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Interpretation

Gedicht­ana­lyse: `An das Herz` von Jakob Michael Reinhold Lenz (1776)

1.044 Wörter / ~3 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Alexandra K. im Okt. 2013
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Dokumenttyp

Interpretation
Literaturwissenschaft

Universität, Schule

Mönchengladbach

Note, Lehrer, Jahr

2011, Note 2, habe ich selber geschrieben,

Autor / Copyright
Alexandra K. ©
Metadaten
Preis 1.50
Format: pdf
Größe: 0.20 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 33997







Inhalt: Diese Inter­pre­ta­tion des Gedichts "An das Herz" von Jakob Michael Rein­hold Lenz beleuchtet die Darstel­lung von Schmerz und Qualen, die das Herz verur­sacht. Die Analyse zeigt, wie Lenz durch formale Elemente wie Enjam­be­ments und ein unre­gel­mä­ßiges Reim­schema sowie sprach­liche Bilder die Inten­sität der Gefühle hervor­hebt. Die Perso­ni­fi­zie­rung des Herzens verstärkt die emotio­nale Wirkung des Gedichts, welches typisch für die Epoche des Sturm und Drang ist. Der Leser wird in die Leidens­er­fah­rung des lyri­schen Ichs hinein­ge­zo­gen, was eine starke Iden­ti­fi­ka­tion ermög­licht.
#Jakob_Michael_Reinhold_Lenz#Sturm_und_Drang#Herzschmerz

Gedichtanalyse

„An das Herz“ von Jakob Michael Reinhold Lenz


Das Gedicht „An das Herz“ von Jakob Michael Reinhold Lenz aus dem Jahr 1776 thematisiert die Qualen und Schmerzen, die das Herz mit sich bringt. Zeitlich, sprachlich und inhaltlich ist das Gedicht der Epoche „Sturm und Drang“ zuzuordnen.

Das schmerzhafte Erleben des lyrischen Ichs spielt eine große Rolle und kann als Ausdruck persönlichen Erlebens gelesen werden.

Formal betrachtet fällt an diesem Gedicht sofort auf, dass es aus vier Strophen mit gleicher Zeilenzahl besteht. Jede Strophe umfasst vier Verse. Es verfügt über kein regelmäßiges Reimschema, dennoch findet sich eine Reihe von Reimen.

Nur die erste Strophe weist einen umarmenden Reim vor und die letzten drei Strophen einen Kreuzreim. Die unterschiedliche Harmonie der Reime deutet auf die Qual, die das Herz bereitet, hin. Das Metrum des Gedichtes ist ein Trochäus. Durch die unregelmäßige Anzahl der Silben pro Vers findet ein Kadenzwechsel statt.

Der tanzende Wechsel von weiblicher und männlicher Kadenz richtet sich an das Herz.
Der tanzende Wechsel von weiblicher und männlicher Kadenz richtet sich an das Herz.

Der Wechsel von weiblicher und männlicher Kadenz, aber auch das Metrum, das beim Lesen zum Teil einen zum Metrum unterschiedlichen Rhythmus fordert, erinnert an die „Schläge“ (V.5) des Herzens. Durch das Beginnen der Verse mit einer Hebung und dem Kadenzwechsel wirkt das Gedicht ernst, eindringlich und zielt somit genau in die quälende Richtung des lyrischen Ichs.

In der ersten Strophe finden sich 2 Enjambements (1. und 2. Vers, sowie 3. und 4.  Vers) vor. Das Herz, welches sich in unserer Brust befindet, kennt keine Grenzen bei der Ausübung von Qualen, so, wie das Versende auch keine Grenzen kennt.

Wenn der Mensch entscheiden könnte, welches Organ in ihm fehlen dürfte, dann würde er sich für das Herz entscheiden. Ohne das Herz würde man sich besser fühlen und sich nicht mehr „quälen“ (V.1) . Dieser Wunsch wird wie der Zeilensprung des Versendes, ignoriert. Schon in der ersten Strophe bedient sich Lenz einer se.....[Volltext lesen]

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Das Herz geht also noch über die Grenzen der Qualen hinaus, wie auch der Vers über das Versende hinausgeht. Die Wiederholung des Wortes „Ach“ in Vers 9 deutet diesmal nicht auf eine Atempause hin, sondern auf eine noch schlimmere Beschreibung des Herzens. Das Herz wird, wie schon gesagt, nun als „kalt und fühllos“ beschrieben und steigert somit alle negativen Beschreibungen des Herzens um ein weiteres.

Außerdem fällt auf, dass in der 3. Strophe das erste Mal das lyrische Ich ins Zentrum des Gedichtes rückt. Diese Verdeutlichung erfolgt durch das Personalpronomen „mir“ (V.12) und einer Inversion: „Schmelzt es lieber mir zu Glas!“ (V.12) Diese Verdrehung der Satzteile ist auch ein starkes Ausdrucksmittel für die Verunsicherung des lyrischen Ichs.

In der 4. Strophe greift Lorenz zum letzten Mal auf die Stilfigur des Enjambements zurück. Die Eigenschaftsaufzählung des Herzens findet nie ein Ende „lieben, hassen, fürchten, zittern, hoffen, zagen“ (V.13,14) . Dies verdeutlicht die Verwendung des Zeilensprungs.

Das letzte Enjambement in den Versen 15 und 16 unterstreicht die plötzliche, unerwartete Schlusswendung des Gedichtes. Das lyrische Ich spricht im ganzen Gedicht von den negativen Seiten, die das Herz an sich hat, doch letztlich zieht es den Schluss, dass ein Leben ohne das Herz und ohne schmerzvolle Gefühle auch nicht lohnenswert ist.

Mit Hinsicht auf alle vier Strophen wird deutlich, dass Lorenz anhand der Fokussierung auf Emotionen und der Verwendung einer ausdrucksstarken Sprache die Epoche Sturm und Drang unterstreicht. Er benutzt viele Ausrufe siehe Vers: 2,4,6,8,12 und 16. Außerdem macht er Gebrauch von ausdrucksstarken Verben und Nomen mit teils negativer, teils positiver Konnotation: „Lust“ (V. 6,8), „Lieben, hassen, fürchten, zittern, Hoffen, zagen“ (V.13,14) Durch diesen Ausdruck verleiht er dem Gedicht Lebendigkeit und Gefühlsstärke.

Diese Lebendigkeit spiegelt sich auch durch die Personifizie.....

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