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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Berlin

Note, Lehrer, Jahr

2014

Autor / Copyright
Günter D. ©
Metadaten
Preis 3.50
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 45225







Bertolt Brecht: -Titelloses Gedicht

Gedichtinterpretation


Das vorliegende Gedicht stammt von Bertolt Brecht und wurde im Jahre 1933 geschrieben. Der Titel des Gedichtes ist unbekannt. 1933 ist das Jahr, in dem Adolf Hitlers Machtergreifung, das Ende der Weimarer Republik und der Beginn der Diktatur stattfand. In Brechts Gedicht geht es um die Probleme und das Elend des Arbeitervolkes.

Es liegt eine Gliederung in 4 Strophen vor, wobei die erste Strophe von den restlichen Strophen verwaist ist. Die Verszeilen haben in allen Strophen eine unterschiedliche Anzahl. Gerade die erste Strophe gibt einen ersten Einblick in das Geschehen - ähnlich wie eine Einleitung.

Die erste Strophe ist ein Schweifreim, bei den restlichen Reimen konnte ich einen Körnerreim feststellen, allerdings haben die Strophen 2-4 einen fast identischen Beginn, diese sind also Anaphern, wodurch jeweils die beiden ersten Verse ihre Aussage verdeutlichen, herausheben und das Gesagte einen verstärkenden Effekt hat.

Der Satzbau des vorliegenden Gedichtes zeigt dahingehend Auffälligkeiten, dass der Autor die erste Strophe klar von den anderen Strophen abgegrenzt hat und die weiteren Strophen annähernd gleich beginnen, jeweils mit dem selben Satzzeichen abschließen und im gesamten Gedicht jeder Vers großbeginnt.

Brechts Wortwahl in diesem Gedicht ist sehr kritisch und treffend gegenüber dem NS-Regime und soll dadurch sicherlich seine Kritik und die Probleme der derzeitigen Zeit ausdrücken. Wichtig ist außerdem, dass sich die Spannung bzw. Betonung der einzelnen Strophen immer weiter steigert, bis dann in der letzten Verszeile der ruhige Abschluss oder die Auflösung stattfindet.

Hinzu kommt, dass das Gedicht ähnlich wie eine Geschichte oder eine Erzählung aufgebaut ist. Weitere wichtige Stilfiguren sind u.a. in Verszeile 16 zu sehen, hierbei handelt es sich um eine Hyperbel, welche die Anzahl der vom Elend betroffenen Arbeiter stark vergrößert.

Download Gedicht­in­ter­pre­ta­tion Bertolt Brecht - Titel­loses Gedicht (Unbe­kannter Titel: 1933) - Elend des Arbei­ter­volkes unter Hitler
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Um zum inhaltlichen Aspekt zu kommen, muss nochmals der geschichtliche Zusammenhang erläutert werden. Im Jahre 1933 fand, wie ich bereits erwähnte, Hitlers Machtergreifung statt. Als Folge dessen, flohen immer mehr Autorinnen und Autoren ins Exil, um weiterhin ihre Literatur frei veröffentlichen zu können.

Aufgrund der radikalen Zensur und den gravierenden Änderungen unter Hitlers Diktatur äußerten sich viele Autoren kritisch gegenüber der derzeitigen Lage. So auch Brecht, welcher die grausamen Taten des NS-Regimes und auch das Leid der damaligen Bevölkerung in seinem titellosen Gedicht aufgreift.

Womöglich hat Brecht seinem Gedicht ganz bewusst keinen Titel gegeben, um auf die skrupellose Zensur der Nationalsozialisten aufmerksam zu machen und darauf hinzuweisen, dass es womöglich auch bald absolut keine Gedichte mehr von Brecht geben wird.

Durch die Erläuterung der Hintergründe lassen sich nun die Gründe für seine schon direkt am Anfang beginnende düstere Stimmung besser verstehen. Die Verbindung der sehr deprimierenden, traurigen Stimmung, welche sich durch das gesamte Gedicht zieht mit dem sehr brutalen und schrecklichen Geschehen, über welches Brecht in seinem Gedicht schreibt, erzeugt bei dem Leser eine sehr nachdenkliche und negative Atmosphäre.

Der Hut soll wahrscheinlich die Menschen in zwei Gruppen trennen: die Menschen ohne Hüte wurden erschossen oder verschleppt, die Anderen, mit Hüten, nicht. Denn in Verszeile 10: Aber setz einen Hut auf []und weiter in Verszeile 12: Und befiehl ihnen []zeigt eindeutig, dass nur noch Menschen mit Hüten das Recht hatten, ihre Meinung zu sagen und etwas zu fordern.

Alle anderen wurden scheinbar ignoriert, spurlos verschleppt und vernichtet.

In Verszeile 13 wird, wie bereits erwähnt, von einem gemeinsamen Genossengesprochen, welcher der Geschnapptesein soll. Dieser gehörte womöglich zu seinem engeren Gesellschaftskreis. Auch wird deutlich dass das Lyrische Ich ebenfalls zu den Arbeitern gehört und unter Hunger und Elend leiden musste, genauso wie die anderen zehn Millionen Arbeiter(Z.16).

In den beiden letzten Verszeilen des Gedichtes wird nochmals auf die Not der Menschen in der damaligen Zeit aufmerksam gemacht - sie waren so hungrig, dass sie sicherlich auch bereit wären, die Getreidespeicher zu plündern (Z.29-30).


Insgesamt gesehen, sind die Geschehnisse, über welche Brecht in seinem titellosen Gedicht schreibt und auch selbst erlebt hat, mehr als grausam. Ausgelöst wurden diese aufgrund der Machtergreifung 1933 einer einzigen Person - Adolf Hitler. Brecht ist es gelungen, den Menschen auch noch im heutigen Zeitalter die damaligen Missstände aufzuzeigen und sie zum Nachdenken über die schreckliche damalige Situation anzuregen.



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