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Seminararbeit
Erziehungswissenschaf­t

Universität, Schule

Pädagogische Hochschule Karlsruhe - PH

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Adam M. ©
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ID# 1856







Gottesbilder von Kindern

Fach:  Theologie/ Grundlagenwahlfach


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung. 3

2. Vom Abbild zum Bild. 3

2.1.  Bilderverbot3

2.2. Bilder der Gottesvorstellung. 4

2.3. Einfluss der Herkunft und der Fantasie. 5

2.4. Entwicklung des Zeichnens. 5

3. Studien zur Gottesvorstellung. 6

3.1. Gottesbilder von Mädchen/ Stephanie Kein. 7

3.2. Kindliche Malprozesse/ Heinz Streib. 9

4. Relevanz für die Religionspädagogik. 11

5. Fazit12

6.  Literaturverzeichnis. 12


1. Einleitung


Für religiöse Bildung ist der Zugang über ästhetisches Lernen von großer Bedeutung. Das Malen von Bildern ist eine Methode religiöse Vorstellung  auszudrücken und sich mit Religion auseinanderzusetzten. Dabei gilt zu klären, wie religiöse Vorstellungen entstehen, ihre Authentizität zum Ausdruck kommen und sie wahrgenommen, verstanden und erklärt werden kann.

Dazu werde ich zunächst den Widerspruch des Bilderverbots und dem Malen von Gottesvorstellungen klären und wesentliche Kriterien darlegen, die für eine sorgfältige Deutung der Gottesbilder notwendig sind. Anschließend stelle ich einige ausgewählte Studien vor, deren gemeinsamer Gegenstand die Religion und  die Gottesvorstellung von Kindern ist. Dazu werden Möglichkeiten und Grenzen, sowie notwendige methodische Kriterien beschrieben, um die religiöse Vorstellung zu ermitteln.

Zum Schluss erläutere ich daraus resultierende Konsequenzen und Chancen für die Religionspädagogik.


2. Vom Abbild zum Bild  


Bilder von Kindern über Gott sind keine Abbilder Gottes, sondern Ausschnitte ihrer inneren Vorstellung von Gott. Um die Bilder richtig deuten zu können ist es deshalb erforderlich, die Kommentare der Kinder über ihre Darstellung, die sozio- kulturelle Herkunft der Kinder und die Entwicklung des Zeichnens bei Kindern mit einzubeziehen.


2.1.  Bilderverbot


Das Christentum ist ursprünglich keine Bildreligion, sondern auf das Wort verwiesen. Dies findet seinen stärksten Ausdruck in dem Gebot: „Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, … “ ( 2 Mos 20,4 ). Zum richtigen Verständnis des Bilderverbots, ist zu berücksichtigen, dass es darauf abzielt, sich nicht auf ein bestimmtes Bild zu beschränken, also die Ablehnung einer abbildhaften Fixierung und eines Verfügbarmachens Gottes durch das Bild.

Auf diese Weise richtet sich das Verbot auf ein Gottesbild, das Gott als Abbild hervorbringt und nicht auf eine Vorstellung eines persönlichen Gottesbildes.  Das Bildermalen der Gottesvorstellung ist eine Verarbeitung der Wirklichkeit und ermöglicht das Verstehen des Glaubens.


2.2. Bilder der Gottesvorstellung


Religion und Gott erzeugen bei Kindern Bilder. Daher bietet das Malen eine gute Möglichkeit, ihre Vorstellungen dazu zu verarbeiten und darzustellen. Es ermöglicht ihnen, in gestalterischer Form ihre Träume, Fantasien, Wünsche, sowie Sorgen, oder Ängste und ihre persönliche Beziehung zur Umwelt auszudrücken. Somit stellt das Malen für sie eine besondere Form dar, zu vermitteln was sie sich vorstellen, wenn es ihnen sonst schwer fällt dies zu versprachlichen.  Malen stellt eine Art von Kommunikation dar, da das Kind beim Malen mit der Außenwelt kommuniziert, indem es Außenstehenden durch das Ergebnis des Malens ermöglicht wird, einen Blick ins Innere des Kindes zu bekommen.

Manchmal zeigt sich erst durch ein gemaltes Bild, wie es in einem Kind aussieht, sowohl für Außenstehende als auch für das Kind selbst. Der spontane Prozess des Malens kann bewirken, dass beim Malen Unbewusstes hervorkommt und nach außen tritt. Das spontane und aktive Gestalten beim Malen kann zum Entdecken der Persönlichkeit beitragen. Jede Kinderzeichnung beinhaltet damit Selb.....[Volltext lesen]

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Ihre Bilder von Gott weisen daher oft märchenhafte Züge auf.[2]


2.4. Entwicklung des Zeichnens


Wer Kinderzeichnungen beurteilen will, muss sich zunächst mit den entwicklungsbedingten Möglichkeiten auseinandersetzen, die Kinder in die Lage versetzen, sich durch Bilder ausdrücken zu können. Anton A. Bucher definiert dazu Stadien zur Aneignung von formal- gestalterischen Bildelementen und inneren Schemata, die Kinder eigenaktiv entwickeln.[3]


Kritzelstadium

Es werden sogenannte Basisformen unterschieden, wie Punkte, Spiralen, Wellenlinien, usw. die das Kind mit Hilfe von Materialien, wie Bleistiften oder Farbstiften, auf das Papier übertragen. Mit dem Kritzeln haben die Kinder die Absicht Gegenständliches als vereinfachtes Modell abzubilden. Sie orientieren sich dabei  an ihrer inneren Vorstellung darüber.

1. Schemaphase

Bei dieser Entwicklungsphase reproduzieren die Kinder generierte Schemata, die sie verinnerlicht haben. Dabei beachten sie nur die Details, die ihnen bedeutsam erscheinen. An diesen Malschemas halten Kinder lange fest, auch wenn sich ihr Wissen über den bestimmten Gegenstand mit ihrem Bild nicht deckt. Die Farbgebung und die Größenverhältnisse erhalten für den Inhalt des Bildes immer größere Bedeutung.

Außerdem orientieren sie sich beim Aufbau ihres Bildes an den Kanten des Blattes.

2. Schemaphase

 Die Bilder der Kinder werden detailreicher, so dass die Ähnlichkeit zwischen dem gezeichneten und dem realen Objekt zunimmt. Größendimensionen werden zunehmend beachtet und es wird versucht die dritte Dimension in die Darstellung einzubeziehen. Manche Kinder neigen in ihren Zeichnungen  zur Karikierung, Übertreibung und Ironisierung.

Tendenzen im Jugendalter

Jugendliche hören meistens auf, freiwillig zu malen. Damit ist die allgemeine Entwicklung der Kinderzeichnung abgeschlossen. Nur die Malbegabten zeichnen aus freien Stücken weiter.

Malen ist ein wichtiges Ausdrucksmittel von Kindern und die Bilder spiegeln den Stand der kognitiven Entwicklung wieder. Auch Gottesbildern unterliegen dieser Entwicklung und stellen ein „inneres Bild“  des subjektiven, konstruktiven Prozesses beim Malen dar. Die Bilder unterliegen Malschemas und sind keine Abbildungen der wirklichen Vorstellung. Um es richtig verstehen und deuten zu können, muss man zusätzlich Kommentare von dem Kinder bei der Interpretation mit einbeziehen.

3. Stud.....


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Als Grund nennt S. Klein die starke Strukturierung der Situation durch sie selbst.

Nach dem ersten Durchlauf der Interviews zeigte eine Mutter der Kinder S. Klein weitere Bilder, das sie selbst spontan am Nachmittag nach der Untersuchung gemalt haben. Sie entstanden aus eigenem Impuls und waren nicht mehr die Erfüllung einer von ihr gestellten Aufgabe. Aufgrund dieser Erfahrungen veränderte sie ihre Konzeption und führte ein Jahr später ein zweites Mal- Interview mit denselben Gruppen durch.

2.Untersuchung

S. Klein veranlasste die Kinder zu einem gemeinsamen und weitgehend selbststrukturierten Gespräch über ihre Gottesvorstellung, indem sie ihnen ihre alten Bilder zeigte. Durch die geäußerten Vorstellungen bewirkten die Kinder selbst den inhaltlichen Impuls zum Malen neuer Bilder. Sie durften beim Malen voneinander abschauen und sich weiterhin unterhalten. Abschließend stellten die Kinder ihre Bilder kurz vor.

Auswertung :

Durch die Folge von mehreren Bildern eines Kindes und die Gespräche war eine Datenbasis gegeben. Für die Auswertung der Bilder hat S. Klein als erstes die Bilder sorgfältig beschrieben. Danach hat sie ihren subjektiven Eindruck festgehalten und befragte zusätzlich weitere Personen nach ihrem Eindruck. Als nächstes hat sie die Beobachtungen zum Entstehungsprozess mit einbezogen.

Dann hat sie die Erläuterungen des Kindes zu seinem Bild berücksichtigt und mit den Äußerungen der anderen Kinder im Gespräch verglichen. Zum Schluss hat S. Klein alle Überlegungen zusammengefasst und  hat versucht damit die Vorstellungswelt des Kindes so gut wie möglich zu formulieren.

E.....

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3.2. Kindliche Malprozesse/ Heinz Streib[5]


Ausgangslage:

H. Streib hat sich bei seiner Analyse zur Gottesvorstellung von Kindern auf das Projekt „ Kinderbilder im Prozess des Entstehens“ gestützt.  Er ist davon ausgegangen, dass Kinder bei ihrer Entfaltung religiöser Vorstellung, sich auf Gehörtes und Gesehenes beziehen. Dabei greifen sie heutzutage auf medial vermittelte Bilder, vorrangig aus dem Fernseher, zurück.

Anhand seiner Untersuchung wollte er zeigen, welche Bilder und Erzählungen für die Gestaltung religiöser Vorstellung von Kindern aufgegriffen werden.  Zudem hat er die Frage zu klären versucht, ob es im Zeitalter elektrischer Medien zu einem Wandel religiöser Sozialisation geführt hat.

Durchführung:

In dem genannten Projekt wurden Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis sechs Jahren jeweils zu zweit beim gemeinsamen Malen beobachtet. Die Kinder sind dabei der Aufforderung: „Malt bitte, wie ihr euch Gott vorstellt!“ gefolgt. Dabei ist der visuelle Malprozess, die spontanen verbalen Äußerungen der Kinder beim Malen, sowie kurze Frage- Antwort- Sequenzen mit Hilfe von Kameras und Tonbändern aufgenommen worden.

Anschließend wurden Gespräche mit den Eltern und Lehrern geführt, um den lebensweltlichen und religiösen Hintergrund sowie  die ästhetische Sozialisation der Kinder festzustellen.

Auswertung:

Anhand der Video- und Tonbandaufzeichnungen hat H. Sreib Detail für Detail des Malprozesses interpretiert. Dabei hat er Form- und Farbrepertoir der Elemente, der Art und Weise der Gestaltung, sowie der Materialwahl besondere Beachtung geschenkt und die jeweilige Bedeutung für den ästhetischen Ausdruck ermittelt. Diese Erkenntnisse hat er in den Zusammenhang zu den sprachlichen Äußerungen gebracht und daraufhin Hypothesen über die religiöse Vorstellung und Gestaltung der Kinder gebildet.

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2. Die Bilder der Kinder könnten Beispiele dafür sein, dass narzissmus- responsive religiöse Symboliken gegenüber den Über- Ich- Gottesbildern in den Vordergrund getreten sind. Diese Vermutung entspricht den Untersuchungsergebnissen zum Medienverhalten von Kindern, die auf das Verlangen nach Geborgenheit bei der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen.


4. Relevanz für die Religionspädagogik


G. Hilger und M. Rothgangel plädieren für eine Wahrnehmungsschulung für Gottesbilder von Kindern in der Lehrerbildung. Um die religiöse Vorstellung der Schüler ernst nehmen zu können bedarf es ihrer Meinung nach einer sensiblen und differenzierenden Wahrnehmungskompetenz. Dazu haben sie Seminare an bestimmten Hochschulen für Studierende des Lehramts mit dem Fach Religion durchgeführt.

Dabei sollten die Studenten, durch eine feste Struktur zu einer sorgfältigen gelenkten Wahrnehmung von Vorstellungen kommen. Die feste Struktur basiert auf der Bildanalyse von Ralf Bohnsack. Anhand  dieser Methode soll eine vorschnelle Festlegung auf eine vorgängige Interpretation der kindlichen Dokumente, das heißt der bildlichen und sprachlichen Äußerungen, verhindert werden.

Dafür sind vier aufeinander folgende Schritte zu beachten.

1. Es soll geklärt werden in welchem Zusammenhang, durch welchen Impuls, nach welchen Kriterien das Dokument entstanden ist.

2. Anschließend soll das   Bild von dem Interpret beschrieben und die sprachlichen Äußerungen nacherzählt werden.

3. Dann werden die Bildstruktur und der Zusammenhang der einzelnen Elemente im Bild ermittelt. Dadurch wird das Zentrum des Bildes ersichtlich. Dies geschieht durch vergleichen von Besonderheiten, wie der Farbe, der Anordnung, der Größenverhä.....

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Heimbrock, Hans-Günter: Vom Abbild zum Bild: auf der Suche nach neuen Zugängen zur Religiosität von Kindern, S. 19-39


Hilger, Georg; Rothgangel, Martin: Wahrnehmungsschulung für "Gottesbilder" von Kindern: ein Werkstattbericht aus der Lehrerbildung, S. 263-279

Klein, Stephanie (2000): Gottesbilder von Mädchen. Bilder und Gespräche als Zugang zur kindlichen religiösen Vorstellungswelt. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer.

Schwab, Ulrich: "Gott ist eine Schwalbe, Mama ein Hund, und ich bin der Schmetterling": die Religiosität von Kindern im sozialen Kontext der Familie verstehen, S. 79-95

Streib, Heinz: Gottesbilder fallen nicht vom Himmel: kindliche Malprozesse als Gestaltung von Religion, S. 129-141

Wulf, Christoph: Bild und Fantasie: zur historischen Anthropologie des Bildes, S.41 - 51

Jeweils in: Fischer, Dietlind (Hg.); Schöll, Albrecht (Hg.) Münster: Religiöse Vorstellungen bilden Erkundungen zur Religion von Kindern über Bilder: Comenius-Institut, 2000: Ill.



[1] Vgl.: Heimbrock, Hans-Günter: Vom Abbild zum Bild.

[2] Vgl.: Schwab, Ulrich: "Gott ist eine Schwalbe, Mama ein Hund, und ich bin der Schmetterling".

[3] Vgl.: Bucher, Anton A.: Vom Kopffüßlergott zu den perspektivischen Lichtstrahlen.

[4] Vgl.: Klein, Stephanie (2000): Gottesbilder von Mädchen.

[5] Vgl.: Streib, Heinz: Gottesbilder fallen nicht vom Himmel.

[6] Vgl.: Hilger, Georg; Rothgangel, Martin: Wahrnehmungsschulung für "Gottesbild.....


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