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Interpretation

Gedicht­ana­lyse: Der Spinnerin Nachtlied von Clemens Brentano

717 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Julia A. im Mai. 2015
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Der Spinnerin Nachtlied Interpretation

Universität, Schule

Goethe Gymnasium Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

note 1,2015

Autor / Copyright
Julia A. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.03 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 47555







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Der Spinnerin Nachtlied

Das vorliegende Gedicht „Der Spinnerin Nachtlied“, verfasst von Clemens Brentano und vermutlich im Sommer 1802 entstanden, wurde 1818 in der Erzählung „Aus der Chronicka eines fahrenden Schülers“ publiziert. Es handelt von einer Person, die vor einigen Jahren ihre große Liebe verloren hat.

Formal betrachtet besteht das Gedicht aus sechs Strophen zu je vier Versen. Akustisch fällt auf, dass die Betonung immer auf der zweiten Silbe liegt. Anhand von zwei Proben kann man feststellen, dass ein dreihebiger Jambus vorliegt.

Es / sáng / vor / láng / en / Jáhr / en (V. 1)

Da / wír / zu / sám / men / wár / en (V. 9)

Betrachtet man die Versenden, so stellt man fest, dass jede Strophe mit einer weiblichen Kadenz beginnt, von zwei männlichen gefolgt wird und wieder mit einer weiblichen Kadenz endet. In jeder Strophe liegen außerdem umarmende Reime vor (abba und cddc wechseln sich bei jeder Strophe ab). Das bedeutet, dass es nur vier Reimwörter gibt. In der dritten Strophe liegt außerdem eine Anapher vor, da der erste und der zweite Vers mit demselben Wort beginnen. Die ungeraden Strophen beinhalten allesamt a-Vokale in den Reimwörtern, während die der geraden Strophen ei-Vokale beinhalten. Dadurch wird die Zusammengehörigkeit des Inhalts des Gedichts deutlich. Alle ungeraden Strophen wurden im Präteritum verfasst, während in allen geraden Strophen Präsens verwendet wurde. So gibt der Verfasser immer wieder einen Rückblick in die Vergangenheit des lyrischen Ichs und vergleicht diese mit der Gegenwart. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass im gesamten Gedicht einfache und leicht verständliche Formulierungen sowie wenig Metaphern vorliegen. Insgesamt klingt das Gedicht sehr harmonisch und melodisch. Das Gedicht handelt von einer Person, die ihrer verlorenen Liebe nachtrauert und sich an die glücklichen Tage mit diesem erinnert. Dabei nimmt sie in ihrem Nachtlied, das sie singt immer wieder Bezug auf die Gegenwart, vergleicht früher und heute. In der ersten Strophe erinnert sie sich an den Gesang einer Nachtigall, während sie mit ihrem Partner zusammen war. Sie empfand den Gesang als sehr schön. Deshalb kann man vermuten, dass in dem Zusammensein mit ihrem Partner die Person alles als schön empfunden hat, die Nachtigall hier also nur metaphorisch genutzt wurde. In der zweiten Strophe berichtet das lyrische Ich über seine aktuelle Situation, dass sie nun alleine sorgfältig solange der Mond scheint, also die ganze Nacht, spinnt und nicht weinen kann (V.5-8). Da das lyrische Ich spinnt, vermute ich, dass das lyrische Ich eine weibliche Spinnerin ist, der es schwer fällt um ihren Partner zu trauern. Dies zeigt, dass sie noch nicht mit dieser Liebe abgeschlossen hat. In der folgenden Strophe gibt es wieder einen Rückblick, sie erinnert sich erneut an alte Zeiten, an den Gesang der Nachtigall, also an die Harmonie und an ihre Zufriedenheit zu dieser Zeit. Sie vergleicht den Klang damals mit dem von heute und stellt fest, dass sich seine Wirkung auf sie verändert hat (V.10-13). Sie bildet sich ein, dass die Nachtigall nur für sie und ihren Partner gesungen hat (V.9 f.), heute der Gesang sie aber daran erinnern soll, dass ihr Partner sie verlassen hat. In der nächsten Strophe erzählt die Spinnerin von der aktuellen Situation, dass sie immer in der Nacht („wenn der Mond scheint“, V.13f.) allein an ihn denkt und ihre Gedanken nur für ihn Platz haben. Ein reines Herz habe sie, frei von anderen Geliebten. Tief in ihrem Herzen glaubt sie, dass Gott sie wieder vereinen wird (V.15 f.). Dadurch wird wieder einmal verdeutlicht, dass sie noch nicht mit dieser Liebe abgeschlossen und diese noch lange nicht aufgegeben hat. Noch immer hat sie große Hoffnungen auf ein Wiedersehen. In der fünften Strophe wird die Zeit unmittelbar nach der Trennung aus der Sicht des lyrischen Ichs beschrieben. Die Nachtigall habe weiterhin gesungen, sie immer wieder an ihren Partner erinnert. In der letzten Strophe berichtet sie erneut wieder über die jetzige Situation. Inhaltlich erinnert diese Strophe an die zweite Strophe. Sie spinnt allein und wird dadurch schmerzlich an das Fehlen ihres Partners erinnert, während der Mond weiterhin klar und rein scheint. Sie singt dieses Nachtlied und möchte endlich Trauern können. Das Gedicht weist viele romantische Merkmale auf, wie in der Interpretation deutlich wird und lässt sich somit in die Literaturepoche der Romantik einordnen.

Mir gefällt das Gedicht, da der Autor einen guten Einblick in die Gefühlswelt des lyrischen Ichs gegeben hat und man sich so sehr gut in dessen Lage versetzen kann.




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