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Fachbereichsarbeit

Friedrich Dürren­matt: Poli­ti­sche und soziale Einflüsse auf sein Werk

2.369 Wörter / ~14 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autor Michael V. im Jan. 2017
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Fachbereichsarbeit
Literaturwissenschaft

Universität, Schule

AGS Seckau, Seckau

Note, Lehrer, Jahr

1,1 , Kandutsch, 2016

Autor / Copyright
Michael V. ©
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern_0.5
ID# 61821







FRIEDRICH DÜRRENMATT

Einflüsse in sein Werk und sein Wirken

Deutsch Facharbeit

Klasse 6

Abteigymnasium der Benediktiner

 

 

Inhaltsverzeichnis

Abstract. 4

1       Einleitung. 4

2       Friedrich Dürrenmatt. 5

2.1         Vom Leben und den Werken Friedrich Dürrenmatts1. 5

2.2         Wer ist Friedrich Dürrenmatt?. 6

2.3         Sein Blick auf die Welt. 6

3       Sein Wirken zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. 7

3.1         Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg. 7

3.2         Untergangsvorstellungen11. 7

3.3         Kritik an Terrorregimen13. 7

4       Dürrenmatts Komödie. 9

4.1         „Uns kommt nur noch die Komödie bei“. 9

4.2         Die Dürrenmatt´sche „Tragikomödie“. 9

4.2.1     Die Macht des Geldes in „Der Besuch der alten Dame“18. 9

5       Resümee. 11

Literaturverzeichnis. 12

Abbildungsverzeichnis. 13

 

Abstract

Ich beschäftige mich in meiner Deutsch Facharbeit mit den Einflüssen in Friedrich Dürrenmatts Schaffen und seiner Rolle in der Literatur (Näheres zur Themenstellung in Kapitel 1). Ich komme insgesamt zum Entschluss, dass Dürrenmatt vor allem von der Zeit, den damals herrschenden Umständen und seinem Weltbild beeinflusst wird, was sich in seinen Werken meist widerspiegelt. Außerdem gelingt es ihm durch „neue“ Komponenten wie z. B dem Zufall oder der Groteske in seinen Dramen und Komödien zu einer tragenden Figur dieser Gattungen zu werden und diese auch entscheidend zu begründen. So prägte er auch den Begriff der „Tragikomödie“.


1          Einleitung

In der folgenden Arbeit über den schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt versuche ich im Gesamten auf die Frage einzugehen, inwiefern er durch politische und sozioökonomische Gegebenheiten, letzteres beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, beeinflusst wird. Ebenfalls werde ich einen Blick auf Dürrenmatts prägende Rolle in der Literaturgeschichte werfen. Bevor ich auf die Themenstellung eingehe, berichte ich zuerst kurz über sein Leben und seine Werke. Danach skizziere ich sein Weltbild, erläutere die besagten Einflüsse in seinem Werk und beschäftige mich seiner und der Komödie an sich. Abschließend versuche ich Dürrenmatts Bedeutung in der Literatur zu klären. Ebenfalls ein Ziel dieser Deutsch Facharbeit ist für mich, die Hintergründe und die zeitlose Aktualität von Dürrenmatts Werken gezielt darzulegen.

Hierbei stütze ich mich hauptsächlich auf die Sekundärliteratur von Heinrich Goertz über Friedrich Dürrenmatt und von Eveline Zurbriggen über Dürrenmatts Komödie (e-book). Nebeninfos und Begriffsdefinitionen ziehe ich aus Wikipedia, der Online-Seite der Universität Duisburg-Essen mit dem Titel „Einladung zur Literaturwissenschaft“ und aus Dürrenmatts Texten selbst.

 

 

2          Friedrich Dürrenmatt

2.1          Vom Leben und den Werken Friedrich Dürrenmatts1

Friedrich Dürrenmatt wird am 5. Jänner 1921 in Konolfingen (Kanton Bern, Schweiz) als Sohn eines

Pfarrers geboren. Trotz seiner christlichen Eltern und der Erziehung in einem Pfarrhaus hat er zu Gott und dem Glauben ein eher distanziertes Verhältnis. In seiner Freizeit bevorzugt er meist naturwissenschaftliche und philosophische Bücher, Romane, Geschichten und Erzählungen zu lesen. Daraus und aus den Geschichten die ihm erzählt werden zieht er seine Inspiration und den Stoff zum Malen, das er ursprünglich auch beruflich machen will. Vor allem die Naturwissenschaft ist ein Wissensgebiet das ihm eng verbunden ist und so später auch zur Grundlage einiger seiner schriftlichen Werke wird. Das Gymnasium besucht er mit passablem Erfolg, nach der Maturität (= schweiz. für Matura) studiert er Literatur und Philosophie in Bern und Zürich. Seine ersten schriftstellerischen Arbeiten entstehen während des Zweiten Weltkriegs, als sein Entschluss reift, Autor zu werden.2 So sind sie seine Eindrücke widerspiegelnd absurd und makaber, aufgrund der meist zentralen Thematik des Weltuntergangs, wie man es z. B. in „Der Folterknecht“ erkennt. Im Nachklang des Krieges erscheinen mit „Es steht geschrieben“ und „Der Blinde“ Dürrenmatts erste Dramen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten schreibt er um 1949 die Kriminalromane „Der Richter und sein Henker“ und „Der Verdacht“, welche unter der breiten Masse schnell Anklang finden. In diesen ermittelt Kommissar Bärlach genrebewusst Morde, jedoch wird der Verlauf der Handlung durch das Mitspielen des Zufalls unvorhersehbar. Dürrenmatt verhöhnt und verspottet indirekt Polizisten, Verbrecher und die Gattung des Kriminalromans durch Verharmlosung. Ein paar Jahre danach beginnt er sich intensiver mit den gesellschaftlichen Missständen und der Bearbeitung fremder und eigener Stücke für das Theater zu befassen. In dieser Schaffensphase erscheinen einige Komödien und mit „Der Besuch der alten Dame“ (1956) und „Die Physiker“ (1962) seine wohl bekanntesten Werke. Er erreicht durch diese weltweiten Erfolge einen hohen Grad der Öffentlichkeit. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise folgen, u. a. der Georg-Büchner-Preis. Nachdem in Dürrenmatts letzten Lebensjahren eine eher angespanntere Beziehung zwischen ihm und dem Publikum bzw. den Kritikern entsteht, stirbt er am 14. Dezember 1990 in seinem Haus in Neuchâtel.

2.2          Wer ist Friedrich Dürrenmatt?

Der Autor, Essayist und Maler Friedrich Dürrenmatt betrachtet sich als einen "Drauflosdenker" und einen "Gedankenschlosser", er denkt und inszeniert die Welt und ihre Katastrophen“.3  Um diese  allgegenwärtige Probleme darzustellen, bedient er sich meist der grotesken Überspitzung, um eine gewisse Distanz zwischen Lesern bzw. Publikum und der Handlung herzustellen. Denn wenn laut Dürrenmatt die Welt grotesk ist, so müssen die Texte, die sie abbilden, auch grotesk sein. Aufgrund jener Ausdrucksform der Kritik wird der Schriftsteller nicht selten „missverstanden“, was für ihn aber absehbar ist, da er nie für ein bestimmtes Publikum schreibt, sondern zu Zwecken der Selbstfindung.4

Umstritten ist auch, ob er denn eine moralische Haltung hätte, oder ob er zumindest wie vom deutschen Bühnenbildner Teo Otto beschrieben ein Moralist sei, „der sich unmoralisch und antireligiös gibt“.5  Dürrenmatt sieht sich selbst nicht als Moralist, sondern vielmehr als Diagnostiker. Denn er versucht die Missstände der für ihn paradoxen Menschheit festzustellen, aber eben nicht mit dem unbedingten Wunsch, diese zu bessern.

„Ich bin mehr ein Arzt, der eine Diagnose stellt“.6

2.3          Sein Blick auf die Welt

Der 1955 gehaltene Vortrag „Theaterprobleme“ sorgt nicht nur über seine Stellung zum modernen Theater für Aufgeschlossenheit, sondern auch zum Teil über sein Weltbild und sein Denken über die Menschheit. So wird ihm oft fälschlicherweise ein nihilistisch-pessimistisches Weltbild nachgesagt, doch entspricht es nur der mit Kriegen und Unruhen durchtränkten Zeit, in der er tätig ist.

Die Welt sei aus den Fugen geraten und paradox. Aufgrund der explodierenden Bevölkerungszahlen der Erde, der zunehmenden Technisierung und der Medien findet er nur noch ein surreales Chaos vor, in welchem der Mensch zudem unethisch handelt:7

Dürrenmatt meint dass „es keine Schuldigen und Verantwortlichen mehr gibt. Alle können nichts dafür und haben nichts gewollt.“8

1       Goertz, Heinrich: Friedrich Dürrenmatt. 1. Band. 12. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuchverlag Verlag, 1987.

2       Vgl. ebd. S. 18.

3       o. V.: Friedrich Dürrenmatt. URL:        due.de/einladung/index.php?option=com_content&view=article&id=314%3Apersonen-duerrenmatt&catid=42%3Akapitel-7&Itemid=55 (dl 11.03.2016)

 

 

4       Reich-Ranicki, Marcel: Lauter schwierige Patienten 11. Reich-Ranicki über Friedrich Dürrenmatt. Youtube, 2014 (dl 11.03.2016)  

5        Goertz, Friedrich Dürrenmatt, S. 140 f.

6        Vgl. ebd. S. 130 f.

7        Zurbriggen, Eveline: „Uns kommt nur noch die Komödie bei“. 1. Band. 1. Auflage. Hermannstal bei Hamburg: Diplomica Verlag       Gmbh, 2014, S. 4 ff.

8        Ebd. S. 7.

 
Eine seine weiteren Vorstellungen ist das Labyrinth, die für ihn die Orientierungslosigkeit der Menschen darstellt, und so auch zum Motiv in manchen Arbeiten wird.                      

3          Sein Wirken zur Zeit des Zweiten Weltkriegs

3.1          Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Der global geführte Krieg sämtlicher Großmächte des 20. Jahrhunderts dauert von 1939 bis 1945 und stellt somit den bislang größten militärischen Konflikt in der Geschichte der Menschheit dar. Im Kriegsverlauf bilden sich zwei militärische Allianzen, die als Achsenmächte und Alliierte bezeichnet werden.9 Die Schweiz wird aber kaum direkt durch den Zweiten Weltkrieg „in Mitleidenschaft gezogen“. Es werden alle Mittel in Anspruch genommen um die augenscheinliche Neutralität und Souveränität des Staates beizubehalten. So sehr die Schweiz auch versucht sich aus dem Konflikt zu halten, wird sie jedoch von den Achsenmächten umgeben, was eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Notlage zur Folge hat.10

In Bern erlebt Friedrich Dürrenmatt den Krieg und faschistischen Terror in Europa als Student  über Rundfunk und Radio mit, und wird aufgrund seiner Sehschwäche vom Militärdienst befreit.  

3.2          Untergangsvorstellungen11

Diese Eindrücke regten ihn u. a. dazu an, Weltuntergangs- und Endzeitgeschichten zu  schreiben. Es entstehen äußert makabere Texte mit einer apokalyptisch-schauerlichen Stimmung, wie z. B. „Der Folterknecht“. Dürrenmatt, von Gott aufgrund des grauenvollen Kriegs nun noch weiter distanziert, stellt ihn in dieser Geschichte sadistisch dar. In einer Folterkammer, welche die Welt darstellen soll, peinigt Gott den Folterknecht.

1943 schreibt er ebenfalls das kurze Theaterstück „Untergang und neues Leben“ zu Ende, in welchem er sich trockenem Humor und der brechtschen Verfremdung, die eine Distanz zum Publikum aufbaut, bedient. In der von ihm selbst als „Weltuntergangskomödie“ bezeichneten Geschichte geht es um einen Fremden, der in einige grausame Situationen gerät, und schließlich auch einer Weltuntergangsmaschine begegnet, die selbstständig wird. Danach nimmt das Schicksal seinen Lauf.

In diesen Geschichten findet man meist eine „düstere Welt“ vor, voll mit mordgierigen Gestalten, Skeletten, Tiermenschen, Gefolterten, etc.12

3.3          Kritik an Terrorregimen13

9        o. V.: Zweiter Weltkrieg. URL: (dl 12.03.2016)

10      o. V.: Schweiz im Zweiten Weltkrieg. URL: (dl 12.03.2016) 

11      Vgl. Goertz., Friedrich Dürrenmatt, S. 18 ff.

12      Vgl. ebd. S. 21 f.

13      Vgl. ebd. S. 25 ff.

 

 
Erst in der Nachkriegszeit beginnt er Kritik an solchen politischen Ideologien, insbesondere an gewaltsamen Regimen, zu üben. Das ist aufgrund der eingeschränkten Meinungsfreiheit und der angespannten Lage während des Krieges auch nachvollziehbar.

In seiner 1945 erschienenen Publikation „Der Alte“ stellt er die faschistische Zeit in Europa treffend, aber ohne direkte Hinweise darauf, dar. Wie in vielen seiner Texte zu dieser Zeit steht ein eine besonders hab- und machtgierige Person im Mittelpunkt. Die Publikation handelt von einem Land, das von einer alles unterdrückenden Macht übernommen wird. Der Alte ist in diesem Zusammenhang der Machthaber, der im Hinterhalt die Fäden zieht und so der Ausgangspunkt des Terrors ist. Er provoziert seinen Tod, da er sich sicher ist, dass die „von ihm verkörperte Macht mit ihm nicht ausstirbt“.14 Dürrenmatt verurteilt die Anonymität und Undurchschaubarkeit des heutigen Staates.

Einen ähnlichen Sachverhalt findet man auch in seinen Dramen „Es steht geschrieben“ und „Der Blinde“ vor, denen der Erfolg jedoch verwehrt bleiben soll. Letzteres handelt, wie im Titel schon enthalten, von einem Blinden, dem die innere Erkenntnis und das Wissen mit dem Eintreffen seines Schicksals umso mehr wächst. Er leidet unter der Herrschaft eines Herzogs, da dieser ihn aufgrund seiner Blindheit beinahe zu Tode hetzt. Jedoch schafft der Blinde es, sich ihm zu widersetzen um ihn zu überwinden, und strahlt so inmitten aus dem Chaos des Dreißigjährigen Kriegs heraus wie von einer anderen Welt. Für Klarheit schaffen die Schlussworte des Hetzers: „Ich bin an dem zugrunde gegangen, der sich nicht wehrte“.15

Dürrenmatt kritisiert vorurteilhaftes Denken, da die Dinge meist nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Denn warum sollte ein Blinder die Wirklichkeit nicht erkennen können, nur weil er die augenscheinliche nicht sieht?

14       Goertz, Friedrich Dürrenmatt, S. 21.

15       Ebd. S. 29.

 

 
Ab diesem Zeitpunkt erkennen schon so manche in Dürrenmatt ein schriftstellerisches Genie und einen bedeutenden Dramatiker.


4          Dürrenmatts Komödie

4.1          „Uns kommt nur noch die Komödie bei“

Seine Erkenntnisse aus Kapitel 2.3 führen zum Entschluss, dass die Tragödie nicht mehr passend für zeitgemäße Darstellungen der heutigen Welt ist, da diese Schuld, Übersicht und Verantwortung erwartet. Deshalb kommt er zum etwas enttäuschenden Ergebnis, dass uns nur noch die Komödie bzw. die „Tragikomödie“ (siehe Kapitel 5.2) beikommt, da sie die Groteske der Realität wohl am besten widerspiegelt. Damit sei aber noch nicht gesagt, dass sie der Aufgabe der Kritikvermittlung gerecht wird.

„Wer so aus dem letzten Loch pfeift wie wir alle, kann nur noch Komödien verstehen.“16

4.2          Die Dürrenmatt´sche „Tragikomödie“

Die „Tragikomödie“ ist eine literarische Mischform und enthält sowohl Merkmale der Tragödie als auch der Komödie. Aus diesen zwei Gattungen setzt sich auch der Begriff dieses Dramas zusammen. Tragikomische Geschehen lassen einen kurz gesagt verhängnisvolle und schlimme Ausgänge erwarten, nehmen aber meist ein „glückliches“ Ende, das einen komischen Eindruck macht.17

Dürrenmatt macht sich die Charakteristika der Tragikomödie zu eigen und wird mit seinem berühmten Stück der „Besuch der alten Dame“ zum Repräsentanten dieser. Es gelingt ihm außerdem durch neue Elemente das Genre der Komödie, der Tragikomödie eingeschlossen, zu prägen. Wie z. B. durch den immer einspielenden Zufall und die von ihm häufig angewandte Distanzierung zwischen Publikum und Handlung, was zur Folge haben kann, dass Zuseher entweder sich in den Figuren wiedererkennen können oder „lachend“ auf sie herabblicken, da sie vermeidbare Fehler haben. Der Autor überbringt so dem Publikum in beiden Fällen die von ihm gewünschte Botschaft.

4.2.1          Die Macht des Geldes in „Der Besuch der alten Dame“18

16       Zurbriggen, „Uns komm nur noch die Komödie bei“, S. 7.

17       o. V.: Tragikomödie. URL: (dl 13.03.2016)

18       Dürrenmatt, Friedrich: Der Besuch der alten Dame. Eine tragische Komödie. 5. Band. Zürich: Diogenes Verlag AG Zürich, 1980.

 

 
Der bereits angesprochene „Besuch der alten Dame“ (1956) verhilft Dürrenmatt zu einem Welterfolg. Der Plot dazu fällt ihm beim Beobachten eines Zuges ein, der unerwartet in einem kleinem Ort anhält. Er malt sich aus, dass dort möglicherweise eine Dame aussteigen möchte um ihren Heimatort zu besuchen. In der Komödie nennt sich dieser Ort Güllen und die Dame Claire Zachanassian. Die reiche Dame verspricht dem verarmten Dorf eine Milliarde, wenn sie ihren ehemaligen Verehrer Alfred Ill, der ihr Leben in früheren Zeiten vorerst ruiniert, töten. Die Bewohner nehmen das Angebot nach einiger Unentschlossenheit an, doch Ill stirbt eines „natürlichen“ Todes. Das Dorf erhält das Geld trotzdem.  

Diese „tragische Komödie“ ist äußerst gesellschaftskritisch. Sie legt die Käuflichkeit der Menschen, in diesem Fall die der güllener Bewohner, dar, die laut Dürrenmatt ab einer gewissen Summe (nicht zwangsläufig materiell) bei jedem gegeben ist. Die Menschlichkeit verschwindet, sobald Geld im Spiel ist, was die alte Dame auch auszunützen weiß. Interessant ist auch die Rolle des Alfred Ill. Ist er nun das Opfer oder der Täter? In den Augen der Bewohner wohl eher der Täter, da er eines augenscheinlich „natürlichen“ Todes stirbt, und sie so jede Schuld von sich weisen.

 

5          Resümee

Durch die Beschäftigung mit meiner Deutsch Facharbeit habe ich viele neue Erkenntnisse gemacht. Ich habe einen Autor näher kennengelernt und seine Hintergründe durchblickt. Friedrich Dürrenmatts Sichtweisen von der Welt sind äußerst interessant und haben mich auch zum Nachdenken angeregt. Außerdem bin ich zum Entschluss gekommen, dass Dürrenmatts Werke durch ihre Zeitlosigkeit auch heute noch den Nerv der Zeit treffen.

Das eigentliche Ziel, mich auf die vorwissenschaftliche Arbeit vorzubereiten, hat diese Arbeit erfüllt ebenfalls erfüllt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Literaturverzeichnis

Printquellen:

Goertz, Heinrich: Friedrich Dürrenmatt. 1. Band. 12. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuchverlag Verlag, 1987.

(e-book) Zurbriggen, Eveline: „Uns kommt nur noch die Komödie bei“. 1. Band. 1. Auflage. Hermannstal bei Hamburg: Diplomica Verlag Gmbh, 2014.

Dürrenmatt, Friedrich: Der Besuch der alten Dame. Eine tragische Komödie. 5. Band. Zürich: Diogenes Verlag AG Zürich, 1980.

Internetquellen:

Zurbriggen, Eveline: „Uns kommt nur noch die Komödie bei“. Hermannstal bei Hamburg, 2014. URL: (dl 13.03.2016)

o. V.: Komödie. URL: (dl 13.03.2016)

o. V.: Zweiter Weltkrieg. URL: (dl 12.03.2016)

o. V.: Schweiz im Zweiten Weltkrieg. URL: (dl 12.03.2016) 

o. V.: Tragikomödie. URL: (dl 13.03.2016)

o. V.: Friedrich Dürrenmatt. URL: (dl 11.03.2016)

Reich-Ranicki, Marcel: Lauter schwierige Patienten 11. Reich-Ranicki über Friedrich Dürrenmatt. Youtube, 2014) (dl 11.03.2016)

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: (dl 15.03.2016)

Abb. 2: (dl 15.03.2016)

 


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