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Aufsatz
Deutsch

Grimmelshausen Offenburg

2013

Moritz K. ©
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ID# 36367







Gedichtvergleich

„Die Beiden“ von Hofmannsthal und „Freunde?“ von Steiner


Interpretieren und vergleichen Sie die beiden Gedichte (Hofmannsthal-Die Beiden und Steiner-Freunde?) nach inhaltlicher Aussage und formaler Gestaltung.


Der österreichische Dichter Hugo von Hofmannsthal verfasste vermutlich im Jahre 1896 , das Gedicht ,,Die Beiden” und stellt darin die Begegnung zweier Personen dar. Bei diesem Zeitalter handelt es sich um die literarische Richtung des Symbolismus.

Der Dichter schafft in dieser Zeit Sinnbilder, welche die innere Haltung der Personen verdeutlichen soll. Inhaltlich werden in der ersten Strophe die Handlungen der Frau dargestellt. In der zweiten Strophe stellt der Autor dar, wie ein Mann sein Pferd zum Stehen bringt.

Inhaltlich zeigt die dritte Strophe das Zusammentreffen der beiden Personen. Wenn man nun die äußere Form des Gedichtes betrachtet, kann man sagen, dass das Gedicht in der Form eines Sonetts vorliegt, da es aus 14 Verszeilen besteht. Allerdings ist es nur in drei Strophen eingeteilt und nicht wie bei der italienischen Originalform in vier Abschnitte.

Wenn man aber die letzte Strophe, die aus sechs Zeilen besteht, in zwei Abschnitte unterteilt, findet man ein typisches Sonett, welches mit zwei Quartetten beginnt und den daran anschließenden zwei Terzetten endet. Wenn man das Metrum in Betracht zieht, handelt es sich dabei um einen vierhebigen Jambus, also ein Wechsel von einer kurzen und einer langen Silbe.

Eine Ausnahme ist der dritte Vers der zweiten Strophe, der mit einer kurzen Silbe endet. Das Reimschema zeigt in der ersten Strophe einen Paarreim und in der zweiten Strophe einen umschließenden Reim. Die dritte Strophe besteht aus einem Kreuzreim, der durch einen Paarreim unterbrochen wird.

Beim Betrachten der inneren Form stellt man fest, dass auch der Inhalt des Gedichtes in drei Sinnabschnitte eingeteilt ist. Zu Beginn wird in der ersten Strophe wird eine Frau dargestellt, deren  Kinn und Mund einem Becherrand gleichen. Der Becher symbolisiert ein rundes Frauengesicht als ein Symbol der Schönheit.

Sie zeichnet sich durch ein selbstsicheres Auftreten aus, da sie sicher ist, dass sie keinen Tropfen Wein aus dem Becher verschütten wird (V.2-4). In der zweiten Strophe reitet ein starker Mann auf seinem Pferd, dessen Selbstsicherheit durch die Adjektive leicht und sicher (V.5) deutlich wird.  Zudem erkennt man, dass aus „leicht und sicher“(Z.3) der ersten Strophe ein „leicht und fest“ (Z.5) wird, wodurch zusätzlich die Stärke hervorgehoben wird.

Dass der Mann nicht so kontrolliert vorgeht wie die Frau, sieht man daran, da dieser das Stehenbleiben seines jungen Pferdes nur mühevoll und mit „nachlässiger Gebärde“ (Z.7) „erzwang“ (Z.8). Die dritte Strophe schildert das Zusammentreffen der beiden Personen und zeigt auch einen Wendepunkt im Verlauf des Inhalts, der durch das einleitende ,,Jedoch” am Strophenanfang deutlich wird.

In dieser Strophe wird durch das Symbol der Hände (V.9), die es nicht schaffen sich zu berühren, Verbundenheit dargestellt. Der Autor verwendet dieses Symbol jeweils im ersten Vers jeder Strophe und macht damit deutlich, welche Wichtigkeit dieses Symbol in seinem Gedicht besitzen.

Der verschüttete Wein (V.14) am Ende der Strophe wird dabei auch zum äußeren Zeichen der inneren Aufruhr der Personen. Wenn man nun das Festgestellte zusammenfasst, kann man sagen, dass nicht nur die äußere Form einem Sonett entspricht, sondern auch der Inhalt mit einem Sonett Ähnlichkeit hat.

Die Beschreibung der Personen erfolgt in den einzelnen Strophen, welche dann am Ende aufeinander treffen. Dabei wird zwischen dem sicheren Auftreten der Frau und dem unkontrollierten Vorgehen des Mannes.

Zusammenfassend kann man sagen, dass einer Person einfache Dinge, wie die Übergabe des Bechers (V.10) schwerfallen, wenn eine Person, für die man viel empfindet, anwesend ist. Dies sind einfache Tätigkeiten, die der Frau leicht fallen (V.3), aber bei Anwesenheit des Mannes zu einer der schwersten Sachen werden können.

Es handelt sich um ein modernes Gedicht, welches das alltägliche Leben der Personen beschreibt. Dies wird bereits in der ersten Zeile deutlich, in der ausgedrückt wird, dass das Gedicht vermutlich für zwei Schüler vor dem Chemiesaal verfasst wurde. Bei der Darstellung dieser beiden Personen handelt es sich um eine Mann der die Überlegenheit gegenüber der Frau (V.5) durch sein Verhalten ausdrücken will.

Dieser Mann zeichnet sich durch ein lässiges Auftreten aus (V.1), und zeigt sich dem Mädchen gegenüber achtlos (V.3).  Steiner stellt in dem Gedicht dar, dass es den Mann nicht um die inneren Werte des Mädchens geht, sondern die Äußerlichkeiten größere Bedeutung haben.

Dies wird im Gedicht auch verdeutlicht, da es für die Personen wichtig ist, von anderen gesehen zu werden (V.12). Dies zeigt auch, dass es den beiden nur darum geht, nach Außen ein gutes Bild abzugeben. In dieser Hinsicht stellt die Autorin fest, dass dies ein aktuelles Problem der Jugendlichen ist.

Angelika Steiner stellt in ihrem Gedicht die Freundschaft der beiden Personen in Frage (vgl. Titel) und zeigt auch, dass für die heutige Jugend das Aussehen eine Große Rolle spielt und sich der junge Mann nur aufgrund der teuren Kleidung (V.8) mit dem Mädchen angefreundet hat.

Dabei stehen die wahren Gefühle nicht mehr im Mittelpunkt. Auch die Berührungen der beiden Personen werden als ,,gewohnheitsmäßig” (V.11) dargestellt. Dies soll verdeutlichen, dass die Berührungen für sie eine Selbstverständlichkeit darstellt.

Wenn man Angelika Steiners Gedicht zum Thema Freunde mit Hofmannsthals Gedicht vergleicht, so stellt man fest, dass bei Steiner nur die Äußerlichkeiten zählen und für Hofmannsthal die inneren Werte einer Person wichtiger sind. In diesem Zusammenhang schildert der Dichter, die gescheiterte Annäherung zweier Menschen, welche alleine durchaus selbstsicher und kontrolliert erscheinen.

Auch die gegenseitigen Berührungen zeigen keine Liebe zum Partner.


Quellenangaben:


Christian Kubb

Erich Adler


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