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Interpretation

Gedichtinterpretation: Der Panther von Rilke

712 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Mira T. im Jan. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Leopold-Franzens- Universität Innsbruck

Note, Lehrer, Jahr

2, Bürkle, 2009

Autor / Copyright
Mira T. ©
Metadaten
Preis 3.10
Format: pdf
Größe: 0.03 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 52615







Gedichtinterpretation: Der Panther von Rilke
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Gedichtinterpretation “Der Panther”


Im 1902 entstandenen Gedicht „Der Panther“ setzt sich Rainer Maria Rilke mit den Hauptmotiven Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit auseinander.


Das Gedicht besteht aus drei Strophen, mit jeweils vier Verszeilen, wobei jede Zeile aus fünf Jamben besteht, diese sind abwechselnd männlich und weiblich gestaltet. Mit Ausnahme der letzten Verszeile, diese ist vierhebig, zeigt sich eine Regelmäßigkeit, die möglicherweise für die Regelmäßigkeit der immer wiederkehrenden Stäbe gelesen werden kann. Auch durch den Kreuzreim setzt sich diese Schilderung der unablässigen Bewegung des Panthers fort.


In der ersten Strophe wird der Blick des Tieres geschildert, hierbei wird dieser personifiziert, „nichts“ kann „er mehr halten“ (V2). Dies bedeutet, dass er die Fähigkeit, etwas zu sehen und zu erkennen, verloren hat. Der Blick ist „müde“ (V2), es wird die Gleichgültigkeit und Willenlosigkeit des Tieres beschrieben. Der Leser betrachtet die Welt nun aus „seinem Blick“, aus dem Blick des Panthers. Auch personifiziert werden die „Stäbe“ (V1), wenn es heißt „vom Vorübergehen der Stäbe“ (V1). Ein Vorgang, der eigentlich durch die Bewegung des Panthers ausgelöst wird, wird hier aus einer anderen Perspektive beschrieben. Die Passivität des Panthers wird so betont, er ist vollkommen von seiner Außenwelt abhängig. Weiters gibt es hier eine dreimalige Wiederholung der „Stäbe“ (V1, V3, V4), in Kombination mit der Assonanz ä („hält“ (V2) und „gäbe“ (V3)) wird der Leser dazu bewegt, das Gedicht langsam und in gleichbleibendem Rhythmus zu lesen, was die Eintönigkeit der Gefangenschaft unterstreicht.


In der zweiten Strophe ist ein großer Gegensatz zwischen dem Äußeren des Panthers, seiner geschmeidigen und starken Schritte (V5) und seiner inneren Abgestumpftheit erkennbar. Er dreht sich im „allerkleinsten Kreise“, der Superlativ macht deutlich, wie ausweglos die Situation ist, wie eingeengt und trostlos. Dies ist die einzige Bewegung, die in dem für ihn begrenzten Raum möglich ist. Das Drehen um sich selbst wird als „Tanz“ (V7) beschrieben, es ist hier die Betrachtung von Außen gemeint, im Inneren sieht es aber ganz anders aus, der Tanz ist ein verzweifeltes Drehen um sich selbst. Auffällig ist der Ausdruck „Kraft“ (V7), diese ist jedoch „betäubt“ (V8), der „große Wille“ ist gebrochen, das Tier nur noch ein Schatten seiner selbst. Hinter dem äußeren Erscheinungsbild steckt, für den Betrachter unsichtbar, das zerrüttete und wahre Innere des Panthers.


Die dritte Strophe unterscheidet sich merklich von den beiden zuvor, Handlung und Spannung kommen in das Gedicht. Auffallend ist eine Häufung von Doppelkonsonanten („Pupille“ (V9), „Dann“ (V10), „angespannte Stille“ (V11)), auch diese vermittelt Spannung. Aus dem Betrachtet werden wird ein Betrachten des Panthers selbst, „ein Bild“ (V10) wird sehend aufgenommen, ein Teil der Welt in sein Inneres, in sein „Herz“ (V12) aufgenommen, dort jedoch hört alles auf zu sein; hiermit endet das Gedicht. Es wird ein Kreis zum Anfang des Gedichts geschlossen, wo auch schon der Blick des Panthers beschrieben wurde. Interessant ist die Metapher „Der Vorhang der Pupille“ (V9). Ein Vorhang bedeutet immer eine gewisse Abschottung zur Außenwelt. Hierbei wird verdeutlicht, dass zwischen dem Betrachter des Panthers und seinem Innenleben eine Grenze besteht. „Dann geht ein Bild hinein“ – auch hier ist das Bild wieder personifiziert, nicht der Panther nimmt es aktiv auf, sondern passiv wandert es in sein Innerstes, sein Herz. Dinge um ihn herum geschehen nur noch, aktiv kann der Panther scheinbar keinen Einfluss mehr darauf nehmen. Im Inneren hört das Bild auf zu sein (V12), für den Panther hat es also keine Bedeutung, der Eindruck von Außen löst beim Tier keine Reaktion aus, er steht nicht mehr mit der Außenwelt in Kontakt. Er hat schon aufgegeben, die Hoffnungslosigkeit wird noch einmal unterstrichen. Sowie die Regelmäßigkeit der Hebigkeit erlischt, erlischt auch der Sinneseindruck des Panthers, die endgültige Hoffnungslosigkeit wird verdeutlicht.


Bei diesem Gedicht handelt es sich um ein Dinggedicht, der Dichter wird zum Sprecher stummer Dinge, diese können sowohl Gegenstände als auch Lebewesen sein. Die Dinge sollen so ausgedrückt und beschrieben werden, als sprächen sie für sich selbst. Das Innere und das Wesen des beschriebenen Gegenstandes sollen aus einer objektiven Perspektive ausgedrückt werden. Dinggedichte kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf, „Der Panther“ von Rilke gilt als eines der vollendetsten.


Zusammenfassend kann man sagen, dass besonders das Motiv der Ausweglosigkeit intensiv zum Ausdruck kommt, der Zustand der Gefangenschaft wird eindrücklich beschrieben. Mitreißend werden die Folgen von Gefangenschaft und Einsamkeit dargestellt, es wird gezeigt, wie wichtig manchmal ein Blick hinte.....[Volltext lesen]




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