Installiere die Dokumente-Online App

word image
Interpretation

Gedicht­in­ter­pre­ta­tion – Alfred Lich­ten­stein: Sonn­tag­nach­mittag

2.173 Wörter / ~6 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Alina L. im Mrz. 2015
<
>
Literaturanalysen zur Epoche Expressionismus: Die Abitur & Hausaufgabenhilfe: Interpretationen zu Alfred Lichtenstein, Franz Kafka,  Jakob van Hoddis, Georg Trakl, Georg Heym (Textanalysen, Band 4)
Download
Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Freie Universität Berlin - FU

Note, Lehrer, Jahr

1, 2015

Autor / Copyright
Alina L. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.14 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 46100







Alfred Lichtenstein - Sonntagnachmittag

Gedichtinterpretation


In dem Gedicht „Sonntagnachmittag“ von Alfred Lichtenstein wird ein typischer Sonntagnachmittag in einer Großstadt zur Zeit des 20. Jahrhunderts beschrieben und dargestellt wie die zunehmende Verstädterung und Industrialisierung der Orte in dieser Zeit das Leben der Menschen verändert hat. Genauer gesagt zur Zeit des Expressionismus im Jahre 1911, in dem das Gedicht veröffentlicht wurde.

Auf den ersten Blick wirkt es so, als habe der Erzähler eine relativ neutrale Einstellung gegen das Verhalten in der Stadt und sei nur gegen ein paar Dinge und Verhaltensweisen abgeneigt.

Das Gedicht besteht aus insgesamt 4 Strophen und 16 Versen. Jede einzelne Strophe besitzt 4 Verse aus jeweils 5-9 Wörtern. Es hat 97 Wörter die in 12 Sätzen untergebracht sind. Es besteht komplett aus Kreuzreimen und ist im Jambus geschrieben. Die Geschehnisse werden von einem lyrischen Ich erzählt, welches ein indirekter Erzähler und Beobachter ist, der schon länger in der Stadt lebt und all ihre Marotten kennt.

Aufgrund einiger Aussagen könnte man meinen, dass das lyrische Ich gerade durch die Straßen der Stadt schlendert und alles erzählt, was es so auf seinem Weg zu Gesicht bekommt. Es erzählt von den Aktivitäten der Menschen an einem sonnigen Nachmittag und macht dem Leser schnell klar, dass das Leben damals in einigen Punkten anders war als es heute ist.  

In der ersten Strophe des Gedichts, wird die Faulheit und Leblosigkeit in der Stadt beschrieben, die am Sonntagnachmittag herrscht. Er spricht von langweiligen, fast leblosen Straßen, die wie leergefegt wirken. Mit der Personifizierung in der ersten Zeile „Auf faulen Straßen lagern Häuserrudel“ (S.1, Z.1) macht er dies sehr gut deutlich. Denn wenn eine Straße faul ist spricht das meistens dafür, dass niemand sich auf und/oder durch diese Straße bewegt und sie deswegen natürlich leer und faul ist.

Das liegt daran, dass sie die Menschen alle an anderen Plätzen befinden, wie man später noch erfahren wird. Außerdem scheinen die Straßen nicht nur leer, sondern auch sehr dunkel zu sein, obwohl die Sonne scheint. Das erkennt man an dem Vers „Um deren Buckel graue Sonne hellt.“ (S.1, Z.2), welche einfach besagt, dass die Sonnenstrahlen gar nicht auf die Straße und in die Stadt strahlen können, weil sie von den großen Häusern, die den Strahlen den „Buckel“, natürlich eine Metapher für die Rückseiten der Häuser, zukehren, abgehalten werden und dadurch grau wirken.

Dies ist ein Neologismus. Durch die dadurch entstehende Dunkelheit, wirkt alles noch lebloser und faul. In den nächsten beiden Zeilen wird beschrieben, wie jemand mit seinem „parfümierten, halbverrücken Pudel“ (S.1, Z.3) durch die Straße spaziert. Auch damit beschreibt das lyrische Ich gut, wie leblos alles ist, da ich mir als Leser, sofort eine leere Straße vorstelle, durch die ein paar alte Damen langsam mit ihren Hunden schleichen und sowohl die Damen, als auch die Hunde „wüste Augen auf die große Welt“ (S.1, Z.4) werfen und ihnen klar wird, wie le.....[Volltext lesen]

Download Gedicht­in­ter­pre­ta­tion – Alfred Lich­ten­stein: Sonn­tag­nach­mittag
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

In dieser Strophe tauchen das erste Mal Dinge auf, die in der heutigen Zeit anders sind. Auch wenn bei uns Flugzeuge am Himmel fliegen und kleine Kinder schreien, ist es am Sonntag sehr ruhig draußen, da die Flugzeuge heute höchstwahrscheinlich wesentlich leiser sind, als sie damals waren und auch die Häuser und Fenster besser gedämmt sind, sodass Lärm der in Häusern praktiziert wird, gar nicht nach außen gerät.

Ich finde, dass die Stadt in dieser Strophe, zwar lauter, aber auch heller und lebendiger wirkt, als in der ersten Strophe wirkt, da das Leben außerhalb der Straße beschrieben wird und da durch die Metapher und die vielen Adjektive die Natur schön beschrieben wird.    

Die dritte Strophe ist ganz anders als die beiden vorherigen Strophen, da sie nicht das Leben und Geschehen in den Wohnsiedlungen beschreibt, sondern in Mitten der Großstadt, wo selbst am Sonntag viel los ist. Das ist ähnlich wie bei uns heute. Auch bei uns in Berlin ist selbst am Sonntag der Verkehr auf den Autobahnen und in der Innenstadt relativ groß.

Dadurch gibt diese Strophe auch sehr viele Informationen über das Geschehen am Sonntagnachmittag und beschreibt unter anderem den Lärm, den Verkehr und den Streit am Sonntagnachmittag von damals. Schon im ersten Vers der dritten Strophe wird der Lärm und auch der Verkehr in den Straßen gut beschrieben. Der Vergleich „Wie Schreibmaschinen klappen Droschkenhufe“ (S.3, Z.1) lässt einen sofort an das laute Klicken erinnern, welches eine Schreibmaschine bei einem Schlag von sich gibt.

Dieser Vergleich passt sehr gut, da er nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Intensität und die ständige Wiederholung des Geräusches, welches Pferdehufe wiedergeben, gut darstellt. Durch den vielen Verkehr entsteht natürlich auch Hektik, was man im zweiten Vers an der Metapher „Und lärmend kommt ein staub’ger Turnverein.“ (S.3, Z.2) gut erkennen kann. An dem Wort „lärmend“ erkennt man ja schon, dass dieser Tonverein sehr viel Krach macht, was ja auch logisch ist, da ein Turnverein aus vielen Menschen besteht.

Wenn sich diese alle untereinander unterhalten wird es sehr laut. Durch diese lauten Unterhaltungen kommt es schnell zu einer Hektik, da jeder so schnell wie möglich zu Wort kommen möchte und weil Lautstärke meistens auch zur Hektik führt. Der Turnverein steht aber nicht nur für den Lärm und für die Hektik, sondern zeigt auch, dass es schon damals für die Menschen gute Möglichkeiten g.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Denn ähnlich wie heute haben auch damals die Menschen am Sonntag die Messe besucht, um zu beten. In diesem Fall bekommt das Läuten der Glocken einen ganz anderen Eindruck, da der Autor hier das Adjektiv „fein“ benutzt. Dies lässt alles etwas lieber, heller und fast himmlisch wirken.

Die vierte und letzte Strophe gibt einen Eindruck auf einen ganz anderen Teil der Großstadt, welchen es heute in dieser Art nicht mehr gibt. Es geht um den Rummelplatz. Auch wenn es heute bei uns auch noch Rummelplätze gibt, sehen diese ganz anders aus als damals. Heute ist ein Rummelplatz ein fröhlicher, heller Ort und besteht aus vielen Fahrgeschäften wie der Achterbahn, den Autoskootern und der Geisterbahn, doch damals gab es diese Geräte alle noch nicht.

Damals war ein Rummelplatz ein düsterer, schmuddeliger Ort, denn das Lyrische Ich spricht davon, dass „alles schon dunkler und ungenau wurde“. Anstatt einer lustigen Vorführung von Clowns oder Piraten zuzuschauen, feuerten die Leute die „Athleten“ beim „ringen“ (S.4, Z.1) an. Das ist natürlich ein weiteres Zeichen für den Lärm in der Stadt, da die Kämpfer sehr laut angefeuert werden, aber zeigt auch sehr gut, dass es schon damals viel um die Unterhaltung und Beschäftigung der Menschen ging.

Außerdem macht es, wie der Turnverein in der dritten Strophe, nochmal sichtbar, dass der Sport damals schon eine wichtige Rolle spielte. Das ist ähnlich wie heute. Die Leute die es nicht mögen, den ganzen Sonntag nur zu Hause zu sitzen, nutzen diesen Tag um Joggen zu gehen oder Sport mit ihren Freunden zu machen. Der dritte Vers der letzten Strophe macht den Lärm in der Stadt ein weiteres Mal deutlich.

Auch wenn man Musik normalerweise nicht unbedingt mit Lärm verbindet, da Lärm ja meistens etwas negatives ist, hat man in diesem Fall das Gefühl, dass das Lyrische Ich von etwas negativem spricht, da es sagt, dass „Ein Leierkasten heult und Küchenmädchen singen“ (S.4, Z.3). Die Personifikation „heulen“ verbindet man mit einem schrillen und nervigen Ton, wie z.B. dem Geheule eines Kleinkindes und nicht mit dem schönen Klang der Musik und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Küchenmädchen besonders gut singen können.

Auch heute gibt es noch Straßenmusiker die zur Unterhaltung der Leute und natürlich um Geld zu verdienen, Mus.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Dadurch war es früher auch viel lauter auf den Straßen, als es heute ist. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass die Menschen schon früher teilweise das gleiche getan haben wie wir heute, obwohl das schon über hun.....


Swop your Documents

G 2 - Cached Page: Thursday 28th of March 2024 02:13:22 AM