Doping
Gliederung:
- Definition - Was ist eigentlich Doping?
- Dopingmittel
2.1.Stimulanzien
2.2.Anabolika
2.3.Wachstumshormone
2.4.EPO/
Blutdoping
2.5.Grenzbereich:
Kreatin
- Nachweis von Dopingmitteln
3.1.Beispiel
Dieter Baumann
- Diskussion: Freigabe von Dopingmitteln?
- Quellenangabe
1. Definition – Was ist eigentlich Doping?
Def.: - Doping =Einnahme/Anwendung unerlaubter
Medikamente
- verboten von Sportverbänden, weil sie unfaire
(nicht trainingsbedingte)
Leistungssteigerungen bewirken
- zum Teil schwere
gesundheitliche Beeinträchtigungen
mehrere Arten von Doping:
1. Mittel,
die man kurz vor oder während eines Wettkampfes einnimmt
- können angeblich in kurzer Zeit
mehr Kraft freisetzen
- z.B. Stimulanzien, Narkotika,
Beta-Blocker und Diuretika
- nicht alle wirken leistungssteigernd,
manche überhaupt nicht, manche nicht bei jedem,
manche nur bei bestimmten
Sportarten,
- manchen angeblich dazu da, um andere
Doping-Mittel zu verschleiern, also schwerer
nachweisbar zu machen
2. Langfristig
wirkende Mittel
= best. Hormone, vor allem
Anabolika à Muskelmasse aufbauen
- EPO (Erythropoietin) wirkt
langfristig
3. Blutdoping
- vor Wettkampf Eigenblut in den
Körper einführen
2. Dopingmittel
2.1. Stimulanzien
Def.: Stoffgruppen, die Aktivität des zentralen Nervensystems
stark stimulieren
Bsp.: Amphetamine, Kokain, Koffein, Ephedrin
-
Aufputschmittel
-
vor oder während Wettkampf einnehmen
-
steigern motorische Aktivität
-
erhöhen Risikobereitschaft
-
vertreiben Müdigkeit, Gefühl für nat. Leistungsgrenze
- Funktionserhöhung des Symphatikus
- Funktionseinschränkung des Parasymphatikus
- gesteigertes Aktionspotential
- Herzfrequenzsteigerung
- Atemfrequenzsteigerung
- Zunahme der O2-Aufnahme
2.2. Anabolika (anabole
Steroide)
Def.: - künstlich hergestellte Hormone
- gehen auf Testosteron zurück
- androgene und eine anabole
Wirkung
- Doping: anabole Komponente,
androgener Anteil Nebenwirkung
Bsp.: - Dianabol
- Stanozolol
- Nandrolon
-
wirkt auf innere u. äußere männliche Geschlechtsmerkmale (androgene
Wirkung)
-
wirkt auf Stoffwechsel, besonders Eiweißstoffwechsel
à
begünstigt Eiweißaufbau in Skelettmuskulatur (anabole Wirkung)
àVerminderung Körperfettanteil
-
anabole u. androgene Wirkung bestimmen männl. Erscheinungsbild
à
auch bei Frauen (tiefe Stimme, Bartwuchs)
-
wirken nur mit hartem körperl. Training
à
Tabletten oder Injektion
-
14 Tage im Urin nachweisbar
-
Wissenschaftler über leistungssteigernde Wirkung uneinig: placebo-Effekt/Verbesserung
2.3.
Wachstumshormone (Human growth hormon)
Def.: - wird als körpereigenes Hormon von Hirnanhangdrüse
produziert
à
synthetische Herstellung
- bis 1985 aus Hypophysen Verstorbener
Bsp.: Somatropin
-
Hauptfunktion: Längenwachstum
-
wie Anabolika: angeblich Steigerung
Muskelkraft/Schnellkraft/Regenerationsfähigkeit
-
Wirkung betrifft Knochensystem, innere Organe, Haut etc.
-
(noch) kaum nachzuweisen
2.4. EPO / Blutdoping
Def.: - in Niere produziertes körpereigenes Hormon
- regt Bildung Erythrozyten in Stammzellen d.
Knochenmarks an
(Bindung von O2 in Lunge, Transport
in Zellen)
- seit 1983 synthetisch herstellbar
Bsp.: Erythropoetin
-
höhere Anzahl von roten Blutzellen = Verbesserung
Sauerstoffaufnahmekapazität
à
Steigerung Blutvolumen = Steigerung Ausdauer
-
Effekt auch durch Höhentraining
-
Nachweis schwierig, da körpereigenes u. synthetisches EPO kaum
unterscheidbar:
Messung Anzahl der Erythrozyten
im Gesamtblut àumstritten (nat.
starke Schwankung)!!!
-
Doping-Trend im Radsport
Nebenwirkungen: - Thrombose (Verklumpung des Blutes)
- Kreislaufversagen
sogen. Blutdoping:
Def. - Kombination von EPO mit Eigenbluttransfusion
(Spende ca. 4 Wochen alt)
-
Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit da bessere
Sauerstoffversorgung d. Muskulatur
-
Senkung der Blutviskosität, erhöhte Blutmenge
-
Infusion von Eigenblut nicht nachweisbar
2.5. Grenzbereich: Kreatin
Def.: - bilog. Verbindung d. Aminosäuren Argenin,
Methionin, Glycin
- körpereigener Stoff, auch in Fleisch und Fisch
- je mehr Kreatin umso länger kann Muskel hohe
Leistung erbringen ohne Entstehung
von Übersäuerung und Leistungsabfall
-
Diskussion: Kreatin in Nahrung – deswegen kein Doping?
Übermäßiger Genuss widernatürlich
aber legitim zur Vorbereitung auf Wettkämpfe?
-
wird von 70-80% der Athleten in Schnellkraftsportarten eingenommen!
3. Nachweis von Dopingmitteln
-
Urinprobe (wer nicht kann, muss unter
Aufsicht und ohne Nachhelfen warten)
o
in zwei Flaschen, mit Codenummern versehen – versiegelt
o
Frage nach Medikamenteneinnahme in letzten 3 Tagen
o
Athlet muss Angaben durch Unterschrift bestätigen, bekommt Kopie
o
Kritik an Methode kann geäußert werden
o
Untersuchung der A-Probe (1.Flasche)
àwenn
negativ, nicht gedopt
o
Positives Ergebnis wird Verband mitgeteilt, der leitet weiter
o
Analyse der B-Probe, Anwesenheit des jew. Sportlers
o
bei positivem Test Höchststrafen
o
nicht-Antritt zur Kontrolle = Doping
-
Stimulanzien wirken nur während Wettkampf à
können nur dann nachgewiesen werden
-
Anabolika: rechtzeitiges Absetzen (14 Tage) vorher ausreichend um
Kontrolle zu unterlaufen
àKonsequenz:
trainingsbegleitende Kontrollen >freiwillig auf Länderebene
(in Deutschland seit 1999
verbindlich)
-
Wachstumshormone und EPO immer noch schwer nachweisbar
3.1. Beispiel Dieter Baumann
Dieter Baumann (Olympiasieger über 5000m in Barcelona )
"Für mich ist Doping ein Straftatbestand. Dopingsünder
haben die Konsequenzen für ihr Verhalten zu tragen, und die Strafen müssen hart
sein. Nicht der Ruf nach dem Staatsanwalt macht den Sport kaputt, sondern
Doping." (21.5.99)
-
17.11. 1999: Anhörung vor Kommission des Deutschen
Leichtathletik-Verbandes (DLV) wegen auf Verdachts Anabolika-Missbrauchs, Weltmeister
beteuert seine Unschuld
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19. November: Suspendierung Baumann mit sofortiger Wirkung wegen Doping
- Verdacht
o Trainings-
Kontrollproben hatten einen weit über dem erlaubten Grenzwert von zwei
Nanogramm liegenden Nandrolon-Anteil
von über 20 Nanogramm im Urin ergeben
-
30. November: Leiter des Kölner Doping-Kontrolllabors, Professor
Wilhelm Schänzer, stellt fest: "Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, die den
Nandrolon-Wert in die Höhe treiben, auch in die Höhe wie bei Dieter Baumann
oder noch höher."
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3. Dezember: Untersuchungsergebnisse des Doping-Labors: das
anabole Steroid Norandrostendion wurde in der Zahnpasta des Olympiasiegers
gefunden
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22.1. 2000 : DLV spricht sich für eine zweijährige Sperre für
Baumann aus.
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23.6. 2000: Baumann darf wieder starten
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18.9. 2000: IAAF sperrt Baumann für zwei Jahre, Olympiastart ist
nicht möglich
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10.2. 2001: Baumann scheitert vor dem Landgericht
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27.2. 2001: IAAF sperrt Baumann bis 2003
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5.12. 2001: Baumann darf wieder laufen
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27.1. 2002: Comeback
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September 2003 - Ende der Leistungssportkarriere
4. Diskussion
Wäre es angesichts der Schwierigkeiten bei der Dopingkontrolle nicht einfacher,
man würde die Einnahme leistungsfördernder Substanzen einfach erlauben und es
jedem Athleten selbst überlassen, ob er diese Mittel nimmt oder nicht?
Pro Freigabe
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Contra Freigabe
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Freigabe beendet Verlogenheit im Sport und in der
Doping-Diskussion
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In Gesellschaft wo Alkohol- u. Zigarettenkonsum erlaubt sind
sollten Dopingmittel nicht verboten sein
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bei sachgemäßer Einnahme gesundheitliche Risiken
überschaubar; leistungsfördernde Mittel müssen unter Kontrolle des Arztes
eingenommen werden: schützt Gesundheit des Athleten
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Rückgriff auf pharmakologische Substanzen = Privatsache -
individuell zu verantworten
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Kontrollen können Dopingmissbrauch nicht verhindern àschüren nur unkontrollierte Einnahme
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Geld für Kontrollen sollte besser in Forschung fließen, um
Doping überflüssig zu machen
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Drogenkonsum ist ungesund, Sport sollte hier vorbildhaft sein
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Dopingmittel verzerren die Chancengleichheit, sind unfair
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wenn andere auch keine Dopingmittel nehmen, verzichtet jeder
Athlet gerne darauf
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mögliche Nebenwirkungen gefährlich
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Kontrollen müssen wirksam gestaltet werden, dann löst sich das
Problem von alleine
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Wer will dann noch verhindern, dass bereits Kinder Dopingmittel
nehmen?
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Freigabe von Dopingmitteln würde Akzeptanz und Attraktivität
auch im Breiten- und Freizeitsport fördern
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In Zukunft dann auch gentechnische Manipulationen am Menschen
für bessere Leistung?
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5. Quellenangabe
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Sehling/Pollert/Hachforth: Doping im Sport;Engelhardt/Neumann -
Sportmedizin)
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www.sportunterricht.de
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Encarta Enzyklopädie