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Hausübung
Literaturwissenschaft

Schiller-Gymnasium Berlin

2016

Maria L. ©
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ID# 64754







“Es ist alles eitel”


Interpretation des Gedichts “Es ist alles eitel”

Geschrieben von Andreas Gryphius (1636)

Das Gedicht “Es ist alles eitel” von Andreas Gryphius, veröffentlicht im Jahr 1636, handelt von der Vergänglichkeit auf der Erde und vertritt die Vanitas - Gedanken. Das barocke Sonett unterrichtet den Leser, dass Ewigkeit auf Erden nicht existiert, somit alles vergänglich ist und daher wenig Bedeutung hat.

Mit Antithesen und Metaphern soll der Leser von diesem Gedanken überzeugt und gleichzeitig soll ihm die Zwecklosigkeit seiner Taten bewusst gemacht werden.

Auf Vergänglichkeit wird in jeder der vier Strophen eingegangen, wobei der Aufbau des Kontextes einen Klimax darstellt. Zunächst, in der ersten Strophe, wird das Vergehen von Häusern, Bauten und Städten thematisiert. Die nächste Strophe behandelt sowohl die Erkenntnis, dass auch nichts in der Natur auf ewig existiert, als auch, dass Gefühle schnell Wandel zeigen können.

Die letzten beiden Strophen stellen insofern den Höhepunkt dar, als sie die Vergänglichkeit des Lebens und die der Menschheit aufzeigen und somit an die Grenzen der Vorstellungskraft heranreichen.

Eine Gefangenheit des Menschen in dieser Vergänglichkeit, aus der dieser nicht zu entrinnen weiß, verdeutlicht Andreas Gryphius schon mit dem strukturellen Aufbau seines Sonetts. Umarmende Reime machen dieses Sonett aus und vertreten den Gedanken dieser Gefangenheit.

Ein Gemisch aus männlichen und weiblichen Kadenzen beschreibt, dass alles und jeder von Vergänglichkeit betroffen ist, ob arm oder reich, alt oder jung. Viele Wörter der Zeitangabe, wie “heute” und “morgen”, gehen auf das stetige Fortschreiten der Zeit ein, welche Vergänglichkeit mit sich bringt.

Wohin man auch sieht ist “nur Eitelkeit auf Erden” (V: 1). Eitelkeit im Sinne von Nichtigkeit stellt die zentrale These des Gedichts dar, da alles Vergängliche in diesem Sinne nur wenig Bedeutung trägt. “Du siehst, wohin du siehst” (V:1) nur diese Eitelkeit. Dieses klimatische Repetitio unterstreicht die Tatsache, dass Nichtigkeit auch wirklich überall “wohin du siehst” vorhanden und ein Entrinnen nicht möglich ist.

So auch die Antithese des nächsten Verses: Diese bezieht sich auf ganze Städte, wo bald schon “eine Wiese sein” wird. Somit seien auch Städte, die für Menschen doch so ewig zu sein scheinen, bald Felder “Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden”.

Die nächste Strophe geht genauer auf die Grausamkeit der immer fortschreitenden Zeit ein, welche eine Ewigkeit alles Schönem nicht ermöglicht und somit auch dieses “bald zertreten werden” (V5) soll. Was heute noch “prächtig blüht … pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein”, eine weitere Antithese, die Vergänglichkeit und die daraus folgende Nichtigkeit symbolisiert.

Nicht einmal Erz und Marmorstein seien ewig, denn “nichts ist, das ewig sei” (V7). Auch Gefühle und Wohlbefinden seien so nichts Dauerhaftes und können bald schon ganz andere Gestalt annehmen. So “lacht das Glück uns” heut noch an, so “donnern (bald schon) die Beschwerden” (V8).

Ein Wiegen in Glückseligkeit und Gewissheit soll als unangemessen und falsch vermittelt werden, denn auch diese müssen “wie ein Traum vergehn”. (V9). So ist auch “der hohen Taten Ruhm” keineswegs beständig.

In den letzten zwei Strophen soll der Leser über “das Spiel der Zeit” (V10), eine Metapher für Leben und Tod, unterrichtet werden und ihm soll die Vergänglichkeit des Lebens auf Erden sowie die Vergänglichkeit der gesamten Menschheit nahe gebracht werden. Eine rhetorische Frage in Vers 10 zeigt auf, dass im Spiel mit der Zeit der Mensch immer der Verlierer sein wird; er kann dieses Spiel nicht “bestehn”.

Auch “eine Wiesenblum”, welche das glückliche Leben symbolisieren soll, sei nicht wiederzufinden, somit vergänglich und nicht auf Dauer. Der letzte Vers wirft in den Raum, dass es womöglich so etwas wie Ewigkeit doch geben mag, dieses “was ewig ist (jedoch), kein einzig Mensch betrachten” will.

Weil die Menschheit, wie alles auf Erden, der Vergänglichkeit zum Opfer fallen wird, kann somit “kein einzig Mensch” je das betrachten “was (wirklich) ewig ist”.

Mit dieser Erkenntnis soll der Leser dazu bewegt werden, sich die Zwecklosigkeit ein jeder seiner Taten bewusst zu machen und die Nichtigkeit dieser zu erkennen. Ihm soll verständlich gemacht werden, dass auch sein Leben nicht auf ewig bestehen kann und auch dieses in Vergessenheit geraten wird.


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