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Referat
Geowissenschaften

Universität Potsdam

2006 Tschochner

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ID# 6813







Globaler Hunger - Bedeutung und Ursachen von chronischer Unter- und Mangelernährung


1.     Was ist Hunger?

2.     Chronischer Hunger

3.     Bedeutung von chronischer Unter- und Mangelernährung

4.     Wo hungern Menschen?

5.     Die Ursachen des Hungers (natürlich und menschlich)

6.     Wie lässt sich Hunger bekämpfen?

7.     Wer kann was tun?

8.     Literatur


Einleitung

In unserer folgenden Ausarbeitung gehen wir auf die Fragestellung ein, ob der weltweite Hunger ein natürliches oder soziales Problem ist. Worte und Zahlen können nicht ausdrücken, was Unter- und Mangelernährung für den einzelnen Menschen bedeuten.

Nie zuvor gab es in der Geschichte einen so großen Anteil an Menschen, die unterernährt sind. Zwischen 40 und 60 Millionen Menschen sterben jährlich an Hunger und den davon verursachten Krankheiten. Zu wenig Nahrung raubt dem Menschen seine Gesundheit, Lebensfreude und seine Leistungsfähigkeit, aber auch die Chance auf ein selbst bestimmtes Leben in Würde und Freiheit.

Wir setzen uns mit den Ursachen, der Verbreitung und den verschiedenen Arten des Hungers auseinander und versuchen Lösungswege aufzuzeigen.

 

Definition

„Hunger stellt sich ein, wenn der Körper nach Nahrung verlangt. Über einen kurzen Zeitraum schadet Hunger nicht; erst, wenn er länger andauert, kann er lebensgefährlich werden. Er führt zur Unterversorgung und Unterernährung, dem chronischen Zustand von Hunger.“[1]


Chronischer Hunger

Beim chronischen Hunger spielen zwei Aspekte eine wesentliche Rolle. Die ständige Unterernährung und die ausgeprägte Mangelernährung werden miteinander gekoppelt. Beim erstgenannten wird kontinuierlich zu wenig Nahrung und somit  Kalorien aufgenommen. Die Betroffenen leiden an einem stetigen Hungergefühl und einem geschwächten Körper.

Beim zweiten Aspekt ist die Ernährung einseitig, d.h. Vitamine, Proteine, Mineralstoffe fehlen und Mangelerscheinungen treten auf.

Bedeutung von chronischer Unter- und Mangelernährung

Die körperliche, geistige und seelische Entwicklung wird beeinträchtigt und damit wird die Konzentrations- und Lernfähigkeit eingeschränkt.

Die Leistungsfähigkeit wird vermindert und damit das Wohlbefinden stark  eingeschränkt. Die Betroffenen haben ein stark geschwächtes Immunsystem und somit eine hohe Anfälligkeit für Krankheiten, d.h. wenn Menschen an  harmlosen bzw. heilbaren Krankheiten, wie Durchfall und Fieberinfekte leiden, können sie daran sterben, weil sie keine Abwehrkräfte haben und es an medizinischer Versorgung fehlt.



Die Zahl der hungernden Menschen ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen: 1990 waren es ca. 822 Millionen, im Jahr 2004 ca. 852 Millionen Menschen und davon leben 815 Millionen Menschen in den Entwicklungsländern. Das bedeutet, dass etwa jeder achte Mensch auf der Erde an Hunger leidet. Jeden Tag sterben bis zu 100.000 Menschen an H.....

Obwohl etwa 2/3 der Menschen in den Entwicklungsländern auf dem Land leben, investieren die Regierungen i.d.R. nur 5 bis 10% ihrer Haushalte in landwirtschaftliche Entwicklungsprogramme und damit in die Selbstversorgung ihrer Länder.


Ungleiche Landverteilung und unsichere Pachtverhältnisse

Weltweit gehören etwa 75% des Landes in Privatbesitz.

Riesige Ländereien werden kaum oder gar nicht genutzt.


Raubbau an der Natur

Weltweit werden aus Armut, Unkenntnis oder Profitgier Acker und Weideland ausgelaugt, Wälder abgeholzt und Wasserreserven übernutzt. Bereits 7 bis 10% der weltweit 270 Millionen Hektar bewässerten Landes ist versalzen und dadurch erodiert. Die Ausbreitung der Wüsten bedroht die Existenzgrundlage von Millionen Menschen.

Anbau von Cash Crops statt Grundnahrungsmitteln

In vielen Entwicklungsländern wird das fruchtbarste Land für Exportkulturen, wie Baumwolle, Tabak oder Soja, genutzt. Sie bringen dem Land aber unter Umständen nicht genügend Einkommen, um für die Bevölkerung eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.


Feh.....

Benachteiligung von Frauen und Mädchen

Bildungschancen, Arbeitsplätze, Einkommen, Kreditmöglichkeiten und Zugang zu Ackerland existieren in vielen Entwicklungsländern für Frauen und Mädchen nicht oder nur unzureichend. Durch ihre soziale Stellung und traditionelle Rolle sind sie bei der Verteilung von Grundnahrungsmitteln benachteiligt.


Ein hoher Schuldendienst und fehlende Kredite der Geberländer

Rund 160 Entwicklungsländer waren im Jahr 2000 mit 2,5 Billionen US Dollar bei ausländischen Banken, Unternehmen und Regierungen verschuldet. Für diese Auslandsschulden müssen die betroffenen Länder soviel Geld für Zins und Tilgung ausgeben, dass ihnen wichtige finanzielle Mittel fehlen, um sie in eine soziale Grundsicherung und wirtschaftliche Entwicklung zu investieren.

Längst zahlen die Entwicklungsländer viel mehr zurück, als sie von den reichen Ländern erhalten.


Sinkende Weltmarktpreise

Sinkende Weltmarktpreise für tropische Agrarprodukte, wie Kaffee, Bananen, Kakao und Baumwolle sind ein Grund für die Verschlechterung der Handelsbedingungen zulasten einiger Entwicklungsländer.


Billigeinfuhren bez.....

Um den Schuldendienst bedienen zu können, versuchen sie durch den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden, die wiederum per Kredit finanziert werden, die Erträge zu steigern. Bleibt der erhoffte Mehrertrag dann durch ungünstige Wetterbedingungen aus, müssen weitere Kredite aufgenommen werden. Oft verlieren die Kleinbauern danach ihren Besitz, vor allem das Land, das sie halbwegs ernährte, an die Großgrundbesitzer, bei denen sie dann ihre Schulden abarbeiten müssen.

Die Großgrundbesitzer lassen Cash Crops für den Export anbauen, weil es lukrativer ist. Der Anbau von Grundnahrungsmitteln für die Bevölkerung kommt damit zu kurz. Diese müssen importiert werden. Wegen unzureichendem Lohn können sich viele Menschen diese Nahrungsmittel nicht leisten und müssen hungern.


Hunger am Beispiel von Afrika

Im Folgenden nennen wir ausgewählte Beispiele speziell für Afrika und als Grundlage dafür diente uns der Film „Wie Hunger gemacht wird.


Hunger durch Staudämme

Das Ufer des Nigers in Mali wurde immer im Monat August überschwemmt, dadurch wurde der Boden mit nährstoffreichem Schlamm bedeckt und Reis konnte angebaut werden, welcher im Dezember geerntet wurde.

Der Niger wird nun nicht mehr überschwemmt und dadurch bleiben die Ernten aus, weil ein Staudamm gebaut wurde.  

Ein weiteres Beispiel ist der Assuan Staudamm in Ägypten. Dieser sollte das Land ausreichend bewässern um es wieder fruchtbar zu machen. Dabei wurde prognostiziert, dass die Bevölkerung zwei- bis dreimal pro Jahr ernten könnte. Der Boden ist jedoch vollkommen versalzen, das führt zu Ausfällen in der Ernte. Die Landwirtschaft hätte mit der Be- und Entwässerung neu organisiert werden müssen. Eine Salzwüste entstand auf einem ehemaligen Kulturland.


.....

Ebenso ist ein Anbau von Früchten oder Reis durch die starke Klimaveränderung nicht mehr möglich. Der Boden kann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen.


Hunger durch Nahrungsmittelhilfen

Es gibt zwei Arten von Entwicklungshilfen. Zum einen den Dauerbedarf, bei dem sich die  Bevölkerung ausschließlich durch die Nahrungsmittelhilfen ernährt. Zum anderen den Katastrophenbedarf. Hier ernährt sich die Bevölkerung nur in äußerster Not durch die Nahrungsmittelhilfen.

Durch die dauerhafte Nahrungsmittelhilfe werden einheimische Preise gedrückt. Bauern die noch Landwirtschaft betreiben, haben nicht genug Geld, um sich selbständig zu versorgen.


Hunger durch Brot

Importiertes Brot wird subventioniert und wird für wenig Geld an die Bevölkerung verkauft. Je mehr importierten Weizen die Bevölkerung isst, umso weniger einheimische Getreidearten werden gegessen.


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•         Die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität in armen, ländlichen Gemeinden

•         Die Förderung und Erhaltung natürlicher Ressourcen

•         Die Erweiterung von Infrastruktur und Märkten in ländlichen Regionen

•         Wissenstransfer und –verbreitung

•         Nahrungsmittelhilfen für die Bedürftigsten

•         Finanzielle Unterstützung der Bauern vor Ort

•         Gentechnik

•         Ernährungs- und Gesundheitsberatung und Kommunikation

•         Sicherung der Eigentumsverhältnisse

•         Weltmarktpreise angleichen – real gestalten

•         Abbau der Ãœberproduktion in Industrieländern


Wer kann was tun?

•         Die betroffenen Menschen selbst

Durch gezielte Hilfe zur Selbsthilfe schaffen sich die betroffenen Menschen selbst Arbeitsplätze, eigenes Einkommen und Zukunftsperspektiven. Gemeinsam erarbeiten sie bessere Standards für ihre Gemeinden. Durch Interessenverbände können die Menschen mitbestimmen  und ihren Anspruch auf menschenwürdige Lebensbedingungen und sozialen Ausgleich erheben.

•         Die Regierung .....

Fazit:

Abschließend stellen wir fest, dass sich bei der weltweiten Problematik des Hungers natürliche und menschliche Ursachen vereinen. In vielen Fällen bedingen und verstärken sich natürliche Faktoren und menschliches Versagen gegenseitig, sodass nur umfassende Lösungskonzepte in allen Bereichen eine Linderung des Problems bewirken können.


Literatur:


•         Politikbuch 3. Cornelsen. 1997

•         Politik gestalten. Band 2. Schroedel Schulbuchverlag. 1994

•         Terra Erdkunde Sek II. Räume und Strukturen. Klett    Perthes Verlag. Gotha. 1999

•         Wie Hunger gemacht wird. Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht. 1988


•         (28.06.06)

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•         (30.06.06)

•         (28.06.06)

•         (28.06.06)

•         (28.06.06)




[1]Terra Erdkunde Sek II. Räume und Strukturen. Klett Perthes .....



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