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Interpretation

Gedicht­in­ter­pre­ta­tion - An Schwager Kronos: Goethe

528 Wörter / ~1½ Seiten sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Autor Andreas M. im Mai. 2010
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Interpretation
Deutsch

An Schwager Kronos Interpretation

Universität, Schule

Hamburg

Autor / Copyright
Andreas M. ©
Metadaten
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 1372







Inhalt: Die Inter­pre­ta­tion von Goethes Gedicht "An Schwager Kronos" beschreibt die Reise des lyri­schen Ichs als Meta­pher für den Lebens­weg. Es thema­ti­siert das Streben nach einem erfüllten Leben, das Über­winden von Heraus­for­de­rungen und die Akzep­tanz des Schick­sals. Der Text verweist auf Goethes Sturm-und-Drang-Pe­riode und betont die Bedeu­tung von persön­li­chem Wachstum und der Ausle­bung von Leiden­schaf­ten. Das Gedicht wird als progressiv charak­te­ri­siert, da es ohne festes Metrum oder Reim auskommt, was den Fokus auf den Inhalt lenkt.
#Lebensweg-Metapher#Sturm-und-Drang#Lyrisches-Ich

 „An Schwager Kronos“ – J.W.v.Goethe

Gedichtinterpretation

 

Goethe schrieb das Gedicht „An Schwager Kronos“ am 10.Oktober 1774 in einer Postkutsche. Zeitlich fällt es in das selbe Jahr wie der Werther. Es handelt ebenfalls von Lebensgefühl, Lebensweg und Tod. Es zählt zur Gedankenlyrik, ist aber spontan aus der Situation heraus entstanden, was typisch für Goethes Auffassung von Lyrik war.

Das Lyrische Ich, in dem in diesem Fall viel von dem beobachtenden Goethe selbst steckt, durchläuft die Kutschfahrt als Metapher für den Lebensweg. Es versucht den Kutscher zu beeinflussen, doch dies verläuft genauso erfolglos, wie im wahren Leben das Schicksal zu verändern. Kronos war der Griechische Zeitgott und steht hier für die Vorherbestimmtheit.

Deutsche Kinder in Tracht folgen der Postkutsche in welcher Goethe Richtung Italien fährt.
Deutsche Kinder in Tracht folgen der Postkutsche in welcher Goethe Richtung Italien fährt.

Das Gedicht besteht aus 7 Strophen, die aus 5-8 Versen bestehen. Das Gedicht hat weder ein festes Metrum, noch ist es gereimt. Dadurch wird der Leser mehr auf den Inhalt gerichtet und das Gedicht wirkt progressiver im Gegensatz zu einem Lied.

In der ersten Strophe bittet das Lyrische Ich den Schwager Kronos schneller zu fahren, ins Leben hinein. Das langweilige und eintönige Leben soll zurück gelassen werden, was durch die Epipher „Trott“ verdeutlicht wird. Man soll Gefahren „Stock Wurzeln Steine“ und Risiken ignorieren und das Leben in vollen Zügen genießen. Die zweite Strophe spricht von den Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt. Man soll sie annehmen, „strebend und hoffend“ an sie heran gehen. „Eratmender Schritt“ verdeutlich hier das älter und schwächer werden. Dies verschafft einem, den in Strophe 3 beschrieben, herrlichen Ausblick. Der Blick ins Tal stellt hier die Reflektion dar, das zurückblicken in hohem Alter. Der „ewige Geist ewigen Lebens“ wird als „ahndevoll“, also als Strafe angesehen. Er lastet über der Natur, vielleicht auch in der Form Gottes. Die vierte Strophe beschreibt die Versuchungen des Lebens. Es verlangt den Menschen nach Rast, Sesshaftigkeit, Liebe und Lust. Es sei ihm erlaubt kurzfristig vom Weg abzuweichen. Langfristig gesehen muss er aber seinen Weg fortsetzen, da es seine Bestimmung ist und er an die Kutsche des Schicksals gebunden ist. Die fünfte Strophe handelt davon, dass das Lyrische Ich vor seinem Tod noch etwas erleben will, da es zum schnellen, „frischen“ Aufbruch bzw. Weiterfahrt drängt. Bevor die Sonne untergeht und damit das Leben endet. Wie in „Wanderers Nachtlied“ wird hier der Tagesablauf als Metapher für den Lebensweg verwendet. Der Mensch wird alt und schwach „Nebelduft, entzahnte Kiefer , schlockernde Gebein“. In diesem Zusammenhang könnte der Term „hinab“ auch als Todeswunsch gesehen werden, hinab in die in Strophe 6 erwähnte Hölle. Dies ist recht wahrscheinlich, da das Thema Todessehnsucht bei Goethe sehr oft auftaucht. „Tunknen vom letzten Strahl“, die letzte Erinnerung, den letzten Anblick in sich bewahrend, soll er das „Feuermeer“ im Angesicht in die Hölle gerissen werden. Der Kutscher soll sein Horn blasen um dem Orkus, der Totenwelt anzukündigen, wer zu Ihnen kommen wird, dass sie sich alle erheben ihn zu begrüßen.

Das Lyrische Ich tritt in dem Gedicht in ein neues Lebensgefühl ein, das des Sturm und Dranges. Der Mensch soll sein Leben lang nach Wissen streben, aber auch seine Lüste ausleben. Er betrachtet sich selbst als subjektives Zentrum seiner Welt. So dass er selbst noch im Totenreich, wo alle Mächtigen versammelt sind, als Fürst leben wird und diese von seinem Leben lernen sollen.


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