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Fachbereichsarbeit

Doping im Sport: Definiti­on, Mittel und Diskussi­on - Facharbe­it

975 Wörter / ~4½ Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Monika V. im Dez. 2011
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Fachbereichsarbeit
Biowissenschaften

Universität, Schule

Berlin Albert-Einstein-Gymnasium

Note, Lehrer, Jahr

2010, Frau Schulz

Autor / Copyright
Monika V. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.15 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 12606







Doping

 

 

Gliederung:

  1. Definition - Was ist eigentlich Doping?
  2. Dopingmittel

2.1.Stimulanzien

2.2.Anabolika

2.3.Wachstumshormone

2.4.EPO/ Blutdoping

2.5.Grenzbereich: Kreatin

  1. Nachweis von Dopingmitteln

3.1.Beispiel Dieter Baumann

  1. Diskussion: Freigabe von Dopingmitteln?
  2. Quellenangabe

 

 

1. Definition – Was ist eigentlich Doping?

 

Def.:    - Doping =Einnahme/Anwendung unerlaubter Medikamente

            - verboten von Sportverbänden, weil sie unfaire (nicht trainingsbedingte)

   Leistungssteigerungen bewirken

- zum Teil schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen

 

mehrere Arten von Doping:

1.      Mittel, die man kurz vor oder während eines Wettkampfes einnimmt

- können angeblich in kurzer Zeit mehr Kraft freisetzen

- z.B. Stimulanzien, Narkotika, Beta-Blocker und Diuretika

- nicht alle wirken leistungssteigernd, manche überhaupt nicht, manche nicht bei jedem,        

  manche nur bei bestimmten Sportarten,

- manchen angeblich dazu da, um andere Doping-Mittel zu verschleiern, also schwerer  

  nachweisbar zu machen

 

2.      Langfristig wirkende Mittel

= best. Hormone, vor allem Anabolika à Muskelmasse aufbauen 

-  EPO (Erythropoietin) wirkt langfristig

 

3.      Blutdoping

- vor  Wettkampf Eigenblut in den Körper einführen  

 

 

2. Dopingmittel

 

2.1. Stimulanzien

Def.: Stoffgruppen, die Aktivität des zentralen Nervensystems stark stimulieren

 

Bsp.: Amphetamine, Kokain, Koffein, Ephedrin

 

-          Aufputschmittel

-          vor oder während Wettkampf einnehmen

-          steigern motorische Aktivität

-          erhöhen Risikobereitschaft

-          vertreiben Müdigkeit, Gefühl für nat. Leistungsgrenze

- Funktionserhöhung des Symphatikus

-  Funktionseinschränkung des Parasymphatikus

- gesteigertes Aktionspotential

- Herzfrequenzsteigerung

- Atemfrequenzsteigerung

- Zunahme der O2-Aufnahme

 

 

2.2. Anabolika (anabole Steroide)

Def.:    - künstlich hergestellte Hormone

- gehen auf Testosteron zurück

- androgene und eine anabole Wirkung

- Doping: anabole Komponente, androgener Anteil Nebenwirkung

 

Bsp.:    - Dianabol

            - Stanozolol

            - Nandrolon

 

-          wirkt auf innere u. äußere männliche Geschlechtsmerkmale (androgene Wirkung)

-          wirkt auf Stoffwechsel, besonders Eiweißstoffwechsel

à begünstigt Eiweißaufbau in Skelettmuskulatur (anabole Wirkung)

      àVerminderung Körperfettanteil

-          anabole u. androgene Wirkung bestimmen männl. Erscheinungsbild

à auch bei Frauen (tiefe Stimme, Bartwuchs)

-          wirken nur mit hartem körperl. Training

à Tabletten oder Injektion

-          14 Tage im Urin nachweisbar

-          Wissenschaftler über leistungssteigernde Wirkung uneinig: placebo-Effekt/Verbesserung

 

 

2.3. Wachstumshormone (Human growth hormon)

Def.:    - wird als körpereigenes Hormon von Hirnanhangdrüse produziert

            à synthetische Herstellung

            - bis 1985 aus Hypophysen Verstorbener

 

Bsp.: Somatropin

 

-          Hauptfunktion: Längenwachstum

-          wie Anabolika: angeblich Steigerung Muskelkraft/Schnellkraft/Regenerationsfähigkeit

-          Wirkung betrifft Knochensystem, innere Organe, Haut etc.

-          (noch) kaum nachzuweisen

 

 

2.4. EPO / Blutdoping

Def.:    - in Niere produziertes körpereigenes Hormon

            - regt Bildung Erythrozyten in Stammzellen d. Knochenmarks an

              (Bindung von O2 in Lunge, Transport in Zellen)

            - seit 1983 synthetisch herstellbar

 

Bsp.: Erythropoetin

-          höhere Anzahl von roten Blutzellen = Verbesserung Sauerstoffaufnahmekapazität

à Steigerung Blutvolumen = Steigerung Ausdauer

-          Effekt auch durch Höhentraining

-          Nachweis schwierig, da körpereigenes u. synthetisches EPO kaum unterscheidbar:

Messung Anzahl der Erythrozyten im Gesamtblut àumstritten (nat. starke Schwankung)!!!

-          Doping-Trend im Radsport

 

Nebenwirkungen: - Thrombose (Verklumpung des Blutes)

                              - Kreislaufversagen

                            

sogen. Blutdoping:

Def.     - Kombination von EPO mit Eigenbluttransfusion (Spende ca. 4 Wochen alt)

 

-          Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit da bessere Sauerstoffversorgung d. Muskulatur

-          Senkung der Blutviskosität, erhöhte Blutmenge

-          Infusion von Eigenblut nicht nachweisbar

 

 

2.5.  Grenzbereich: Kreatin

Def.:    - bilog. Verbindung d. Aminosäuren Argenin, Methionin, Glycin

            - körpereigener Stoff, auch in Fleisch und Fisch

            - je mehr Kreatin umso länger kann Muskel hohe Leistung erbringen ohne Entstehung 

              von Übersäuerung und Leistungsabfall

 

-          Diskussion: Kreatin in Nahrung – deswegen kein Doping?

Übermäßiger Genuss widernatürlich aber legitim zur Vorbereitung auf Wettkämpfe?

-          wird von 70-80% der Athleten in Schnellkraftsportarten eingenommen!

 

 

3. Nachweis von Dopingmitteln

 

-          Urinprobe (wer nicht kann, muss unter Aufsicht und ohne Nachhelfen warten)

o   in zwei Flaschen, mit Codenummern versehen – versiegelt

o   Frage nach Medikamenteneinnahme in letzten 3 Tagen

o   Athlet muss Angaben durch Unterschrift bestätigen, bekommt Kopie

o   Kritik an Methode kann geäußert werden

o   Untersuchung der A-Probe (1.Flasche)

àwenn negativ, nicht gedopt

o   Positives Ergebnis wird Verband mitgeteilt, der leitet weiter

o   Analyse der B-Probe, Anwesenheit des jew. Sportlers

o   bei positivem Test Höchststrafen

o   nicht-Antritt zur Kontrolle = Doping

-          Stimulanzien wirken nur während Wettkampf à können nur dann nachgewiesen werden

-          Anabolika: rechtzeitiges Absetzen (14 Tage) vorher ausreichend um Kontrolle zu unterlaufen

àKonsequenz: trainingsbegleitende Kontrollen >freiwillig auf Länderebene

   (in Deutschland seit 1999 verbindlich)

-          Wachstumshormone und EPO immer noch schwer nachweisbar

 

 

3.1. Beispiel Dieter Baumann

Dieter Baumann (Olympiasieger über 5000m in Barcelona )

"Für mich ist Doping ein Straftatbestand. Dopingsünder haben die Konsequenzen für ihr Verhalten zu tragen, und die Strafen müssen hart sein. Nicht der Ruf nach dem Staatsanwalt macht den Sport kaputt, sondern Doping." (21.5.99)

-          17.11. 1999: Anhörung vor Kommission des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) wegen auf Verdachts Anabolika-Missbrauchs, Weltmeister beteuert seine Unschuld

-          19. November: Suspendierung Baumann mit sofortiger Wirkung wegen Doping - Verdacht

o   Trainings- Kontrollproben hatten einen weit über dem erlaubten Grenzwert von zwei Nanogramm liegenden Nandrolon-Anteil von über 20 Nanogramm im Urin ergeben

-          30. November: Leiter des Kölner Doping-Kontrolllabors, Professor Wilhelm Schänzer, stellt fest: "Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, die den Nandrolon-Wert in die Höhe treiben, auch in die Höhe wie bei Dieter Baumann oder noch höher."

-          3. Dezember: Untersuchungsergebnisse des Doping-Labors: das anabole Steroid Norandrostendion wurde in der Zahnpasta des Olympiasiegers gefunden

-          22.1. 2000 : DLV spricht sich für eine zweijährige Sperre für Baumann aus.

-          23.6. 2000: Baumann darf wieder starten

-          18.9. 2000: IAAF sperrt Baumann für zwei Jahre, Olympiastart ist nicht möglich

-          10.2. 2001: Baumann scheitert vor dem Landgericht

-          27.2. 2001: IAAF sperrt Baumann bis 2003

-          5.12. 2001: Baumann darf wieder laufen

-          27.1. 2002: Comeback

-          September 2003 - Ende der Leistungssportkarriere

 

 

 

4. Diskussion


Wäre es angesichts der Schwierigkeiten bei der Dopingkontrolle nicht einfacher, man würde die Einnahme leistungsfördernder Substanzen einfach erlauben und es jedem Athleten selbst überlassen, ob er diese Mittel nimmt oder nicht?

 

Pro Freigabe

Contra Freigabe

·         Freigabe beendet Verlogenheit im Sport und in der Doping-Diskussion

·         In Gesellschaft wo Alkohol- u. Zigarettenkonsum erlaubt sind sollten Dopingmittel nicht verboten sein  

·         bei sachgemäßer Einnahme gesundheitliche Risiken überschaubar; leistungsfördernde Mittel müssen unter Kontrolle des Arztes eingenommen werden: schützt Gesundheit des Athleten

·         Rückgriff auf pharmakologische Substanzen = Privatsache - individuell zu verantworten

·         Kontrollen können Dopingmissbrauch nicht verhindern àschüren nur unkontrollierte Einnahme

·         Geld  für Kontrollen sollte besser in Forschung fließen, um Doping überflüssig zu machen

·         Drogenkonsum ist ungesund, Sport sollte hier vorbildhaft sein

·         Dopingmittel verzerren die Chancengleichheit, sind unfair

·         wenn andere auch keine Dopingmittel nehmen, verzichtet jeder Athlet gerne darauf

·         mögliche Nebenwirkungen gefährlich

·         Kontrollen müssen wirksam gestaltet werden, dann löst sich das Problem von alleine

·         Wer will dann noch verhindern, dass bereits Kinder Dopingmittel nehmen?

·         Freigabe von Dopingmitteln würde Akzeptanz und Attraktivität auch im Breiten- und Freizeitsport fördern

·         In Zukunft dann auch gentechnische Manipulationen am Menschen für bessere Leistung?  

 

 

5. Quellenangabe

 

·         Sehling/Pollert/Hachforth: Doping im Sport;Engelhardt/Neumann - Sportmedizin)

·         www.sportunterricht.de

·         Encarta Enzyklopädie


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