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Interpretation

Gedicht­ana­lyse: Martin Opitz - `Francisci Petrar­chae` -

1.104 Wörter / ~3 Seiten sternsternsternsternstern Autor Andre K. im Jan. 2019
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Ulrich von Hutten Gymnasium

Note, Lehrer, Jahr

2,35,2018

Autor / Copyright
Andre K. ©
Metadaten
Preis 4.50
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 79390







Analyse von Martin Opitz` „Francisci Petrarchae“(ca. 1620)


Was soll ich mit der Liebe, wenn sie den Himmel mir zur Hölle macht“ ist ein Zitat des britischen Dichter William Shakespeare, welches das Thema Liebe thematisiert, indem es, wie das Sonett von Martin Opitz, deren Schwierigkeiten aufgreift.

Im Sonnet, geschrieben von Martin Opitz aus dem Jahr 1620, wird das komplexe Thema der Liebe thematisiert und in Frage gestellt.

Der Titel „Francisci Petrarchae“ bezieht sich auf den italienischen Humanisten Petrarca(1304-1374), der vor allem durch seine Liebesdichtung berühmt und auch für viele deutschsprachige Poeten zum Vorbild wurde.
Geschrieben im Jahr 1620 ist das Sonett der Epoche des Barocks zuzuordnen.
Im Sonnet wird die Frage, was Liebe denn eigentlich ist, thematisiert und versucht, zu beantworten.
Dabei stellt sich das lyrische Ich selbst die Frage, ob es denn verpflichtet ist, zu lieben und wenn ja, ob es gerne liebt.


Das Sonnet besteht aus 14 Versen; den beiden Quartetten mit dem umarmenden Reimschema abba, folgen zwei Terzette mit dem Schweifreim Reimschema abb/acc.
Das Versmaß ist ein sechshebiger Alexandriner mit Zäsuren nach verschiedenen Hebungen; im zweiten Quartett folgen nach der zweiten anstelle der dritten Hebung (V.6-8) die Zäsuren, dadurch wird die Antithetik deutlich.

Dabei ist zu beachten, dass die dritte Hebung im Vers sozusagen "umschlossen" bzw. hervorgehoben wird, dadurch dass sie durch die Balken "abgetrennt" wird.

Typisch für ein barockes Sonett sind Aufbau und Metrik. Das Sonett steht im sechshebigen Alexandriner, der dem Text eine klagende Wirkung verleiht. Der Inhalt ist durch zwei Quartette mit rhetorischen Fragen und den darauffolgenden Terzetten gegliedert, die das Sonett in Fragen und Antworten unterteilt.

Das erste Quartett behandelt das Thema Liebe und das lyrische Ich fragt, was sie ist und wie sie ist.

Schon zu Beginn wird die barocktypische Antithetik deutlich: einerseits wird die Liebe als "nichts" (V.1) beschrieben und andererseits "entzuendet"(V.1) dieses "[N]ichts" das lyrische Ich. Es fragt sich, wie die als "[N]ichts" personifizierte Liebe entzünden, entfla.....[Volltext lesen]

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Die rhetorische Frage bewirkt eine Erkenntnis, dass keiner ihm dieses Handeln befiehlt, sonder es allein aus seinen eigenen Gefühlen heraus die Entscheidung trifft, seinen Trieben nachzugeben und sich für die Liebe zu entscheiden. Der Trieb ist ein unbewusster Zwang.
Erneut wird die Frage "wer ists" (vgl. V.7) aufgrund der Zäsur hervorgehoben, wodurch die Aufmerksamkeit des Lesers auf den gesuchten Verantwortlichen gerichtet wird.
Im letzten Vers (V.8) des zweiten Quartett fragt sich das lyrische Ich, warum es sich denn darüber beschwert, wenn es doch gerne liebt.
Das "warumb" (V.8) erhält erneute Betonung aufgrund der Zäsur und drückt die Verwirrung des lyrischen Ichs aus.
Das "warum" als Fragewort sucht meist nach dem Grund für eine Frage und durch die Hervorhebung wird der Zweifel des lyrischen Ichs deutlich erkennbar.
Die Terzette scheinen formal betrachtet auch eine Art Antithetik den Quartetten gegenüber zu bilden, denn die Terzette enden jeweils mit Sätzen, wohingegen die Quartette mit Fragen enden.
Vers neun beginnt mit einem Vergleich des lyrischen Ichs mit dem "Graß" (V.9), was durch die Trennung des "wie das Graß" deutlich gemacht wird, d.h. des Vers fokussiert die Aufmerksamkeit des Lesers auf den Vergleich mit dem wankenden Gras.
Erfahrungsgemäß weiß man, dass Gras bei Windstößen ins Wanken gerät; dieses Wanken bezogen auf das lyrische Ich soll dessen Unentschlossenheit und Gefühlsschwankungen hervorheben.
Von Vers neun auf Vers zehn folgt ein Enjambement, was erneut für eine Hervorhebung sorgt.
In Vers elf werden erneut die Gefühlsschwankungen des lyrischen Ichs deutlich, als es sich mit einem "Schiff" auf dem wilden Meer( .)" vergleicht.

Die Passivität des Schiffs, das von dem Meer hin und her geworfen wird ist mit dem lyrischen Ich, das passiv seine Gefühle erlebt und noch keinen Halt finden konnte vergleichbar. Als Schlussfolgerung lässt sich schließen, dass Liebe gewaltig und unbeherrschbar ist, wodurch das lyrische Ich durcheinander gebracht wird.
Das lyrische Ich gleicht einem Spielball der Wellen:
Ständig in Bewegung und von den Wellen geleitet, wie das in der Liebe auch ist.

Dort wird man ständig durch Gefühle in Bewegung gebracht.
Vers 13 ist durch die Verstellungen von „ich will“(V.13) und „ich weiß“(V.13) ein Chiasmus, wodurch die Unentschlossenheit erneut betont und unterstrichen wird. Der Verlust von Rationalität durch das Überwiegen von Emotionalität in der Phase des Liebens kann hier angeführt werden.
Mit dem Oxymoron im letzten Vers des Sonnets - wobei die letzten beide Verse die Rolle eines Appells haben bzw. die Funktion eines Mahnrufs übernehmen - wird die Gefühlsschwankung und Verwirrung des lyrischen Ichs erneut betont und beschrieben.

Die Liebe wird durchgehend antithetisch charakterisiert, wodurch man sehr viel über ihre Natur erfährt.
Durch die beiden letzten Verse wird die Frage nach der Liebe offen und unbeantwortet gelassen.


Alles in allem kann man sagen, dass sich dieses Sonnett mit der Unsicherheit, den Zweifel und den Gefühlsschwankungen des lyrischen Ichs gegenüber der Liebe befasst. Somit wird meine anfangs gestellte Hypothese, das Sonnet thematisiert die Schwierigkeiten der Liebe, nur zum Teil bestätigt, da sich das Sonnet eher auf die Unsicherheit des lyrischen Ichs bezieht, die durch eine schöne, aber auch zerstörerische Liebe hervorgerufen wird, deren Schwierigkeiten sich für die Menschen aus ihrer antithetischen Wesenhaftigkeite ergeben.

Auch wird auf die Schwierigkeit des lyrischen Ichs mit der Liebe eingegangen, das nicht weiß, wie er mit der Liebe umzugehen .....





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