<
>
Download

Portfolio
Erziehungswissenschaf­t

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - MLU

2015,

Nina G. ©
6.00

0.25 Mb
sternsternsternsternstern
ID# 58612







Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Philosophische Fakultät II- Erziehungswissenschaften/ Abteilung Lehramtsausbildung

Sommersemester 2015

Abschlussarbeit zum Modul:

Außerunterrichtliches Pädagogisches Praktikum


Thema:

Analyse und Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns im Rahmen des außerunterrichtlichen pädagogischen Praktikums


Arbeitsfeld: Kindertagesstätte

Praktikumszeitraum: 23.07.15-12.08.15

Praktikumsstelle: Kindertagesstätte „Zauberhaus“

Straße 47

0 / OT


Eingereicht von:

Name,Vorname: ,
Anschrift: An den 20a, 0

Studiengang: LA Grundschule/ Deutsch, Mathematik, Sachkunde

Studiensemester: 2. Semester

Handynummer:

Abgabedatum: 03.November 2015

Inhaltsverzeichnis


1. Persönliche Zielstellung .(3) 2. Darstellung der Einrichtung, des Tätigkeitsfeldes und des

eigenen Handlungsrahmens (4) 3. Erläuterung der für die Protokollierung gewählten Problemstellung .(6)

4. Subjektive Theorien (7) 5. Analyse und Reflexionen eigenen Handelns (8) 5.1 Emotionale Distanzierung - Zusammenfassung und Analyse des Beobachtungsprotokolls in der dritten Person (8) 5.2 Analyse ausgewählter Sequenzen .(11) 5.2.1 Erklärungsmuster .(11) 5.2.2 Charakterisierungen (15) 5.2.3 Widersprüche und Brüche .(17) 5.2.4 Unechtheiten .(19) 6. Handlungsvarianten (19) 7. Resümee: Darlegung des Erkenntnisgewinns der Analyse und Reflexion .(20)

8. Literaturverzeichnis

  1. Anlagen

              9.1 Praktikumstagebuch

            9.2 Beobachtungsprotokoll

        9.3 Abschlussbescheinigung

        9.4 Eidesstattliche Erklärung


1. Persönliche Zielstellung


Die Zeit vor der Grundschule verbringen die meisten Kinder in Kindertagesstätten. Dort werden neben sozialen Kontakten auch wichtige Grundfertigkeiten für die Schulzeit und das spätere Leben, wie beispielsweise das Schneiden mit der Schere oder das korrekte Halten eines Stiftes, erworben. Diese Grundfertigkeiten werden zumeist in der Schule vorausgesetzt und in jedem Fall benötigt.

Aus diesen Gründen habe ich mich dazu entschieden mein außerunterrichtliches pädagogisches Praktikum in einer Kindertagesstätte durchzuführen. Dieses Praktikum ermöglicht es, sich trotz des zumeist recht theoretischen Studiums, auf die Arbeit mit Kindern im Grundschulalter vorzubereiten. Ich sehe dieses Praktikum als eine Chance, die es mir ermöglicht, Erfahrungen und Anstöße für das eigene Handeln zu sammeln.

Die Arbeit in einer Kindertagesstätte ermöglicht es, den „Ausgangspunkt“ der Kinder zu betrachten und Kenntnisse darüber zu gewinnen, aus welchem Umfeld diese später in der Grundschule abgeholt werden müssen. Besonders interessant für mich ist dabei, wie vorschulisch mit den Kindern gearbeitet wird und auch wie der Hort mit den Kindern und der Schule interagiert.

Ich erhoffe mir neue Ideen und Ansatzpunkte für den eigenen Unterricht sammeln und durch den Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Erziehern und Pädagogen die eigene pädagogische Kompetenz schulen zu können.

Der Umgang mit Kindern aller Altersstufen und aller sozialen Schichten sowie mit besonderen Kindern schafft die Voraussetzung dafür, dass die Fähigkeiten des Problemlösens zwischen verschiedenen Kindern oder aber zwischen dem Kind und mir als Erzieher/ Lehrer/ Betreuer genauso erworben werden können, wie die Fähigkeit der Konfliktbewältigung.

Darüber hinaus lassen sich durch das außerunterrichtliche Arbeiten auch Informationen zu den gesetzten Standards seitens des Kindergartens einholen. Welche Fähigkeiten werden vorausgesetzt? Wo liegt der Fokus und was wird besonders geübt und gefördert? Wie erfolgt die Vorbereitung auf die Grundschule? Auch sehe ich in dem Praktikum die Chance altersspezifische Probleme zu erfassen und zu lösen.

Mir wird die Möglichkeit geboten aktiv den Kontakt zu den Kindern zu suchen und mit diesen verschiedene Handlungsvarianten und Ansätze auszuprobieren. Die Übernahme von Verantwortung sorgt auch für einen persönlichen Fortschritt im späteren Leben. Denn neben den Kenntnissen, wie mit den Kindern am besten umzugehen ist, gewinne ich auch ein Gefühl für das richtige Maß an Strenge, Geduld genauso wie Empathie, Durchsetzungsvermögen und Fairness.

Die Einrichtung „Zauberhaus“ konnte mich durch das junge aufgeschlossene Team mit vielen neuen Ideen und Ansätzen, die ideale Lage im Grünen mit breitem Einzugsgebiet und seine familiäre Atmosphäre überzeugen. Ebenfalls konnte ich mich gut mit dem vom Kindergarten aufgestellten Konzept „Jedes Kind ist einmalig“ identifizieren. Das viele positive Feedback seitens begeisterter Eltern sowie eigene Erfahrung aus meiner damaligen Ferienbetreuung waren letztendlich ausschlaggebend für meine Wahl.


  1. Darstellung der Einrichtung, des Tätigkeitsfeldes und des eigenen Handlungsrahmens

Bei der Einrichtung „Zauberhaus“ handelt es sich um eine 2012 neugebaute Kindertagesstätte. Träger der Kita ist die Stadt . Montags bis Freitags kann das eigene Kind von 6.00 Uhr- 17.00Uhr von einer der mehr als 7 Erzieherinnen betreut werden. Das „Zauberhaus“ verfügt über eine Krippe mit 22 Plätzen, einen Kindergarten mit 37 Plätzen und einen mit 36 Plätzen ausgestatteten Hort.

Die Betreuung der Kinder erfolgt in verschiedenen nach Alter gestaffelten Gruppen. Die Kleinsten werden in einer der beiden Gruppen der „Rasselbande“ betreut. Beide Gruppen unterscheiden sich darin, in wie weit die Kinder bereits selbstständig sind und sich artikulieren und fortbewegen können. Mit dem dritten Lebensjahr erfolgt dann der Wechsel in die Gruppe der Zwerge.

Dort wird dann damit begonnen die Kinder zur vollständigen Selbstständigkeit zu erziehen und die wichtigsten Fertigkeiten, wie beispielsweise der korrekte Umgang mit Besteck, zu erlernen. Auf diese Fähigkeiten wird zwar bereits vorher Wert gelegt, jedoch sollen die Kinder nun selbst ohne Hilfe agieren. Mit dem vierten Lebensjahr findet dann der Wechsel zu den „Dinos“ statt.

Die ältesten Kinder werden in der Gruppe der „Füchse“ betreut. Im Gegensatz zu allen anderen Gruppen müssen die „Füchse“ keinen Mittagsschlaf mehr machen und dürfen sich sehr frei im Kindergarten bewegen. In dieser Gruppe wird sehr viel vorschulisch gearbeitet, da die nächste Etappe im Leben die erste Klassen sein wird. Die Hortkinder werden ebenfalls in dieser Gruppe betreut.

Die Kinder sind zwar in Gruppen untergebracht und jeweils einer oder mehreren Erzieherinnen zugewiesen, allerdings ist es ihnen möglich durch die offene Raumstruktur auch zu anderen Erziehern zu gehen und den Kontakt zu Kindern anderer Gruppen zu suchen. Alle Erzieher fühlen sich für alle Kinder verantwortlich und es erfolgt keine strikte Trennung, außer zum Mittagessen.

Das Wechseln in die jeweils nächste Gruppe erfolgt somit auch ohne den bisherigen Erzieher.

Charakteristisch für die Einrichtung ist die ruhige Lage in ländlicher Umgebung. Angrenzend finden sich Spielplätze ebenso wie Stallungen und Wohnhäuser. Im unteren Teil der Kita sind die jüngeren Kinder und die Küche untergebracht. Weiterhin gibt es dort auch eine kindgerechte Küche, die von den Größeren unter Anleitung einer Erzieherin genutzt werden darf. Im oberen Teil der Kita finden sich, neben den Räumen für die älteren Kinder, verschiedene Funktionsräume wie beispielsweise das Hausaufgabenzimmer, der Sznoozelraum, die Werkstatt oder das Bauzimmer.


Die Kita „Zauberhaus“ vertritt das Konzept „jedes Kind ist einmalig“ und dies kommt auch deutlich beim Umgang mit den Kindern zum Tragen. Jedes Kind wird als individuell angesehen und entsprechend seiner Fähigkeiten unterstützt und gefördert. Ziel ist es, eine anregende und positive Umgebung zu schaffen, die es dem Kind ermöglicht, selbst für seine Weiterentwicklung zu sorgen.

Demnach wird großen Wert auf Selbstständigkeit und Eigenaktivität gelegt. Den Kindern wird ermöglicht selbst aktiv zu werden und verschiedene Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Damit werden Mut, Neugier und Interesse geweckt. Morgens gibt es für die Kinder jeweils verschiedene pädagogische Angebote und Donnerstags jeweils teiloffene Arbeit in den Funktionsräumen.

Regelmäßig werden unterschiedliche Angebote zu verschiedenen Themen sowie auf das Alter abgestimmte Hausprojekte durchgeführt. Die von den Kindern erstellten Werke werden von Beginn an in Ordnern gesammelt und dem Kind zum Abschied von der Kita als Erinnerung überreicht. Einmal pro Woche können die Kinder am Englischunterricht oder der Musikschule teilnehmen.

Meine Arbeit bestand in erster Linie in der Unterstützung des Personals. Dabei wurde ich in allen Altersgruppen, vorwiegend aber in den älteren Gruppen eingesetzt. Somit konnte ich einen guten Überblick über die Kinder gewinnen und in verschiedenen Situationen agieren.

In erster Linie half ich beim An- und Ausziehen der Kinder, dem Waschen nach dem Mittagessen oder Vesper und der Verteilung und Zubereitung des Mittagsessens. Auch die allgemeine Betreuung aller Kinder auf dem Außengelände fiel in meinen Zuständigkeitsbereich. Dabei musste ich überwiegend Streits schlichten, gleichzeitig aber auch Alternativen anbieten, die ein nicht so hohes Konfliktpotential beinhalteten.

Auch als Seelsorger und Tröster kam ich zum Einsatz. Zumeist dann, wenn sich gestritten wurde oder ein Kind gerade von seinen Eltern abgegeben wurde. Dies war gerade bei den Jüngeren immer eine sehr tränenreiche Angelegenheit.

3. Erläuterungen der für die Protokollierung gewählten Problemstellung


Die 2012 neuerbaute Kita verfügt aus einem ganz bestimmten Grund über eine offene Raumstruktur. Alle Räume sind direkt miteinander verbunden und auch auf dem Außengelände gibt es keine abgetrennten Bereiche, sodass es den Kindern jeder Zeit möglich ist in Kontakt zueinander zu treten. Die Gruppen müssen somit nie strikt unter sich bleiben. Daraus resultiert, dass alle Kinder sich untereinander kennen und zu vielen, auch Älteren oder Jüngeren, Kontakt pflegen können.

Besonders vor diesem Hintergrund erscheint es sonderbar, dass anscheinend genderspezifische Probleme beim Spielen in der Außenanlage auftreten. Marie aus der Zwergengruppe kommt zu mir, weil sie vom Spiel der Jungs ausgeschlossen wurde. Normalerweise spielen die Kinder immer ohne Probleme in gemischten Gruppen. Daher war diese Situation für mich besonders interessant, da die Jungs als Begründung für Maries Ausschluss mir gegenüber anführten, dass sie als Mädchen ja keine Jungenspiele mitspielen könne.

Fraglich war in diesem Fall was dafür sorgte, dass sie Situation problematisch wurde und wieso es für die Jungs plötzlich ein Problem darstellt mit Mädchen gemeinsam zu spielen, wenn dies doch sonst nie problematisch war. Marie und die beteiligten Jungs müssten in ihrem Alter mittlerweile eigentlich genügend Erfahrungen im Umgang miteinander gemacht haben, sodass solche Probleme nicht auftreten sollten.

Neben der Suche nach den Ursachen für dieses eigentlich untypische Verhalten, empfand ich diese Situation auch als interessant wegen der Möglichkeit Handlungsalternativen zu durchdenken. Mir war es wichtig, dass die Kinder sehen, dass jedes Spiel von jedem Kind, egal welchen Geschlechts, gespielt werden kann und auch, dass das Spielen in gemischten Gruppen eine Bereicherung darstellt.

Von diesem Punkt ausgehend stellt sich auch die Frage, ob das Spielen in nach Geschlecht unterteilten Gruppen Vorteile in sich trägt. Woran liegt es, dass dieser Punkt des Konzeptes plötzlich so problembehaftet erscheint? Warum gibt sich Marie mit einer so unzulänglichen Begründung zufrieden und hinterfragt dieses Abweichen von den sonst geltenden Standards nicht? Warum sehen die Jungs plötzlich ein Problem in Maries Mitwirken am Spiel?


4. Subjektive Theorien


Respekt kann sich in Form des Respektierens von anderen Menschen, aber auch des Tolerierens von Andersartigkeit äußern. Alle Menschen sind gleich viel Wert und Unterschiede stellen kein Hindernis, sondern vielmehr eine Bereicherung für das Leben dar. Dies gilt unabhängig von Hautfarbe, Abstammung oder aber Geschlecht. Schon im Kindergarten wurde Wert daraufgelegt, dass Jungs und Mädchen die gleichen Rechte und Pflichten haben.

Ich lernte jeden als Spielpartner zu akzeptieren und niemanden auszuschließen. Auch wenn meine eigene Schwester um einiges jünger ist als ich, konnte ich in ihr eine verlässliche Spielpartnerin finden. Genauso erging es mir mit dem älteren Nachbarsjungen, der sich nie etwas daraus machte, dass ich noch nicht alleine Fahrrad fahren konnte, aber dafür umso lieber mit Puppen spielte.

Es gab für mich nie typische Jungs- oder Mädchenspiele. Wollte ich Pferd spielen, tat ich dies, war mir mehr nach Fußball, dann wurde auch das von meinen Eltern komplett gefördert.

Auch in der Schule und im späteren Berufsleben wird man vor die Aufgabe gestellt mit den unterschiedlichsten Typen von Menschen zurecht zu kommen und mit diesen unabhängig von Geschlecht oder anderen Merkmalen zusammenzuarbeiten. Durch das gemeinsame Spielen in heterogenen Gruppen im Kindergarten wird somit eine gute Basis geschaffen, auf die im Verlauf des weiteren Lebens aufgebaut werden kann.


5. Analyse und Reflexionen eigenen Handelns


Im Folgenden werde ich auf mein eigenes pädagogisches Handeln im Rahmen des Praktikums sowie auf das Handeln der weiteren Beteiligten eingehen und dieses widerspiegeln.


5.1 Emotionale Distanzierung


Es folgt eine Schilderung aus der Sicht eines unbeteiligten Dritten, um einen unvoreingenommenen, neutralen sowie objektiven Blick zu gewährleisten.

Die folgende Szene hat sich beim Spielen im Außengelände der Kita „Zauberhaus“ am Vormittag des 05. Augusts 2015 zugetragen. Beteiligte waren neben der Praktikantin die Kinder Finn, Hannes, Phillip aus der Dinogruppe und Marie aus der Zwergengruppe. Die im Protokoll festgehaltene Szene hat einen zeitlichen Umfang von ungefähr 10 Minuten.

Die Kinder aller Gruppen spielen auf dem Außengelände verteilt, wobei der Praktikantin eine Gruppe von Kindern auffällt, die hinter einem Schuppen eine Bude gebaut hat. Zu dieser Stelle laufen ab und zu andere Kinder. (vgl. Z.1-5) Warum ihr dieses Verhalten der Kinder auffällt und warum sie es beobachtet, geht aus dem Protokoll nicht hervor. Ebenfalls unbeantwortet bleibt die Frage, warum die Kinder dort hin und herlaufen.

Dann wird die Praktikantin auf ein weinendes Mädchen aufmerksam. (vgl. Z.6-8) Warum weint dieses Mädchen und warum wird die Praktikant darauf aufmerksam? Hat sie nichts anderes zu tun?

Die Praktikantin steht auf und geht zu Marie, dem weinenden Mädchen. Sie hockt sich vor Marie hin und beginnt sie zu trösten und in den Arm zu nehmen.(vgl. Z.8-10) Warum geht sie auf das weinende Mädchen zu und wartet nicht bis Marie zu ihr kommt? Hat sie die Anweisung bekommen dies zu tun? Warum machen die anderen Erzieherinnen nichts? Warum hockt sie sich vor dem Mädchen hin? Welche Vorteile erhofft sie sich dadurch? Kann sie die Situation nicht auch im stehen lösen? Warum tröstet sie das Mädchen ohne zu wissen, was der Grund für das Weinen ist? Warum nimmt sie das Mädchen in den Arm? Darf sie das überhaupt?

Anschließend fragt die Praktikantin Marie nach dem Grund für ihre Traurigkeit.(vgl. Z.11) Warum interessiert sich die Praktikantin für den Grund? Sie impliziert mit ihrer Frage, dass es eigentlich keinen Grund geben sollte.

Nachdem Marie ihre Erklärung abgegeben hat, lässt sich die Praktikantin Maries Arm zeigen, der aber wohl schon nicht mehr stark schmerzt. (vgl. Z.15-16) Warum lässt sie sich Maries Arm zeigen? Was erhofft sie dabei zu sehen? Befürchtet sie etwa eine schlimme Verletzung? Will sie vielleicht sicher gehen, dass Marie nicht nur blufft mit ihrer Verletzung? Die Praktikantin schlägt vor, gemeinsam zu den Jungs zu gehen und diese zu befragen, weil Marie nicht erklären kann, warum sie nicht mitspielen darf. (vgl. Z.16-17) Warum kann Marie den Grund für ihren Ausschluss nicht erklären? Hat Marie eventuell nicht danach gefragt oder hat sie es nicht verstanden? Warum nimmt Marie das Verbot mitzuspielen einfach hin, obwohl sie es scheinbar nicht versteht? Kann es sein, dass Marie den Grund für den Ausschluss kennt, aber geheim halten will? Warum will die Praktikantin noch mit den Jungs sprechen? Warum will sie sich eine zweite Meinung einholen? Warum fragt sie nicht die anderen Erzieherinnen um Rat? Warum will sie das Ganze gemeinsam mit Marie machen? Was verspricht sie sich davon? Warum schickt sie Marie nicht alleine zu den Jungs und lässt nachfragen? Warum ist sie an der Begründung so interessiert?

Bei den Jungs angekommen, richtet sie das Wort an diese. (vgl. Z.18-19) Warum fragt die Praktikantin jetzt selbst, obwohl sie unbeteiligt ist? Warum lässt sie nicht Marie fragen?

Die Praktikantin steht und fragt: „Marie ist zu mir gekommen und hat gesagt, dass sie nicht mehr bei euch mitspielen darf. Kann mir einer erklären, warum das so ist?“ (vgl. Z.20-21)

Warum fasst sie das bisher Geschehene zusammen? Warum fragt sie nicht direkt einen der Jungs, sondern stellt die Frage so allgemein und mit distanzierender Imagestrategie?

Warum bleibt sie stehen und hockt sich nicht wie bei Marie hin? Warum fragt sie nicht einfach direkt warum Marie nicht mitspielen darf? Die Jungs beschuldigen sich gegenseitig und schieben die Schuld von sich. (vgl. Z.22-23) Warum antwortet keiner direkt auf die gestellte Frage? Warum weichen sie scheinbar aus? Warum schieben sie die Schuld auf andere? Haben sie Angst vor den Konsequenzen?

Die Praktikantin fordert die Jungs auf aus der Bude zu kommen, weil sie keine richtige Antwort bekommen hat und sie die Jungen nicht richtig sehen kann. (vgl. Z.23-26) Warum antworten die Jungen nicht richtig? Warum verstecken sie sich in der Höhle? Warum ist es der Praktikantin wichtig Blickkontakt zu haben? Was verspricht sie sich davon, wenn die Jungen aus der Bude kommen? Warum suchen die Jungen nicht von selber Blickkontakt, um das Ganze zu klären? Haben sie Angst oder ist es ihnen unangenehm?

Zwei der Jungen meiden den Augenkontakt und sagen nichts. (vgl. Z.26-27)

Warum bleiben sie still? Warum schauen sie die Praktikantin nicht an? Warum wiederholt die Praktikantin ihre Frage nicht noch einmal?

Sie schaut Finn, den dritten Jungen, den sie auch etwas besser kennt an. (vgl. Z.27-29)

Warum schaut sie nun Finn an? Warum sagt sie nichts? Was verspricht sie sich bei ihm? Welchen Vorteil erhofft sie sich, wenn sie ihn ansieht? Warum wiederholt sie ihre Frage nicht einfach nochmal?

Finn antwortet: „Naja Marie ist doch ein Mädchen und wir spielen doch ein Jungsspiel. Also Löwe und Tiger. Da kann Marie nicht mitspielen, weil sie ein Mädchen ist.“ (vgl. Z.30-33)

Warum schaut Finn beim Antworten auf den Boden? Warum antwortet er nur zögerlich? Hat er Angst, weil die Praktikantin so autoritär wirkt? Hat er Angst vor den Konsequenzen? Warum steht er nicht zu seinem Handeln? Warum darf Marie keine Jungsspiele spielen? Wo liegt das Problem für Finn, dass Marie ein Mädchen ist? Warum spielen sie nicht einfach alle etwas anderes zusammen?

Warum sagt sie das? Welche Wirkung erhofft sie sich? Hat ihr das Spiel wirklich nicht gefallen, oder was ist der Grund? Welche Auswirkungen soll das ganze auf das Spielen mit Marie haben? Warum geht sie nicht weiter auf Finns Erklärung ein, sondern kritisiert das Spiel der Jungen?

Auch die Bude sei kein geeigneter Ort zum Spielen, weil man sich schnell verletzen kann.(vgl. Z.35) Warum ist die Bude in ihren Augen ungeeignet? Warum kann man sich daran schnell verletzen? Will sie weiteren Verletzungen vorbeugen?

Ihre Anmerkung kommt nicht gut bei den Kindern an. (vgl. Z.36)

Was stört die Kinder an ihrer Ansage? Warum sind sie nicht zufrieden? Warum können die Jungen die Begrünung nicht nachvollziehen? Warum gibt es so etwas wie „verbalen Widerstand“?

Phillip, ein anderer Beteiligter merkt an, dass sie nicht wissen, was man noch spielen kann.(vgl. Z.36-37) Warum redet Phillip jetzt doch, obwohl er vorhin noch so schüchtern war? Warum erklärt er das Problem, dass die Kinder haben? Was verspricht er sich davon? Fühlt er sich ungerecht behandelt oder will er provozieren? Benötigen die Kinder eventuell eine bessere Idee?

Sie sagt: „Wie wäre es, wenn wir dort alle gemeinsam mit Marie eine Burg bauen?“ (vgl. Z.39)

Warum gibt sie nicht einfach die Anweisung dort zu spielen? Warum fragt sie nach der Meinung der Kinder? Warum erwähnt sie Marie nochmal explizit? Wie soll Marie bei diesem Spiel besser integriert werden ?

Alle Kinder scheinen begeistert zu sein. (vgl. Z.40-41) Warum gefällt den Kindern der Vorschlag? Warum sind sie nicht selber auf diese Idee gekommen?

Alle gehen gemeinsam zum Sandkasten und beginnen dort zu spielen. (vgl. Z.41-42)

Warum gehen alle gemeinsam dort hin? Warum gibt es jetzt keine Wiederworte, dass Marie ein Mädchen ist? Warum geht die Praktikantin mit den Kindern mit?

Alle spielen in Harmonie mit einander.(vgl. Z.42-43)

Was ist an diesem Spiel anders? Warum werden jetzt alle akzeptiert? Liegt es daran, dass die Praktikantin es vorgeschlagen hat? Ist Burgen bauen kein richtiges Jungsspiel, sodass Marie mitspielen darf? Worin unterscheidet sich das jetzige Spielverhalten zum vorherigen Verhalten?



| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten