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Hausübung
Deutsch

Analyse Verfall Georg Trakl

Universität, Schule

Ernst-Mach-Gymnasium Hürth

Note, Lehrer, Jahr

Behr

Autor / Copyright
Paul D. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.19 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 16248







Das vorliegende Sonett „Verfall“ aus dem Jahre 1913, geschrieben von Georg Trakl (1887-1914), handelt von der Wirkung der aufkommenden Herbstzeit auf das lyr. Ich.

 

Das Gedicht ist in zwei Quartette und anschließend in zwei Terzette unterteilt. Die Abgrenzung durch zwei Quartette und zwei Terzette für die Strophen ist ein lyr. Merkmal für ein Sonett. In den ersten beiden Quartetten liegt jeweils ein umarmendes Reimschema vor, in den beiden Terzetten jedoch ein strophenübergreifender Kreuzreim. Es besteht ein durchgängiger fünf-hebiger Jambus mit stumpfen Kadenzen, welche dem Gedicht durch die letzte fallende Silbe eines jeden Verses eine gewisse Harmonie geben.

Das Sonett beginnt in der ersten Strophe damit, dass das lyr. Ich gedanklich im Herbst die Zugvögel scharen in die Ferne folgt. Im zweiten Quartett beschreibt das lyr. Ich die Reise durch die dunklen Wälder und über die Wolken. Währenddessen steht die Zeit für das lyr. Ich still. In den letzten beiden Strophen ändert sich dann das schöne Gefühl der Freiheit des Herbstes und das lyr. Ich nimmt alles negativ und tot wahr . Es sieht die Pflanzen, die langsam anfangen wegen der Kälte zu verwittern.

Das Sonett ist durchgängig im Präsens geschrieben. Anfangs verwendet der Autor positive Adjektive (Str. eins, Vers zwei „wundervollen“; Str. eins, Vers drei „frommen“; Str. eins, Vers vier „klaren“; Str. zwei, Vers zwei „helleren“) und Substantive (Str. eins, Vers eins „Frieden“; Str. zwei, Vers zwei „Wolken“ ), durch welche der Leser die ersten beiden Strophen wie einen schönen Traum des lyr. Ichs wahrnimmt. Dieser Eindruck des Lesers ändert sich dann aber schlagartig, da Trakl die folgenden Strophen mit eher negativen  (Str. drei, Vers zwei „ entlaubten“; Str. drei, Vers drei „rostigen“; Str. vier, Vers eins „ blasser“; Str. vier, Vers zwei „dunkle“) und Substantiven (Str. drei, Vers eins „Hauch“; Str. drei, Vers eins „Verfall“; Str. drei, Vers drei „Gittern“) ausgefüllt. Anhand dieser Adjektive kann man die Wende, in der das lyr. Ich aus seinen „Träumen“ aufwacht und die Realität sieht, deutlich erkennen. Das Gedicht weist mehrere stilistische Merkmale auf. In Strophe zwei, Vers eins ist eine Metapher („[…] dämmervollen Garten“), welche für die  dämmernde Welt stehen könnte. Anschließend findet man in Strophe zwei, Vers drei eine Periphrase (Umschreibung) für den Stillstand der Zeit („ Und fühl der Stunden Weiser kaum mehr rücken „), welche das Gefühl des schönen, am liebsten nie endenden Traum des lyr. Ichs verstärkt. Desweiteren liegt eine Inversion in Strophe drei, Vers eins vor („[…] ein Hauch mich von Verfall“), welche wahrscheinlich metrische Gründe hat. Jedoch wird durch die Satzbauumstellung besonders das Wort „Hauch“ betont. Außerdem liegt eine Personifikation in Strophe drei, Vers zwei vor („ Die Amsel klagt“), durch welche das lyr. Ich seine Position, dass es nicht aus dem Herbst entkommen kann über die Amsel, welche kein Zugvogel ist wiedergibt. In demselben Vers liegt ein Symbol für den Tod vor, nämlich die „entlaubten Zweige“. Infolgedessen ist im darauffolgenden Vers eine weitere Metapher („ […] rostigen Gittern, “), welche für die alten, langsam fauligen Äste des Weines stehen. Für das Schwingen des Weines an den alten Ästen liegt in Strophe vier, Vers eins ein Vergleich vor („ Indes wie blasser Kinder Todesreigen“). Anschließend gibt es im letzten Vers eine weitere Personifikation, die das lyr. Ich wiederspiegelt: Die fröstelnden Astern müssen ebenfalls den Winter ertragen, da die Aster eine Pflanze ist, die den Winter überdauert und nur ihre Blüten verliert, zeigt sie ihre Widerstandsfähigkeit, welche das lyr. Ich  ebenfalls aufweisen muss

 

 

Persönlich finde ich das Sonett sprachlich sehr anspruchsvoll, jedoch auch schön. Um es so zu verstehen, dass man alle stilistischen und inhaltlichen Absichten des Autors erkennt, muss man es daher mehrere Male durchlesen. Obwohl man sich das Gedicht mehrere Male durchließt wird es nicht uninteressant sondern eher spannender, da man alles verstehen möchte. Aus diesen Gründen fand ich das Gedicht von Georg Trakl sehr gelungen


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