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Lösungen, Klausurtipps, Prüfungsfragen

Globalisierung in Kunst und Kunstgeschichte

2.757 / ~12 sternsternsternsternstern_0.5 Dominique K. . 2012
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Fragen – Globalisierung in der Kunst und Kunstgeschichte

  • Erläutern sie die Begriffe „Globalisierung“ „Globalität“ „Globalismus“

  • Globalisierung: Der Prozess der zunehmenden weltweiten Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation,etc.). Wesentliche Ursachen der Globalisierung sind der technische Fortschritt, insbesondere in der Kommunikations- und Transporttechnik.

  • Globalität: Der Ist- Zustand der vernetzten Welt. Beschreibt den (aktuellen) Zustand der weltweiten Integration von Wirtschaften, Gesellschaften und Kulturen auf der Erde. Markiert die Masse, inwieweit diese Integration fortgeschritten ist. Deshalb lässt sich dieser Zustand anhand von empirschen Meßzahlen ergreifen.

  • Globalismus: wird eine Ideologie genannt, die voraussetzt, dass politisches Handeln nur noch als Anpassung an die Gesetze des Weltmarkes möglich sei.

  • Begriff: „Globalkultur“ , 3 Phänomene bzw. Systeme, die der Globalkultur zugeordnet werden können:

    Globalkultur ist die „organisierte Vielfalt“ :

    • Kunst, die mit einem weltweiten Publikum rechnet

    • In der das internet eine wichtige Rolle spielt (Youtube, facebook, Twitter, etc.) aber auch Musik, Mode, etc.

    • Biennalen, Großausstellungen und Kunstvereine sind ihre Träger

    3 Systeme:

    • System der Weltgegenwartskunst

    • Das Fach Kunstgeschichte

    • Der Kunstmarkt

    Und inwiefern ist die Gegenwartskunst heute ein Teilsystem der Globalkultur? Nennen und erkären sie einige Indikatoren:

    • Weltgegenwartskunst ballt sich in den „global cities“

    • Die Vermittlung erfolgt über internet, Printmedien, etc. (alles findet auf globaler Ebene statt)

    • Globalisierung des Kunsthandels und des Kunstmarktes

    Erst seit wenigen Jahren verteilt sich der globale Kunstmarkt auf andere Zentren als die obligaten wie z.b. Moskau, Tokyo, Singapur, Sao Paulo, etc.

    • Künstler der Gegenwart bewegen sich im weltweiten Aktionsradius

  • Die internationalen Verflechtungsprozesse der Globalisierung haben viele gesellschaftliche Bereiche entscheidend verändert. Wie haben sich diese Prozesse auf das soziale System der Kunst ausgewirkt? Skizzieren Sie einige wichtige Aspekte.

    ???

    1. Wie sehen die fachspezifischen Kategorisierungen in der global orientierten Kunstgeschichte aus? Nennen und erklären Sie die Grundlagen einiger gängiger Begriffsbildungen.

  • Global Arts :

    Kunst, die mit einem weltweiten Publikum rechnet, Internet spielt eine wichtige Rolle, Biennalen, Großausstellungen, Kunstvereine und Kulturzentren als Trägerinstitutionen

    • Postkoloniale Kunstgeschichte

    Die „westliche Dominanz“ bzw. die Verbreitung von westlicher Auffastung in Politik, Wirtschaft und Kultur, wie wirkt sich diese auf die „nichtwestliche Region“ aus?, Strategien gegen die neue Form der Kolonisierung, etc.

    • Kunst der Welt“

    Enzyklopädische Geschichte der Kunst der verschiedenen Kulturen der Welt

    • WORLD ART History :Geschichte der Weltkunst, Gebiet der Experten für andere Kulturen

    • World ART HISTORY:„Weltgeschichte der Kunst“, universale Geschichte, das Tehma von Generalisten aus dem Westen (Gombrich, Summers, Elkins, Carrier, Anderson)

    • Global Art: Zeitgenössische Kunst der letzten 20 Jahre auf dem Globus, Zeitalter der intensivsten weltweiten Vernetzung; global agierende Kuratoren

    • Interkulturelle KuGe:Transfers und Konflikte zw. Den Kulturen mit festen geographischen Bezugsräumen

    • Transkulturelle Kunstgeschichte: Kulturen jenseits fester räumlicher Bezugspunkte

    • Inter- transkulturelle Themenbereiche: Migrationskulturen, Biennalen-System

  • Definieren Sie den Begriff „Globalisierung“ und nennen Sie die vier strukturellen Kernmerkmale des Globalisierungsprozesses.

    Unter Globalisierung versteht man den Prozess der zunehmenden weltweiten Verflechtung in allen Bereichen. Diese Intensivierung der globalen Beziehungen geschieht auf der Ebenen von Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten. Als wesentliche Ursachen der Globalisierung gelten der technische Fortschritt, insbesondere in den KOmmunikations- und Transporttechniken, sowie die politischen Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandels:

    Die Globalisierung ist ein Prozess in dem

    • Soziale Interaktionen immer weitere Räume erschließen

    • Zunehmend dichtere und schnellere Netzwerke, die Interaktionsräume durchziehen

    • Es durch die weltweiten Interaktionsnetzwerke zu interregionalen und globalen Wechselwirkungen kommt

    • Die globalen Wechselwirkungen einen Transformationsdruck auf die einbezogenen Gesellschaften ausüben

  • Nennen Sie drei wesentliche Triebkräfte, die die Expansion von Handlungsräumen vorangetrieben haben.

  • Religiöse Motive

  • Wissenschaftlich kulturelle Neugierde

  • Soziale und wirtschaftliche Wettbewerbssituation (Einfluss von Banken und Finanzwesen, der Industriestaaten, der Schwellenländer und der Entwicklungsländer)

  • a.) Nennen und erklären Sie einige zentrale Marksteine und Charakteristiken der Umwälzungen im Verkehrs- und Kommunikationswesen, die zu den verschiedenen Globalisierungsphasen seit dem 19. Jahrhundert wesentlich beigetragen haben.

  • Produktions-, Transport- und Kommunikationsrevolution, Weltkriege, Weltwirtschaftskrise, Weltwirtschaftliche Desintegration, Bipolare Weltordnung, Semi-Hegemon USA, Digitale Revolution

    Personen-km im Flugverkehr haben sich vervielfacht, Transportmenge der Luftfracht vervielfacht, Seefrachtaufkommen erhöht, Telefonanschlüsse vervielfacht, Internetbasierende Telefonie (Skype), va. Über das Internet haben sich grenzüberschreitende Kommunikationsprozesse vervielfacht. Zahl der Internetanschlüsse steigt,.

    b.) Nennen Sie ein Beispiel, wie von künstlerischen Werken ausgehend Rückschlüsse auf die mit den Globalisierungsprozessen verbundenen Veränderungen in der Lebenswelt und in der Wahrnehmung gezogen werden können?

    • Hans Holbein d.J, „Die Gesandten“ 1533:

    • Willem van Hecht „Kunstkabinett des Cornelis van der Geest“ 1628:

  • NennenSie die zentralen Antriebsfaktoren und Charakteristiken der so genannten „ersten Globalisierungsphase“ (1840-1914).

    Die erste Globalisierungsphase ist der 5 Faktoren gekennzeichnet:

    1. Innovationen bei Produktion, Transport und Kommunikation

    2. Einführung internationaler Rechts- Währungs- und Technologie Standards

    3. Existenz eines Hegemons, die die Durchsetzung der internationalen Vereinbarung gelang

    4. Auftreten von global players der zweiten Generation

    5. Vorherrschen einer wirtschaftspolitischen Leitidee, nämlich des Liberalismus

  • Produktionsrevolution: Massenproduktion

  • Transportrevolution: Beschleunigung, grössere Kapazitäten

  • Kommunikationsrevolution: Telegraphie, Funk, Telefonie

    Zusammenfassend: Globalisierung als „Zeitalter der Beschleunigung“

    1. a.) Erläutern Sie kurz Goethes Begriff der „Weltliteratur“:

    Er verstand darunter die Literatur, die aus einem übernationalen, kosmopolitischen Geist heraus geschaffen wurde

    b.) Skizzieren Sie Ziel und Programmatik der ersten Weltausstellung (London 1851).

    Die „Great Exhibition“ (auf deutsch Londoner Industrieausstellung 1851) war eine Industrieausstellung, die von Mai-Oktober 1851 im Hyde Park stattfand. Aufgrund der hohen Beteiligung unterschiedlicher Staaten wurde die Ausstellung auch bald als WORLD´S FAIR bezeichnet. ES wurden industrielle Güter und handwerkliche Produkte aller Art, Maschinen und Produktionsmethoden aber auch Bodenschätze und bildende Kunst gezeigt.

    Es war eine ideale Plattform, um den weltweiten Freihandel zu fördern. An der Ausstellung beteiligten sich 94 Länder.

    Es wurden Ausstellungsstücke aus den vier Kategorien Maschinen, Rohstoffe, Fabrikate und bildende Kunst bezeigt. Besonderes Gewicht kam den Maschinen zu.

    Charakteristiken:

    • Interesse am globalen Handlungs- und Erfahrungsraum

    • Bereiche des interkulturellen & internationalen Vergleichs: Industrie, Technik, Kunstgewerbe, etc.

  • Nennen Sie die zentralen Antriebsfaktoren und Charakteristiken der zweiten

    Globalisierungsphase (1945-1989/90).

    Für Die zweite Globalisierungsphase bezieht sich die Angleichung institutioneller Rahmenbedingungen auf eine weitere „Harmonisierung“ im Umgang mit Exporten und Importen: Abbau von hohen Zolltarifen, Vereinfachungen im intern. Zahlungsverkehr (Verwendung von Leitwährungen, feste Wechselkurse, etc.). Bildungs-Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung.

    Zweiteilung durch bipolare Weltordnung (USA vers. Sowjetunion, liberales Leitbild vers. Kommunismus), Liberales Leitbild versus kommunistische Systeme

    Antriebsfaktoren:

    • Gesteigerte Produktivität durch Automatisierung und Computerisierung

    • Internationalisiertes Management

    • Innovationen im Verkehrswesen (Automobil, LKW, Flug)

    Weitere ökonomische Antriebsfaktoren:

    • Privatisierung und Deregulierung

    • Massive Auslandsinvestitionen zur Erschließung der Weltmärkte

    • Liberalisierung der Finanzmärkte

    Neue Phänomene:

    aber auch neue Phänomen wie Tourismus, Erschließung des Weltraumes, Fernsehen, Liberalisierung der Finanzmärkte, (Junged)Protestbewegungen, „Kalter Krieg“ etc.

    1. Nennen Sie die zentralen Antriebsfaktoren und Charakteristiken der aktuellen Globalisierungsphase (seit 1990).

  • Turbokapitalismus“ - internationale Liberalisierung der Finanz- und Kapitalmärkte

    Ausbeutung der südlichen Länder

    Transformationsdruck in den reichen Ländern

    Kritik an der neoliberalen Globalisierung

    Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse

    Rasanter ökonomischer, technologischer, gesellschaftlicher und kultureller Wandl

    Unsichere Zukunftserwartungen

    • Wende von der bipolaren zur multipolaren Weltordnung

    Zerfall Sowjetunion ab 1989/90

    Mehrere starke Zentren im offenen wirtschaftlichen und politischen Wettbewerb

    EU

    • Neue Kommunikationsnetzwerke

    Das „Netz“ (internet, email, Mobilfunk)

    Änderung der Kommunikations- Informations und Sozialverhaltens

    Neue Instrumente des globalen Kapitalmarkts

    • Charakteristiken und neue Phänomene:

    - Komplexe, flexible Konstellationen

    - Außerordentliche Beschleunigung und Ausdehnung der Globalisierung

    - Massenmigration

    - Zuwachs an multinationalen Unternehmen, „Welt-AG“

    - Finanz-, Kapital- u. Währungskrisen

    - Internationaler Terrorismus, Drogen- und Waffenhandel; internationale Kriminalität

    • Migration

    2007 waren 3 % der Weltbevölkerung in Bewegung = ca. 191 Mio. Menschen

    Soziale Spannungen, illegale Immigration

    1. Nennen Sie die fünf in der Vorlesung behandelten Theorien bzw. Modelle zur kulturellen Globalisierung und nennen Sie zumindest je einen wichtigen Vertreter sowie die zentrale These der jeweiligen Theorie.

  • Konvergenztheorie (Ritzer: „McDonaldisierung“)

    Vereinheitlichungsmodell: diese Theorie geht davon aus, dass die globale Verbreitung von Medien und Konsum eine einheitliche Weltkultur hervorbringt

    • Differenztheorie (Barber „Jihad versus McWorld, Huntington „Kampf der Kulturen)

    Retribalisierung versus Homogenisierung

    • Theorie der Glokalisierung (Robertson: global & lokal = glokal)

    die weltweite Verdichtung und Homogenisierung durch den Globalisierungsprozess provoziert eine Rückbesinnung auf das Lokale, eine neue Betonung lokaler Traditionen und Identitäten

    • Theorie der Hybridisierung ( Breidenbach/Zukrigl: „Tanz der Kulturen“, Pieterse „Der Melange-Effekt)

    Aus der Vermischung verschiedener kultureller Stile, Formen und Traditionen entsteht eine globale Melange, eine interkontinentale Mischkultur.


    • Theorie der Globalkultur (Breidenbach/Zukrigl: „Tanz der Kulturen“)

  • Globalkultur meint die Herausbildung gemeinsamer globaler Systeme, in denen kulturelle Unterschiede und lokale Besonderheiten sichtbar werden.

    1. Erläutern Sie die Theorie der Globalkultur der Ethnologinnen Joana Breidenbach und Ina Zukrigl.

    Wie gehe ich mit dem Fremden um? Das Fremde muss überall gleich integriert werden, fremde Einflüsse werden unterschiedlich rezipiert

    Globalkultur meint die Herausbildung gemeinsamer globaler Systeme,

    in denen kulturelle Unterschiede und lokale Besonderheiten sichtbar

    werden. // Globalkultur = organisierte Vielfalt

    • Durch Globalisierung differenziert sich die Welt (vgl. auch Appadurai, 1996:11).

    • Menschen interpretieren globale Waren und Ideen höchst unterschiedlich.

    • Weltweite Einflüsse lassen sich nicht auf US-amerikanischen Kulturimperialismus reduzieren.

    • Geographische Räume verlieren zunehmend an Bedeutung.

    • Die Ausdifferenzierung der Welt erfolgt über ein globales Referenzsystem. Diese Ebene wird als “Globalkultur” bezeichnet und besteht aus einer Reihe universeller Konzepte, wie Demokratie, Menschenrechte und Feminismus.

    • Die Globalkultur ist keine Kulturschmelze.

    • Die Globalkultur ist von ungleichen Machtverhältnissen geprägt.

    • Die Globalkultur ist authentisch. Waren, Ideen und Institutionen sind in dem Maße authentische, wie sie von Menschen erfolgreich für ihre eigene kulturellen Projekte angeeignet werden können.

    • Die Globalkultur verändert sich ständig.

  • Die internationalen Verflechtungsprozesse der Globalisierung liefen niemals nur auf rein strukturellen (technologischen, medialen) und ökonomischen Ebenen ab, sondern immer auch auf politischen. Erklären Sie in diesem Sinn den Zusammenhang der Globalisierung mit dem Komplex Kolonialismus-Dekolonisierung-Postkolonialismus.

    Kolonialismus:

    Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, in der die zentralen Entscheidungen über das Leben der Kolonisierten durch eine kulturell verschiedene und nicht anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren unter hauptsächlicher Bezugnahme auf deren Interessen beschlossen werden.

    die Erschließung und Eroberung von Kontinenten durch die Europäer oder auch die Verpflanzung der dominierenden Kultur indem Siedlungen auf fremdem Territorium errichtet werden

    Dekolonisierung:

    Er bezeichnet die Beendigung des Kolonialstatus oder die Auflösung kolonialer Herrschaft in politisch bisher unselbstständigen Territorien. Zumeist bezieht sich der Begriff auf die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Indien (1947), Indonesien (1949) und später die Kolonien in Afrika ihre Selbständigkeit erlangten.

    politischer Widerstand der Unterdrückten ; der Zerfall der kolon. Empires (2. WK) doch die ehemaligen Kolonien stehen in wirtschaftlicher Abhängigkeit mit ihren „Herrschern“; die ursprüngliche Kultur konnte nicht so einfach wiederhergestellt werden, da tlw. Sogar die europäische Kultur höher geschätzt wurde

    Postkolonialismus: ist eine geistige Strömung seit Mitte des 20. Jahrhunderts aus der Zeit nach dem Kolonialismus, die sich auf diesen bezieht. Sie ist dem Poststrukturalismus zuzurechnen. Vorausgegangen ist daher die Unabhängigkeit der Kolonie von ihrem Kolonisator.

    1. Erklären Sie den kulturellen und politischen Diskurs, der mit dem Begriff „Orientalismus“ gefasst wird.

    Dieses Denken drücke ein Überlegenheitsgefühl gegenüber dem Orient aus und sei ein Teil der modernen politischen und intellektuellen Kultur unserer Gegenwart. Es stelle sich als Diskurs dar, in dem der „aufgeklärte Westen“ den „mysteriösen Orient“ gleichermaßen verhandele wie beherrsche

    Man sucht sich ein schwaches/schlechtes Gegenüber und rechtfertigt somit die Unterdrückung

    1. Kolonialismus“, „Orientalismus“ und „Postkolonialismus“ sind Diskursbegriffe, die jeweils eine Geschichte mit vielfältigen politischen und kulturellen Qualitäten umfassen. Nennen Sie für jeden der drei Bereiche ein paradigmatisches Kunstwerk (inkl. Name des Künstlers/der Künstlerin, Titel und Datierung) und zeigen Sie, mit welchen Aspekten die Werke den jeweiligen Diskurs mitbestimmt haben bzw. mitbestimmen.

    GIOVANNI STRADANUS „America“ 1590 – Ikone des Postkolonialismus

    Der Seefahrer Vespucci entdeckt einen neuen Kontinent und nennt ihn America = ein weiblicher Akt empfängt ihn freudig mit lächelndem Gesicht, Eva/Paradies/Sündenfall, im Hindergrund exotische Fauna/Flora

    Orientalismus: JEAN LEON GEROME „Meister der Hunde“

    ein Bild aus der Mythologie; romantisierende Darstellung

    Der Mann ist animalisch/vegetativ, Pfanzen, Hunde etc. sind einem starren Schema unterworfen, antike Darstellung: Kontrapost, die Hunde sind gepflegt und mit Halsband versehen, nicht wild, alles wurde „gezähmt“

    Kolonialismus: CHARLES CORDIER, 1857

    Charles Cordier fertigt für die franz. Regierung 12 orientalische Büsten & Skulpturen an, die hauptsächlich aus Bronze & Marmor gefertigt waren. Sie zeigen detailgenau die verschiedenen Rassen des afrikanischen Kontinents.

    1. Die „Stock Photography“ ist eine global ausgerichtete Praxis der Produktion und Verbreitung von fotografischen Bildern. Erläutern Sie welchen Prinzipien die „Stock Photography” dabei folgt.

    Stockfotografie ist ein Bereich der Fotografie, bei dem Bilder auf Vorrat (to have in stock) produziert werden, um sie dann an Kunden zu verkaufen, die entweder keine Zeit oder zu wenig Geld haben, um einen Fotografen für das gesuchte Bild zu beauftragen. Das Gegenteil ist demnach die Auftragsfotografie.

    Die vorproduzierten Aufnahmen werden bei über Bildagenturen vertrieben, verkauft. Es werden meist 2 Arten unterschieden:

    • Das lizenzpflichtige Bild

    • Das lizenzfreie Bild

    Stockfotografie ist ein Bereich der Fotografie, bei dem Bilder auf Vorrat („to have in Stock“ – „auf Lager haben“) produziert werden, um sie dann an Kunden zu verkaufen, die entweder keine Zeit oder zu wenig Geld haben, um einen Fotografen für das gesuchte Bild zu beauftragen.

    Die vorproduzierten Aufnahmen werden meist über Bildagenturen vertrieben und verkauft.

    In den 1990-er Jahren begann eine Welle von Aufkäufen verschiedener Bildagenturen, die dazu führte, dass sich drei große Bildagenturen herausbildeten:

    • Getty Images

    • Corbis

    • Jupiterimages (2008 von Getty Images aufgekauft)

    Prinzipien:

    1. Formale Ebene /Ästhetik = es soll viele Menschen ansprechen, Durchschnitt zählt

    2. Eine persönliche Geschichte/Stile soll/en vermieden werden

    3. Offener Kontext = auf nichts Bestimmtes bezogen (Nation, Kultur, Auto, Mode, Datum, etc.)

    4. Keine Tabus = keine Kulturen sollten verletzt werden = nackte Haut, polit. Unkorrekte Gesten

    5. Multiethnische Gestaltung

    6. Unverbindlichkeit, Neutral, inhaltsleer

    7. Bild + Text = Inhalt

    8. Schnelle Vergessenheit der Bilder

  • Die Weltgegenwartskunst und der Zusammenhang von Kunst, Kapital und Gesellschaft:

  • Welche territorialen (und damit letztlich auch die Inhalte und die Ästhetik betreffenden) Ein- und Ausgrenzungsmechanismen sind mit den Ballungen der Weltgegenwartskunst verbunden?

    Ein- und Ausgrenzungsmechanismen:

      • Am aktivsten ist sie in den Zentren, den Megacities , Triade Europa, Amerika, Südostasien

      • Das gibt es das „global village“ um die Zentren herum; es sind kleinere Städte, die zwar nicht so kapitalstark sind, aber mit ihnen vernetzt (das Zentrum ist der Schrittmacher – das Village folgt dem Zentrum)

      • Diejenigen, die nicht ans Netzwerk angeschlossen sind (Großteil Afrikas, die 2. Welt z.b.) – globalkunstgesellschaftlich und kulturell aber auch die „unteren Klassen“ (auch in den Global Cities / Zuwanderer z.B.)

  • Wie wirkt sich aus globaler Sicht (Weltbevölkerung) die enge Verflechtung von Kunst und Kapital auf die Partizipation am Kunstbetrieb aus?


  • Mediale Vermittlung im internet, Printmedien, die auf internat. Ebene stattfindet –

    Lokale-globale Achse: Satellitenfernsehen

      • Globalisierung des Kunsthandels (Verteilung auf viele Zentren auf der Erde) bzw.

    Hat sich der Kunstbetrieb in Richtung Kunstindustrie entwickelt, eben hin zu den global cities

    1. Welches Problem ergibt sich aus der engen Verflechtung von Kunst und Kapital bzw. von Künstlern und Käufern/Sammlern/Konsumenten für die Kritikalität (d.h. für kritische, anti-hegemoniale künstlerische Praktiken)?

    Private Sammler: er hegt entweder ein persönliches Interesse an der Kunst oder er benutzt sie als Anlageform; soziales Kapital = reiche gebildete Klasse

    Große Wirtschaftsunternehmen, als Sammler: wie z.b. Versicherungen, Daimler, Red Bull

    Sie sind kapitalstark und wollen auf professioneller Basis in einen Aufbau von Kunstsammlungen investieren, soziales Kapital = Image

    Ein Antrieb für das Management: mehr Wertschöpfung, mehr Boni, können sie sich auch privat Kunst leisten

    Öffentliche Einrichtungen = Kapitalanlage

    Im Vordergrund steht die Förderung der Kunst; Faktor Identitätsbildung (= z.B. nur Kunst aus der Steiermark beispielsweise)

    1. Inwiefern lässt sich heute von einer (global agierenden) „Kunstindustrie“ sprechen?

    Kunst ist zu Konsum und Unterhaltung geworden. Es spricht die Masse an, braucht Quote und auch Spektakel spielt eine Rolle. Infos über Künstler können im internet abgerufen werden und dies ist eine für fast alle zugängliche Plattform.

    Viele Tausende Kunstvermittler, Galeristen, Auktionäre, Presse, etc. nehmen dran teil

    Mediale Verbreitung spielt eine große Rolle (Ausstellungskataloge, TV, Medien, etc.)

    Ein riesiger Kunstmarkt mit Messen & Auktionen hat sich entwickelt.

    Die mediale Vermittlung in 100ten Kunstzeitschriften,

    Ausstellungen zielen auf Masse ab

    Globale Expansion (neue Absatzmärkte)

    Quote - es muss effizient und expansiv produziert werden

    Spektakel – es muss imposant und auf Effekt ausgelegt sein

    1. Erläutern Sie einige aktuelle Tendenzen der Globalisierung des Kunstbetriebs anhand des Beispiels internationaler Großausstellungen und/oder musealen Institutionen oder ähnlichem.

    Kunst ist zu Konsum und Unterhaltung geworden. Masse, Quote und Spektakel spielen eine Rolle.

    Infos über Künstler könnten im internet abgerufen werden () 250.000 Künstler

    Ausstellungen zielen auf Masse ab: Documenta 12 : 750.000 Besucher!

    200 Biennalen weltweilt jährlich (Biennale Sao Paulo = 120 Künstler)

    Jährliche Milliardenabsätze

    Verteilungsanalysen von Herkunft und Wohnort, Arbeits- und Themenschwerpunkte, etc. der KünstlerInnen: westlicher Fokus

    1. Worin stecken die Potentiale der Globalisierung für kritische, anti-hegemoniale, dekonstruktive Praktiken von KünstlerInnen, KuratorInnen, KunsthistorikerInnen?

  • Hinterfragung des westlichen Kanons durch nicht-westliche Begriffe

  • Verschiebung der im Kunstbetrieb dominierenden Kriterien

  • Anerkennung von nicht-westlicher Kunst & Kultur

  • Selbstkritik, Selbsterkenntnis der westlichen Moderne durch die Konfrontation mit globalen Sichtweisen

  • Nennen und erläutern Sie einige Faktoren der Massenkultur, die im Zuge der Globalisierung in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten das Medium „internationale Großausstellung“ (Biennalen, Documenta u.ä.) zunehmend prägen. In welcher Hinsicht steckt jedoch aber auch gerade in der Internationalität und Globalität der Massen- und Medienkultur ein soziales Potential von Großausstellungen?

  • Großausstellungen: periphere Orte werden ins Rampenlicht geholt, gewinnen Anschluß an die Globalkultur

  • Tendenz zur Homogenisierung

  • Großausstellungen als wesentliche wirtsc haftliche Grösse

  • Ausrichtung auf Internationalität und Globalität

  • Professionalisierung der Kunst

  • Wogegen richtet sich heute die kritische und anti-hegemoniale Praxis der Dekolonisierung in der Konzeption von Ausstellungen, von Museen, in der Kunstgeschichtsschreibung und anderen Bereichen der Kunst?

  • Kritik an der zeitgenössischen Dekolonisierung am westlichen Kanon

  • Kritik an der Komplizenschaft der westlichen Moderne und des Imperialismus/Kolonisalismus

  • Kritik an „hegemonialen Kontrollinstanzen“


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