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Mitschrift (Lernskript)

Salutoge­nese im Sport: Gesundhe­itsentst­ehung verstehe­n

1.007 Wörter / ~4½ Seiten sternsternsternstern_0.5stern_0.3 Autorin Magdalena . im Apr. 2011
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Dokumenttyp

Mitschrift
Sportwissenschaft

Universität, Schule

Gymnasium Rheine

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Magdalena . ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.17 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.5stern_0.3
ID# 6305







Überblick: Die Mitschri­ft erklärt das Salutoge­nesemode­ll und dessen Bedeutun­g für die Gesundhe­it. Sie verdeutl­icht, wie Menschen trotz Belastun­gen gesund bleiben und sich von Krankhei­ten erholen. Der Text bietet Einblick­e in die Wechselw­irkungen zwischen Stressor­en und Widersta­ndsresso­urcen. Zudem wird der Einfluss von Sport auf das Wohlbefi­nden und die Gesundhe­it diskutie­rt.
#Stressbewältigung#Widerstandsressourcen#Gesundheitsentstehung

Gesundheit im Sport

Salutogenesemodell

 

Kernfragen:

-         Was hält Menschen trotz gesundheitsschädlicher Einflüsse gesund?

-         Wie schafft es ein Mensch sich von Krankheiten zu erholen?

-         Was ist das besondere an Menschen, die trotz extremer Belastungen nicht Krank werden?

 

Definitionen:

-         Salutogenese bedeutet in etwa Gesundheitsentstehung

-         Gesundheit: „Gesundheit ist der Zustand vollkommenem körperlichen, geistigem und sozialem Wohlbefinden und nicht nur die bloße Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen“ (WHO, 1948)

-         Gesundheit ist das frei sein von Krankheit und das damit verbundene seelische und körperliche Wohlbefinden.

-         Krankheit:

 

Nach dem Salutogenese Modell nach Antonovsky ist Gesundheit kein Zustand sondern muss als Prozess verstanden werden.

Antonovsky spricht von einem Kontinuum zwischen Gesundheit und Krankheit. Darunter versteht er die Wechselwirkung von belastenden und risikoreichen Einflüssen, wie auch entlastenden und schützenden Einflüssen bzw. Faktoren. Nach Konstellation und Wirksamkeit der jeweiligen Faktoren lässt sich die Position des einzelnen in diesem Kontinuum bestimmen. Somit werden die Zustände Krankheit und Gesundheit nicht voneinander getrennt. Vielmehr gibt es Anteile von beiden, die gleichzeitig auf den Menschen einwirken.

Kohärenzsinn:

Der Kohärenzsinn gilt in Antonovskys Modell als zentraler Bestandteil. Der Kohärenzsinn bildet sich im Kindes- und Jugendalter aus und ist bei Erwachsenen sehr stabil und nur schwer zu verändern. Nach Antonovsky gehören zum Kohärenzsinn 3 Komponenten:                              1.: die Verstehbarkeit, d. h. die Umwelt so zu strukturieren, das der Mensch sie interpretieren    kann.                                                                                                                                                          2.: Machbarkeit, d. h. überzeugt zu sein Probleme lösen zu können.                                3.: Sinnhaftigkeit, d. h. etwas bewältigen zu wollen, weil es einen Sinn ergibt.

Für die Ausprägung des Kohärenzsinns müssen alle 3 Bestandteile vorhanden sein, doch die größte Bedeutung hat die Sinnhaftigkeit. Um gesund zu bleiben muss der Mensch einen Sinn im Leben sehen und die hängt vom Kohärenzsinn ab.

Stressoren:

Zum einen gibt es positiven Stress, der zu Zufriedenheit führt und das Wohlbefinden und Selbstvertrauen steigert. Der Mensch sieht eine Situation als spannende Herausforderung, die er zu schaffen glaubt. Dies führt zu Leistungssteigerung.

Auf der anderen Seite gibt es negativen Stress. Dieser Stress entsteht durch Überforderung, wenn sich Belastungs- und Erholungsphasen nicht ausreichend abwechseln, aber auch Langeweile und Unterforderung führen zu Stress und so sinkt die Leistungsfähigkeit.

Nach Antonovsky erzeugen Stressoren einen Spannungszustand, den der Körper bewältigen muss. Falls der Körper dies nicht schafft und Stressoren dauerhaft auf den Körper einwirken, führt dies zu Bluthochdruck, Schlaflosigkeit und Ermüdungszuständen, welche zu weiteren Krankheiten führen können. Dieser Spannungszustand kann beispielsweise im Sport abgebaut werden.

Generalisierende Widerstandsressourcen:

Generalisierende Widerstandsressourcen sind dafür da, um mit Stressoren und Spannungszuständen umzugehen. Bei den Widerstandsressourcen gibt es individuelle, soziale und kulturelle Faktoren. Zu den individuellen Faktoren gehören z. B. Intelligenz und Körperbau und zu den sozialen Faktoren gehört z. B. Unterstützung durch Freunde.

Wird der Spannungszustand so erfolgreich gelöst, hat das positive Auswirkungen auf das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum, wird er nicht erfolgreich gelöst hat das negative Auswirkungen.

Insgesamt können die Widerstandsressourcen den Kohärenzsinn des Menschen so fördern oder schwächen.

 

Risikofaktorenmodell

Risikofaktoren:

·         Vorläufer und Wirkungsverstärker von Krankheiten

·         Erhöhen die Wahrscheinlichkeit an auf ihnen folgenden Krankheiten zu erkranken

·         Haben eine hohe Bedeutung für Fragen der Gesundheit, der Bewertung des Gesundheitszustands und der Gesundheitsrisiken der Bevölkerung oder einzelner Gruppen

·         Für den einzelnen Menschen haben sie in der Regel aber keine zwangsläufige Auswirkung, da man etwas gegen sie unternehmen kann.

·         Unterschieden wird zwischen Risikofaktoren, die als vorwiegend Verhaltens-, Lebensweisen- und Persönlichkeitsgebundenen und nicht-verhaltensgebundenen Risikofaktoren

·         Außerdem gibt es noch „unabänderliche“ Risikofaktoren (Alter, familiäre Vorbelastung oder genetische Dispositionen)

 

Beispiele:

Personale Risikofaktoren der Lebensweise und des Organismus

(vorwiegend verhaltensgebunden bzw. persönlichkeitsbezogen)

Tabakkonsum (Zigarettenrauchen) und Passivrauchen

Bluthochdruck (Hypertonie)

Erhöhter Blutfettspiegel (Hypercholesterinämie)

Übermäßiger Alkoholkonsum, chronischer Alkoholmissbrauch

Fehlernährung (hyperkalorische Ernährung, hoher Fettkonsum)

Übergewicht, Adipositas, ungünstige Verteilung von Fettgewebe

Bewegungsmangel und körperliche Inaktivität (vorwiegend sitzende Lebensweise)

Chronische Stressbelastung und Stressüberlastung

• „Typ-A-Verhaltensmuster" (Kontrollambitionen, Daueranspannung, übersteigertes Leistungsstreben und Ehrgeiz, Gehetztheit und Irritierbarkeit, latente Feindseligkeit)

Einnahme von Antikonzeptiva (nur für Frauen)

Diabetes mellitus

• „metabolisches Syndrom“ (hohe Insulinwerte bzw. erhöhte Insulinresistenz in Kombination mit einer verengerten Fibrinolyse, erhöhten Blutdruckwerten und erhöhten atherogenen Blutfettwerten)

 

Strukturelle Risikofaktoren der Lebenslage

(vorwiegend nicht verhaltensgebunden)

berufliche bzw. ökologische Expositionen gegenüber Schadstoffen (z.B. ionisierende Strahlung, Asbest, Teer, Pestizide, Lösungsmittel, Schwebstaube sowie weitere kardiotoxische Substanzen wie Blei, Kohlenmonoxid oder Nitroglycerin)

chronisch starke Lärmbelastungen in der Arbeitswelt oder im Wohnbereich

Schichtarbeit

 

 

·         Tritt eine Kombination der beiden Arten von Risikofaktoren auf erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung um ein Vielfaches.

 

 

Kann Sport diese Probleme ausgleichen?

·         Körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden können erworben werden

·         Es hat keinen Sinn Sport gegen seinen Willen zu treiben, da er dann nicht gewissenhaft durchgeführt wird

·         Ausdauersport erhöht die Sauerstoffaufnahmefähigkeit, senkt das Herzinfarktrisiko und senkt den Blutdruck (vorbeugende Wirkung)

·         Kann das Gesundheitsbewusstsein ändern

·         Im Alter ist Ausdauersport sinnvoller als Schnelligkeitssport, da durch einen guten Trainingszustand im Alter Altersschwäche vorgebeugt wird

·         Das Training im Alter darf aber wiederum nicht übertrieben werden, da ansonsten Kreislaufbeschwerden auftreten können.

 

Wie stehen die Begriffe Fitness und Gesundheit zueinander?

·         Fitness bezeichnet die Lebenstauglichkeit des Menschen und seine Eignung für beabsichtigte Handlungen. (im Sport haben die körperliche bzw. motorische Fitness eine besondere Bedeutung)

·         Gesundheit enthält in der Sportwissenschaft körperliche, geistige und soziale Elemente

·         Fitness und Gesundheit sind nicht leicht voneinander zu trennen, da sie viele Übereinstimmungen haben.

·         Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden stehen in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander

·         Die Weltgesundheitsorganisation fasst den Gesundheit- und Fitnessbegriff wie folgt zusammen: „vollständiges körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden“

·         Dennoch muss gesagt werden, dass man die begriffe voneinander trennen kann, denn ein Sportler, welcher in einem Fitnesstest gut abschneidet ist fit, kann aber dennoch an einer ernsthaften Erkrankung (z.B. Diabetes) leiden.

 

Funktionsgymnastik

 

»         Ziel: Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Belastungsverträglichkeit des Bewegungsapparats durch Verbesserung des Muskel- und Gelenkverhaltens

 

»         angeborene oder antrainierte Funktionsschwächen (siehe muskuläre Dysbalance) ausgleichen oder vorbeugen

 

»         funktionelle Einheit „Gelenk-Muskel-Zentralnervensystem“ bei Bewegungen berücksichtigen (wechselseitige Beziehungen und Auswirkungen)

 

»         Schonung des Stütz- und Bewegungsapparates (Gesundheitserhaltung)

 

»         Anwendungsbereiche:

§         Aufwärmen vor Training oder Wettkampf

=> Vorbereitung des Organismus auf maximale Beanspruchung

§         Nacharbeitung (Cool-Down) bei sportlichen Belastungen, um die Regenerationsfähigkeit zu unterstützen

§         Entspannung / psycho-physisches Wohlbefinden fördern

=> sport-spezifische Handlungsfähigkeit und Gesundheit verbessern

 

»         Anwendungsbeispiele:

 

 

muskuläre Dysbalance

 

»         Ungleichgewicht zwischen tonischer und phasischer Muskulatur

 

»         Gelenke nicht mehr in anatomisch günstigen Positionen -> funktionelle Beeinträchtigung

 

»         Fehlstellungen im Gelenk bewirken Verkürzung der tonischen Muskulatur -> Schwächung der Antagonisten (phasisch)

 

»         Synergisten werden vermehrt für den abgeschwächten Muskel eingesetzt -> (negative) Veränderung im Bewegungsapparat

 

»         entgegenwirken: phasische Muskulatur kräftigen, tonische Muskulatur dehnen

 

»         Prinzipien der Funktionsgymnastik einhalten!

 


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