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Interpretation

Gedichts­ana­lyse: Am Turme von Annette von Droste-Hülshoff

977 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Tom R. im Okt. 2012
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Adolfinum Moers

Note, Lehrer, Jahr

9, 1

Autor / Copyright
Tom R. ©
Metadaten
Preis 4.20
Format: pdf
Größe: 0.19 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 23397







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Das im Jahre 1842 geschriebene Gedicht „Am Turme“ von Annette von Droste-Hülshoff handelt von einer auf einem Balkon stehenden Frau, die träumerisch an verschiedenste Dinge denkt. Sie stellt sich verschiedene Dinge vor, und träumt davon jemand anders zu sein. .
Das Gedicht beschreibt die Sehnsucht nach Freiheit der Frau in der Zeit der Romantik. Denn zu dieser Zeit hatte die Frau eine klare Rolle zu spielen. Die Frau war damals sehr vielen Beschränkungen ausgeliefert und konnte sich dagegen nicht wehren.
An vielen Stellen des Gedichtes ist zu sehen, dass die lyrische Sprecherin einfach mal sie selbst sein möchte, sich verwirklichen und ihren Gefühlen freien Lauf lassen möchte, da sie sich in ihrer Frauenrolle eingeengt und gefangen fühlt.
Das Gedicht ist in vier Strophen eingeteilt, von denen jede wieder in zwei Hälften zu teilen ist. In den ersten drei Strophen jeweils in der ersten Hälfte beschreibt das lyrische Ich die Realität, in der es sich zu der Zeit der Erzählung befindet im Indikativ, und in den zweiten Hälften beschreibt es die durch die für sie unschöne Realität angeregten, vergeblichen Wünsche in der Wunschform, dem Konjunktiv.
Die erste Zeile der Strophe eins beschreibt die Ausgangsposition des lyrischen Ichs. Ich steh auf hohem Balkone am Turm. Das Adjektiv „hoch“ wurde mit Absicht gewählt. Es soll zeigen, dass das lyrische Ich zur der Zeit, in der das Gedicht handelt, nicht in seiner Umgebung agieren kann, sondern als eine Art Beobachter dem konfrontiert ist, was es sieht. In der nächste Zeile (Umstrichen vom schreienden Stare“) wird die innere Verfassung des lyrischen Ichs dargestellt: aufgewühlt, unzufrieden, beunruhigt. Die nächste Zeile beinhaltet zwei wichtige Wörter: Mänade* und Sturm. Diese zwei Begriffe sind Bilder für Beweglichkeit, Schnelligkeit aber vor allem für Freiheit. Im vierten Vers beschreibt das lyrische Ich wie ihr Haar im Winde flattert. Auch dies ist ein Zeichen für Freiheit. Mitte des 18. Jh. War für eine Frau nicht daran zu denken, die Haare offen zu tragen. Das Öffnen der Haare war ungern gesehen und wurde verpönt, es entsprach nicht den Vorstellungen der Gesellschaft.
Außerdem könnte es ein Bild für Bewegung sein. Das lyrische Ich, welches demnach weiblich ist, hat den Wunsch nach mehr Bewegung in seinem Leben.
Nach der ersten Hälfte der ersten Strophe folgen nach der Beschreibung wie oben beschrieben Wunschäußerungen („möchte“).
Die lyrische Sprecherin träumt in der zweiten Hälfte der ersten Strophe davon einen jungen, unerfahrenen Mann zu umschlingen, ihn zu lieben und nahe zu kommen.
In der ersten Hälfte der zweiten Strophe sieht die lyrische Sprecherin wie am Strand die Wellen ankommen und sich überschlagen. Sie vergleicht diesen Bild mit spielenden Doggen. Die Autorin nutzt hier dynamische Nomen und Verben: Geklaff“ und „Gezisch“ und „spielende“, „tummeln“ und „schnellen“.
Auch in der zweiten Hälfte der zweiten Strophe, wird eine Wunschform genutzt, um das Verlangen nach Freiheit der Frau auszudrücken.
Die lyrische Sprecherin möchte mit in diese tobende Meute, ins Wasser um eine Erfrischung ihres tristen Daseins zu bekommen, und um die Freiheit zu spüren, die die Wellen genießen. Sie möchte das Walross, eines der größten und stärksten Tiere der Erde im korallenen Wald Jagen. Sie will es mit den wirklich großen Dingen in der Welt aufnehmen. Das Adjektiv lustig“ in dem Satz ist wohl auf die Verspieltheit des Walrosses zurückzuführen, könnte aber auch als der Wunsch der lyrischen Sprecherin, wieder Spaß im Leben haben zu können gesehen werden.
In der ersten Hälfte der dritten Strophe vergleicht die lyrische Sprecherin einen von ihr gesichteten Wimpel mit einer Standarte. Dies zeigt den Willen etwas ausgefallenes zu tun.

Im Vers 20 benutzt sie für ihren Turm einen Begriff aus dem Militär: „Warte“. Eine Warte war damals ein Aussichtsturm, meist an den Stadtmauern.
Nun kommt in der zweiten Hälfte der dritten Strophe wieder der Wunsch oder Traum etwas anderes zu tun, etwas für sie zu der Zeit Verbotenes. („O, sitzen möcht ich im kämpfenden Schiff“). Das Schiff steht symbolisch für die Person der lyrischen Sprecherin selbst. Sie möchte das Steuerruder ergreifen, und ihren Lebensweg selbst in die Hand nehmen. Sie will sich nicht mehr von anderen Steuern lassen. Das Riff könnte für die Gesellschaft stehen über die sie hinweg müsste. Die Seemöve in der letzten Zeile dieser Strophe ist wieder ein großer Freiheitsbegriff oder eine Möglichkeit über die Gesellschaft hinweg zu fliegen.
Die vierte und letzte Strophe ist anders herum aufgebaut als die vorherigen Strophen. Hier beginnt die lyrische Sprecherin mit den Traumvorstellungen und endet mit der Realität.
In dem ersten Vers erscheint das Jagd- und Freiheitsmotiv wieder. Das lyrische Ich wünscht sich ein Jäger auf freier Flur zu sein und die Spannung und Abenteuer zu erleben, die ein Jäger in seinem Leben hat.
Das Bild des Soldaten in der nächsten Zeile hat etwas Kämpferisches. Die lyrische Sprecherin wünscht sich, für ihre Freiheit kämpfen zu können. Außerdem sind die Berufe, Jäger und Soldat rein männliche Berufe. Der Wunsch ein Mann zu sein kommt dann in der vierten Zeile der Strophe. Sie möchte ein Mann sein, um all ihre Wünsche von Freiheit verwirklichen zu können. Sie nimmt Bezug zu dem Himmel bzw. Gott, vor dem alle gleich sind ob Mann oder Frau.
In der zweiten Hälfte der Strophe kehrt die lyrische Sprecherin in die Realität zurück, in der sie nach den Regeln der Gesellschaft leben muss, und ihre Träume nicht verwirklichen kann. Sie vergleicht sich mit einem artigen Kinde, welches keine Rechte besitzt, und wenn es gegen etwas verstößt, dafür bestraft wird.
Sie sagt, dass das Einzige was sie machen kann ist ihre Haare heimlich zu öffnen, um sie im Wind flattern zu lassen.
Das Gedicht ist in dem Reimschema ABAB und CDCD und als umfassender Reim geschrieben. Auffällig ist der schnelle Wechsel von männlicher zu weiblicher Kadenz. Dies könnte den Wunsch der lyrischen Sprecherin ein Mann zu sein als lyrisches Stilmittel ausdrücken oder aber eine Art Wellendarstellung in das Gedicht einbringen, da oftmals von Wellen und Stürmen auf dem Meer gesprochen wird.
Außerdem wechselt der Rhythmus von Zeile zu Zeile vom 4-hebigen Jambus zum 3-hebigen Jambus.


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