Einleitung
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Autor
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Zehra Cirak
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Titel
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Doppelte Nationalitätenstaat
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Erscheinungsjahr
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1961
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Textgattung /Epoche
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Post Moderne
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Thema
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im Dilemma der unterschiedlichen Nationalitätenstaat
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Probleme sich im „neuen“ Land zu intrigieren
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Zugehörigkeit Schwierigkeiten
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Ort
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Deutschland
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Wer
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Türkischer Immigrant
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Quelle
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Fremde Flügel auf eigener Schulter, Kiepenheuer &
Witsch: Köln 1994
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Hypothesenbildung
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Identitätsfindung
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Wohlbedingen
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Unwohlsein
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2 Nationalitäten
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Innerliche und äußerliche Konflikte
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Stigmatisiert
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Nicht nur für das Lyrische Ich
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Form
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Strophen
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1
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Verse
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12
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Reimschema
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Kein Reimschema
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Metrum
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Freies Metrum
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Kadenz
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Klingend: 5
Stumpf: 7
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INHALTSANGABE
Deutung
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Metapher/Vergleich
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Deutung / Interpretation
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Vers
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Ver | T
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Türkische Socke
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Identität
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1-2
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Ver | D
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Deutscher Schuhe
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Das Land
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3
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Ver | T
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Warmer Fuß
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Wohlbefinden / Türkische Identität
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5
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Met | D
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Kaltes Schuhwerk
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ungewohnt / Fremd / ungemütlich
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6
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Met | D/T
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Doppelknoten
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Doppelleben / 2.Nationalitäten /
unlösbar / fest verankert
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8
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Met
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Schnürsenkellengas Leben
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Zu kurz für Konflikte / überschaubar
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10
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Met | D
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Heißem Boden
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Unangenehme Umgebung / Konfliktreich
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12
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SCHLUSSTEIL
Diverses
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Ereignisse:
1961 Migrationswelle im Ruhrgebiet, 1961 Vertrag mit der
Türkei zwecks Gastarbeiter
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Verse unterschiedlich lang
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Hauptmetapher / Leitmotiv:
Symbolisch der Fuß
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Keine Satzzeichen / Interpunktion
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Positiv: Die
Türkische Herkunft
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Negativ:
Deutschland
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Gesichtsanalyse „Doppelte Nationalitätsmoral“
In
dem Gedicht „Doppelte Nationalitätsmoral“ von Zehra Cirak aus
dem Jahre 1961, geschrieben in der Post Moderne und aus der hier
vorliegenden Quelle Fremde Flügel
auf eigener Schulter,
Kiepenheuer & Witsch: Köln 1994,
geht es um das Problem der Identitätsfindung und dem Dilemma der
zwei verschiedener Nationalitätsmoralen , zu beginn der
Einwanderungswellen von Gastarbeitern aus der Türkei, in
Deutschland.
Der
erste Leseeindruck lässt darauf schließen, dass das Lyrische Ich
von seiner Erfahrung als Ausländer und Türkischer Immigrant während
der Einwandungswelle in Deutschland berichtet, also sich beider
Nationalitäten angehörig zu fühlen. Es lässt sich erahnen das es
nicht einfach ist seine Herkunftsmoral an die Moral des nun bewohnten
Landes anzupassen. Das Lyrische Ich erlebt eine Doppelte
Nationalitätsmoral evtl. sogar eine kriese.
Das
Gedicht beschreibt metaphorisch mit Farben der Nationalflagge in
Schuh und Socken die Doppeltenationalität des Lyrischen Ich's, es
werden weitere Metaphern des Schuhwerkes wie die Schnürsenkel und
eben diese Verknotung genutzt um den Konflikt der
Doppelteenationalität zu verdeutlichen.
Das
Gedicht besteht aus einer Strophe und zwölf verschieden langer
Versen ohne Interpunktion.
Es
ist kein Reimschema zu erkennen und es wird ein freies Metrum
genutzt, die Kadenz ist mit sieben zu fünf Versen vorwiegend stumpf.
Von den zwölf Versen sind vier Verse Metaphorisch und drei Verse
werden zum Vergleich genutzt.
Die
ersten beiden Verse beschreiben die erste Nationalität aus dem Titel
„Die Socken“ (V.1) und „rot mit weißem Stern im Sichelmond“
(V.2) sind in Form einer Metapher ein Verweis auf die Türkische
National Flagge. Ebenso verhält es sich mit „die Schuhe schwarz
rot gold“ (V.3) die metaphorisch für die Deutsche National Flagge
stehen. Mit diesen beiden Metaphern werden die im Titel bezeichneten
Nationalitäten vorgestellt und lassen darauf schließen das, dass
Lyrische Ich aus der Türkei stammt und nun in Deutschland lebt.
Das
Lyrische Ich macht mit der Aussage „für viele“(V.4) deutlich das
es nicht nur ihm so geht, möglicherweise möchte es auch damit zu
Ausdruck bringen das es sich nicht nur um die in Vers eins und zwei
gedeuteten Türken handelt sondern um Immigranten im allgemeinen. Der
Vergleich „wie ein warmer Fuß“(V.5) könnte im Zusammenhang mit
„für viele“ (V.4) das ganze auf die südlichen Immigrant
konkretisieren. Deutlich wird jedenfalls das dem warmen Fuß die
positive Assoziation zur Türkischen Herkunft zuzuordnen ist, wogegen
„im kalten Schuhwerk“ (V.6) der negative Kontrast des Lebens in
der neuen Heimat dem Deutschen Land, seinen Moral Vorstellungen und
der Distanziertheit des Deutschen Volkes steht.
Im Gegensatz zu
den beiden vorangegangen Versen lässt sich „für andere“ (V.7)
deuten das es auch Immigranten mit zwei Nationalitäten gibt die
diesen Konflikt der warmen Socken im kalten Schuh nicht erleben und
die zwei Nationalitäten wie „ein Doppelknoten“(V.8) ansehen der
die beide Nationalitäten in sich unlösbar verbindet, das eine geht
mit dem anderen einher und bildet eine starke Bindung. Das Lyrische
Ich bringt mit „in einem“ (V.9) „nur schnürsenkellangen
Leben“(V.10) zum Ausdruck das, dass Leben sehr kurz ist.
Metaphorisch wird ab hier und in den folgenden Versen klar gemacht
das eben diese Einstellung die richtige sein sollte „aber das“
(V.11) es nicht einfach, wenn nicht gar sehr schwierig ist. Diese
wird mit dem letzten Vers „auf heißem Boden“(V.12) untermauert.
Das
Gedicht zeigt in den ersten Versen eine deutlich negative Tendenz
zeigt aber ab Vers neun eine Möglichkeit auf das Dilemma der
Doppelten Nationalität zu umgehen. Außerdem wird die Symbolik des
Fußes im Gedicht fortwährend als Leitmotiv genutzt.
Zusammenfassend
kann man sagen das meine erste Interpretation / Hypothesenbildung
des Gedichtes nicht vollständig mit der Analyse deckt, das Lyrische
Ich bezieht dieses Gedicht nicht ausschließlich auf sich sondern
weitet den Kreis der möglicherweise Betroffenen auf sämtliche
Immigranten aus. Ebenso lässt es angedeutet eine Lösung erkennen
die erstrebenswert ist. Zuzüglich ist der Titel „ Doppelte
Nationalitätenstaat“ durch die Assoziation an das Wort „Moral“
irreführend, was in der Interpretation zu Fehlinterpretationen
führen kann auf den ersten Blick.