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Referat

Globalisierung, Vor und Nachteil

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Deutsch

Zürich Gymnasium

M. Stettler

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Globalisierung


Deutsch: Rede „Globalisierung“ 2. März 2011 Stettler 4d


Guten Nachmittag miteinander.

Globalisierung – ein Wort, das vor allem in den letzten Jahren in den Medien dauerpräsent war. Laut Wikipedia handelt es sich bei der Globalisierung um „den Vorgang der zunehmenden weltweiten Verflechtungen in den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.“ Ausgelöst wurde die Globalisierung durch die enormen Fortschritte in der Kommunikation sowie im Transportbereich.

Durch diese Fortschritte wurde der globale Austausch von Waren vereinfacht.

Heute sind wir alle von der Globalisierung betroffen und die Vor – und Nachteile liegen dicht beieinander. In dieser Rede soll die Bedeutung dieses Begriffs, der in der breiten Öffentlichkeit zwar oft erwähnt, aber doch selten verstanden wird, genauer erläutert werden.


Die grössten durch die Globalisierung verursachten Veränderungen tauchen in der Wirtschaft auf. Diese wirtschaftlichen Veränderungen werden von mir in der folgenden Rede behandelt. Ich beginne mit den negativen Aspekten.


Wie bereits erwähnt wurde durch technischen Fortschritt sowie durch die Aufhebung der Zölle die Erschliessung neuer Märkte weltweit möglich und wirtschaftlich. Es lohnt sich heute, tausende Kilometer weit von hier entfernt etwas zu produzieren und es bei uns zu verkaufen.

Diese Möglichkeit erlaubt Grosskonzernen den Vertrieb ihrer Produkte weltweit, so lange er über die nötigen finanziellen Mittel für die ersten Investitionen verfügt.


Die logische Konsequenz daraus ist die Verdrängung kleinerer Unternehmen, welche diesen neuen Umständen nicht mehr standhalten können. Unternehmen, die die Preise nicht beliebig senken können und deshalb den grossen Firmen weichen müssen bzw. von ihnen aufgekauft werden. Genau solche Unternehmen verschwinden von der Bildfläche.


Ebenso durch die Globalisierung verursacht ist die Tatsache, dass sich in Hochlohnländern wie der Schweiz zum Beispiel kaum mehr Arbeitsplätze für schlecht qualifizierte Personen finden lassen. Umgekehrt ist es für Hochschulabsolventen schwer, in einem Entwicklungsland Arbeit zu finden.

Die besten aktuellen Beweise dazu liefern die Unruhen in Nordafrika, wo Arbeitslosigkeit unter Hochschulabgängern und Hochschulabgängerinnen mitunter ein Grund für die Revolten sind. Die soziale Schere geht immer weiter auf, die Armen werden ärmer, die Reichen bleiben reich.


Was sind nun die Folgen der fehlenden Arbeitsplätze, mag man sich fragen? Die Antwort liegt auf der Hand. Es entstehen enorme Migrationsströme von Menschen, die verzweifelt nach Arbeit suchen. Diese Flüchtlingsströme sind so manchen Leuten hier ein Dorn im Auge.

Häufig handelt es sich dabei um genau diejenigen Leute, die am stärksten von der Globalisierung profitieren, ihre negativen Folgen aber nicht wahrhaben wollen. Denn genau diesen Leuten geht es nur um die Gewinnmaximierung. Und dabei wären wir gerade bei der nächsten negativen Folge der Globalisierung.

Die Gewinnmaximierung, die alles andere in den Hintergrund rückt: Unsere Umwelt, die ausgebeutet wird. Die lokale Bevölkerung, die von dieser Ausbeutung direkt betroffen ist. Die moralischen Grundsätze, auf die wir uns in unserer Gesellschaft so gerne berufen, vor allem wenn wir von anderen Völkern sprechen.


Nun, ein Beispiel soll das verdeutlichen. Es ist ein extremes, aber ein gutes Beispiel: die Privatisierung von Wasser.

Der berühmte amerikanische Süssgetränkhersteller Coca Cola kaufte in wasserreichen Regionen in Indien durch geheime Geschäfte mit den lokalen Behörden riesige Wasservorkommen auf. Davon füllte der Konzern 1.5 Millionen Liter in Flaschen ab – täglich – und exportierte sie.

Wer trägt die Konsequenzen? Es ist die Natur, deren Ökosysteme zu Grunde gehen, ehe man es bemerkt. Es ist die lokale Bevölkerung, der man zur Herstellung eines zuckerhaltigen Erfrischungsgetränks die Lebensgrundlage entzogen hat.

Diese Bevölkerung muss nun täglich Stunden aufbringen muss, um Wasser von weit entfernten Brunnen zu holen. Von den 1.5 Millionen Litern Wasser hingegen hätte man 60 000 Inder versorgen können.


Konzerne, die zu so etwas fähig sind, sind skrupellos und besitzen Macht. Viel Macht. Sehr viel Macht. Und so erstaunt es nicht weiter, dass es sich bei den 100 grössten Wirtschaftsmächten weltweit um 52 Länder und 48 Grosskonzerne handelt. Unter ihnen finden sich Shell, Volkswagen, BP, Coca Cola aber auch die Nestlé. Das ist schon eindrücklich.


Die Globalisierung hat uns zu dem gemacht, was wir jetzt sind, bzw. was wir jetzt haben. Schliesslich ermöglicht sie uns ein Warenangebot, das viel billiger und breiter gefächert ist als noch vor 50 Jahren. Beispiele sollen das verdeutlichen.

Billigspielzeuge in gewaltigen Mengen, Kleidungsstücke und elektronische Geräte aus China. Bananen und andere exotische Früchte aus Südamerika. Wodka aus Russland oder Holz aus Canada. Diese Liste könnte beliebig verlängert werden. Auf alle diese Produkte können wir und wollen wir nicht mehr verzichten.

Eine nächste positive Auswirkung: in Entwicklungs- und Schwellenländern entstehen durch die Neuinvestitionen von Firmen Arbeitsplätze – wobei man noch anfügen muss, dass die Arbeitsplätze auch nur so lange positiv bleiben, bis man die Arbeitsbedingungen unter die Lupe nimmt – aber immerhin.


Ausserdem wird durch die weltweiten Abhängigkeiten unter den verschieden Ländern klar, dass man sich gegenseitig helfen muss – zumindest auf wirtschaftlicher Ebene. Gerät eine Wirtschaftsmacht ins Wanken, taucht sogleich ein Staatenkollektiv oder eine internationale Organisation wie die UNO oder die EU auf, die dem ins Wanken geratenen Land wieder auf die Beine hilft.

Dieser Akt der Nächstenliebe scheint mir durchaus positiv, obwohl auch er zu grosser Wahrscheinlichkeit durch eigene wirtschaftliche Interessen gesteuert wird.


Nun, diese Rede soll euch nicht zu einem Globalisierungsgegner oder zu einem Globalisierungsbefürworter machen. Das wäre zuviel gefordert, zumal es ein Ding der Unmöglichkeit ist. Globalisierung ist ein Gesellschaftsphänomen, nicht die Errungenschaft oder das Verschulden eines einzelnen Individuums.


Diese Rede soll euer Bewusstsein schärfen. Das Bewusstsein darüber, dass alles um uns herum viel komplexer und komplizierter ist, als wir manchmal denken. Das Bewusstsein darüber, dass sich die Menschheit, seit sie sich für den Weg der globalen Vernetzung entschieden hat, sich nur noch gemeinsam weiterentwickeln kann.

Wir haben uns seinerzeit für diese Abhängigkeit von einander entschieden, also sollen wir ihr mit Verantwortung gegenübertreten.


Was meine ich damit?

Uns sollte langsam bewusst werden, dass wir nicht alleine auf dieser Erde leben, sondern gemeinsam mit vielen anderen Menschen. Und es bringt nichts, wenn wir uns in unserem Staat abschotten. Es bringt auch nichts, wenn wir unsere vermeintlichen Probleme auf Ausländer abschieben und ausschaffen, denn früher oder später kommen die Probleme zurück wenn wir so weitermachen – dank dem Grundprinzip der Globalisierung.


Ich bin mir sicher, dass einige von uns einmal einen Beruf ausüben werden, in dem sie viel Verantwortung tragen und vielleicht auch einmal viel Geld verdienen werden. Dadurch gehören wir definitiv zu den Profiteuren der Globalisierung und haben eine privilegierte Lage.

Genau diese Menschen fordere ich auf, vielleicht einmal ein bisschen menschlicher und rücksichtsvoller zu wirtschaften, als dass das andere Leute heutzutage tun.

Probieren wir doch, dass so viele Menschen wie möglich vom Kuchen der Globalisierung profitieren können und dass nicht nur einfach unser persönliches Stück oder das Stück der Schweiz immer grösser und grösser wird. Man darf durchaus auch einmal ein Teil seines Kuchenstückes weitergeben, auch gratis.

Es kommt uns allen zu Gute, denn Globalisierung kennt keine Nationen, sondern nur eine globale Einheit.


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