Gedichtanalyse und -interpretation
Zeitgemäße Morgenandacht - Mascha Kaleko
Ungefähr Mitte der 70er Jahre verfasste die Autorin Mascha Kaleko, Tochter einer jüdischen Familie und deutschsprachige Lyrikerin, das Gedicht „Zeitgemäße Morgenandacht“, in der sie die Problematik der unaufhörlichen Schreckensmeldungen und die darauffolgende Mut- und Ziellosigkeit beschreibt.
Genauer gesagt geht es in ihrem Werk um ein lyrisches Ich, das sich noch vor dem Frühstück das Wichtigste im Morgenblatt durchliest. Dabei stößt es weitgehend nur auf unerfreuliche Artikel beziehungsweise Themen, die über die Luftverschmutzung zur Krankheiten bis hin zum Tod
reichen.
Das lyrische Ich fühlt sich beim Überfliegen der Zeitung nicht sehr wohl.
Im Gegenteil, es ist eingeschüchtert, traurig und mutlos, denn die unaufhörlichen Schreckensmeldungen in den Medien lassen nicht auf eine positive Änderung in der Zukunft hoffen.
Am Ende des Gedichts meint das lyrische Ich sogar, es würde einfach das Morgenblatt abbestellen, damit es mit solchen furchtbaren Nachrichten nicht mehr konfrontiert werde.
Dabei würden das Weghören und das Ignorieren dieser schrecklichen Neuigkeiten nichts am tatsächlichen Geschehen ändern.
Das vorliegende Werk besteht aus elf Versen mit 33 Strophen. Diese weisen kein Reimschema sowie kein einheitliches Metrum auf.
In sprachlicher Hinsicht findet man zahlreiche Stilmittel. Im Vers 11 befindet sich ein Paradoxon („Zu viele Leute. Und zu wenig Menschen“), eine Ellipse, sowie eine Antithese („viel“ und „weinig“). In der Zeile 24 wird das Stilmittel der Antithese weiterhin angewandt.
„Whisky und Wodka“ (Vers 27) sind ein Symbol für die Supermächte im Kalten Krieg. In den Versen 6 („Aufruhr. Erpressung. Und Inflation.“) und 16 („Dürre und Flut und Mangel“) befindet sich eine Akkumulation. Das Wort „Sense“ in der Zeile 25 ist eine .....[Volltext lesen]
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