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Interpretation
Deutsch

Winternacht Eichendorff Analyse

Universität, Schule

Feldbergschule Oberursel

Note, Lehrer, Jahr

2017

Autor / Copyright
Jana W. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 67474







Analyse des Gedichtes „Der Winter“ von Georg Heym

Das Gedicht „Der Winter“ von Georg Heym, verfasst um die Jahrhundertwende, thematisiert eine Endzeitstimmung und die Aussichtslosigkeit in Form der Beschreibung einer Winterlandschaft.

Das Gedicht besteht aus fünf Strophen mit jeweils 4 Versen, wobei immer Kreuzreime vorliegen. Der Rhythmus ist ein Jambus. Diese geordnete Struktur wird durch die zahlreichen Enjambements, die im Verlaufe des Gedichtes auftreten, aufgebrochen. Im Verlauf des Gedichtes greift der Autor immer wieder zum Stilmittel der Personifikation (siehe Strophe 2 Vers 2-3) Ein besonderes Merkmal dieses Gedichtes ist, dass kein lyrisches Ich zum Vorschein kommt, so als wäre es nicht vorhanden. Es fällt einem beim Lesen auf, dass der Autor viele Farben und Adjektive verwendet hat z.B. in dem ersten Vers: „Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land.“ Hier befinden sich gleich beide Attribute in einem Satz. Dadurch und durch die Personifikationen wird die Natur vermenschlicht.

In der ersten. Strophe wird eine Schneelandschaft und ein Sonnenaufgang beschrieben „Der Horizonte violettes Schweigen“(Strophe 1 Vers 4) Der Winter scheint sich durch das ebene Land noch weiter auszubreiten. Der Wegweiser wird hier, durch die ausgestreckten Hände, personalisiert und zeigt zum Horizont, was den Winter dadurch noch endloser und weiter erscheinen lässt.

In der zweiten Strophe ist von vier Straßen die Rede, die ins Leere zu führen scheinen. An diesen Straßen stehen Bäume, die bis auf die Frucht Vogelbeere kahl zu sein scheinen. (Strophe 2 Vers 6-7) Dadurch und durch die Personifikation der Vogelbeerbäume „Das Rot der Vogelbeere Glänzt wie ihr Auge trübe“ (Strophe 2 Vers 7-8), bekommt man als Leser den Eindruck, dass diese die Straße beobachten, was einen schauerlichen Effekt auf jemanden als Leser hat und das apokalyptische des Gedichtes wieder hervorruft.

Die Chausseen, an deren Seite die Bäume stehen, sprechen durch die Bäume. „… und sprechen aus Ästen“(Strophe 3 Vers 9). Beide, die Chausseen und die Bäume scheinen zu klagen, was die Bezeichnung „Bettler“, die der Autor anstatt Bäume benutzt, zeigt. Die Straßen ziehen weiter und der Tag neigt sich dem Ende zu. „Wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit“(Strophe 3 Vers 12).

Durch die vierte Strophe wird diese Einsamkeit und Endlosigkeit zu etwas Schrecklichem und es nimmt einen apokalyptischen Zug an. Ein weißbärtiger Soldat ist der einzige Mensch, der in dem Gedicht auftaucht. Das Weißbärtige stellt Vergänglichkeit dar, was sehr gut zu der Grundstimmung des Gedichtes passt. Die Worte „Gefecht“ und „Totenwache“ verstärken die Endzeitstimmung des Gedichtes.

In der fünften Strophe, kommt zunächst Hoffnung auf. Der Schnee und das Eis beginnen, durch die Sonne zu schmelzen. „Der Schnee wird bleicher… Der Sonne Atem dampft. Davon das Eis, das in den Lachen steht“ Hierbei wird die Sonne personifiziert. Jedoch macht der letzte Vers die aufkeimende Hoffnung zunichte: „…Hinab die Straße rot wie Feuer brennt“. Durch diesen Vers wird die apokalyptische Stimmung noch einmal sehr stark unterstrichen.

Es ist ein expressionistisches Gedicht, was man einmal an der Thematik des Gedichtes, welches eine Endstimmung darstellt und an der Benutzung der vielen Adjektive festmachen kann. Dazu kommt noch die von außen sehr geordnet aussehende Form, die jedoch nicht mit dem Inhalt nicht übereinstimmt. Das sind typische Attribute eines expressionistischen Gedichtes.



Vergleich der Gedichte „Der Winter“ von Georg Heym und „Winternacht“ von Joseph Eichendorff

Im Folgenden werde ich die Gedichte „Der Winter“ von Georg Heym und „Winternacht“ von Joseph Eichendorff mit einander vergleichen. Ich beginne mit den Gemeinsamkeiten. Gemeinsam haben die beiden Gedichte den äußerlichen Aufbau bis auf den Unterschied, dass sie unterschiedlich viele Strophen haben. Jede Strophe besteht aus 4 Versen. Der Rhythmus der beiden Gedichte ist ein Jambus. Ein weiterer Unterschied ist, dass das Gedicht von Georg Heym viele Enjambements auf weist.

Wie in jedem romantischen Gedicht wird auch in diesem Gedicht die Sehnsucht thematisiert. In diesem Fall die Sehnsucht nach dem Frühling. In einem expressionistischen Gedicht wird eher die Endzeit oder Apokalypse beschrieben bzw thematisiert.
Thematisch liegt ein großer Unterschied zwischen den beiden vor, zwar erzählen beide von einer Winternacht und es wird eine Einsamkeit beschrieben, jedoch gibt es bei Eichendorff Hoffnung auf ein Ende des Winters, während es bei dem Gedicht von Heym keine Hoffnung gibt und wenn diese aufkeimt wird sie zu gleich wieder zerstört.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Gedichten ist, dass in dem Gedicht von Eichendorff ein lyrisches Ich in Erscheinung tritt, während bei Heym nur die Stimmung beschrieben wird. Ein weiterer Unterschied ist der Pantheismus: Dieser ist typisch für romantische Gedichte. So kommt dieser Gottesbezug auch in dem Gedicht von Eichendorff vor. Im Gegensatz zum expressionistischen Gedicht von Heym. Dieser stellt keinen Gottesbezug in irgendeiner Weise her.

Die beiden Gedichte haben nur wenig gemeinsam. Bis auf die äußerliche Form, sind es sehr unterschiedliche Gedichte, sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Heyms schreibt mit vielen Adjektiven im Gegensatz zu Eichendorff.


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