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Mitschrift (Lernskript)

Französische Salonmalerei - Vorlesung

9.107 Wörter / ~30 Seiten sternsternsternstern_0.75stern_0.3 Autorin Andrea B. im Jan. 2013
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Mitschrift
Bildende Kunst

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

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Andrea B. ©
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sternsternsternstern_0.75stern_0.3
ID# 27094







1. Vorlesung


1791-1880, in dieser Zeit war der Salon Zentrum für den französischen Kunstbetrieb

1880 haben über 5100 Künstler mit über 7000 Exponaten daran teilgenommen (jeder Künstler der etwas verkaufen wollte, wollte dort ausstellen)


wichtig war die Salonkritik (v.a. Heine, Baudelaire)


Der Salon war absoluter Publikumsmagnet, ein gesellschaftlicher Höhepunkt, 1855 mit über 800 000 Besuchern.


Édouard Joseph Dantan, Un Coin du Salon, 1880

Karikaturen und Satiren in Zeitschriften, es gab einen großen Widerhall in der Presse, der Salon wurde auch für Politik und Wirtschaft wichtig


Als Volksbildung, einer Form von Unterhaltung, der Salon war etwas wie eine Kunstmesse, es wurde viel Geld umgesetzt.


Durch den Salon kam es zu einem gesellschaftlichen Aufstieg der Maler in Frankreich (gutes Einkommen, Vorzüge vom Staat)


Primärquellen sind wichtig


Es gab eine Zulassungs- und Medaillenjury


Es gibt kaum Literatur über die Institutionsgeschichte des Salons. Am wichtigsten ist das Archive du Louvre und das Archive Nacionale. In Archiven finden man Schriften über Finanzen, Medaillen, Briefwechsel mit Bewerbern, Verkäufe, Register mit Bewerbern (und Name des Lehrers mit Beschreibung des eingereichten Werks) und Protokolle der Jury, Ablehnungsgründe, es zeigt wie ernst man das Ganze nahm.


Es gab Kataloge zu den Ausstellungen, dort waren auch die Namen der Juroren zu finden, seit 1849, das Wort Salon taucht nicht auf.

Es gab viele Presseberichte über den Salon und Broschüren.

Wichtig: Propaganda, nationale Selbstdarstellung, Unterhaltung


Hängung ist ein wesentlicher Punkt, zeitgeistiges weiter unten, chaotisch


Ehren- und Salonmedaillen, konnte in Ehrenlegion aufgenommen werden, gab Geldprämien und staatliche Ankäufe

Künstlern geht es im 19. Jh. relativ gut


Alexandre Cabanel, Geburt der Venus, 1863

Edouard Manet, Olympia, 1863

Beide Bilder wurden von der Kritik sowohl positiv als auch negativ beschrieben


Honoré Daumier, Free Admission Day – Twenty-five Degrees of Heat. From the series „Le Public du Salon“, published in Le Charivari, 1852

manchmal gab es freien Eintritt in den Salon, viele Zeichnungen für Zeitungen


Honoré Daumier, This Year Venuses Again ... Always Venuses!, 1864


Schauen und Betrachten hatte damals auch eine Bildungsfunktion. Alle Künste müssen der Bildung der Menschen dienen besagte ein Dekret.


1841: „Paris ist ein ungeheures Atelier“ von Martin de Charmois ?


Es war auch ein Renommee damit verbunden, Künstler konnten Spitzenpreise erziehen.


Der Begriff Salon geht auf die academie royale zurück, sie wurde 1648 unter Ludwig XIV. eingesetzt und diente als Basis des Salons.


Hyacinthe Rigaud, Ludwig XIV., 1701


Die Errichtung der academie royale stellte eine Zensur dar – eine höhere Einstufung der Kunstproduktion (kein Handwerk mehr).


Rompreis – mit einem Stipendium durften Künstler nach Rom, es war sehr wichtig für die Karriere

Conference – Debatten über die Beurteilung von Kunstwerken und über die Vorlagen nach denen man Kunstwerke schaffen sollte

Hofmaler durften auch außerhalb F Aufträge übernehmen


Charles Le Brun, Selbstportrait, 1684

königlicher Hofmaler, war in Rom, wo er Nicolas Poussin traf


Nicolas de Largilliere, Portrait Charles Le Brun, 1686

Plastik, Malerei, Pläne, Farben, Zeichnungen – alles was ihn interessierte, er präsentiert sich als erfolgreiches Mitglied der Gesellschaft, Verknüpfung des handwerklich Technischen mit dem geistig Philosophischem will man jetzt in der Kunst sehen.


Lukasakademie (Accademia di San Luca) in Rom war eine Konkurrenzakademie.


Claude Lefebvre, Portrait of Jean Baptiste Colbert, 1666

Colbert war Minister unter Ludwig XIV. Er reformierte die Satzungen der Akademie und forderte die Künstler auf sich für eine Akademie zu entscheiden. Die Kunst solle den französischen Geschmack und die franz. Nationalität bilden.


1737 wurden die Kunstausstellungen neu belebt und das Interesse and der Akademie gestärkt.

1789 unter Jaques-Louis David entstand eine Petition mit der Forderung nach mehr Demokratie

1791 Reformierung abgeschlossen


Es gab radikale Künstler die die Abschaffung der Akademie forderten.


academie des beaux arts


Um Mitglied zu werden misste man sich bewerben, dafür brauchte man zwei Mitglieder als Unterstützer.


Genremalerei war nicht hoch angesehen.


Louis Le Nain, Bauernfamilie, 1642

Wurde in die Akademie aufgenommen.


Jean-Antoine Watteau, Einschiffung nach Kythera, 1717/18


Jean-Baptiste Greuze, Die Dorfbraut, 1761

Ist in die Genrekategorie abgestuft worden (wollte Historienmaler sein).


Ándre Félibien – Texte und Sitzungberichte zeigen, dass man ganz bestimmte Elemente verfolgt hat.

In der Conference ging es darum Emotionen zu beschreiben (Bildaufbau, Farben...).


Einige Künstler haben rebelliert.


2. Vorlesung


Jean-Léon Gérome, Sklavenmarkt im antiken Rom, um 1884

Thema nackte Frau und Orientalismus, Nackte entspricht der akademischen Vorstellung (hat keine Haare, wirkt wie ein Marmorstatue), Voyeurismus


Die Akademie schuf ein Regel- und Normwerk, Künstler werden eingepasst – es entsteht eine staatliche Kunst, Kunst im Dienst der Politik

Kunst soll einen nationalen Charakter schaffen und die führende Rolle des Königs betonen und durch den Verkauf ausländisches Kapital gewinnen


Augenmerk wurde in der Akademie auf die Zeichnung gelegt.

Zur Aufnahme braucht man die Empfehlung eines Akademielehrers.

Essentiell war das Abzeichnen von Meisterwerken, Gipsabgüsse, Aktzeichnen, Kompositionszeichnen, aber auch die geistige Ausbildung (Mythologie, Geschichte, Anatomie... kam im Lauf der Zeit dazu).


Es gab Wettbewerbe – der Prix de Rome war der wichtigste Preis (dreijähriges Romstipendium). Zentral war es anerkannte Kunstwerke zu studieren, wichtig war die Anfertigung von Kopien.


1663 bricht mit der Einsetzung der Akademie eine neue künstlerische Epoche an. Jean-Baptiste Colbert will, dass eine regelmäßige, jährliche Bilderschau stattfindet. Es kommt zum Vergleich, wird zu Wettbewerb.

1. Ausstellung im September 1665 im privaten Rahmen – erst 1667 mit Hofgesellschaft.


Die Künstler waren zuerst nicht sehr begeisterst, da es viel Zeit forderte.

1673 1. Ausstellung mit 45 Künstlern

1699 56 Künstler in Apollogallerie imLouvre

Ausstellungen waren sehr kostspielig

1704 nächste, es kam immer wieder zu Pauden

1725 im Grand Salon Carré des Louvre (daher Name)


Giuseppe Castiglione, Der Salon Carré, 1865


wollte große Bilder mit Verherrlichung, Saloneröffnung 25. August (ist Tag vor Königsfest), immer mehr Besucher


Kunstkritik etabliert sich als eigenes Berufsbild


bis 1789

zwischen 1665 und 1789 sind 35 Kataloge erhalten


Es gab zwei Veranstaltungen neben dem Salon:

Am Fronleichnamstag fand rund um den Pont-Neuf (und Place Dauphine)eine Ausstellung statt, die keinerlei Zugangsbeschränkungen unterlag und auch nicht gebührenpflichtig war. Bei schlechtem Wetter wurde sie um eine Woche verschoben, war auch dieser Tag verregnet, fiel sie ersatzlos aus. In den Jahrzehnten, als die Academie royale keine Ausstellungen veranstaltete, zeigten dort auch Academiciens ihre Werke. Als die Academie aber 1737 ihre Ausstellungstradition wieder aufnahm, verbot sie ihren Mitgliedern die Teilnahme an der Ausstellung der Fete-dieu. Gleichzeitig wurde diese Ausstellung auf der Place Dauphine insgesamt stark eingeschränkt, jedoch lebte sie ab 1759 parallel zur Academie de Saint-Luc wieder auf. Als „Exposition de las Jeunesse“ bot sie Nachwuchskünstlern ein juryfreies Präsentationsforum.

Die Academie de Saint-Luc – aus Zünften, musste Teilnahmegebühr entrichten, gab keine Jury.

In diesen Ausstellungen sind vor allem Bildgattungen des Stilllebens und Landschaftsmalerei verbreitet, für die breite Masse.



Jean-Baptiste Chardin, Stillleben mit Olivenglas, 1760

stellte auch in der Academie de Saint-Luc aus. kleines Format für Wohnung


Adelaide Labille-Guiard, Selbstportrait, 1774

zwei Werke bei Ausstellung von Lukasakademie


Die Konsequenz war ein staatliches Ausstellungsverbot für die Zünfte.


Salon de la Corresondance, vier Künstler:


Jean-Honoré Fragonard, Die Schaukel, 1767

höfische Kultur, ging andere Wege um auszustellen


Hubert Robert, Gemäldegalerie des Louvre


Claude Joseph Vernet, Hafen 1757


Es wurden Überblicksausstellungen der französischen Malerei (16.-Mitte 18. Jh.) organisiert.

etwa 800 Maler und Bildhauer (keine Akademiemitglieder), hatten nur wenige Ausstellungsmöglichkeiten.


Die französische Revolution war für die Künstler Anlass nach Ausstellungsmöglichkeiten zu fordern (bis 1791). Ab 1791 dürfen alle Künstler im Salon ausstellen.


Es gab Streit um die Rechte der Zünfte.


Jean-Baptiste-Pierre Lebrun, ein Kunsthändler, organisierte Ausstellungen? wurden nicht wahrgenommen.


Jean-Baptiste Isabey, Selbstportrait, 1791


1790 wurde die Commune des arts gegründet, etwa 300 Künstler. Sowohl Akademie- als auch Zunftmaler, Ziel war die Abschaffung der Akademie royal, Vorraussetzung zur Zulassung bei den Ausstellungen war das Talent (einziges Kriterium), eine Jury entschied


Sitzung der Nationalversammlung


Jaques-Louis David (Abgeordneter in der Nationalversammlung, an Gründung der Commune des arts beteiligt) schrieb Brief.


Die Frage stellte sich, wo die Ausstellung stattfinden soll – der Louvre ist öffentlich geworden und wurde beigehalten.

Bis zu dieser Zeit gab es keine Eintrittsgebühren.

Der Salon wird verstaatlicht (anderes Regime), ist Regierungssache.


Honoré Daumier, Pariser Salon


1791 erster öffentlich verstaatlichter Salon

GS Künstler waren Mitglieder der Akademie (hatten eigenen Ausstellungskatalog, wollten Sonderstatus zeigen)


1799 artiste vivant – lebende Künstler genannt im Katalog


bis 1880 verliert der Salon nicht an Bedeutung, trotz wechselnder Regierungen, ständig wachsende Beteiligung von Künstlern


1855 ist das Jahr der ersten Pariser Weltausstellung, der Salon wurde integriert


Ende des 19. Jh. wurde die Zulassung liberaler


1867 und 72, 1867 2. Pariser Weltausstellung, 1870 und 72 Krieg mit Deutschland, Einbruch


großer Unterhaltungswert, Massenattraktion, Schneider ausgebucht, Zeitungen setzten sich mit Salon auseinander, auch Thema im Theater und Kabarett, Auslandsberichte (Sir Joshua Reynolds), Besucher aus allen sozialen Schichten


1793 Regeln wie Salon zu Begehen sei


Neugierde, Wunsch zu Sehen und Gesehen zu werden, Gründe


l’Artiste: etwa eine Million Menschen im Salon (fast jeder EW von Paris)

1855 verschärft


1855 Idee von Drehkreuzen – konnte Zählung vorgenommen werden, über 891 000 Teilnehmer, man führte Eintritt ein, Sonntag jedoch Freitag


Émile Zola über Salonpublikum

Hippolyte Taine – Kategorien über Publikum, war Kunstkritiker

  1. grober Besucher – Sensationslust

  2. Kunstpublikum

  3. reiche Ausländer

  4. neureichen Franzosen – brauchen Ausstattung

  5. Archäologen, Historiker, Reisende (Intellektuelle)

  6. Kunstkritiker, Sammler und Theoretiker

viele Karikaturen


nach der Revolution fand die Saloneröffnung am Tag der Republik statt – man war sich über das Datum nicht einig, der Sommer war schlecht (Pariser flohen aus Paris), im Herbst und Winter war die Beleuchtung schlecht, Frühlingstermin – salon de Printemps


Ausstellungsdauer normalerweise zwei Monate (aber auch drei oder sechs Monate)

auch die Abstände waren nicht immer gleich, ein oder zweijährig (hat wirtschaftliche Gründe - Künstler haben mehr Zeit zum Arbeiten)


1802 so wenig Bilder, dass in der Presse um Teilnahme gebeten wurde

man sah an den Werken wohin der Trend geht

1848 Louvre renoviert – siedelte

1849 Cholera in Paris – Ausstellung fand trotzdem statt


bis 1840 war das Innenministerium für die Ausstellung zuständig, man brauchte Verwaltung

1870 Gründung des Ministeriums für schöne Künste – eingegliedert in eigenes Ressort


Direktor – Rechenschaftsbericht nach Ausstellung verfassen

Angestellte, Abreiterm Juroren, Bewachung


1880 gab es 102 Angestellt,


Katalog war als Einnahmequelle wichtig

Eintrittsgeld, Büffet, Garderobe, manchmal Lotterie (verloste Bilder)


Umbauten notwendig, Medaillen, staatliche Ankäufe (Staat hielt an Mäzenatentum fest – wurden auch Aufträge vergeben)


Francois-Joseph Heim, Charles X. bei der Verteilung von Auszeichnungen an Künstler die im Salon des Jahres 1824 im Louvre ausstellten, 1827


auch nach dem Rückzug des Staats aus dem Salon 1880 (er ging in die Hände der Künstler) wurde am Mäzenatentum festgehalten


3. Vorlesung


Historienmalerei – die anderen Bildgattungen sind untergeordnet


Jaques-Louis David, Der Schwur der Horatier, 1784


Seit der Renaissance spezialisieren sich die Künstler auf ein bestimmtes Fach (Historien-, Genre-, Landschaftsmalerei, Portraits, Stillleben) Der Künstler empfindet sich nicht mehr als Handwerker

Diese Spezialisierung/Gattungsausprägung ist im 17. Jh. klar feststellbar.

Man war der Meinung, dass es schwieriger sei den Mensch, als einen Baum zu malen (Wiedergabe des Gesehenen). Man braucht eine gewisse Bildung um ein Konzept zu entwickeln – brauch bestimmte Kenntnisse um ein Historienbild malen zu können.

Das Historienbild ist teurer und hat eine höhere soziale Stellung, es bildet die Krönung der künstlerischen Schaffung, es ist ein Geschichtsbild.

Man musste Kenntnisse von bestimmten Schriftstellern haben.

1910 mit der Entwicklung der abstrakten Malerei ist das Gattungsdenken Geschichte.


Maurice Denis, 1890: „Ein Bild ist zuerst einmal eine Fläche mit Farben....“ Er reduziert das Bild auf das Wesentliche.

Paul Cezanne: „Für den Maler ist zunächst nur die Farbe wahr...“


1436, Leon Battista Albertis Traktat über die Malerei

Es sind die ersten Äußerungen über die Bedeutung der Historienmalerei (damit ist ein Bild gemeint, das etwas erzählt). Bedeutung der Historienmalerei: sie soll beim Betrachter eine Wirkung auslösen, es geht über die Abbildung der Wirklichkeit hinaus, er fordert Invention, Komposition...die Betrachter (gebildete und ungebildete) sollen das Bild verstehen

Der menschliche Körper bildet eine Vielzahl an Positionen und Ausdrücken. Die Figuren sollen stets Würde und Anstand bewahren.

Bei Alberti gibt es keine Vorgaben zur Themenwahl.


Parri Spinelli, Zeichnung nach Giottos Mosaik Navicella

Alberti schrieb darüber – aber meistens über die Antike

sollen keine textlichen Illustrationen sein


Bei Leonardo steht die Malerei als Ganzes im Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Wichtig ist ihm das Wissenschaftliche in der Malerei.

Leonardo da Vinci, Apokalyptischer Sturm, um 1512-14, in Windsor

Peter Paul Rubens, Anghiari-Schlacht, Kopie nach Leonardo

Giorgio Vasari

Raffael, Disputa, um 1510


Im Verlauf des 16. Jh. wird es immer deutlicher, dass Maler eine gewisse Bildung erwerben müssen. Mit dem Begriff der Unangemessenheit, die vermieden werden soll, wird das begründet. Bestimmte Elemente sollen stimmen.


?Dolce? schätzte Raffael besonders das dessen Bilder die Augen erfreuen.


Man soll zeitgenössische Elemente verarbeiten, Inhalte bleiben lange unbestimmt.

Hinterfragung der Bildwelten durch Reformation.


Im protestantischen Bereich fällt die Verehrung von Maria und den Heiligenbildern weg.

Im katholischen Bereich soll es die Andachtsbilder weiter geben.


1563 Traktat von Andrea Gilio (Kleriker)

Er erarbeitete eine Präzisierung. Er hatte keine Freude mit Michelangelos Jüngstem Gericht.

Michelangelo, Jüngstes Gericht, Sixtina, 1536-41

Es geht ihm darum, den reinen katholischen Glauben im Bild zu vermitteln – alles andere ist überflüssig.

Pittore poetico / pittore istorico / pittore misto

Er sah in Raffaels Arbeiten den Pittore poetico.

Vatikan, Loggien

Giorgio Vasari, Auferstehung Christi, Florenz, Santa Maria Novella

Zentrales Thema sollen Darstellungen großer Wohltäter sein.


1550/68, Vasaris Viten

Auch er sieht die Historienmalerei als größte Herausforderung der Malerei. Akt der Bildfindung, Rhetorik und die Affektlehre als Basis.

Er fordert eine ästhetische Wirkung (gracia) (ist die zweite Ebene neben der religiösen Wirkung) und künstlerische Freiheit ein. Neues Kunstempfinden

Giorgio Vasari, Fresken im Palazzo della Cancelleria, 1547


Aristotile da Sangallo, Schlacht von Cascina, Kopie nach Michelangelo um 1542


Gabriele Paleotti, der Bischof von Bologna: Traktat zur Erneuerung der Malerei im Dienst des Katholizismus

War gegen künstlerische Freiheiten. Bilder sollen zur Andacht dienen, aber nicht angebetet werden. Kunst soll nur im Dienst der Religion stehen. Kein schmückendes Beiwerk darf die Geschichte stören.

Bsp. Christus spielt mit Johannes, ist schon zuviel, keine zusätzliche Handlung, ist Ablenkung, wie das Pflücken einer Frucht

Der christliche Maler ist gefragt, der das, was er malt auch glaubt.

Einwand gegen mythologische Darstellung, da die Menschen zu ungebildet sind um sie zu verstehen. Auch gegen antike Darstellungen (Nacktheit).

Beschneidung durch religiöse Vorgaben für Künstler.

Sein Werk wurde als Katechismus für Maler bezeichnet. Wichtig für Systematisierung der Bildgattungen.


Raffaelo Borghini, 1584, kritisierte Bilder und Künstler

Giorgio Vasari, Auferstehung Christi, Florenz, Santa Maria Novella

Es ist kein konkretes Bild, da Figuren dazugekommen sind, die nicht dabei waren.

Jacopo Pontormo, Studien zum Christus in der Glorie für die Chorfresken in San Lorenzo, um 1550

Er beachtet nicht die historia, er wolle nur durch das Malen nackter Figuren seine Kunstfertigkeit unter Beweis stellen.

Alessandro Allori wurde von ihm gelobt.


Die Künstler hatten nur wenig Freiheit für eine eigene Bildfindung.


Giovanni Paolo Lomazzo

Er hinterfragte was ein Bild sei und stellte Richtlinien zum Einsatz der Farben, Lichtführung... auf. Die künstlerischen Darstellungen sind Produkte eines schöpferischen Menschen, es ist eine geistige Leistung. Historienbilder sind ein Gleichnis für eine höhere Realität.


1607 Giovanni Pietro Bellori


In der 2. H. des 17. Jh. wird Frankreich zum Zentrum der Kunsttheorie (baut auf Italien auf).


1648 französische Akademiegründung – vergleichbare Gründungen schon in Florenz, Bologna, Rom, haben aber eher nur lokale Auswirkungen. In Frankreich ist die Akademie von staatlicher Seite abgesichert. Der intellektuelle Anteil der Künstler wurde fest vorgeschrieben. Bellori war eine wichtige Vermittlerfigur, auch vier französische Autoren: Franciscus Junius, Nicolas Poussin...


Nicolas Poussin handelte in vielen Briefen seine Vorstellung von der Kunsttheorie ab. Die Texte wurden aufbewahrt und diskutiert.

Er entwickelte die sogenannte Modus –Theorie. In einem Brief an einen Freund, dem ein anderes Bild besser als seines gefiel.

Poussin, Auffindung des Mosesknaben (ist ein freudiges Ereignis)

Poussin, Ordination (feierlich, ernst)

Man dürfe nicht alles gleich aufführen (Vergleich mit der Musik). Er regt an, bestimmte Themen in unterschiedlichen modi auszuführen. Die Komposition soll dem Sinngehalt angeüasst werden.


1685, André Félibien veröffentlichte Poussins Briefe.


4. Vorlesung


Akademie legt Hierarchie fest. An 1663 Conferences abgehalten.

André Félibien hat die Vorträge, Diskussionen protokolliert.

1667 Veröffentlichung, mehrmals aufgelegt, galten bis ins 18. Jh. als methodische Grundlage.

Wichtig war Antike, Renaissance und Poussin. Im Zentrum steht die Historienmalerei. Kunsttheorie/-geschichte/ und –praxis wirken hier zusammen. Staat förderte und schützte dieses Modell.


Jean-Baptiste Colbert hat 1663 das Amt übernommen – ging zu Sitzungen (war Politiker)

Die Ergebnisse der Diskussionen waren verbindlich. Propaganda für Kunstgeschichte und Staat soll betrieben werden.


Colbert gibt Anwendung der Regeln – fördert Verstand, Beachtung der Vorbilder

Es gibt zwei wichtige Punkte in der Malerei: Anwendung der Regeln und Beachtung der Vorbilder. Man muss die Ausbildung auf die richtige Grundlage stellen.


Raffael, Hl. Michael

Es wurde diskutiert wie sich aus der Zeichnung der Ausdruck entwickelt.

Tizian, Grablegung

Man verglich Raffael mit Tizian, Tizian kann nur eine hervorragende Farbgebung zugeordnet werden.

Laokoon

Poussin, Mannalese, wurde häufig diskutiert

Paolo Veronese, Christus in Emmaus, ihm geht die notwendige Bibeltreue ab


André Félibien

tote Gegenstände sind niedriger zu beurteilen als lebende, die menschliche Gestalt ist die vollkommenste, deshalb kommt das Porträt nach dem Historienbild, danach die Landschaftsmalerei, beim Betrachter soll ein Affekt ausgelöst werden, das Historienbild ist moralisch, didaktisch bedeutend


Roger de Piles

Tizian, Vorwurf der Poussainisten, er beherrsche Farbgebung, aber nicht die Zeichnung, dagegen ist Roger de Piles

1699 und 1708 Schriften erschienen, um Kunsttheorie unters Volk zu bringen

Historienmalerei ist die bedeutendste Bildgattung, Frage inwieweit historische Treue zentrales Thema ist, Frage ob man Qualität eines Bildes nur in diesem Sinn beurteilen kann.

Er wertet die ästhetische Beurteilung auf.


Die strengen Regeln wurden im 18. Jh. langsam in Frage gestellt.


Jean-Baptiste Du Bos

Auch seine Schriften sind eher für den Amateur gedacht. Ein Gemälde erreicht nur durch die Art der Darstellung seine Wirkung. Die reine Nachahmung der Natur ist eine niederes Genre.


permanente Einbeziehung des Gefühls im 18. Jh., neue Sensibilisierung des Betrachters


Du Bos geht zurück zu Poussin, Veronese malte zu viele Details in Hochzeit von Cana


In der 1.H.18.Jh. wurden in Frankreich nicht viele Historienbilder gemalt, Sammler kauften vor allem Portraits, Genre und erotische Szenen.

1721 veranstaltete die Academie einen Wettbewerb um das Interesse am Historienbild zu steigern.

Umkehr um die Mitte des 18.Jh. – Maler wurden zurückgebracht zu Bibelszenen und Antike

Kritik an Gegenwartskunst – damit beginnt die Kunstkritik in der Literatur zu existieren, als eigenes Fach

Die Künstler haben sich gegen die Angriffe von außen zu Wehr gesetzt.


Étienne La Font de Sain-Yenne forderte die Rückkehr zu den Regeln - er verfochte das akademische Doktrin, sein Feindbild war der Maler Francois Boucher

Er verurteilte die Mode – dass man Räume mit Spiegeln ausstattet, und wollte zu den Vorbildern zurück (Antike, 17.Jh.)

französisch-italienische Kunstliteratur muss studiert werden

der französische Ruhm soll durch die französische Historienmalerei gesteigert werden

er fordert, dass die königlichen Kunstsammlungen zugänglich gemacht werden, um sie studieren zu können (später mit Louvre verwirklicht)


Jaques-Louis David, Schwur der Horatier

es ist der Höhepunkt und die Verwirklichung dieser Forderungen,

das gemeinsame Wohl (Roms) ist wichtiger als das private/einzelne


5. Vorlesung


William-Adolphe Bouguereau, Geburt der Venus

es ist ein typisches Beispiel für die Salonmalerei, mit Tritonen und Engeln, ist reine Nacktheit (ohne Achsel- und Schambehaarung)


die großen Vorbilder:

Raffael, Hl. Michael – Charles Le Brun – Zeichnung

Tizian, Grablegung Christi – Philippe de Champaigne – grandiose Farbgebung


Die Zeichnung an sich hat eine enorme Bedeutung


Laokoon – Gérard Van Opstal sprach darüber und lobte Umriss


Nicolas Poussin, Mannalese

wurde in conference besprochen und gerühmt, er bemühte sich besonders um den Ausdruck, er misst Landschaft große Bedeutung bei (in Spätwerk fast reine Landschaften)


Charles de la Fosse, Ariadne und Bacchus

Er wurde Direktor der Akademie, er transportiert moderne Ansätze in seinen Bildern


Antoine Watteau, 1718-21, ländliche Zusammenkunft? fete champetre

wegen Lockerungen - er wurde nur deshalb aufgenommen, es wurde eine eigene Gattung eingeführt, wesentlich ist das Eingebundensein in die Natur


Paolo Veronese, Hochzeit zu Cana

Vorwurf er habe zu viel eingebaut (gibt keine Reduzierung aufs Wesentliche), das Thema soll ganz klar und schnell erfasst werden


Francois Boucher, Ruhendes Mädchen, 1751

La Font kritisiert vor allem Boucher, dargestellt ist die Geliebte des Königs, in Nachfolge von Rubens


Jaques Louis David, Schwur der Horatier, ist das Ideal


Was ist die Historienmalerei? Im 19. Jh. beschäftigte sich auch Charles Baudelaire damit.

?Pierre-Charles Lévesque? schlug Themen aus der Odyssee und dem trojanischen Krieg vor (Homer), er wandte sich auch an Käufer – sie sollten diese Bilder kaufen


Denis Diderot

Er war bedeutend für die Entwicklung der Historienmalerei. Er hat innovative und auch konservative Ansätze – er hält an der Hierarchie der Kunstgattungen fest (verbunden mit moralisch-didaktischen Aufgaben) – dies kann nur erreicht werden, wenn der Maler sich das richtige Thema aussucht, an der Natur studiert und die richtigen Vorbilder hat

er hat die zeitgenössischen Maler mit den Vorbildern (Poussin, Raffael) verglichen, Ansicht: die zeitgenössischen Maler erfüllen nicht mehr die Vorgaben und transportieren nicht mehr moralische Vorgaben

Historienmaler sind Schöpfer einer ideellen und politischen Natur, er wertet die Genremalerei auf eine neue Weise auf


Jean-Baptiste Greuze, Respekt gegenüber den Eltern?

große Emotionen, Kranker, moralischer Anspruch wir vermittelt, Ideal wird konstruiert


Francois Boucher, Bad der Diana

unmoralisches“ Bild, viele dieser Bilder Schlössern, häufig Tiere, im 18. Jh. einige Tiermaler


1765, Denis Diderot, Essay über die Malerei

Historienmaler sehen auf Genremalerei herab – moralischer Aspekt, ist bemüht Landschaftsmalerei und Stillleben als eigene Gattung einzuführen, er wertet Jean-Baptiste Greuze und Claude Joseph Vernet auf


Greuze hofft als Historienmaler in die Akademie aufgenommen zu werden (wird aber nicht, nur als Genremaler gelungen)

Jean-Baptiste Greuze, Septimius Severus und Caracalla, 1769

1769 schloss sich Diderot der Kritik der Akademie an, er bezieht sich auf Poussin

Pierre-Charles Lévesque

1792 erschien sein zusammen mit Claude-Henri Watelet geschriebenes Dictionnaire des arts de peinture, sculpture et gravure, eine Art Enzyklopädie der Malerei

er versuchte die Fülle der Kunstbegriffe zu erklären und dem Publikum zugänglich zu machen, er hat eher traditionelle Vorstellungen zusammengefasst

die Gattungshierarchie ist begründet – Historienmaler setzen menschliche Leidenschaften um, sie können die schönsten Formen im Kunstwerk verwirklichen

es wird nicht eingegangen auf die Entwicklung antiker Themen in England


Benjamin West (Amerikaner), Tod des General Wolf, 1770

das Bild sorgte in Europa für Aufsehen, das Ereignis des Bildes lag nur wenige Jahre zurück, Sir Joshua Reynolds (Direktor der Akademie) bat West es nicht zu malen, da diese Darstellung (Kostüme) in einem Historienbild hässlich wirken würde

das Bild zeigt den Held nicht als Sieger, mit Irokesen, der edle Wilde war en vogue, zeitgenössische Kostüme und Ausstattung, es eröffnete einen ganz neuen Schub an Themen,

West sagte, dass er neben Maler auch Historiker sei und es seine Pflicht sei, bedeutende historische Augenblicke festzuhalten


Es stellte sich die Frage, ob es legitim sei, Zeitgenössisches im Historienbild zu verarbeiten, vergl. französische Revolution und David


Die Gattungshierarchie blieb bis Mitte des 19.Jh. bestehen, ? ob die zeitgenössischen Darstellungen zur Genremalerei dazuzuzählen sind


David, Bonaparte beim Überschreiten der Alpen, 1800

enorm idealisiert, Erinnerungen an antike Darstellungen


David, Tod des Marat,

er bemühte sich etwas radikal Neues zu machen, leerer HG, reduzierte Farbigkeit, setzt Licht ein um Plastizität zu erreichen, entzeitlicht, wird zur Ikone, ist keine Erzählung, er griff auf antike Sarkophage (Grablegung...) zurück


Nach der Revolution wurde die Tradition der Ausbildung/Akademie fortgesetzt

im 19.Jh. gab es das Problem der Strömungen


Jean-Auguste-Dominique Ingres, Napoleon

am Kaiserthron, versucht auf Karl den Großen hinzuweisen (will nicht als Vorbild haben?), Bild bekam keine gute Benotung, schaut Napoleon nicht ähnlich


Théodore Géricault, Floß der Medusa, 1819

zeitgenössisches Thema, 1816 segelten Franzosen nach Afrika, Schiffbruch mit nur 15 Überlebenden, brachte mit Kannibalismus in Verbindung


Eugéne Delacroix, Freiheit führt das Volk, 1830

die Frau ist die Personifikation der Freiheit, keine antike Göttin, sie verkörpert die Gedanken der Menschen, mit Menschen der Gegenwart gezeigt, Heinrich Heine meinte sie erinnere an ein Fischweib


Eugéne Delacroix, Massaker von Chios, 1824

Befreiung der Griechen, mehr Augenmerk auf Griechenland im 19.Jh.

Gustave Courbet, Pavillon bei Weltausstellung, Realismus, 1855


1867 – Todestag von Ingres – als Wendepunkt in der Historienmalerei genannt


Charles Baudelaire lehnte die Bilder von Jean-Francois Millet ab, es sei ein lächerlicher Versuch die Gattungshierarchie abzulösen

Jean-Francois Millet, das Angelusgebet, 1857/59


Ernest Meissonier, Napoleon mit seinem Stab, 1864

mehr Eindruck eines Fotos


Charles Blanc

Grammaire des arts du dessin , 1867, er versuchte die Grundsätze der Akademie zu festigen


6. Vorlesung


Honoré Daumier, Apotheose eines Märtyrers,

der Kopf ist schon im Himmel, nimmt auf Raumnot Bezug (Bilder hingen in mehreren Etagen übereinander), zweites Problem war die Beleuchtung, Künstler versuchten die besten Plätze zu bekommen (wichtig für Verkauf), mit der Platzierung der Bilder wurde die Hierarchie innerhalb des Salons gezeigt


Der Salon carré (Fenster an Decke) war besonders beliebt, Malerelite hing in Augenhöhe, staatliche Auftragswerke


bis 1880? haben Staatsbeamte entschieden wer ausstellen darf, 1880 wurde der Salon aus der staatlichen Obhut entlassen, in der zweiten Republik gab es eine gewählte Platzierungsjury, in den 70er Jahren gab es eine Kooperation und die Künstler erhielten ein Mitspracherecht


Der Ehrenplatz befand sich rechts neben dem Eingang – dort hing das Bild des Direktors der Akademie. Der Rang des Künstlers innerhalb der Akademie war ausschlaggebend für die Hängung.


Charles André Van Loo, Ludwig XV. von Frankreich

nicht mehr so idealisiert


Chaos an Bildern


Die Anhänger der Revolution wollen, dass Propagandabilder gut gehängt werden. Davids Schwur der Horatier ist vor der Revolution gemalt worden. In den ersten Ausstellungen wurden seine Bilder in den vierten Rang verbannt. 1791 bekamen seine Bilder den besten Platz. David war eigentlich Republikaner, er stimmte für den Tod des Königs.


Jaques-Louis David, Tod des Sokrates, 1787

Giftbecher wird ihm gereicht, Thema kann umgelegt werden auf französische Revolution


David, Ballhausschwur, aktuelle Zeitgeschichte


Salon von 1791 – Bruch mit alten Tradition, Salon wird zum Staatssalon

Napoleon ist das prominenteste Thema im Salon, überall hängen seine Portraits. 1801 acht große Bilder und einfache Portraits. 1801-12 beherrschten seine Bilder den Salon Carré.


Louis-Francois Lejeune, Schlacht bei Marengo, um 1800

Pierre Paul Prud’hon, Triumph Bonapartes, Skizze von 1801

David, Napoleon im Arbeitszimmer, 1812?, als Stratege und Staatsmann

Andrea Appiani, Napoleon als König von Rom

David, Krönung von Josephine, zur Kaiserin


Jean-Baptiste Mauzaisse, Napoleon I., gekrönt von der Allegorie der Zeit, schreibt den Code Civile

Tony Robert-Fleury, Massaker der Russen an Polen, 1861

Carolus – Duran, Erinnerungen an den Italienfeldzug

Ange Tissier, Visconti präsentiert Napoleon III. den Plan für den neuen Louvre, 1866


1791 beginnt man Belohnungen für die besten Werke zu verleihen (Ankauf, Aufträge, Medaillen und höchste Ehrenlegion), man will einen gewissen Wettbewerb einführen. War wichtigster Erfolgsfaktor in einer Künstlerkarriere.

Für die Künstler wurde ein Fond angelegt – verschiedene Preise und Auszeichnungen.

1804 wurden Medaillen eingeführt (aus Gold), in verschiedenen Klassen (Gold, Silber, Bronze).

Vorsitzender der Jury, die 1791 geschaffen wurde, war immer ein Staatsbeamter.


1791-97 war die Ausstellung wie eine Bilderschau, freier Zugang, die Qualität ging zurück, die großen Maler zogen sich zurück

1798 Einsetzung der Zulassungsjury,1799 dann die endgültige Aufnahmejury


Joseph-Siffred Duplessis, Portrait von Joseph-Marie Vien, 1784

Vien war der Lehrer Davids, David starb 1825 im Exil in Brüssel

Joseph-Marie Vien, Dädalus und Ikarus

mit diesem Bild wurde er in die Akademie aufgenommen

Joseph-Marie Vien, Liebeshändlerin, 1783

antikes Thema, aber anders präsentiert

Joseph-Marie Vien, Junge Griechin im Bad, 1767


Der Schwur der Horatier wurde zum Symbol der revolutionären Zeitenwende, David stieg zum Leiter aller künstlerischer Belange auf.


7. Vorlesung


Jacques-Louis David, Selbstportrait, 1794

mit Palette und Pinsel (Linkshänder oder hat er Spiegelbild gemalt?), als erfolgreicher, selbstbewusster, modischer Mann, im Morgenmantel


David, Portrait Marie-Françoise Buron, um 1769

Davids Cousine, Portraits die im Familienkreis entstehen sind anders als die offiziellen, sie sind näher, es gibt weniger Ansprüche denen man gerecht werden muss, David geht stark auf modische Details ein, Schmuck im gepuderten Haar, weiße Schleife um Hals, elfenbeinerne Haut bei höfischen Portraits, hier frische Farbe, Probleme mit rechtem Auge


vergl. Honoré Fragonard, Portrait eines Mädchens (die Lesende), um 1769

David ist klarer in den Farben, statischer, Fragonard hat mehr Bewegung, auch durch die Farbsetzung, mehr Räumlichkeit, Schlaglicht beleuchtet nur Teil von Kopf


David, Der Kampf zwischen Mars und Minerva, um 1771

Ilias, von Akademie vorgegeben, David gewann nicht, vom Himmel kommt Venus


vergl. Joseph Benoît Suvée, Der Kampf zwischen Mars und Minerva, 1771

selbe Thema, fallende Diagonale, Götter im HG, mehr Glanz bei David


vergl. Fragonard, Der Kampf zwischen Mars und Minerva, um 1780

wirkt skizzenhaft, Brust der Venus im Zentrum, erotische Darstellung


David, Sorrow, 1773, Ausdrucksstudie, Pastelle


David, Der Tod des Seneca, 1773

Wettbewerbsthema Tod des Seneca (aus Analen des Tacitus), Öffnung der Arterien, rechts seine Frau, bühnenhaft, pudrige Farbtöne (Rokoko)


vergl. Fragonard, Coresus und Callirhoë, 1765

Anregung nach Oper von André Cardinal Destouches, auch hier steigern Schatten Dramatik

David, Antiochus und Stratonice, 1774

er gewinnt damit den Prix de Rome


David, Mann, genannt Hector, 1778

anatomische Studie, arbeitet mit Lichtreflexen, er beschäftigt sich in Rom intensiv mit Caravaggio und dessen Nachfolgern


David, Das Begräbnis des Patroclos, 1778, trojanischer Krieg, ähnliche Lichtfigur


David, Der Heilige Hieronymus, 1780, in eigenartiger Verkürzung


David, Mann, genannt Patroclos, Anf. 1780

Akademiestudie, harmonische Proportionen, nach lebendem Akt, spannende Position


David, Der Heilige Rochus bitte die Jungfrau Maria um die Heilung der Pestkranken, 1780

Joseph-Marie Vien hat David damit beauftragt, er stellte sich etwas anderes vor, Marie schaut weg, zu Kind, die himmlische Sphäre fehlt, Marie und Rochus (mit Hund und Pestbeule) sind zu nahe beieinander, Zeitlichkeit ist aufgehoben, geht farblich weit weg vom Rokoko,

Denis Diderot nannte es ein Bild des Schreckens


David, Portrait des Grafen Stanislas Potocki, 1781

der Hund wirkt kurios, er erschreckt das Pferd, ist nicht wirklich naturalistisch


David, Junge Frau mit Turban, Studie, floss in Bilder ein


Jean-François-Pierre Peyron, Belisar erhält Pflege von einem Bürger, der unter ihm diente, 1779

Jean-Francois Marmontel (Schriftsteller, schrieb„Bélisaire“, schrieb Geschichte der Salons des 18. Jh.), Justinian I. ließ Belisar blenden, man glaubt, dass in der Figur Justinians Ludwig XV. zu sehen ist, Kritik am Siebenjährigen Krieg, erinnert im Aufbau an Poussin


David, Belisar bittet um Almosen, 1781

er stellt die Szene in die Öffentlichkeit, der Held hat noch seine Rüstung an, der Soldat im Hintergrund erkennt ihn, architektonische Elemente sind wichtig, Zitat am Sockel („Menschen die ins Unglück gestürzt werden brauchen Unterstützung“)

dieses Bild ermöglichte David den Einstieg in die Akademie (seine Beziehung zu Vien half), das Bild mit dem Hl. Rochus war das erste, das er einreichte (die Akademie wollte es nicht), im Salon war Diderot begeistert (dieser Mann hat Seele)


1781 verstärkte ein Erlass, dass nur Adelige (vier Generationen) im Heer gewisse Positionen einnehmen können


David, Portrait von Jacques-François Desmaisons, 1782

farblich fein abgestuft, harmonisch


David, Christus am Kreuz, 1782

Salon 83, Auftrag von Marschall de Noailles, David fand religiöse Themen nicht wirklich inspirierend, im HG sieht man Stadt Jerusalem


David, Die Trauer der Andromache, 1783


8. Vorlesung


Genremalerei – Definition

lange Zeit verkauftechnisch von großer Bedeutung, vor allem im holländischen und flämischen Bereich, verlor im 20. Jh. an Bedeutung,


Gustave Courbet, Die Steinklopfer, 1849

Schlüsselbild für Realismus – aufgrund des Themas ist es zur Genremalerei zu zählen


Lothar Brieger

1922 versuchte er für die Genremalerei einen neuen Begriff zu finden (da er zu undeutlich ist), ein kultur- und sozialgeschichtlicher Begriff ist nötig

er schlug vor von bürgerlicher Malerei zu sprechen


Franz J. Böhm

1928, er hob drei Merkmale der Gattung hervor, er erklärte es als künstlerische Haltung, die Definition von Genremalerei hängt von der Zeit ab

drei Merkmale: Wertfreiheit (der Künstler bildet nur ab, was für ihn Wirklichkeit ist), Geschichtslosigkeit (er konzentriert sich auf die Gegenwart) und Unsentimentalität


Max J. Friedländer

Wolfgang Stechow


Der Begriff Genre ist sehr komplex, er hat viele Bedeutungen. Im 18. Jh. Portraits, Landschaftsbilder, Alltagsszenen...


Denis Diderot verwendete 1766 die Begriffe Historien- und Genremalerei.


Claude-Henri Watelet

Mitarbeiter Diderots und Herausgeber der »Encyclopédie méthodique, Beaux-Arts« ,

er formulierte die erste verbindliche Definition der Genremalerei,

zweiter Platz nach Historienmalerei


Giovanni Pietro Bellori

er nahm sich des Werkverzeichnis von Caravaggio an, er geht auf die Kriterien ein, die in der Genremalerei zu tun haben, er findet einen Realismus in den Bildern der Genremalerei die Caravaggio auf andere Bildgattungen übertragen hat

Bellori kritisiert Caravaggio, er wirft ihm einen ungeschönten Realismus vor, ohne Disegno (bedeutet Zeichnung, sowohl als künstlerische Idee, Entwurf, geistiges Konzept in einem religiösen Sinne), ohne vorbereitende Zeichnung zu arbeiten


Caravaggio, Die Pilgermadonna, 1604-05


Caravaggio, Die Wahrsagerin, 1595-1600


Caravaggio, Büßende Magdalena, 1593

Caravaggio erklärte das Genrebild zum Historienbild, eine neue Form der Darstellung der Magd


Caravaggio, Die Kartenspieler,1594

Genredarstellung, Szenen aus dem Volk, zwei Gauner, keine Kritik von Bellori da es ein reines Genrebild ist


Caravaggio, Heiliger Matthäus, um 1602, zerstört bzw. Kopie, für San Luigi die Francesi


Bellori unterstellt Caravaggio, dass er die Gattungen nicht kennt, er will Caravaggios Einfluss eindämmen


Pieter van Laer, Der Kuchenverkäufer

Anspruchslosigkeit der platten Naturnachahmung nach Bellori,

Vorwurf von Passeri über van Laer: seine Gemälde gleichen einem geöffneten Fenster (Begriff wurde von Alberti eingeführt)


André Félibien

1688, in Conferencen ist von Genremalerei nur am Rande die Rede, Ludwig XIV. schätzte sie nicht

greift auf Plinius zurück, schrieb über Maler


Pieter van Laer, Landschaft mit Morraspielern

mit Männern beim Spiel


Louis le Nain, Der Karren/Die Rückkehr von der Heuernte, 1641

Gebrüder le Nain, Félibien schrieb über sie (sie behandeln einfache, unschöne Themen, es sind geistlose Bilder)

Handlungen auf niedrigem Niveau, ohne Schönheit, man verweigert ihnen einen geistigen Entstehungsprozess, ein geistiges Konzept


Antoine Watteau, Gilles, 1718-19

Watteau kam ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Comte de Caylus formulierte in seiner Akademierede von 1746 (Watteau war bereits tot) seine scharfe Kritik an Watteaus Bildern, die er grundsätzlich als Regelverstöße bewertete. Verstöße gegen die Regeln der Akademie. Diese Rede wurde durch die Veröffentlichung der Gebrüder Édmond und Jules de Goncourt im 19. Jh. wirksam und man beschäftigte sich wieder mit Watteau.


Étienne La Font de Saint-Yenne

er schrieb über Chardins Genreszenen (Tischgebet und Freuden ...)

Er versteht es nicht, dass so viele malerische Schönheit an gewöhnliche Gegenstände verschwendet wird. Er versucht über das Publikum zu argumentieren, er nimmt ihm geistige Vorgabe


Jean Siméon Chardin, Das Gebet vor dem Essen, 1744 (Tischgebet)

Es ist eine andere Form des Genres, er zeigt die Welt im bürgerlichen Rahmen mit Vorbildfunktion, Chardin ist gut angekommen


Jean Siméon Chardin, Die Freuden des privaten Lebens, 1746


bis 1747 gab es in Frankreich keine wirkliche Kunstkritik. La Font beschrieb 1747 die Bilder des Salons des Vorjahres. „Es ist nicht notwendig, dass jemand Künstler sein muss, um über Künstler zu sprechen“ – die Künstler reagierten nicht positiv. La Font will einen Bruch in die Kunstkritik einführen , er hielt aber an der Gattungshierarchie fest.


Claude-Henry Watelet, La Font de Saint-Yenne, als Blinder (Karikatur)


Anon., La Font de Saint-Yenne, mit Lupe


9. Vorlesung


Édouard Manet, Der Absinthtrinker, 1859


Salonkritiken im 19. Jh.

Denis Diderot hielt Bildgattungen bei, er stattete die Genremalerei mit einer moralischen Kompetenz aus


Jean-Baptiste Greuze, Die zerbrochenen Eier, 1756

Die Eier stehen für die verlorene Unschuld, Sprung hin zu Courbet (neue Einstellung), Bruch in der Genremalerei


Der französische Innenminister Nicolas-Louis Franfois de Neufchateau schrieb 1799 einen Brief an den Präsidenten der ?, die typologische Einteilung kommt ins Wanken, e soll eine offizielle Gleichstellung geben


Jaques-Louis David gründete 1790 die commune des arts – er forderte die Auflösung der Akademie. Er forderte, das alle Künstler (nicht nur die Akademiemitglieder) ausstellen dürfen.


1793 wurde die alte Akademie aufgelöst

1795 wurde ?etude national? gegründet – Kunst und Literatur wurden zusammengefasst

die Preise gingen immer noch vor allem an Historienmaler – Protest – daraufhin schrieb ?Dinet? einen Brief, indem er die Gleichstellung (v.a. der Genremalerei) forderte,

Künstler sollen republikanische Inhalte transportieren, man forderte bürgerliche Genreszenen, das Genre solle die Aufgabe der Historie übernehmen


Heinrich Heine

er war ein wichtiger Salonkritiker, hat große Bedeutung in der Kunstgeschichte

er kam 1831 nach Paris, 1830 Julirevolution, er war auch für die deutsche Kunst wichtig, er schrieb Salonbesprechungen, beschreibt auch die politische Situation, durch die Zensur wurde aber viel gelöscht, er beschreibt die neue Situation der Künstler/Kunst,

1831 wurden 300 Exponate ausgestellt, sah Beliebigkeit, sah vieles als missverstandene Romantik

Horace Vernet, Eugéne Delacroix, Léopold Robert, Jean-Victor Schnetz...diese Künstler besprach er, er gibt auch belauschte Gespräche preis


Ary Scheffer, Faust in seiner Studierstube, 1831

Schüler von Pierre Narcisse Guérin, beeinflusst von Delacroix, Byron, Schiller, Bibel Inspiration, sentimentale Werke, als Maler des Seelischen geführt


Jean Victor Schnetz, Das Gebet zur Madonna, 1831

viel Gefühl, große Gesten, krankes Kind


Horace Vernet, Judith und Holofernes

Heinrich Heine beschrieb es ausführlich („welch beneidenswerte Ende“)

das Judiththema erfährt im 19. Jh. eine Umgestaltung


Eugène Delacroix, Die Freiheit führt das Volk, 1831

das Volk setzt sich gegen Karl X. durch (dessen reaktionäre Politik war Ursache der Julirevolution von 1830), die Großbürger waren die großen Gewinner, das Bild wurde abgelehnt, da die Freiheit unedel dargestellt sei, wurde aber angekauft

die Freiheit ist eine Allegorie, es ist ein Genrebild, keine antikisierende Kleidung

es sind keine Helden zu sehen sondern Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, auch aus den unteren Schichten,

1863 in den Louvre aufgenommen, für Heine war es der Höhepunkt des Salons von 1831, er sah es als politisches und revolutionäres Bekenntnis


Alexandre-Gabriel Decamps, Die türkische Patrouille, 1831

orientalisches Genrebild, Heine beschrieb es positiv


Paul Delaroche, Cromwell und Charles I., 1831

Heine unterscheidet zwischen der Darstellung der Weltgeschichte und der Darstellung der Menschheit


Léopold Robert, Die Ankunft der Schnitter, 1829/30

es waren vier Bilder geplant (zu den vier Jahreszeiten und der Bevölkerung von Neapel bis Venedig), Künstler aus der Schweiz

Heine schrieb, dass das Bild enormen Erfolg im Salon hatte,

Robert wurde dafür in die Ehrenlegion aufgenommen

Heine fragte, wo dieses Bild hingehöre (Genre oder Historie), er sieht im Bild eine Erneuerung der Genremalerei, das Bild sei eine ideale Menschendarstellung – daher Anklänge an Historienmalerei nach Heine, das Bild war für ihn ein wichtiger Impuls, er versuchte die Genremalerei aufzuwerten, in der Genremalerei kann das Neue und Moderne zum Ausdruck gebracht werden (nicht in der Historienmalerei mit allen Einschränkungen), Heine hat sich den Druck des Bildes in seine Pariser Wohnung gehängt





Eugène Fromentin

war Maler und Schriftsteller, er reiste viel (war öfter in Nordafrika), er hat den Orient vor Ort erlebt und deshalb eine andere Sicht darauf erlangt, er hat den geograph-kulturellen Zusammenhang gesucht, er war ein guter Beobachter,

er prangerte 1845 an, was mit der Genremalerei passiert, die Genremalerei sei anmaßend geworden, Schuld ist das Publikum, seine idealen Maler sind David, Antoine-Jean Gros, Ingres – denn sie haben die Ideale der Historienmalerei vertreten,

Genre ist Mode – die Künstler reagieren nur mehr auf die Wünsche der Käufer, er vergleicht den Kunstmarkt mit der Börse


Gustave Courbet

er präsentierte 1849 drei Bilder, es sind Schlüsselbilder in Hinblick auf die Genremalerei (und den Realismus), Infragestellung der Bildgattungen,

in einem Brief schrieb er, dass sich der Künstler zur Kanaille machen müsse, er müsse seine Themen in der Gosse finden, er versuchte den Rahmen der traditionellen Salonkunst zu sprengen


Gustave Courbet, Die Steinklopfer, 1849

während des 2. WK zerstört, neu war die Monumentalität der Figuren, die Landschaft wird zurückgedrängt, die große Bildfläche ist von Courbet gewollt, großes Bildformat, es sind Dimensionen, die auf Historiengemälde Anspruch erheben, was eine zusätzliche Provokation darstellt


Gustave Courbet, Nach dem Essen in Ornans, 1848

er bricht in den Darstellungen keine großen Themen auf, Courbet hatte Angst, dass er wegen seiner republikanischen Gesinnung am Land festgenommen wird


Gustave Courbet, Das Begräbnis in Ornans, 1850

ein Freund übernahm die Beschreibung von Courbet in seinem Roman, Courbet beschrieb die Entstehung des Bildes,

Courbet: „wir müssen die Kunst in die Wirklichkeit des Lebens zurückführen, sie aus der feinen Gesellschaft stoßen, er fordert, dass die bürgerlichen Stände verlassen werden


Gustave Courbet, Die Rückkehr der Bauern vom Markt, 1850


nachdem seine drei Bilder im Salon ausgestellt worden waren, sah sich Courbet mit dem Vorwurf des unerbittlichen Naturalismus (v.a. bei den Steinklopfern) konfrontiert,

es kam die Frage auf, ob Courbet noch Genremalerei produziert, seine Bilder wurden politisch verstanden

Kritiker: „es ist ein Bild vor dem man schaudern Armeleuteschweiß sieht“, er widmete den Steinklopfern ein ganzes Kapitel in seinem Buch


Pierre-Joseph Proudhon sah die Bildung des Volks durch dieses Bild verwirklicht, er spricht von einem sozialistischen Bild (dies wäre für Courbet zuviel gesagt).


10. Vorlesung


Édouard Manet, Olympia, 1863




Pierre-Joseph Proudhon

Philosoph und Schriftsteller, er würdigte Courbet in seinen Schriften, sozial-politische Interpretation (das hat nichts damit zu tun, was Courbet wollte – er wollte in Paris Erfolg haben)

Courbet geht es um eine neue Malerei, es stellt sich die Frage, ob es noch Genremalerei oder eine neue Bildgattung darstellt, er stellte einfache Leute, v.a. Bauern, dar


Später forderte Charles Baudelaire auf, das Stadtleben (das Moderne) zu malen.


Courbet, Die Steinklopfer


Courbet, Das Begräbnis in Ornans

monumentales Gemälde, Schwarz erinnert an die spanische Malerei mit Diego Velazquez und Francisco de Zurbarán, vor allem Manet wurde von der spanischen Malerei beeinflusst

die Menschen bekommen durch diese große Dominanz/Dimension etwas Bedeutsameres als in einem „normalen“ Genrebild

Courbet zeigt einen Schnitt durch alle Gesellschaftsschichten am Land, politisch bedeutend – die Bauern werden gleich groß gezeigt, sie dominieren das Bild

der Salon von 1850/51 beurteilte das Gemälde als trivial, manche bezeichneten als kirchenfeindlich


Courbet, Rückkehr der Bauern vom Markt

die Thematik ist weniger aufführerisch, anekdotische Elemente


Théophile Gautier

Schriftsteller, er schätzte einige Maler des Realismus, er wirft Courbet eine Plattheit in der Themenwahl vor und schätzte ihn nicht sehr


Courbet, Die Badenden, 1853

es löste einen Skandal im Salon aus, der Akt entsetzte, erdhafte Erotik wurde abgelehnt

man interpretierte eine ganze Geschichte in das Bild, träge, die Schwüle des Sommertages kommt mit den weiblichen Figuren zusammen (anstößig),

die Sinnlichkeit der Landschaft ist verstärkt worden, entspricht nicht dem Schönheitsideal

vergl. Jean-Auguste-Dominique Ingres, Die Badende von Valpincon, 1808

diese Aktdarstellung war anerkannt, Ingres fand eine eigene Idealdarstellung der Aktmalerei

vergl. François Boucher, Das Bad der Diana, 1742

mythologische interpretiert waren Aktdarstellungen legitimiert


Eugéne Delacroix

er schätzte das Kraftvolle bei Courbet, er kritisierte jedoch die Themen,

er meint, dass die Künstler von den Nachahmungen Abstand halten müssen, man verliert den Blick für das Ganze, wenn man nur auf Details achtet, es ist dann keine Kunst mehr


Courbet, Das Atelier des Malers, 1855

wurde von der Weltausstellung zurückgewiesen (vor allem wegen der Größe), Courbet bekam die Erlaubnis sein eigenes Holzgebäude in der Nähe der Weltausstellung zu bauen und dort eine Parallelausstellung zu organisieren (es wurden mehr als 40 Bilder und Zeichnungen gezeigt), das Publikum kam nicht, Courbet verzichtete auf Eintritt, keine Presse (wenn negativ)

Werner Hofmann?

rechts sind alle Teilhaber, Freunde, Liebhaber der Kunst (Gönner von Courbet, Baudelaire liest, Proudhon), links sind alle anderen (die Gesellschaft, Jäger, Geistliche, Arbeiter, Bettler)

der Künstler steht im Zentrum des Bildes, ? was ist das Bild? ein Genre- oder Historienbild?

das Ganze erscheint seltsam erstarrt, die Figuren sind nicht so groß ausgefallen, ? was die Aktfigur soll


Courbet, Portrait von Champfleury, 1855


Charles Baudelaire

er schätzte Courbet, er schrieb aber wenig über ihn, da der Realismus nicht das Erstrebenswerte für ihn war

er war wesentlich für die Erneuerung der Kunst und Kunstkritik, er bringt den Begriff der Modernität ein, neue Aufgabe für die modernen Maler - die Lebensbedingungen der modernen Zeit sollen in den Werken umgesetzt werden

Constantin Guys wurde von Baudelaire als idealer Vertreter des modernen Lebens ausgewählt, er zeigt flüchtige Momente der Pariser, Auswählen und Festhalten an einem spontanen Moment (später Kennzeichen der Impressionisten)

es ging Baudelaire nicht darum, eine neue Gattungshierarchie zu erarbeiten – eine neue Theorie des Schönen (alles was in der Stadt zu sehen ist) – soll in den Bildern aufgenommen werden

1846 und 1859 sind wichtige Salonbesprechungen von Baudelaire


Delacroix, Die Entführung der Rebecca, 1846

es geht ihm nicht um die Darstellung der Wirklichkeit, sondern um das Märchenhafte, Fantastische, dies entsprach nicht der klassischen Forderung


Baudelaire: die Romantik liegt im Empfinden und ist modern, sie ist mehr anzustreben als der Realismus eines Courbets,

er stellte Delacroix an die Spitze der Romantik, er versucht eine neue Art des Heldentums zu propagieren, der Held ist der Großstadtmensch, der neue Held

die Romanfiguren von Balzac verkörpern für Baudelaire diese Helden


Nadar, Portrait Constantin Guys

Giovanni Boldini, Graf Robert de Montesquiou, 1897

war Vorbild für viele literarische Formulierungen, der Dandy, Flaneur


Constantin Guys, In der Straße

es ist eine Momentaufnahme,

die Wahrnehmung des Großstädtischen fand Baudelaire in diesen Zeichnungen von Guys umgesetzt, Baudelaire versuchte das Gleiche in der Literatur („die Vorbeieilende“)

Baudelaire begann die Zeichnungen zu sammeln (über 2000 Blätter)

nichts ist für die modernen Maler unbedeutend, die Künstler sind ständig auf der Suche nach neuen Eindrücken


Guys, Die Opernloge


Guys, Treffen im Park


Manet, Olympia

Baudelaire es ist falsch sich von Tizian oder Raffael inspirieren zu lassen, wenn man zeitgenössische Kurtisanen darstellt

vergl. Tizian, Venus von Urbino


Guys, Mädchen in einem Bordell

Baudelaire forderte, dass sich der Künstler nicht in Vergleichen verlieren darf


Guys, Bordellszene


Guys, Zwei Grisetten und zwei Soldaten


1859 verurteilte Baudelaire Millet und die Bauernmalerei


Jean-François Millet, Frau mit weidender Kuh, 1858

Vorwurf von Baudelaire, dass er die Figuren idealisiere


Millet, Angelus, 1857-59

moralisierende Darstellung der ländlichen Bevölkerung – es kommt das Religiöse dazu,

die Figuren sind entindividualisiert, ohne jede Charakterisierung, sie werden zum Ausdruck einer ganzen Gesellschaftsschicht,

das Bild löste eine patriotische Begeisterung aus, Millet wurde für andere moderne Künstler durchaus zum Vorbild


Millet, Ährenleserinnen, 1857


Manet, Der Absinthtrinker, 1859


Manet, Frühstück im Freien/Grünen, 1863

wurde von der Jury abgelehnt, Vorbild war Goya, Raffael, Ingres, das Thema schockierte

vergl. Tizian, Konzert im Freien

vergl. Raffael, Das Urteil des Paris und Detail


Manet, Olympia

Francisco de Goya, Die nackte Maja, um 1800

Ingres, Odaliske mit Sklavin, 1842


Manet, Portrait Émile Zola, 1868

Zola interessierte sich vor allem für moderne Künstler, er sah in Manet einen zukünftigen Meister des Louvre und schrieb einen Artikel über ihn


Alexandre Cabanel, Geburt der Venus, 1863

das Bild hatte großen Erfolg, Zola kritisierte es (Marzipan)


Manet, Nana, 1877

wurde für den Salon abgelehnt, Schuld war der Herr auf der rechten Seite, ein Hinweis, dass es sich um eine Prostituierte handelt, eine Sängerin stand Modell,

Bezug auf Roman „Nana“ von Zola (war zu der Zeit noch nicht fertig)


11. Vorlesung


Marie Louise Élisabeth Vigée-Lebrun, Selbstportrait mit Strohhut, nach 1782

wurde im Salon ausgestellt, was nur wenigen Frauen ermöglicht wurde,


man unterstellte diesen Frauen dann, dass sie privilegiert sind, wenn sie ausstellen konnten, sie waren aber benachteiligt, da für sie keine akademische Ausbildung möglich war, in Frankreich war nur eine Kunstschule in Paris für Frauen offen

ab 1770 gab es eine Begrenzung für Frauen – vier Frauen durften Mitglieder der Akademie sein

nach der Französischen Revolution wurde die Situation schlechter, 1793

erst 1892 bekamen Künstlerinnen zur Akademie Zugang


1865 schaffte es Rosa Bonheur (eine Tiermalerin) im Salon einen Preis zu gewinnen

der Zugang zum Salon ist für Frauen geblieben

zwischen 1791 und 1880 betrug der Anteil der Frauen im Salon etwa 13% (Maler und Bildh)

etwa 16% der abgelehnten Künstler waren Frauen, 20% der Männer


in den ersten Jahren nach der Revolution haben relativ viele Frauen ausgestellt

1827 wurden die Beamten in der Jury aufgefordert kritischer zu sein

6,7% der Preise gingen an Frauen


Frauen malen keine Historienbilder, keine Akte, weniger Möglichkeiten, kleinere Bildformate, Landschaften, Genre, Stillleben

45% bewarben sich mit Portraits, Frauen beenden früher ihre Arbeit, anderes gesellschaftliches Lebenskonzept

es gab ein Protestschreiben der Männer über Frauen

Frauen malten vor allem in Pastell


Rosalba Carriera, Selbstportrait mit dem Portrait der Schwester

1675 (Venedig) – 1757, kam nach Paris, war sehr populär, in Rus, F, I stark vertreten

sie präsentiert sich hier als Künstlerin,

August III. von Sachsen hatte eine große Sammlung von ihr (mehrere Pastelle), er ließ auch andere Malerinnen für sich arbeiten

sie leistete eine Vorarbeit zur Pastellmalerei von Maurice Quentin de La Tour



im Rokokostil, bei Frauen soll im Portrait der Charakter verdeutlicht werden, Frauen sollen lieblicher und charmanter dargestellt werden

vor allem die Wiedergabe von Stofflichem ist hervorragend von ihr


Portraits, Allegorien, sie lernte französisch und Latein, entwarf für ihre Mutter ein Stickmuster, sie wurde um 1705 in die Akademie von San Luca aufgenommen

es ist schwer ihre Bilder chronologisch zu ordnen, da sie nicht datiert sind

1719 von einem französischen Bankier nach Paris eingeladen, sie blieb ein Jahr dort

bekam viele Portraitaufträge, auch von Königsfamilie, ihre Portraits sind Seelenportraits


Frauen zeigen sich im Selbstportrait viel realistischer

1720 wurde sie zum Ehrenmitglied der Akademie in Bologna und Paris ernannt

sie war auch in Wien tätig

sie heiratete nicht, da es ihre Malerei und Selbstständigkeit beeinträchtigen würde


Carriera, Portrait Watteau


Carriera, Selbstportrait als Winter, 1730/31, nicht geschönt, klarer, deutlicher Blick


Carriera, Selbstportrait


Carriera, Selbstportrait, um 1745


Carriera, Selbstportrait


Carriera, Portrait eines Knaben


Carriera, Portrait eines jungen Mädchens

sie verzichtet auf Hintergrundeffekte in Portraits


Carriera, Junge Dame mit Papagei


Carriera, Gräfin Anna Katharina Orzelska, 1739/40


Carriera, Ein französischer Konsul in Venedig, 1730


Carriera, Allegorie der Malerei


Carriera, Zyklus der „Vier Elemente“: Die Luft, 1744-46


Carriera, Frühling


Adélaïde Labille-Guiard, Selbstportrait

heiratete mit 20, ihre Ehe hält nicht, getrennt, keine Kinder

arbeitete bei Maurice Quentin de La Tour, stellte 1774 das erste Mal aus


Labille-Guiard, Selbstportrait in Miniatur, 1774

Probleme im Bereich der Arme, Proportionen


1782 stelle sie im Salon de la Correspondence aus, zwei Ölbilder für die königliche Akademie, sie wurde Akademiemitglied


Labille-Guiard, Selbstportrait mit zwei Schülerinnen


Labille-Guiard, Augustin Pajou, 1782

Lob in Akademie, Künstler bei der Arbeit, zwei Wirklichkeitsebenen


über Künstlerinnen wurden immer wieder Gerüchte verbreitet, nicht leicht

sie rief eine Schule für Künstlerinnen ins Leben an der sie unterrichtete (für Lebensunterhalt)


Labille-Guiard, Charles Amédée-Philippe van Loo, 1785, große Lebendigkeit


Labille-Guiard, Madame Marie-Adélaïde de France, 1787

Ganzkörperportraits waren nur Angehörigen des französischen Hofes vorbehalten


Labille-Guiard, Madame Victoire de France, 1788

Portraits in Landschaft (vergl. Gainsborough in England), Statue als Gegenpol


Labille-Guiard, Madame Louise-Élisabeth de France und Sohn, 1788

Mischung von Drinnen und Draußen,

sie bekam große Aufträge, hat auch für den König gearbeitet

1789 spendete sie der Nationalversammlung (war sehr klug), portraitierte dann Robbespiere


Marie-Gabrielle Capet, Atelier von Adélaïde Labille-Guiard, 1808 (war Schülerin)


Élisabeth Vigée-Lebrun, Selbstportrait, 1790

lebte 1755-1852, wurde auch in die Akademie aufgenommen, kleidete sich immer sehr modisch, Tochter von Maler

Vorwurf an Frauen sie malen nur in Pastell und Bleistift – Ölmalerei zu schwer

sie wurde von einem Mitglied der Akademie Royal unterrichtet, konnte in Paris kopieren,

sie heiratete, Tochter


Vigée-Lebrun, Königin Marie Antoinette in großer Hoftracht, eine Rose in der Hand, 1779, auch weitere Aufträge


Vigée-Lebrun, Marie Antoinette, 1783

sie stellte 1783 das erste Mal im Salon aus, sie arbeitete vor allem für den Hof, war ein Problem während der französischen Revolution war, sie verließ Frankreich, Neapel und vor allem St. Petersburg


Vigée-Lebrun, Countess Anna Ivanovna Bariatinsky, (later Countess Nikolai Alexandrovich Tolstoy), 1796 , neue Elemente in der Natur


Vigée-Lebrun, Caroline Bonaparte und Tochter, 1807

sie kam nach 12 Jahren wieder nach Frankreich


Marie-Guilhelmine Benoist, Selbstportrait, 1790, als Malerin

heiratete Aristokrat, Ausbildung bei ?Lebrin?, später bei David gearbeitet


Benoist, Portrait einer schwarzen Frau, 1800

im Pariser Salon ausgestellt, hinterließ großen Eindruck, wurde zum Symbol der Menschenrechte (Sklaverei verboten),

sie wurde zu einer Ikone der Feministinnen, Ludwig XVIII. erwarb das Bild, die Frau wird nicht in einer dienenden Position gezeigt, selbstbewusst


Benoist, Elisa Bonaparte


Gérard, Die gute Neuigkeit

ihre Schwester heiratete Fragonard, bei dem sie studierte, sie wurde nicht Mitglied der Akademie, war aber erfolgreich, sie bekam Aufträge und stellte im Salon aus


Gérard, Die schlechte Neuigkeit


Gérard, Die Herzogin von Abrantès und General Junot


Gérard, Lesende Frau, 1795-1800


Louise-Josephine Sarazin, Das römische Theater in Taormina, 1825

Landschafts- und Architekturmalerin


Sarazin, Die Wasserfälle von Tivoli


Édouard Louis Dubufe, Rosa Bonheur


Rosa Bonheur, Pflügende Ochsen im Nivernais, 1849

1822-1899, bekommt Auszeichnung, lernte bei ihrem Vater, zog Männerkleidung an (Schlachthof), sie ist Tiermalerin,

mit 19 Jahren stellte sie das erste Mal im Salon aus, sie verlässt das Atelier, studiert vor Ort, sie wurde zum Hof eingeladen, sie wurde von der Kaiserin zum Offizier der Ehrenlegion ernannt, sie heiratet nicht, lebte mit Freundin zusammen,

Skizzen mit Indianer Themen, sie geht von herkömmlichen Bildthemen ab


Bonheur, Pferdemarkt, 1853


Bonheur, Tiger


Bonheur, Hirsch im Herbst


Édouard Manet, Berthe Morisot, 1872


Berthe Morisot, Liegendes Mädchen, 1893

Dreigestirn des Impressionismus (sie ist eines), ihre Bilder wurden im Salon ausgestellt


Morisot, Hafen in Lorient, 1869, Manet half kräftig mit


Morisot, Mutter und Schwester der Künstlerin, 1869/70


Mary Cassatt, Selbstportrait, um 1878, Amerikanerin, arbeitet mit Impressionismus


Cassett, Frühstück im Bett, um 1897


12. Vorlesung


Siegerbilder?:


Jean Lecomte de Nouÿ, Die weiße Sklavin, 1888


Jean-Auguste-Dominique Ingres, Botschafter Agamemnons kommen zu Achilles, 1801

Gewinner des Rompreises damit, von 1801


Alexandre Menjaud, Sabinus und Eponia vor Vespasian, 1802

Siegerbild, sehr steif, blutleere Figuren


gab ersten und zweiten Preis – manchmal gab es auch keinen ersten Preis


Merry-Joseph Blondel, Äneas trägt seinen Vater Anchises, 1803

erfüllte Forderung nach Moral


Félix Boisselier, Der Tod des Demosthenes, 1805, Siegerbild von 1805


Alexandre Charles Guillemot, Die Ursache der Krankheit von Antiochus wird entdeckt, 1808


Michel-Martin Drolling, Zorn des Achilles, 1810, Sieger von 1810


Orientalismus:


Émile Jean Horace Vernet, Der arabische Geschichtenerzähler, 1833


das Orientalismusthema begann im 17. Jh., das Thema boomt im 19. Jh., Türkei, Nordafrika, Ägypten (wegen Napoleon), Erschließung von neuen Gebieten,

viele Künstler schöpften nur von Reiseberichten, manche Künstler (wie Fromentin, Delacroix) reisten auch selbst


Eugène Delacroix, Algerische Frauen in ihrem Haus, 1834

er war in Algerien, malte keine nackte Odaliske


Vernet, Die Löwenjagd, 1836, im Tiergarten konnten Tiere studiert werden


Charles Gleyre, Die Nubierin, 1838, Orientalin, Exotin


Vernet, Araber reisen in der Wüste, 1843, Wüste - neues Licht, Farben


Théodore Chassériau, Ali Ben-Hamet, Kalif von Konstantinopel, 1845

Stereotyp von Frauen, keine Charakterisierung


Jean-Léon Gérôme, Junge Griechen beim Hahnenkampf, 1846


Chassériau, Das Tepidarium, 1853


Eugène Fromentin, Die Jagd mit Falken in Algerien, 1863


Gérôme, Der Sklavenmarkt, um 1866


Fernand Cormon, Eifersucht im Harem, 1874


Fromentin, Das Land des Durstes, 1869, Gefahren der Wüste


Gérôme, Fellverkäufer in Kairo, 1869, solche Darstellungen wurden weiter gut verkauft


Lecomte de Nouÿ, Ramses in seinem Harem


Lecomte de Nouÿ, Det.


Lecomte de Nouÿ, weiße Sklavin, 1888?

auch in der Moderne tauchen diese Motive auf


Vernet, Die Ziege Josephs, 1853

aus Josefsgeschichte, religiöses Bild, in orientalischer Szenerie


Jules Eugène Lenepveu, Die Märtyrer in den Katakomben, 1855


Paul Delaroche, Die junge Märtyrerin, 1855


Jean-Jacques Henner, Susanna im Bad, 1864


Jules-Joseph Lefebvre, Maria Magdalena in der Grotte, um 1875


Louis Paul de Laubadere, Die Arena, 1881


Léon Bonnat, Das Martyrium des Heiligen Dionysius, um 1880

Sensationsgier der Besucher ist zu befriedigen, man will etwa Neues, Dramatisches zeigen


Henri Courselles-Dumont, In der Arena


Mythologie:


Ingres, Jupiter und Thetis, 1811, Starrheit kritisiert


François-Édouard Picot, Cupido und Psyche, 1817


Hippolyte Flandrin, Theseus wird von seinem Vater wieder erkannt, 1832


Chassériau, Apoll und Daphne, um 1845


Gerôme, Eine Idylle, 1852


Baudry, Die Toilette der Venus, 1859

auch Courbet malte Akte, aber ohne mythologischen Anstrich


Fromentin, Kentauren und Kentauressen, hat erheitert


Émile Lévy, Tod des Orpheus, 1866

von thrakischen Frauen getötet (ignorierte sie)


Jules-Élie Delaunay, Der Tod des Nessus, um 1870

raubte Deianeira (Frau des Herkules)

der Anspruch an das Publikum war sehr groß


William Adolphe Bouguereau, Nymphen und ein Satyr, 1873


Gérôme, Pygmalion und Galatea, um 1890

Bildhauer erschafft sich Traumfrau, umgekehrte Metamorphose


historische Bilder:


Pierre-Narcisse Guérin, Die Rückkehr des Marcus Sextus, 1799

hatte sehr großen Erfolg


Jacques-Louis David, Leonidas auf den Thermopylen, 1814


Delaroche, Die Hinrichtung der Lady Jane Grey, 1833

unschuldig im weißen Kleid gezeigt


Jules Eugène Lenepveu, Der Tod des Vitellius, 1847


Delaroche, Jeanne d’Arc im Kerker, um 1824


Henri-Frédéric Schopin, Die Scheidung der Kaiserin Josephine


Thomas Couture, Die Römer der Verfallszeit, 1847

schildert Endzeit Roms, klaut bei anderen, viele Zitate


Baudry, Charlotte Corday, 1860


Gérôme, Der Tod Cäsars, 1867


Bilder die auf Literatur basieren:


François Gérard, Ossian, 1801, James McPhaerson


Ingres, ?Roche und Anguelice?

aus Der rasende Roland von Ludovico Ariosto


Delacroix, Der Tod des Sardanapal, 1827

schockierte, geht auf Lord Byron zurück


Ary Scheffer, Francesca da Rimini und Paolo Malatesta

greift auf Dantes Göttliche Komödie zurück, sind nach dem Tod auf ewig aneinandergekettet, Strafe für Ehebruch


Scheffer, Gretchen am Brunnen, Goethe


Alexandre Cabanel, Tod von Francesca da Rimini und Paolo Malatesta, 1870

Dantes Göttliche Komödie


Henri Gervex, Rolla, 1878

Bild wurde ausgeschlossen, Inhalt ist unsittlich,

Alfred de Musset, unmoralische Figuren, schockiert haben Strumpfbänder – Hinweis auf Nacktheit, es sind eindeutig Prostituierte,

wurde drei Monate von Kunsthändler ausgestellt, es kamen viele Leute


Érnest Hébert, Malaria, 1850, Genremalerei


Gérôme, Nach dem Maskenball

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