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Kurzfassung: Die Hausübung analysiert die Gedichte "Die Fahne hoch" von Horst Wessel und "Kälbermarsch" von Bertolt Brecht. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Intentionen der Autoren, wobei Wessels Werk NSDAP-Propaganda darstellt und Brechts Gedicht als marxistische Kritik an Hitler interpretiert wird. Beide Gedichte verwenden Kreuzreime und Jamben, jedoch mit unterschiedlichem Metrum. Der Vergleich hebt die kontrastierenden politischen Ansichten hervor, indem er sprachliche Mittel wie Anaphern, Neologismen und Metaphern untersucht.
„Die Fahne hoch“ von Horst Wessel
„Kälbermarsch“ von Bertolt Brecht
Gedichtvergleich
Das Gedicht „Die Fahne hoch“ von Horst Wessel wurde 1929 verfasst und diente auch zu Späterem Zeitpunkt noch als offizielles Propagandalied der NSDAP. Horst Wessel war SA-Sturmführer, woraus sich die Intention des Dichters der Verherrlichung Hitlers schließen lässt.
Ganz im Gegensatz dazu steht die vermutliche Intention Brechts für das Gedicht „Kälbermarsch“, verfasst 1943, da Brecht als großer Kommunist marxistischer Weltanschauung bekannt war und darüber hinaus seine Mitmenschen zum Handeln anregen wollte.
Beide Gedichte sind in Kreuzreimen verfasst und teilweise jambisch, wobei das Metrum bei beiden Gedichten abweicht. Der Marsch „Die Fahne hoch“ besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen, von denen die Erste und die Letzte einen Refrain darstellen.
Auch in Brechts Gedicht „Kälbermarsch“ ist ein Refrain zu finden, welcher jede zweite der sechs Strophen, die ebenfalls aus jeweils vier Versen bestehen, darstellt.
Beim ersten lesen beider Gedichte fällt die brutal gewählte Ausdrucksweise der beiden Dichter auf (bspw. „Die Fahne hoch“: V.3 /15: „Kameraden, die Rotfront und Reaktion erschossen“, „Kälbermarsch“: V. 7: „Die Kälber, dessen Blut im Schlachthof schon geflossen“, V. 11: „Sie sind schon blutbefleckt“), die im Gedicht Brechts allerdings metaphorisch verwendet werden.
In der ersten Strophe Wessels macht ein Enumeratio die Zusammengehörigkeit von offensichtlich politischen und sozialen Gegnern der NSDAP deutlich, die erschossen wurden (V. 3:„Kameraden, die Rotfront und Reaktion erschossen“).
Weiterhin folgt die Aussage, eben genannte Erschossene ständen trotzdem im Geiste hinter der Bewegung (V. 4: „Marschieren im Geist in unseren Reihen mit.“). Sehr deutlich wird schon hier die Formulierung „unseren“, welche klar ausdrückt, dass das lyrische Ich in die SA integriert ist, was in Bezug zum Dichter sehr logisch erscheint, da Horst We.....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. „Zum letzten Mal wird nun Apell geblasen!/Zum Kampfe stehn wir alle schon bereit!“) Erneut fällt die hier verwendete Verallgemeinerung „wir alle“ auf, die sowohl das lyrische Ich als auch einen unbegrenzten Rest der Menschheit einfasst.
Auch die zweite Strophe des „Kälbermarsch(s)“ beginnt mit einer Anapher, die aus dem im Plural formulierten Personal Pronomen „Sie“ besteht und eine Beschreibung des Hitlergrußes darstellt (V.9ff.: „Sie heben die Hände hoch/Sie zeigen sie her/Sie sind blutbefleckt“).
Dies ist eine neue Anspielung auf die fehlende Beteiligung des lyrischen Ichs an dieser Bewegung. Der darauf folgende Vers stellt durch ein Chiffre die Sinnleere der vielen Tode der Zivilbevölkerung da (V.12: „Und sind noch leer: „).
In der letzten Strophe von Brechts Gedicht ist ein Wortspiel mit dem Hakenkreuz, Symbol für die NSDAP, auffällig, welches weiterhin auf die Enttäuschung der Erwartungen der armen anspielt, da die Nationalsozialisten mit Hilfe für die untere Bevölkerungsschicht warben.
In beiden Gedichten wird sowohl die jeweilige Intention als auch die politische Auffassung beider Dichter durch das lyrische Ich klar dargestellt, was auf die tatsächlich gegensätzliche Meinung beider Schriftsteller .....