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Seminararbeit / Hausarbeit

Grammatik: Die Seman­ti­sche Subklas­si­fi­zie­rung von Neben­sätzen

3.465 Wörter / ~15 Seiten sternsternsternsternstern Autor Carlos F. im Jan. 2015
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Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

Gut, 2013

Autor / Copyright
Carlos F. ©
Metadaten
Preis 4.00
Format: pdf
Größe: 0.18 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 44740







Grammatik: Die Semantische Subklassifizierung von Nebensätzen

Inhaltsverzeichnis


  1. Einleitung


Nebensätze kann man nicht nur syntaktisch klassifizieren, sondern auch semantisch. Ziel der Arbeit ist es, einige dieser Klassifikationsmethoden darzustellen. Zum besseren Verständnis der Theorie werden im Zuge der Arbeit mehrere Beispielsätze verwendet.


Der erste Teil beschäftigt sich mit Relativsätzen und die dafür möglichen Arten der Bestimmung. Zunächst wird auf die Kennzeichen von Relativsätzen eingegangen, anschließend auf den Unterschied von restriktiv und nicht restriktiv und danach auf die Arten des Verweises auf den Hauptsatz. Den Abschluss dieses Kapitels bilden die vier Arten von Relativsätzen.


Die Inhaltssätze bilden den zweiten Teil der Arbeit. Dabei werden die verschiedenen Unterarten dargestellt und dabei auf die Fragenebensätze, Ausrufenebensätze, den Unterschied zwischen direkter und indirekter Rede und die übrigen Inhaltssätze eingegangen.


Im dritten Teil wird zuerst ein Überblick über die semantischen Unterarten der Verhältnissätze gegeben, anschließend wird auf die formalen Kriterien der Verhältnissätze eingegangen. Ein besonderes Augenmerk wird abschließend auf die wichtigsten Adverbialnebensätze gelegt.

  1. Relativsätze


Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Art von Nebensätzen, die durch ein Relativpronomen oder Relativpartikel eingeleitet werden – daher auch der Name Relativsätze. Zu den Relativpronomen zählen: der, die das; welcher, welche, welches; wer, was. Typische Relativpartikel sind z.B.: wo, wie wohin, woher, wodurch (vgl. Duden 2000: 731).


Eine Besonderheit bei Relativsätzen, die durch Relativpartikel eingeleitet sind ist, dass man sie ohne semantische Veränderung in einen pronominal eingeleiteten Relativsatz übertragen können.


  • Er fährt [so], wie es Formel 1 Fahrer auch tun.

  • Er fährt in einer Weise, in der es Formel 1 Fahrer auch tun.


Generell kann man bei Relativsätzen zwischen notwendig und nicht notwendig unterscheiden. Notwendige Relativsätze erkennt man daran, dass sie, wenn getilgt oder nicht besetzt, den verbleibenden Teilsatz ungrammatisch machen (vgl. Duden 2000: 731).


  • Er verhält sich, wie es im Straßenverkehr üblich ist.

  • *Er verhält sich.

  • Er verhält sich korrekt, wie es im Straßenverkehr üblich ist.


Laut Duden (2000: 731) sind auch Relativsätze, die als weiterführende Relativsätze bezeichnet werden, nicht notwendig. Typisch für diese Art ist, dass Sachverhalte aufeinander bezogen sind, diese jedoch inhaltlich unabhängig voneinander sein können.


  • Wir wollten gestern ins Kaffeehaus gehen, das aber aufgrund einer Veranstaltung geschlossen war.

  • Er suchte mehrere Stunden sein Auto, das er schließlich auch fand.


2.1 Restriktiv – nicht restriktiv


Nach Dürscheid (2000: 62) können Relativsätze in zwei Arten unterteilt werden: restriktiv und nicht restriktiv. Bei restriktiven Relativsätzen werden die Referenzobjekte für ein Bezugswort eingeschränkt. Nicht restriktive Relativsätze hingegen können ein Bezugswort lediglich näher spezifizieren.


  • restriktiv: Hunde, die bellen, beißen nicht.

  • nicht restriktiv: Hunde, die bekanntlich Säugetiere sind, werden oft als Haustiere gehalten.


2.2 Verweise auf den Nebensatz


Wie bereits erwähnt, gibt es neben den nicht notwendigen Relativsätzen auch notwendige Relativsätze. Im Hauptsatz kann man öfters Verweise auf den notwendigen Relativsatz finden. Man unterscheidet bei diesen Verweisen – in der Regel in Form von Partikeln – zwischen neutral und charakterisierend (vgl. Duden 2000: 732).


  1. neutral


    1. .....[Volltext lesen]

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Dabei kann das Objekt ein direktes sein, wo kein Korrelat von Nöten ist oder ein Präpositionalobjekt, welches in den meisten Fällen ein Korrelat erforderlich macht. Dabei ist zu beachten, dass Präpositionalobjekte meistens nachgestellt sind. Ansonsten können sie nur durch eine Linksversetzung vor dem Prädikat stehen und nicht im Vorfeld (Wöllstein-Leisten [u.a.] 2006, S.47).


Die Inhaltssätze lassen sich in inhaltlich bestimmte Unterarten der Nebensätze unterteilen. Dabei unterscheidet man zwischen Fragenebensätze, Ausrufenebensätze, direkte/indirekte Rede und übrigen Inhaltssätzen.


3.1 Fragenebensätze – Interrogativnebensätze


Diese Art der Inhaltssätze kann in zwei unterschiedlichen Formen auftreten. Man unterscheidet zwischen den „Ob-Fragesätzen“, also Fragenebensätze, die mit ob eingeleitet werden, und Pronominalnebensätze, welche durch eine w-Phrase eingeleitet werden. Diese bezeichnet man als w-Fragesätze. Die w-Phrase besteht entweder aus einem Interrogativpronomen („wer“), einem Artikel („welch“) oder einem Adverb („woher“).In geschriebener Sprache weisen Fragenebensätze am Satzende kein Fragezeichen auf (Duden 2009, 1043).

Beispiel für Ob-Fragesatz: Die Hexe überlegt, ob Hänsel gut schmecken wird.

Beispiel für w-Fragesatz: Jeder fragte sich, woher er gekommen ist.


Bei manchen Fragenebensätzen liegt indirekte Rede vor, es handelt sich dabei um indirekte Fragenebensätze. Diese kann man Umwandeln in Interrogativsätze, also gewöhnliche Fragesätze (Duden 2009,1043).

Beispiel: Volker fragt Uta, ob sie noch was trinken wolle.

Volker fragt Uta: „Willst du noch was trinken?“


Bei Fragenebensätze, bei denen der Sachverhalt unsicher und noch nicht geklärt ist, ist eine Umformung in einen Interrogativsatz/Fragehauptsatz nur dann möglich, wenn dieser vorausgeht (Duden 2009, 1044).

Beispiel: Die Prinzessin weiß, warum er kommt.

-

„Warum kommt er?“- Die Prinzessin weiß es.


Eine weitere Eigenschaft der Fragenebensätze ist deren Fähigkeit, auszudrücken, ob das Vorliegen des konkreten Sachverhaltes von Bedeutung ist, oder nicht.

Beispiel: Es ist vollkommen unwichtig, ob du gewinnst.

Indem man „oder nicht“ anhängt, wird deutlich, dass diese Eigenschaft auf den konkret vorliegenden Fragenebensatz zutrifft, oder nicht (Duden 2009, 1044).


3.2 Ausrufenebensätze – Exklamativnebensätze


Ausrufenebensätze werden mit einer w-Phrase eingeleitet (vgl.o.). Sie lassen sich in Exklamativsätze und in dass-Nebensätze umwandeln (Duden 2009, 1044).

Beispiel: Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark der KAC spielt.

Wie stark spielt der KAC!

Es ist immer wieder erstaunlich, dass der KAC stark spielt.


3.3 Direkte und indirekte Rede
Die Nebensätze, die direkte oder indirekte Rede ausdrücken, hängen von einem Verb des Sagens oder des Denkens ab. Genauer gesagt heißt das, dass die indirekte Rede von einem vorhandenen oder rekonstruierbaren Ausdruck des Sagens/Denkens abhängt (Bußmann 2008, 138) Auch möglich ist, dass die Nebensätze von entsprechenden Adjektiven oder Substantiven abhängen.

Mit dem Mittel der direkten oder indirekten Rede nimmt der Sprecher Distanz zu dem Gesagten ein, er verbürgt sich nicht für den Wahrheitsgehalt des Ges.....

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Neben dem Verbzweitnebensatz wird die indirekte Rede auch mittels Fragen, das heißt in einem Fragenebensatz ausgedrückt.

Beispiel: „Hans fragte, ob sie ihm helfen könne.“

Weiter kann eine indirekte Rede mit einem dass-Nebensatz ausgedrückt werden.

Beispiel: „Sie sagte Hans, dass sie nicht helfen könne.“

Auch mittels Infinitivphrase lassen sich Gedanken und Äußerungen anderer darstellen.

Beispiel: „Hans meint, von ihr vernachlässigt worden zu sein.“


3.4 Übrige Inhaltssätze


Wenn Nebensätze ein Faktum darstellen, handelt es sich um faktische Nebensätze. Bei diesen Nebensätzen lässt sich der Wahrheitsgehalt der Aussage überprüfen.

Beispiel: „Dass der Unfall passierte, lag an der Unachtsamkeit des Fahrers.“

Neben einem Faktum können Inhaltssätze auch eine Annahme, eine Absicht, eine Aufforderung oder einen Wunsch ausdrücken. Bei all diesen Arten der Nebensätze dominiert die Form der dass-Nebensätze. Bei allen Arten sind zudem Infinitivphrasen möglich. Bei Annahmen und Wünschen sind zudem auch Verbzweitnebensätze möglich (Duden 2009, 1045).


Bei Wahrnehmungsverben können Nebensätze mit dass oder wie angehängt werden.

Beispiel: „Ich merke, dass(wie) du lügst.“


Neben faktiven Inhaltssätzen mit dass gibt es auch welche mit als und Verbletztstellung. Diese Konstellationen bringen einen Verlaufscharakter zum Ausdruck. Dabei erscheint im Hauptsatz das Korrelat meistens als eines der beiden Pronomina das oder es. Dies ist auch dann der Fall, wenn der Nebensatz vorangeht. Beispiel: Als das Haus brannte, bedeutete das für die Familie den Ruin.


Die dazu entsprechenden Wenn-Nebensätze drücken aus, ob ei.....

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Konditionalsatz: Wenn der Motor anspringt, ist der erste Gang einzulegen.

Kausalsatz: Weil die Motorkontrollleuchte aufleuchtete, war er beunruhigt.

Konsekutivsatz: Der Motor machte seltsame Geräusche, sodass er beunruhigt war.

Finalsatz: Damit das Getriebe keinen Schaden davon trägt, muss er den Motor abstellen.

Modalsatz: Er stellt den Motor ab, indem er den Autoschlüssel abzieht.

Adversativsatz: Statt den Mechaniker zu rufen, öffnete er die Motorhaube.

Konzessivsatz: Obwohl der Motor qualmte, war er nicht beunruhigt.

Explikativsatz: Die Lage war nicht kritisch, insofern nur der Keilriemen gerissen war.

Restriktivsatz: Du kannst eine kurze Strecke weiterfahren, außer wenn die Batterie leer ist.

Irrelevanzkonditionalsatz: Was er auch versuchte, die Motorkontrollleuchte blinkte weiter.


Laut Duden (2009: 1048) sind die meisten Verhältnissätze Angaben (siehe Beispiele oben). Das bedeutet, dass sie nicht von einem Wort im übergeordneten Satz als Ergänzung gefordert werden. Es gibt jedoch auch adverbiale Ergänzungssätze, z.B.: Die Freude am neuen Auto währte, bis er die ersten Mängel entdeckte.


4.1 Formale Eigenschaften der Verhältnissätze


Die folgenden Satzformen sind bei den Verhältnissätzen vorherrschend:

Subjunktionalnebensätze mit finitem Verb an letzter Stelle

Peter zeichnet für sein Leben gern, seit er eines Tages ein .....

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Die wichtigsten inhaltlichen Beziehungen die mit Adverbialsätzen ausgedrückt werden können sind Zeit, Grund, Bedingung, Gegensatz, Folge, Zweck und die Art und Weise. (Vgl. Der kleine Duden, Deutsche Grammatik 1988: 368)


Zeit

Laut dem kleinen Duden (Deutsche Grammatik) (1988: 368-369) gibt es viele Konjunktionen zum Ausdruck des zeitlichen Verhältnisses zwischen zwei Ereignissen. Sie zeigen – zusammen mit der Zeitform des Verbs – an, ob das Geschehen des Nebensatzes (des Temporalsatzes) vor dem Hauptsatzgeschehen liegt (Vorzeitigkeit), ob es parallel abläuft (Gleichzeitigkeit) oder ob es danach stattfindet (Nachzeitigkeit).

Mit Konjunktionen wie als, während, wenn, wie, sobald, solange kann man ausdrücken, dass sich zwei Ereignisse zur gleichen Zeit abspielen, sich also zeitlich – zumindest teilweise – überschneiden:

Als er den Raum betrat, läutete der Alarm. Während sie auf Geschäftsreise waren, ist ihr Sohn bei den Großeltern gewesen. Wir fahren los, sobald die Kinder aufhören zu streiten.

Wie anstelle von als wirkt umgangssprachlich, wenn das Verb in einer Vergangenheitsform steht.

Andere Konjunktionen zeigen an, dass zwei Ereignisse zeitlich aufeinanderfolgen. Wenn man das zeitlich früher Geschehen im Nebensatz nennt, gebraucht man Konjunktionen wie nachdem, als,seit(dem) (Vgl. Der kleine Duden, Deutsche Grammatik 1988: 369):

Nachdem er die Bälle eingesammelt hatte, mähte er den Rasen. Als er gerade seine Zähne geputzt hatte, servierte seine Mutter den Nachtisch. Sie hat sich verändert, seit(dem) sie regelmäßig i.....

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Bedingung:

Bedingungssätze (Konditionalsätze) werden vor allem mit wenn und falls eingeleitet. Nur falls drückt immer eindeutig eine Bedingung aus; bei wenn ist oft nicht zu unterscheiden, ob mehr eine Bedingung oder ein Zeitverhältnis gemeint ist:

Falls dir das Hemd nicht passt, kannst du es umtauschen. Wenn du auf meinen Rat gehört hättest, wäre das nicht passiert. (Konditional und temporal:) Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.

Konditionalsätze können noch in einer anderen Form, ohne einleitende Konjunktion, vorkommen, und zwar als Satz mit dem Verb an erster Stelle. In dieser Form steht der Nebensatz in der Regel vor dem Hauptsatz:

Schafft man das Limit nicht, kann man es in einem Monat noch einmal versuchen. Hättest du auf mich gehört, (dann) wäre das nicht passiert.

In einem bestimmten Sinne konditional sind auch Partizipialfügungen wie z.B. im Grunde genommen, realistisch betrachtet, auf die Dauer gesehen, rein praktisch gesehen, besser gesagt, anders ausgedrückt. (Vgl. Der kleine Duden, Deutsche Grammatik 1988: 371)


Gegensatz (Widerspruch)

Nebensätze mit obwohl, obgleich, obschon, wenn auch (Konzessivsätze) drücken aus, dass zwischen zwei Sachverhalten ein Verhältnis besteht, wie es normalerweise nicht besteht:

Obwohl der Apfel rot ist, schmeckt er sauer. Er geht schwimmen, obwohl er verkühlt ist. Obgleich er kein guter Tänzer war, versuchte er sich am Parkett. Ich zahle den Eintritt, wenn ich es mir auch eigentlich nicht leisten kann. (Vgl. Der kleine Duden, Deutsche Grammatik 1988: 371)


Folge

Nebensätze, die eine Folge oder Wirkung nennen (Konsekutivsätze), stehen immer hinter dem Hauptsatz. Als einleitende Konjunktion kommt vor allem (so) dass vor:

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