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Hausübung

Grüne Gentechnik - Fluch oder Segen?

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Hausübung
Agrarwissenschaften

Gymnasium in den Pfarrwiesen Sindelfingen

2011 - Herr Mink / Frau Burgmeyer

Maria R. ©
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Die Grüne Gentechnik –

Segen oder Fluch?


Gymnasium in den Pfarrwiesen Sindelfingen

Frau Burgmayer & Herr Mink

Seminarkurs: Naturwissenschaft & Ethik

Schuljahr 20010/2011

Abgabetermin: 9. Juni 2011


Vorgelegt von:

Inhaltsverzeichins:


I.             Einleitung Seite 3


II.           Was ist grüne Gentechnik? Seite 3-6

a.   Ziel der grünen Gentechnik Seite 3

b.   Methoden zur Übertragung von Genen früherSeite 4

c.   Methoden zur Übertragung von Genen heute Seite 4-5

d.   Wo wird die grüne Gentechnik heutzutage

überall eingesetzt? Seite 5-6

e.   Rechtliche Situation und Kontrollmechanismen Seite 6

in Deutschland bzw. der EU


III.         Vorteile & Nachteile der grünen Gentechnik Seite 7-9

a.   Vorteile für die Landwirte Seite 7

b.   Nachteile für die Landwirte Seite 8

c.   Vorteile für die Weltbevölkerung Seite 8-9

d.   Nachteile für die Weltbevölkerung Seite 9


IV.        Informationspolitik über Nachteile der Seite10- grünen Gentechnik 11

a.   Seitens der Wissenschaft Seite 10

b.   Seitens der Politik Seite 10-

11


V.          Sichtweise der Kirche auf die grüne Seite 11

Gentechnik

a.   Evangelische Kirche Seite 11

b.   Katholische Kirche Seite 11

VI.        Fazit Seite 12-

14


VII.       Literaturverzeichnis Seite 15


I.              Einleitung


In der folgenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit der grünen Gentechnik zunächst kurz in ihren technischen Aspekten, um eine Grundlage und ein Basiswissen für ein besseres Verständnis des, darauf folgenden, ethischen Teils der Hausarbeit zu schaffen.


Im ethischen Teil werde ich auf positive beziehungsweise negative Aspekte der grünen Gentechnik eingehen und beleuchten. Dieser Teil dient in keiner Weise der Favorisierung verschiedener Einstellungen oder meiner eigenen Ansichten. Auf meine Meinung zu diesem Thema werde ich im Punkt „Fazit“ zurückkommen.


Meine Motivation zur Entscheidung für dieses Thema liegt darin, dass im Zuge der Globalisierung und dem Anstieg der Weltbevölkerung das Thema Hunger beziehungsweise Nahrungsverteilung ebenfalls einen globalen Charakter erhält und somit uns alle betrifft. Da die grüne Gentechnik auf diese Problematik einige Lösungen parat hält, seien sie nun eher negativ oder positiv, sind diese Lösungen höchst interessant und nennenswert.


II.            Was ist grüne Gentechnik?

a.   Ziel der grünen Gentechnik


Die grüne Gentechnik hat die Züchtung neuer Pflanzenarten zum Ziel. Man möchte bereits bestehende Pflanzen in sofern „verbessern“, dass, durch eine künstliche Mutationen in ihrer DNA – Struktur, eine Resistenz gegen Pestizide, Viren, Insekten oder Krankheiten gezüchtet wird.

Des Weiteren ist das Ziel ebenfalls eine Verbesserung der Produktqualität, also eine Nährwertsteigerung und ein höherer Ertrag, um dem global anwachsenden Nahrungsbedarf, welcher mit dem drastischen Anstieg der Weltbevölkerung zusammenhängt, Herr zu werden.


b.   Methoden zur Übertragung von Genen früher


Früher konnte man nur Gene artverwandter Pflanzen zusammenfügen, da man diese Pflanzen kreuzen musste, denn die heutige Technik zur direkten Verpflanzung von Genen war noch nicht ausgereift.

Um also nun die positiven Effekte auf eine andere artverwandte Pflanze zu übertragen, kreuzte man sie, wobei sich die mütterlichen und väterlichen Gene, nach den Mendelschen Regeln, gleich verteilen.

Nun muss man durch weitere Selektion in den folgenden Pflanzengenerationen diejenige Pflanze herausfinden, die alle gewünschten Aspekte besitzt. Gegebenenfalls muss man die Generationen nochmals neu kreuzen. Dieses Verfahren nahm unter Umständen gut und gerne mehrere Jahre in Anspruch.


c.   Methoden zur Übertragung von Genen heute


Heutzutage werden drei unterschiedliche Methoden zur Übertragung von Genen angewendet.


Die erste ist eine Übertragung per Bakterium, dies ist zugleich die am häufigsten angewandte Methode. Hierfür wird ein Bakterium mit dem gewünschten Gen infiziert, dockt nun das Bakterium an die Pflanzenzelle an, in welche das Wunschgen eingepflanzt werden soll, überträgt das Bakterium das Wunschgen und es kann in die DNA der Pflanzenzelle aufgenommen werden.


Die zweite Methode besteht darin, dass an mikroskopisch kleine Goldpartikel das Wunschgen angehaftet wird und diese Gen - Goldpartikel anschließend mit einer, so genannten, Partikelkanone in die Pflanzenzelle, per Gasdruck, geschossen werden.

Somit ist das Wunschgen wiederum in die Pflanzenzelle eingeschleust und kann in die DNA eingebunden werden.


Bei Variante drei, werden als erstes die dicken Zellwände der Pflanzenzellen, also der Teil der Zellwand, der aus Cellulose besteht, aufgelöst, damit nur noch die Zellmembran übrig bleibt. Nun setzt man die Pflanzenzelle in eine Flüssigkeit, welche das Wunschgen enthält und in der Regel kann so das gewünschte Gen aufgenommen und in die DNA der Pflanzenzelle eingebaut werden.


d.   Wo wird die grüne Gentechnik heutzutage überall eingesetzt?


Angesichts der rapide anwachsenden Weltbevölkerung und der damit verbundenen drastischen Zunahme des Nahrungsbedarfs, ist es notwendig neue Wege zu gehen um diesen Bedarf zu stillen. Die grüne Gentechnik sieht sich als ein möglicher Weg, diesem Andrang Einhalt zu gebieten.

Somit findet sich die grüne Gentechnik vorwiegend in Nahrungspflanzen vor und somit unumstößlicher Weise auch in unseren alltäglichen Nahrungsmitteln.

Die weltweit am häufigsten angebauten Pflanzen mit gentechnischer Veränderung sind: Mais, Raps, Baumwolle und Reis.

Auch im europäischen Handel sind bereits einige Mais -, Soja - oder Rapsprodukte mit Anteil von gentechnisch veränderten Pflanzen zu erhalten.


Ebenfalls wird gentechnisches Futter an Vieh und Tiere verfüttert, jedoch wird dieses Futter, auf Grund der geringen Anbaufläche in Europa, größtenteils aus den USA, aber auch Argentinien und Brasilien, importiert.


In unseren Breitengraden ist die AMFLORA – Kartoffel, welche von der deutschen Firma BASF entwickelt wurde, sehr geläufig. Jedoch wurde diese Kartoffel nicht zum Verzehr entwickelt, sondern für die Kartoffelstärkeindustrie als nachwachsender Rohstofflieferant. Diese Kartoffel bildet ausschließlich Stärke und eignet sich daher hervorragend zur Herstellung von Klebern oder plastikähnlichen Produkten.


In Europa ist derzeit nur gentechnisch veränderter Mais der Firma „Monsanto“ zum Anbau freigegeben. Dieser so genannte MON 810 besitzt eine Insektengiftigkeit, das heißt, die Pflanze produziert selbst ein Gift gegen Schädlinge sowie eine Resistenz gegen Totalherbizide, wodurch es einfacher ist, Unkraut zu bekämpfen, da der gentechnisch veränderte Mais mit seiner Herbizidresistenz nicht bekämpft wird.

Da der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Frankreich verboten wurde, wird ein großflächiger Anbau von MON 810 in absehbarer Zukunft nur in Spanien möglich sein. Dort betrug die Anbaufläche im Jahre 2007 rund 70.000 Hektar.


e.   Rechtliche Situation und Kontrollmechanismen in Deutschland bzw. der EU


In der EU wurde am 7. November 2003 per Gesetz eine Kennzeichnungspflicht für Gentechnik enthaltende Lebensmittel eingeführt. Somit müssen alle solche Lebensmittel gekennzeichnet werden, jedoch hat das Gesetz einige Lücken.

Auf der einen Seite müssen zwar alle Lebensmittel mit Gentechnik gekennzeichnet werden, jedoch müssen sie es, auf der anderen Seite, nur dann, wenn der Anteil der gentechnisch veränderten Stoffe, an der Gesamtmasse des Produktes, nicht über 0,9 Prozent liegt.

Ebenfalls ausgenommen aus diesem Gesetz sind tierische Produkte. So müssen, zum Beispiel, Eier, Milch oder Fleisch von Tieren, welche mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert worden sind, nicht gekennzeichnet werden.


Bevor eine Pflanze in Deutschland angebaut werden darf, bzw. ihr Samen kommerziell vertrieben, muss sie sich etlichen Tests untersuchen. Dieser Zyklus beginnt im Labor des Robert – – Instituts. Werden diese Pflanzen dort für unbedenklich Empfunden beginnt eine erste Testphase im Gewächshaus, falls diese überstanden ist, folgt eine weitere Testphase im Freilandanbau.

Ist dieser Zyklus erfolgreich überstanden, dann darf die Pflanze auf den Markt.

Jedoch besitzen noch andere Behörden, wie die Landesbehörden, das Umweltbundesamt, die Zentrale Kommission für Biologische Sicherheit, sowie die Bundesanstalt für Land - und Forstwirtschaft ein Mitspracherecht.


In Deutschland herrscht zusätzlich eine Abstandspflicht der Felder, welche besagt, dass der Abstand von Feldern mit gentechnisch veränderten Pflanzen zu Feldern, welche konventionell bewirtschaftet werden, mindestens 150 Mete betragen muss. Der vorgeschriebene Abstand von Feldern mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen zu ökologisch bewirtschafteten Feldern muss mindestens 300 Meter betragen.


III.           Vorteile & Nachteile der grünen Gentechnik

a.    Vorteile für Landwirte


Für Landwirte besteht „der Nutzen dieser gentechnisch veränderten Pflanzen vor allem in der deutlichen Ertragssteigerung“[1]. Dies ist ein Beleg, dass die grüne Gentechnik es zweifelsfrei verwirklicht hat, bestimmte Nutzpflanzen gegen Insekten, Schädlinge oder Herbizide zu immunisieren und somit gleichzeitig eine Ertragssteigerung erreicht hat.

Somit kann nicht nur ein höherer Ertrag beziehungsweise eine verbesserte Produktivität erzielt werden, sondern auch „ eine Entlastung der Umwelt durch gezielte Schädlings- und Unkraut-Bekämpfung und durch Einsparungen von

Pflanzenschutzmitteln.“[2]

Man kann also behaupten, dass, die Schädlings - beziehungsweise Unkrautbekämpfung daher um einiges erleichtert wurde, da die Landwirte nun nicht mehr um ihre eigenen Nutzpflanzen fürchten müssen. Es können sogar neue Anbauflächen erschlossen werden, „auf denen vorher kein Anbau wegen der Unkrautprobleme möglich war“.[3]

„Im Frühjahr spritze ich einmal mit „Roundup“ um das Frühjahrsunkraut zu vernichten und etwa sechs bis sieben Wochen später spritze ich noch einmal. Damit ist das Unkraut für den Rest des Jahres vernichtet“[4]

Zweifelsfrei bestätigt John Hoffman die Wirksamkeit und Effizienz eines Totalherbizides auf das Unkraut oder andere, auf dem Feld unerwünschte, Pflanzen.

Kurzum, durch einen höheren Ertrag, eine einfachere Schädlingsbekämpfung und erleichterte Arbeitsschritte sinken die Produktionspreise für die Landwirte und es steigt folglich die Lukrativität dieser, gentechnisch veränderten, Pflanzen für eben diese Landwirte. „Das „Roundup Ready System“ spart mir Zeit und Geld“[5]


b.    Nachteile für Landwirte


Das „Roundup Ready System“ hat auch seine Tücken, nicht nur, dass man dieses bestimmte Herbizid nur auf die bestimmten, gentechnisch veränderten, Pflanzen anwenden darf, da nur diese resistent dagegen sind. Es birgt darüber hinaus noch ganz andere Gefahren. Professor Robert Bellé, Forscher der führenden französischen Forschungsgemeinschaft CNRS, fand heraus, dass das Herbizid „Roundup“ auf die „Mechanismen, welche die Zellteilung bestimmen“[6] schädlich reagiert.

„Roundup“ stört die Zellteilung dahingehend, dass Unregelmäßigkeiten in der Genstruktur hervorgerufen werden, welche ersten „Etappen sind, die zu Krebs führen“[7].

Landwirte, welche das „Roundup Ready System“ für ihre Pflanzen nutzen, erhöhen, durch den Einsatz und den Kontakt mit „Roundup“, ihr Risiko später an Krebs zu erkranken drastisch.

Ebenfalls sind Landwirte praktisch darauf angewiesen, die, gentechnisch veränderten, Pflanzen von Monsanto, beziehungsweise das Saatgut, zu erwerben, da nur mit diesen Pflanzen das „Roundup Ready System“ aufgeht. Andere Pflanzen würden durch das Herbizid abgetötet werden und würden die Bauern herkömmliche Herbizide benutzen, haben sie genauso viel Arbeit wie zuvor, als sie noch gentechnikfreie Pflanzen und normale Herbizide verwendet hatten.



Das Paradebeispiel für eine positive Einwirkung der grünen Gentechnik ist der so genannte „Golden Rice“. Dieser bildet vor allem verstärkt das Provitamin A, wodurch er seine goldgelbe Farbe enthält im Gegensatz zu herkömmlichen Reis, welcher weiß ist.

Diese Reissorte wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich entwickelt um Kinder in Regionen, für welche fast ausschließlich Reis als Nahrungsquelle zugänglich ist, durch Vitamin A – Mangel vor dem Erblinden zu schützen.

Des Weiteren gibt es sogar cholesterinfreie Sorten von Ölfrüchten wie, zum Beispiel, Soja oder Raps, wodurch folglich auch cholesterinfreie Öle hergestellt werden können. Dies ist sofern von Vorteil, da ein erhöhter Cholesterinspiegel heutzutage schon fast als Volkskrankheit bezeichnet werden kann.


d.    Nachteile für die Weltbevölkerung


Trotz ausgiebiger Test – und Versuchsreihen, welche von Nöten sind, um überhaupt Saatgut von gentechnisch veränderten Pflanzen vertreiben zu dürfen, ist es dennoch ungewiss, welche Auswirkungen diese Pflanzen längerfristig auf unsere Umwelt haben können. Mutationen gibt es ja seit Anbeginn der ersten DNA – Strukturen, jedoch geschahen diese Mutationen über sehr lange Zeiträume hinweg, waren, sozusagen, natürlichen Ursprungs und die Natur konnte sich darauf einstellen, dass sich etwas in ihr geändert hat.

Eine Imkerei wettert, auf Grund eines Massenbienensterbens, schon gegen die grüne Gentechnik: „Die
Industrie
braucht die Gentechnik, um ihre Profitgier zu befriedigen und „Futter fürs Volk“ zu produzieren.“[8].

Auch diese Imkerei gibt Hinweis auf die Ungewissheit, welche Risiken oder Veränderungen gentechnisch veränderte Pflanzen auf die Umwelt haben können.


IV.          Informationspolitik über Nachteile der grünen Gentechnik

a.    Seitens der Wissenschaft


Die französische Forschungsgemeinschaft CNRS, allen voran Professor Robert Bellé, entdeckten die Gefährlichkeit der grünen Gentechnik, hervorgerufen durch gesundheitliche Gefährdung. Es sind nicht direkt die gentechnisch veränderten Pflanzen, welche gefährdend sind, sondern die extra für diese Pflanzen entwickelten Herbizide. Vor allem das Herbizid „Roundup“ steht im Kreuzfeuer der Wissenschaftler.

Trotz aller Erkenntnisse über die Gefährdung durch dieses Totalherbizid wurden keine wissenschaftlichen Berichte veröffentlicht. Warum nicht?

Nun, als Robert Bellé die brenzlige Lage erkannte sagte er sich: „Verflixt, wir müssen irgendwie so gut und so schnell wie möglich die Öffentlichkeit alarmieren.“ [9]


b.    Seitens der Politik


Sogar in der Politik möchte man nichts über potentielle Nachteile der grünen Gentechnik wissen. Vor allem in der amerikanischen Politik werden solche Themen kaum angesprochen, da in den USA der Marktführer Monsanto einen sehr großen Lobbyeinfluss auf die dortige Regierung hat.

Werden solche Eventualitäten auch nur im Geringsten angesprochen, auch wenn es nur um Kontrollmechanismen geht, dann hagelt es sofort Kritik aus allen Reihen.

So meinte Dan Glickman, US – Landwirtschaftsminister 1995 – 2000, in einer Rede: „ Wir müssten die Zulassungsbestimmungen für gentechnisch veränderte Organismen sorgfältiger durchdenken.“[11]

Er erhielt als Antwort nur eine Mahnung einiger Regierungsmitglieder, der Regierung Clinton, „wie könne er im Landwirtschaftsministerium sich erdreisten unser Regulierungssystem in Frage zu stellen“[12].

Daraus resultierend kann man konstatieren, dass nicht einmal der Landwirtschaftsminister einer Weltmacht wie den USA, die nötige Popularität und Unterstützung besitzt um, für sein Ministerium relevante, Richtlinien gegenüber den Interessen der Wirtschaft und ihrer Konzerne durchzusetzen.


a.    Evangelische Kirche


Die evangelische Kirche Deutschland (EKD) nimmt, im Bezug auf grüne Gentechnik, einen ablehnenden Standpunkt ein. „Mit gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln drohten zudem neue Allergien“[13], laut den Umweltbeauftragten der EKD. Daher hält die EKD in den Pachtverträgen ihres verpachteten Landes fest, dass der Anbau gentechnisch veränderten Saatguts auszuschließen ist“[14].

Man konnte zwar noch keine längerfristigen Auswirkungen feststellen, jedoch seien „Hinweise auf erste negative Einflüsse auf Mikroorganismen der Böden“[15] erkennbar.


b.    Katholische Kirche


Eine klare Meinung der Katholischen Kirche Deutschland einzuholen gestaltet sich als sehr schwierig, da sich die deutsche Bischofskonferenz bis heute noch nicht einig ist.

Einige Bistümer erklären sich als eine gentechnikfreie Zone, wobei sich andere wiederum sogar für die Gentechnik interessieren oder gar einsetzen.

Mit Hilfe des Landes Sachsen – Anhalt hat das katholische Siedlungswerk „Gero AG“ im Jahre 2003 den Biopark „Getersleben“, zu Forschungszwecken, ins Leben gerufen. Die Gewächshäuser wurden sogar eigens vom Ordinatsrat eingesegnet.


VI.          Fazit


Als ich zum ersten Mal über die grüne Gentechnik erfuhr, war ich zunächst sehr begeistert von den differenzierten Möglichkeiten. Ich begeisterte mich während der Vorbereitung eines Referates über die grüne Gentechnik noch stärker für diese Forschungsrichtung, jedoch fing ich an gewisse Defizite und Nachteile der Pflanzen, sowohl als auch der Hersteller dieser Pflanzen zu entdecken.

Nach Bearbeitung dieser Hausarbeit fielen mir diese Mankos sehr speziell auf und ich begann diese Technologie mit einem kritischeren Auge zu sehen.


Auf der einen Seite ist es äußerst bemerkenswert, wie weit diese Technologie innerhalb kürzester Zeit doch gekommen ist, dass sie nun durch verändertes Saatgut und darauf zugeschnittene Dünger, Pestizide und Herbizide die Arbeit vieler Landwirte vereinfacht. Ja sogar neue Anbaugebiete konnte durch diese neuartigen Pflanzen und Methoden erschlossen werden, in denen es vorher fast unmöglich war Landwirtschaft zu betreiben.

Des Weiteren ist es höchst erstaunlich, dass man durch solch kleinste Veränderungen auf molekularer Ebene eine Pflanze so verändern kann, dass sie bestimmte, lebenswichtige Proteine bildet und somit eine Art Heilpflanze wird, wie der „Golden Rice“.


Zunächst ist es als positiv zu erachten, dass es Forschergruppen gibt, die sich auch mit den negativen Konsequenzen solcher Technologien befassen. Jedoch sehe ich es in keinster Weise als vertretbar an, etwaige Funde über Risiken der Welt nicht zu offenbaren, da ein sehr großer Teil der Weltbevölkerung täglich in verschiedenster Weisen mit grüner Gentechnik in Kontakt kommt.

Sei es nun der Landwirt, der Hersteller oder der Konsument, letztendlich kommen sie alle in Berührung mit gentechnisch veränderten Pflanzen.

Das Verhalten der Politik und der Aufsichtsbehörden könnte man zwar durch utilitaristische Ansichten erklären, dass man den armen Landwirt später an Krebs zu Grunde gehen lässt, aber dafür einige Kinder durch gentechnisch veränderte Pflanzen vor dem Erblinden rettet.

Höchst bedauerlich ist jedoch, dass die Motive der Politik und der Aufsichtsbehörden in keiner Weise utilitaristischer Natur sind, sondern durch Lobbyisten der Industrie beeinflusst werden und somit wieder der reine Profit hinter den „Wundertaten“, durch weiterentwickelte Pflanzen, steht.


Ich persönlich finde es Schade, dass die Kirche sich zu diesem Thema kaum äußert, wo sie sich doch sonst auch immer als Weltverbesserer sieht, Missstände offen anspricht.

Im Bezug auf die rote Gentechnik engagiert sich die Kirche energischer, allein schon gegen Versuche protestieren die Geistlichen, da der Mensch das Ebenbild Gottes sei und man an Gottes Werk nichts ändern darf.

Doch steht in der Bibel auch, dass Pflanzen, Früchte und Samen ebenfalls das Werk Gottes sind und, laut Genesis, wir Menschen die Früchte und Samen zu essen bekamen und die Tiere nur das Gras. Mir wirft sich da die Frage auf, warum die Kirche nur den Menschen schützen möchte, nicht aber auch die Natur, denn ihr Hauptargument ist, dass es die Schöpfung Gottes sei und diese darf man nicht ändern.

Jedoch sind Mensch und Natur, laut Bibel, gleichermaßen aus der Schöpfung Gottes hervorgegangen.


Zu beobachten ist, dass sich Gegner der grünen Gentechnik keine allzu große Hoffnung auf Hilfe durch öffentliche Organe oder Organisationen machen können. Sie bleiben eher vereinzelt oder in kleinen Grüppchen unter sich und erhalten nicht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit, da es nun doch nicht nur ein globales Thema ist, sondern auch ein Thema dessen Folgen wir nicht alle genau kennen und schon gar nicht genau vorhersagen können.



VII.         Literaturverzeichnis

Bücher:

  1. „Grüne Gentechnik“, Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer, Herbert Utz Verlag 2000
  2. „Grüne Gentechnik ein Bewertungsmodell“, Roger J. Busch, Anja Haniel, Nikolaus Knoepffler, Gerhard Wenzel, Herbert Utz Verlag 2002
  3. „Grüne Gentechnik – Gestaltungschance und Enwicklungsrisiko“, Jobst Conrad, Deutscher Universitäts-Verlag 2005


Dokumentation:

  1. „Monsanto – Mit Gift und Genen“ (Arte)


E-Books:


  1. „Die Grüne Gentechnik – Fortschritt ohne Folgen?“, Dr. agr. Jürgen Cremer, Industrieverband Agrar


Webseiten:


  1. Biopark Gatersleben

  1. Evangelische Kirche Deutschland

  1. Imkerei Böhm

  1. Katholische Kirche Deutschland


Bild:




[1] Vgl. Dr. agr. Jürgen Cremer, „Die Grüne Gentechnik – Fortschritt ohne Folgen?“, Seite 4

[2] Vgl. Dr. agr. Jürgen Cremer, „Die Grüne Gentechnik – Fortschritt ohne Folgen?“, Seite 4

[3] Vgl. Dr. agr. Jürgen Cremer, „Die Grüne Gentechnik – Fortschritt ohne Folgen?“, Seite 4

[4] John Hoffman, „Monsanto – Mit Gift und Genen“, 17min 50sec

[5] John Hoffman, „Monsanto – Mit Gift und Genen“, 19min 19sec

[7] Robert Bellé, „Monsanto – Mit Gift und Genen“, 17min 27sec

[8] Internetseite der Böhm Imkerei, Stichpunkt „Bienensterben“, Absatz 1

[9] Robert Bellé, „Monsanto – Mit Gift und Genen“, 17min 51sec

[10] Robert Bellé, „Monsanto – Mit Gift und Genen“, 18min 8sec

[11] Dan Glickman, , „Monsanto – Mit Gift und Genen“, 22min 15sec

[12] Dan Glickman, , „Monsanto – Mit Gift und Genen“, 22min 30sec

[13]Pressartikel der EKD, „Kirchliche Umweltbeauftragte gegen grüne Gentechnologie“

[14] Pressartikel der EKD, „Kirchliche Umweltbeauftragte gegen grüne Gentechnologie“

[15] Pressartikel der EKD, „Kirchliche Umweltbeauftragte gegen grüne Gentechnologie“


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