translationswissenschaften findet sind unter anderem folgende:
Universitas Mitteilungsblatt (Interessensvertretung)
Technische Kommunikation
DIT – Fachzeitschrift für Terminologie
Fachzeitschrift für Dolmetscher und Übersetzer MDÜ
Target
World Translator
Meta
Der Deutschunterricht
Kongresse:
Kongresse die demnächst stattfinden sind:
Tagung – Kongress- Symposium: meistens gleichbedeutend
Wissenschaftliches Arbeiten heißt zusammenzuarbeiten.
Man sitz dabei aber nicht im gleichen Zimmer. Gewöhnlich sitzt man dafür in den unterschiedlichen Bibliotheken.
Recherche: Wo suchen?
Die Recherche ist beim wissenschaftlichen Arbeiten das Um und Auf.
Die Frage ist aber, wo man zu suchen beginnt?
Die wichtigste Quelle ist für uns die Zentrumsbibliothek. So wie wir eine eigene Bibliothek haben für unseren Fachbereich, haben auch die anderen Institute Institutsbibliotheken.
Auch an anderen Instituten kann man Literatur zu unserem Thema finde. Die Universitätsbibliothek als Ganzes ist auch sehr wichtig für unseren Fachbereich. Diese drei Bibliotheken, also die Zentrumsbibliothek, die Institutsbibliotheken und die Universitätsbibliothek, sind jene Bibliotheken, die wir hauptsächlich im Bachelor brauchen.
Diese Bibliotheken können auch uns Material bieten.
Aber auch andere Institutionen haben gute Bestände. Zu diesen Institutionen zählen beispielsweise:
Arbeiterkammer
Wirtschaftskammer
Stadtbibliotheken
Österreichische Nationalbibliothek (OENB)
Akademie der Wissenschaften
Bibliotheken der Stadt Wien – diese sind aber nicht so gut für das wissenschaftliche Forschen geeignet.
Es gibt auch das Fernleihsystem der Universität Wien.
Dieses Fernleihsystem kann man benutzen, wenn die Literatur die man braucht in einem anderen Land zu finden ist. Es können durch dieses System sowohl Bücher oder auch nur Abschnitte von Büchern von anderen Universitäten angefordert werden. Das braucht aber Zeit, da die Bücher geschickt werden müssen.
Recherche: Bibliotheksbenutzung
Um etwas aus der Bibliothek auszuleihen braucht man einen Bibliotheksausweis für die Universitätsbibliothek.
Um diesen zu bekommen muss man den Studentenausweis und den Meldezettel mitnehmen.
Wir brauchen Wissen, wie eine Bibliothek funktioniert: