„Die Bezeichnung Massenbewegung umfaßt alle Prozesse, bei denen Gesteins- und Bodenmassen unter dem Einfluß der Schwerkraft hangab verfrachtet und schließlich durch andere Transportmittel weggeführt werden. Massenbewegungen sind eine Folge von Verwitterung und Gesteinszerstörung.“
Press & Siever (2003), S.276
2. Physikalische Grundlagen
2.1 Hangneigung und Schwerkraftwirkung
Schwerkraft K = Masse m mal Beschleunigung g
(hier Fallbeschleunigung g = 9,81 m/s2)
Schwerkraft an geneigten Hängen: g wird zerlegt in die hangparallele Hangabtriebskraft τ und die dazu senkrechte Normalkraft σ
Treibende Kraft τ > haltende Kräfte à Abscheren, d.h. Bewegung des Materials hangabwärts
Scherkraft / Schubkraft Ks = Hangabtriebskraft τ mal Masse m
Auflagedruck σ der Masse m auf die Hangfläche
daher ist die Normalkraft Kn der Masse m
2.2 Plastisches Fließen und das Coulomb-Gesetz
Einsetzen von Massenbewegungen wenn
Grenzscherspannung / Grenzschubspannung s = Scherkraft / Schubkraft Ks
abhängig von: Kohäsion (=Zusammenhalt der einzelnen Partikel) , Korngröße + Kornform
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text • Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente • Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos • Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
-Folge: sehr schneller Absturz von relativ großem Volumen
Abbildung 7. Zepp (2004), S.104
Abbildung 6. Strahler & Strahler (2005), S. 335
4.2 Steinlawinen
-bestehen aus großen Mengen von Gesteinsmaterial
-oftmals durch Erdbeben ausgelöst
-sehr hohe Geschwindigkeiten > 100 km/h
-große Volumina (oft > 500.000 m3)
-große Zerstörungskraft
(Press & Siever (2003), S. 284)
4.3 Debris flows = Schuttlawinen (Press & Siever (2003), S.288), Schlammströme, Schlammlawinen und Muren (Ahnert (2003), S. 136),Trümmerströme (Bahlburg & Breitkreuz (2004), S. 72)
Informationen aus: Press & Siever (2003) S.287-289, Strahler & Strahler (2005), S. 338-339, Bahlburg & Breitkreuz (2004), S. 72-73
Sonderform: Lahars
-Schlammströme aus vulkanischem Lockermaterial
-Korngröße von feiner Asche bis zu groben Blöcken
-Auftreten wenn Lockermaterial an steilen Vulkanflanke.....[Volltext lesen]
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
oGleitbahn (meist ebenfalls leicht konkav gekrümmt) = Bewegungszone
o Rutschungsmasse (regelmäßig geformte Schuttzunge mit konvexen Rändern, Wülsten wegen Stauungen aufgrund der variablen Bewegungsgeschwindigkeiten quer zur Bewegungsrichtung) lagert sich im Akkumulationsgebiet an
(Ahnert (2003), S.130-132)
5.2 Slump = Rotations-Block-Rutschung
- Blockrutschung (oberer Teil behält interne Struktur bei)
-in weichen, plastisch verformbaren Gesteinen von geringer Standfestigkeit (zum Beispiel Mergeln, Tonen) àlängs zylindrischer Scherfläche rückwärts rotierend
-das heißt durch Abgleiten und Rückwärtskippen wird Gestein an der Basis nach vorn bewegt und im Böschungsvorland nach oben gedrückt
(Ahnert (2003), S.133-134)
-wenn ein Schwellwert der Versteilung erreicht à Abbruch eines Gesteinspakets (bis 2-3 km lang und 150 m dick) à nach unten Gleiten auf gekrümmter Gleitfläche, dabei rückwärts Kippen
5.3 Schuttrutschung
schnelleres Abgleiten als bei „normale“ Rutschungen
-Abgleiten von Material auf Schwächezonen
-Während des Gleitens verhält sich Material wie chaotischer, wahllos durchmischter Schuttstrom
-Schuttstrom kann im weiteren Verlauf in Fließen übergehen, wenn Abwärt.....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
-langsamste Bewegung von Lockermaterial (1-10 mm/a)
-sehr langsame Deformation der Schuttdecke, wobei obere Schichten schneller als untere à Hangabwärtsneigung von Bäumen, Zäunen, Masten,…+ Säbelwuchs von Bäumen
-große Masse kann Stützmauern zerstören und Risse in Wänden und Gebäuden verursachen (Press & Siever (2003), S.286-287)
-ist an fast jedem Hang zu finden (Strahler & Strahler 2005), S. 336)
-Grund: Versatz durch Expansion (senkrecht zum Hang) und Kontraktion (senkrecht zum Erdmittelpunkt) (Zepp (2004), S. 105-106)
6.3 Verflüssigter Sedimentstrom = Solifluktion
-durch Erschütterung von besonders wasser- oder lufthaltigem Sand à Entweichen des Porenfluids à Sandlage verlieren sofort an Zusammenhalt (=Quicksand)
-geringe innere Reibung à Fließbewegung schon bei se.....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
-Press F. und R. Siever, 2003, Allgemeine Geologie. Einführung in das System Erde, Elsevier GmbH, München
-Strahler H. und N. Strahler, 2005, Physischer Geographie, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
-Zepp H., 2004, Geomorphologie. Eine Einführung, Ferdinand .....