Gedichts­in­ter­pre­ta­tion: `Das zerbro­chene Ringlein` von Joseph von Eichen­dorf

Gedichtsinterpretation

„Das zerbrochene Ringlein“ von Joseph von Eichendorf

In dem Gedicht „das zerbrochene Ringlein“ von Joseph von Eichendorf, welches er 1815 veröffentlichte, geht es um den Verlust einer Geliebten und die damit verbundene Sehnsucht des Verlassenen.

Im Folgenden wird untersucht, wie der Verlassene mit dem Verlust umgeht oder umgehen will und zu welchem Schluss er letztendlich kommt.

Das Gedicht ist in 5 Strophen mit jeweils 4 Versen verfasst, bei denen sich weibliche und männliche Kadenzen gleichmäßig abwechseln. Es ist in einem 3-hebigen Jambus geschrieben, welcher dem Reimschema des Kreuzreimes und Enjambements folgt, was dazu verleitet, es in der Form mit einem Volkslied gleich zu stellen.

In den ersten beiden Strophen berichtet uns das lyrische Ich von der Müllerstochter, die ihm die Treue versprochen hat und sie nun aber gebrochen hat, indem sie ihn verlassen hat. In den nächsten beiden überlegt er nun, wie er mit dem Verlust und der damit verbundenen Sehnsucht zurecht kommen könnte und beschließt am Ende, dass es das Einfachste wäre zu sterben, denn dann wäre alles auf einmal vorbei.

In der ersten Strophe erfahren wir vom lyrischen Ich, dass seine liebste verschwunden ist, welcher er nachsagt, dass sie ein kaltes Herz  hätte. Dies drückt er aus, indem er sie in einem „kühlen Grunde“ (V1) wohnen lässt.

Um dies noch einmal zu verdeutlichen, weist er mit der Alliteration „Die dort “ (V4) erneut darauf hin. In der zweiten Strophe erzählt er davon, wie sie ihm die Treue versprochen hätte und dass sie es gewesen sein soll, welche diese gebrochen hätte. Um diese Schuld zu verdeutlichen, weist er mit der Anapher „Sie hat “ (V5+7) darauf hin, dass das alles vo.....[Volltext lesen]

Recht auffällig sind in diesem Gedicht die Motive der Romantik, zum Beispiel das Motiv der Sehnsucht, um welches es in diesem Gedicht hauptsächlich geht, aber auch das Motiv des Wanderns (vgl. V9+10+12 „reisen“, „weit in die Welt“, „Haus zu Haus“), sowie das der Unerreichbarkeit (vgl. V13 „ fliegen“) und der Nacht (vgl. V16 „ .dunkle Nacht“).

Aus diesen Indizien (und dem Erscheinungsdatum) lässt sich sagen, dass dies ein Gedich.....