Gestaltwahrnehmung
Welt wird nicht als Summe von isolierten Elementen wahrgenommen, sondern wir erleben sie gegliedert und gestaltet – wir nehmen Ganzheiten wahr.
Bsp. Musikstück: wir hören nicht die Einzeltöne, sondern eine Melodie;
Dreieck: nicht 3 einzelne Striche, sondern ein Dreieck.
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ – von den Gestaltpsychologen (Hauptvertreter: Max Wertheimer, 1880-1943)
Bsp. Buch Amann S. 23 Würfel: Würfel ist in Wirklichkeit nicht vorhanden, nur die Kreise Wahrnehmung von Scheinfiguren!
DIE GESTALTGESETZE – von den Gestaltpsychologen formuliert:
-) Gesetz der EINFACHHEIT, auch genannt Gesetz der GUTEN GESTALT
Wir sehen Reizmuster so, dass sich die resultierenden Strukturen auf die einfachste Art gruppieren.
Bsp. Buch S. 24 es ist einfacher, ein Quadrat und eine Ellipse zu sehen.
(hier kommt auch das Gesetz der Kontinuität zu tragen)
-) Gesetz der NÄHE
räumliche oder zeitliche Nachbarschaft
Elemente, die nahe beieinander liegen, werden als stärker zusammengehörig betrachtet als Elemente, die weiter voneinander entfernt sind.
Bsp. Punkte an Tafel °° °° °° °° °°
-) Gesetz der GLEICHHEIT oder ÄHNLICHKEIT
Identische oder ähnliche Elemente werden als zusammengehörig wahrgenommen.
Bsp. + O + O + O
+ O + O + O
+ O + O + O
die Ähnlichkeit kann sich auf die Farbe, die Helligkeit oder die Größe beziehen. (Buch Amann S. 24)
-) Gesetz der KONTINUITÄT (der fortgesetzt durchgehenden Linie)
Wir betrachten Elemente als zusammengehörig, wenn sie eine Fortsetzung vorausgehender Elemente zu sein scheinen.
-) Gesetz der GESCHLOSSENHEIT
Wir neigen dazu, unvollständige Figuren zu einer vollständigen zu ergänzen und sie als vollendet wahrzunehmen.
Gestalt-/Kohärenzfaktoren sind also:
Einfachheit, Nähe, Gleichheit oder Ähnlichkeit, Kontinuität und Geschlossenheit.
Die Gestaltfaktoren sind auch für den ästhetischen Wert von Gebilden verantwortlich.
z.B. von Bauwerken
Eindruck von Ausgewogenheit, Harmonie und Schönheit
Unterscheidung von Figur und Grund:
Beim Ansehen eines Bildes hebt sich immer ein Teil (die Figur) vom übrigen Bild (dem Grund) ab, d.h. wir gliedern Wahrgenommenes in Figur und Grund.
„KIPPFIGUREN“/“UMSPRINGBILDER“: es kommt zu einer Umkehrung des Figur-Grund-Verhältnisses; d.h. Figur wird zum Grund und Grund zur Figur!
Bsp. Folien und Buch S. 26, 27
Eine Erklärung für das Phänomen von Kippfiguren = Sättigungs- oder Ermüdungstheorie
Nervenzellen ermüden und senden nach einer gewissen Zeit keine Signale mehr aus; ist dieser Sättigungspunkt erreicht, ist eine andere Wahrnehmung möglich.
Die Konstanz von Wahrnehmung
Wir können Merkmale und Objekte auch unter geänderten Reizbedingungen unverändert wahrnehmen.
Die Stabilität unserer Wahrnehmung wird ermöglicht durch:
-) Formkonstanz
Personen oder Gegenstände werden trotz unterschiedlicher Perspektive in ihrer Form .....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Größentäuschung/Rahmentäuschung: können durch eine Kontrastwirkung entstehen. So wird ein Kreis von großen Kreisen umgeben als kleiner wahrgenommen, als wenn sich in seiner Umgebung kleine Kreise befinden.
Poggendorff-Täuschung: die unterbrochene Linie scheint nicht auf einer Geraden zu liegen, sondern nach oben verschoben zu sein.
Umsprung- oder Kippbilder: Bei gleicher Anordnung auf der Netzhaut können verschiedene Wahrnehmungen entstehen. Z.B.: Zwei Gesichter oder eine Vase, junge oder alte Frau, . siehe Buch!
Amodale Figuren sind Strukturen, die wir subjektiv wahrnehmen, die aber objektiv nicht existieren. Aussparungen und Unterbrechungen werden als durch Scheinkonturen überlagerte Bereiche der Hintergrundelemente interpretiert, die in "Wirklichkeit" geschlossene Formen zu sein scheinen.
Da die Figur vor den anderen Elementen liegen muss, erscheint ihre Fläche auch heller.
Es gibt KEINE EINHEITLICHEN ERKLÄRUNGEN dafür.
Eine Erklärung für geometrisch-optische Täuschungen ist die Assimilationstheorie. Diese besagt, dass unser Wahrnehmungssystem dazu neigt, bei der Schätzung der Größe eines Objektes nahe gelegene Elemente als dem Objekt zugehörig wahrzunehmen.
Der Ames’sche Raum:
Das Netzhautbild eines Menschen in 200m Entfernung ist nicht größer als ein Schreibmaschinenbuchstabe in normaler Leseentfernung. Dennoch setzt sich unsere Erfahrung durch: Wir wissen, wie groß ein Mensch ungefähr ist und dieses Wissen steuert unsere Wahrnehmung.
Man nennt dieses Phänomen Größenkonstanz. Durch den Ames’schen Raum werden unsere Erfahrung und die Netzhautabbildungen in Konflikt gebracht. Der Beobachter sieht durch ein Guckloch in einen asymmetrisch gebauten Raum. Da er nur mit einem Auge sieht, kann er nicht feststellen, wie weit der Mann im Raum entfernt ist, es fehlt also die Tiefenwahrnehmung.
Die Erfahrung geht allerdings davon aus, dass der Raum rechteckig ist.
AKUSTISCHE TÄUSCHUNGEN VORSPIELEN: SHEPERD TONLEITER, PINK FLOYD LIED,…
M.C. ESCHER (1898-1972, holländischer Künstler): anregende Bilder, die visuelle Paradoxien, optische Täuschungen, . thematisieren. Bsp. „Tag und Nacht“, das Be.....
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Bitte Dokument downloaden. Das Objekt „Rose“ wirkt auf das Subjekt „Ich“ (Kleiner Prinz vorlesen; Lahmer S. 50)
Der Wahrnehmungsprozess:
Reizinformation aus der Umwelt (physikalisch, chemisch)
V
Aktivierung des Nervensystems, Vorwissen/Erfahrung…
Verarbeitungsprozess
V
Wahrnehmung
(subjektives Erleben)
Reine Empfindung gibt es nicht, bei jeder Wahrnehmung spielen Erinnerung, Erfahrung, Interesse, momentane Stimmungen und Gefühle und auch soziale Faktoren wie Wertvorstellungen und Einstellungen mit.
Bei der Wahrnehmung von Außenreizen kommt es zuerst zur Aufnahme eines Reizes durch die Rezeptoren (Nervenzellen, die Umweltreize empfangen und in elektrische Informationen umwandeln) der Sinnesorgane. Diese Empfindungen werden über das Nervensystem ins Gehirn geleitet und dort zu subjektiven Eindrücken verarbeitet, indem sie mit Erinnerungen und Erfahrungen in Verbindung gebracht und schließlich interpretiert werden.
Unter dem Einfluss von Erfahrungen, Stimmungen,… entsteht dann im Gehirn sozusagen ein aktiv konstruiertes Bild der Welt. Die Summe bestimmter Informationen kann unser Gehirn zu einem Gesamtbild verarbeiten. (zB wie eine Person riecht, redet, klingt, au.....
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Bitte Dokument downloaden. REIZSCHWELLE (Absolutschwelle): definiert den Bereich, innerhalb dessen ein Reiz wahrgenommen werden kann; wir können nur Reize wahrnehmen, für die wir Rezeptoren besitzen. Lichtwellen können wir dank unserer Stäbchen und Zapfen sehen. Röntgenstrahlen können wir aber zB nicht sehen, Ultraschall nicht hören.
-) Qualitätsschwelle Reiz muss bestimmte Qualität haben, um vom Menschen wahrgenommen werden zu können
-) Intensitätsschwelle Reiz muss bestimmte Stärke/Intensität haben, um vom Menschen wahrgenommen werden zu können -) Unterschiedsschwelle (ist der gerade noch wahrnehmbare minimale Unterschied von zwei Reizen)WEBER’SCHE GESETZ: „Je größer die Intensität eines Reizes (je schwerer, größer, heller, .), desto mehr muss sich der Vergleichsreiz vom Standardreiz unterscheiden, um noch als verschieden von diesem wahrgenommen zu werden.“ Die Unterschiedsschwelle nimmt also mit der Intensität des Reizes zu.
Unsere Sinneseindrücke sagen uns nicht, wie hoch oder schwer etwas ist. Durch den Vergleich zweier Gegenstände können wir aber beurteilen, welcher höher bzw. schwerer ist.
Sensorische Adaptation: Nimmt unsere Empfindlichkeit bei gleichbleibendem Reiz (konstanter Geruch, konstante Berührung .) ab, spricht man von sensorischer Adaptation.
Bsp. übler Geruch im Bus: wird bei Betreten des Busses als sehr unangenehm empfunden, nach ein paar Minut.....
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Bitte Dokument downloaden. PSYCHOlogie S. 36 Text lesen!
Flaschenhalsmodell: S. 37
Wahrnehmungsstörungen
Hospitalismus:
Sammelbezeichnung für psychische Schäden bei Kindern nach längerem Aufenthalt im Spital oder Heim.
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