Globale Stadtmodelle
Städte als Spiegelbilder ihres Zeitalters
Zeitalter
Grundrisse
Merkmale
Funktionale und sozialräumliche Gliederung
Mittelalter
Kleine Städte; im Mittelpunkt Pfarrkirche, Rathaus, Marktplatz; von Stadtmauer umgeben
Enge Gassen; Schlupfgänge als Querverbindungen; Mauer und Graben: geschlossene Bebauung; Plätze
Soz. Gruppen waren in versch. Viertel aufgeteilt; Wohnung & Arbeitsplatz im selben Gebäude
Renaissance/Barock
Sternstädte; verbundene kreisförmige & radiale Straßen; Alleen; ring- & sternförmig; mit Befestigungsanlagen umgeben; Mittelpunkt ist Schloss
Ziegelhäuser/ Steinpaläste; zur Straße gerichtete breite Wohnhäuser; Residenz- & Verwaltungsstädte; Manufakturen; Schloßparks
Innenhof drückt soz. & wirtschaftl. Rang aus (nicht mehr Fassade); Wohnung & Arbeitsplatz auf einem Grundstück
Gründerzeit (1871-1914)
Städte in heutiger Größe (starker Zuwachs); im Mittelpunkt Fabriken& Eisenbahn; rechteckige Wohnblöcke; enge räuml. Verflechtung zw. Verkehrswegen, Wohnungen und Fabriken
Neue Städte in Bergbau & Industriegebieten; karg & schlicht; Innenhöfe von hohen Mauern umgeben; wenig Belüftung; Wohnhäuser & Fabriken in selber Straße; Willengebiete
Wohnungen waren eng & klein; wenig Bewegungsfreiheit weil alles sehr eng gebaut war; um Jahrhundertwende mehr öffentliche Bauten (Schulen, Theater, .) & neues Verkehrsnetz + Strom, Licht, Gas
Zwischenkriegszeit
Stadt in der Stadt (soz. Gebiete mit Stadtkern); im Zentrum Einkaufs- & Versorgungszentrum
Verbauung soll entgegengewirkt werden; Wohngebiete mit Garten & Grünflächen
Gemeindebauten für Schlechtverdienende
Mitteleurop. Stadt nach dem 2.WK
Stadt eng bebaut & viel Verkehr deswegen Wohnsiedlungen an Stadträndern; viele Gewerbe ebenfalls außerhalb
Im 2.WK wurde viel zerstört deswegen viele Neuerungen; dichte Verbauung; Wohn-& Arbeitsfläche getrennt; Kultur & Freizeiteinrichtungen; Lärm, Schmutz, …
Erhöhtes Verkehrsaufkommen; öffentlicher Verkehr; Leben an den Stadträndern komfortabler
Entwicklungstendenzen – regionale Fallbeispiele: Europa, USA, Megastädte in den Entwicklungsländern
In 1920er- & 1930er- Jahren Stadtmodelle in USA entwickelt, die von Mittelpunkt (City) ausgehen und die Stadt in konzentrische Kreise, Sektoren oder mehrkernige Bereiche gliedern. Die sozialen Schichten sind auf diese Bereiche aufgeteilt.
In der City finden die wichtigsten polit. Prozesse stadt, laufen die Verkehrsströme zusammen und es gibt viele kulturelle und freizeitliche Angebote; sie ist auch architektonisch von den Randbezirken zu unterscheiden.
Im Stadtzentrum gibt es außerdem mehr Kriminalität & Obdachlosigkeit, die jedoch zunehmend bekämpft wird.
Durch die Wiederbelebung der Städte mit viel Geld, führt zu Ghettobildungen von der Oberschicht.
Gated Communities (= private Stadtviertel) → Reichensiedlungen die durch Sicherheitsmaßnahmen geschützt werden und von der übrigen Gesellschaft getrennt sind. (aus Angst vor Kriminalität & sozialer Probleme) In den USA gibt es ca 20 000 solcher Siedlungen und es werden an der Westküste immer mehr.
In allen Städten westlicher Industrieländer sieht man einen Prozess der Suburbanisation. Die Wohnbevölkerung und Unternehmen wander immer mehr an den Stadtrand ab → wegen billigeren Wohnflächen und Platzmangel in den Städten.
Beispiele siehe Buch Durchblick 8 Seite 180
Umweltprobleme expandierender Stadtregionen
Allgemeine Belastungen im Ökosystem Stadt
Luft und Lärmbelastung :
Lärm und Emissionen belasten die Lebensqualität. Dadurch sind öffentliche Räume und Gebäude immer weniger nutzbar, wie z.B. durch die Gifte Schwefeldioxid, Stickoxid neben denen ist die Belastung in den Industrieländern durch Ozon und Feinstaub zu einem großen Problem geworden.
Ebenfalls ist der Smog ein bekanntes Phänomen der in den Städten der rasch wachsenden Schwellenländern ein rasch wachsendes Problem wird.
In den 1.-Weltländern ist der Wasserverbrauch sehr hoch, ein Australier verbraucht ca 1000 Liter Wasser am Tag !!! In Entwicklungsländern haben die Meisten oft nur wenige Liter am Tag.
Die Entsorgung des Wassers ist ebenfalls ein Problem. Während in den Industrieländern dieses Problem durch Kanalisation und Kläranlagen halbwegs beseitigt wird, gibt es in den Megastädten der 3. Welt keine wirklichen Lösungen → das ganze Wasser landet ungeklärt in den Flüssen.
Müllentsorgung :
Konsum und Produktion verursachen Müll. Das Müllmanagement ( Trennung & Recycling) wird weniger Zeit investiert als in die Produktion. Das Problem ist in den Entwicklungsländern größer als in der 1. Welt.
Energieverbrauch:
In modernen Städten wird viel nicht erneuerbare Energie verbraucht.
Jakarta (indonesische Hauptstadt) :
12 Millionen Einwohner
Da Indonesien Gründer der ASEAN (1976) ist, ist das Wirtschaftswachstum gestiegen, dadurch wurde Jakarta immer mehr zu einer Megastadt.
Wasser: „Batavia Cocktail“
Nur ¼ der Bevölkerung hat Zugriff zu Leitungswasser und die Ärmeren müssen für Wasser sehr viel Geld aufbringen. Die oberen Schichten haben Zugriff auf Wasser.
Die sanitären Verhältnisse sind sehr schlecht & 40% der Bevölkerung müssen verschmutzte Entwässerungskanäle für hygienische Zwecke nutzen.
Die Abwässer und Fäkalien werden nicht gut bzw nur zu einem kleinen Teil geklärt.
Unsachgemäße Müllentsorgung:
In Jakarta werden nur 30% des Mülls recycelt, der Rest wird verbrannt.
Luft: Canyon-Effekt
Höchste Luftbelastung weltweit; größte Luftbelastung ist der Verkehr. Canyon Effekt ???
Hohe Kindersterblichkeit & Virenanfälligkeit; Verdauungs- & Kreislauferkrankungen sowie Lungenerkrankungen sind häufige Todesursachen.
Mexiko-Stadt :
Mexiko-Stadt ist eine Stadtagglomeration die um die 25 Millionen Einwohner hat. Es herrscht ein großer Wassermangel & die Schadstoffbelastung ist enorm & die Müllentsorgung ist ebenfalls ein großes Problem.
Schlechtes & zu wenig Trinkwasser :
Jahrelang hat man das Grundwasser verwendet, doch dieses konnte nicht schnell genug nachkommen und so kam es zu Setzungen des Lehmbodens. So müssen viele Gebäude aber auch die Wasserleitungen oft erneuern weil die auch absinken. Man könnte das Problem gut mit Regenwasser lösen, es würde den Jahresbedarf an Grundwasser decken.
Gewaltige Luftbelastung :
Unzureichende Abwässer- & Müllentsorgung :
Nur 15% der Abwässer werden geklärt. Der Rest wird zum Düngen verwendet bzw weiter in den Golf von Mexiko (aktuelles Thema !!!!) geleitet. Mit dem Müll ist es ähnlich es wird viel zu wenig recycelt.