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Fachbereichsarbeit

Gesprächs­füh­rung mit Kindern im Alter von 4 bis 12 Jahren

3.091 Wörter / ~17 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Katharina H. im Aug. 2011
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Fachbereichsarbeit
Sozialarbeit

Universität, Schule

Fachhochschule Regensburg - FH

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Katharina H. ©
Metadaten
Preis 8.90
Format: pdf
Größe: 0.38 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 8325







Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften


GESPRÄCHSFÜHRUNG MIT KINDERN

IM ALTER VON 4 BIS 12 JAHREN


Inhaltsverzeichnis

Einleitung   S. 3

Die Phasen der Entwicklung  S. 3

 2.1 Das Kleinkind: Drittes bis Sechstes Lebensjahr  S.3

 2.2 Das Kleinkind: Drittes bis Sechstes Lebensjahr  S.4

 2.3 Frühes Jugendalter: elftes bis vierzehntes Lebensjahr  S.5

Gesprächsführung und Gesprächstechniken  S. 7

 3.1 Gesprächsführung mit Kindern  S. 7

 3.2 Gesprächstechniken  S. 9

Altersgemäße Gesprächsführung  S.12

Resümee  S. 15

Literaturverzeichnis   S.16

Erklärung  S.17


1.  Einleitung

Man stelle sich folgende Situation vor: Ein 4- jähriges Mädchen steht mit der Oma vor einem Süßigkeitenregal im Supermarkt und quengelt, heult und diskutiert mit der Oma, weil es unbedingt Kaugummi haben will, welchen sie aber nicht bekommt. Wie wird die Großmutter mit dem Kind reden? Wird sie ruhig mit dem Mädchen diskutieren, wie mit einem Erwachsenen? Wie wird die Körperhaltung der Großmutter sein? Nimmt sie das Kind auf den Arm oder spricht sie mit dem Kind von „oben herab“, bleibt also stehen?

Diese Frau ist mit ihrem 10- jährigen Enkel unterwegs, der ein Computerspiel haben will, welches sie ihm nicht kaufen will. Wird sie mit dem Jungen genauso diskutieren wie zuvor mit der 4- jährigen Enkelin? Wohl eher nicht.

Dieses einfache Beispiel verdeutlicht, dass man bei Gesprächen mit Kindern die allgemeinen Methoden und Regeln der Gesprächsführung nicht anwenden kann. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Gesprächsführung mit Kindern von vier bis zwölf Jahren. In dieser Zeitspanne machen Kinder verschiedene Entwicklungsphasen durch, auf die man in der Gesprächsführung Rücksicht nehmen muss.

Neben Techniken, Methoden und Rahmenbedingungen eines Gesprächs soll deshalb zunächst auf die Entwicklung des Kindes zwischen vier und zwölf Jahren eingegangen werden.


2.  Die Phasen der Entwicklung

In der Gesprächsführung muss mit Kindern entsprechend ihrem Alter umgegangen werden. Es ist daher sinnvoll, zuerst die verschiedenen Entwicklungsstadien von vier- bis zwölfjährigen Kindern zu betrachten.


2.1  Das Kleinkind: Drittes bis Sechstes Lebensjahr

In dieser Lebensphase kommt das Kind in den Kindergarten. Es verlässt die gewohnte Umgebung der Familie, d.h. die Sozialkontakte außerhalb des familiären Umfelds werden erweitert. Waren bisher die Hauptbezugspersonen und die für die kindliche und soziale Entwicklung prägende Instanz die Eltern, so übernimmt nun der Kindergarten diese Aufgaben neben dem Elternhaus mit (vgl. Feser, 2000, S.45 f.).

„Als hauptsächliche Ziele der Kindergartenerziehung gelten: die Förderung kindlicher Initiative und Selbständigkeit und die spielerische Einübung in soziales Verhalten.“ (Feser, 2000, S. 46).

Der Psychoanalytiker Erik Homburger Erikson (1988) beschreibt in seinem Stufenmodell die Entwicklung des Menschen als Zusammenspiel körperlicher, psychischer und sozialer Prozesse. Das Modell geht davon aus, dass sich der Mensch in verschiedenen Stufen entwickelt, in denen er immer wieder psychosoziale Krisen bewältigen muss.

Jede Stufe baut auf der früheren auf, also jede psychosoziale Krise der früheren Stufe ist wichtig für die nächste Stufe, denn dadurch können spätere Krisen bewältigt werden. Planmäßig werden diese Stufen durchlaufen (vgl. .....[Volltext lesen]

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Erikson (1988) umschreibt die psychosoziale Krise in der Adoleszenz- wobei in dieser Arbeit die frühe Adoleszenz gemeint ist- mit dem Gegensatz Identität versusIdentitätsdiffusion. Der Jugendliche stellt neue Erwartungen an seine Umwelt und er durchläuft eine körperliche Veränderung hin zum Erwachsenen. Er stellt sich die Frage: „Wer bin ich?“ Er stellt seine Bezugspersonen in Frage, muss seine Rolle in der Gleichaltrigen- Gruppe finden, muss sich mit dem anderen Geschlecht auseinandersetzen – er muss seine Identität finden.

Je mehr positive Erfahrungen er in dieser Stufe macht, aber auch je positiver die Erfahrungen in den vorangegangenen Stufen mit den psychosozialen Krisen waren desto mehr und desto gesünder ist das Selbstvertrauen, welches er aufbaut. Falls diese Erfahrungen negativ sind und waren, kommt es zu einer Identitätsdiffusion, was nichts anderes heißt, als dass der oder die Jugendliche keine stabile Ich- Identität aufbauen können (vgl. arbeitsblaetter.stangl-taller.at).


Typische Merkmale dieser Phase:

  • Altersspezifische Erscheinungen: Modetrends, typische Umgangsformen (Jugendsprache), um sich von den Erwachsenen abzugrenzen
  • Die hauptsächlichen Sozialpartner sind zunehmend enge Freunde, aber auch
  • Peer groups in verschiedenen Strukturformen (anfangs gleichgeschlechtliche Gruppen, mit zunehmendem Alter gemischt- geschlechtlich)


In dieser Phase geht es um die Emanzipation von den Eltern und den Erwachsenen und um den Aufbau einer altersspezifischen Sozialkompetenz. Die Jugendlichen brauchen das Vertrauen, die Ansprache, den Austausch sowie intensive Interaktion, eine gesunde Bindung mit und soziale Unterstützung zu Erwachsenen und den Eltern.

Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie zu radikalen Gruppen abdriften, abweichendes Verhalten zeigen oder intolerant und gewalttätig werden (vgl. Feser, 2000, S.74- 78).


3.  Gesprächsführung und Gesprächstechniken

Im Folgenden soll nur kurz auf die einzelnen Methoden und Techniken eingegangen werden, da es sonst weit über den vorgegebenen Rahmen der Arbeit hinausgehen würde.

3.1  Gesprächsführung mit Kindern

Bereits das Beispiel in der Einleitung zeigt, dass Gespräche mit Kindern, noch dazu, wenn es sich um Gespräche mit ernstem Inhalt handelt, anders zu führen sind als Gespräche mit Erwachsenen. Bei Gesprächen zwischen Erwachsenen und Kinder gibt es automatisch ein Machtgefälle. Der Erwachsene muss also sehr bedacht darauf sein, das Gespräch offen zu halten und nicht in die „Oberlehrer- Position“ zu verfallen.

Kinder werden sich bei einem solchen Verhalten sofort verschließen.

Im Folgenden werden Methoden für die offene Gesprächsführung benannt.


  • Interpretierendes Ergänzen

Der Erwachsene neigt dazu, die Gefühle des Kindes zu interpretieren, obwohl er diese Gefühlswelt nicht mehr kennt. Dies birgt die Gefahr in sich, dass das Kind sich, entgegen der Intention des Gesprächsführers, missverstanden fühlt. Als Folge zieht es sich vom Geschehen zurück und seine Motivation nimmt ab.

Erwachsene müssen bei Gesprächen mit Kindern geduldig mit dem Kind sein und nur interpretieren, wenn sie sich absolut sicher sind, wie das Kind fühlt oder was es sagen will. Nur wenn eine positive Rückmeldung auf die Interpretation kommt und es den Gesprächsfluss nicht stört, weiß der Erwachsene, dass er richtig gelegen hat (vgl. .....

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Bei kleineren Kindern sollten sich Spiel und Gespräch abwechseln. Wenn man merkt, dass das Kind dem Gespräch nicht mehr folgen kann, sollte man die Sitzung unterbrechen und dieses dem Kind auch erklären. Bei Beendigung des Gesprächs ist es wichtig, dass sich das Kind hinterher erholen kann, also noch spielen und toben kann und nicht gleich einen weiteren, für ihn stressigen Termin zu absolvieren hat oder etwa gleich zu Bett gehen muss.

Es muss sich regenerieren können (vgl. Delfos, 2008, S. 98).



  • Metakommunikation

Kindern sind die Gesprächsregeln nicht von vorneherein klar. Deshalb sollte man sich bei Gesprächen mit Kindern der Metakommunikation verstärkt bedienen. Damit nimmt man ihnen die Angst vor dem Gespräch und vor der ungewohnten Situation. Diese soll durch Metakommunikation angenehmer werden.

Metakommunikation heißt, sich mit dem Kind über das Gesprächsgeschehen zu unterhalten: Warum führe ich dieses Gespräch mit dir? Was will ich von Dir?

Dazu gehört aber auch, Rückmeldung an das Kind zu geben, das Gesagte des Kindes zu paraphrasieren, zu nicken oder auch direkt nachzufragen, ob das Gesagte richtig verstanden worden ist. Gleichzeitig muss man dem Kind aber auch erklären, dass es jederzeit genauso in das Gespräch eingreifen kann (vgl. Pawlowski, 2005, S. 101- 107).


3.2  Gesprächstechniken


  • Gesprächsaufbau


 Wie jedes Beratungsgespräch sollten Gespräche mit Kindern aus verschiedenen Phasen bestehen. Der Gesprächsleiter muss gut vorbereitet ins Gespräch gehen. Voraussetzung ist immer ein warmer und respektvoller Umgang mit dem Kind. Der Erwachsene sollte sich sowohl mental als auch inhaltlich auf das Gespräch vorbereiten.

Er sollte im Kopf mögliche Fragen und Situationen durchspielen. Auch die Fragen, die gestellt werden, sollten im Vorfeld durchgegangen werden, um sich zu verdeutlichen, welche Probleme diese Fragen für das Kind darstellen könnten. Der Gesprächsleiter sollte sich fragen: Wie könnten die Fragen beim Kind ankommen? Was könnte es missverstehen? Ebenso wichtig ist ein angenehme Atmosphäre, ein Raum, indem man ungestört ist und Ruhe .....

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3. Suggestivfragen

Der Umgang mit diesen Fragen ist, wie bereits erwähnt, schwierig. Sie müssen gezielt eingesetzt werden, da das Risiko erwünschte Antworten zu erhalten sehr groß ist. Man legt dem Kind eine Antwort sozusagen in den Mund.

Sie sollten verwendet werden, wenn man die Antwort auf eine Frage bereits kennt und sich absichern will oder wenn man über allgemeingültige Fragen, über Normen und Werte sprechen will (vgl. ebda., S. 160 f.).


4. Komplexe Fragen und Wiederholen einer Frage

Komplexe Fragen, also mehrere Fragen in einer Frage zusammengefasst, sollten v.a. bei kleinen Kindern vermieden werden. Sie führen eher zu Verwirrung auf beiden Seiten als dass sie hilfreich für das Gespräch wären. Ebenso verhält es sich, wenn man das Gefühl hat, das Kind hat eine Frage nicht verstanden. Es hat wenig Sinn dieselbe Frage einfach zu wiederholen. Besser ist, die Frage umzuformulieren (vgl. ebda., S. 160 f.).


5. Antworten wiederholen und zusammenfassend fragen

Durch das Wiederholen oder ein aufmunterndes „mmh“ fördert man das Weiterreden. Man ermuntert das Kind in seinen Ausführungen fortzufahren. Beim zusammenfassend Fragen gibt man den Kern des Gesagten wider. Am Besten sollte dies in den Worten des Kindes geschehen. Damit zeigt der Gesprächsleiter dem Kind, dass er zugehört hat.

Er kann überprüfen, ob er alles richtig verstanden hat, das Gespräch ordnen oder das Gespräch auf wichtige Punkte lenken (vgl. ebda, S.164- 166).


·         Körpersprache

Für eine gelungene Kommunikation ist der nonverbale Aspekt genauso wichtig wie der verbale. Das Gesagte muss mit der Mimik, Gestik und der Körperhaltung übereinstimmen. Man sollte darauf achten, eine zugewandte Haltung dem Kind gegenüber einzunehmen, Augenkontakt zu halten, die Arme nicht verschränken, zu nicken, wenn man dem Kind zustimmt, etc. .....

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Pawlowski, K. (2005): Konstruktiv Gespräche führen. München: Reinhardt


Rothgang, G. (2003): Entwicklungspsychologie. Stuttgart: Kohlhammer


Weinberger, S. (2006), 11. Aufl.: Klientenzentrierte Gesprächsführung. Lern- und Praxisanleitung für psychosoziale Berufe. Weinheim und München: Juventa


Literatur aus dem Internet


 (Stand: 27.06.2010)


Erklärung:


Hiermit erkläre ich, dass ich diese Arbeit nur mit den von mir angegebenen Hilfsmitteln verfasst habe und sie zum ersten Mal für ein Seminar vorlege.


Regensburg, 07.07.2010 ---------

  Haimerl


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Diese arbeit wurde ohne Gender- Formen geschrieben. Die jeweils männliche Form soll aber beide Geschl.....

Quellen & Links

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