1.
Vorlesung
1791-1880,
in dieser Zeit war der Salon Zentrum für den französischen
Kunstbetrieb
1880
haben über 5100 Künstler mit über 7000 Exponaten daran
teilgenommen (jeder Künstler der etwas verkaufen wollte, wollte dort
ausstellen)
wichtig
war die Salonkritik (v.a. Heine,
Baudelaire)
Der
Salon war absoluter Publikumsmagnet, ein gesellschaftlicher
Höhepunkt, 1855 mit über 800 000 Besuchern.
Édouard
Joseph Dantan, Un Coin
du Salon, 1880
Karikaturen
und Satiren in Zeitschriften, es gab einen großen Widerhall in der
Presse, der Salon wurde auch für Politik und Wirtschaft wichtig
Als
Volksbildung, einer Form von Unterhaltung, der Salon war etwas wie
eine Kunstmesse, es wurde viel Geld umgesetzt.
Durch
den Salon kam es zu einem gesellschaftlichen Aufstieg der Maler in
Frankreich (gutes Einkommen, Vorzüge vom Staat)
Primärquellen
sind wichtig
Es
gab eine Zulassungs- und Medaillenjury
Es
gibt kaum Literatur über die Institutionsgeschichte des Salons. Am
wichtigsten ist das Archive du Louvre und das Archive Nacionale. In
Archiven finden man Schriften über Finanzen, Medaillen, Briefwechsel
mit Bewerbern, Verkäufe, Register mit Bewerbern (und Name des
Lehrers mit Beschreibung des eingereichten Werks) und Protokolle der
Jury, Ablehnungsgründe, es zeigt wie ernst man das Ganze nahm.
Es
gab Kataloge zu den Ausstellungen, dort waren auch die Namen der
Juroren zu finden, seit 1849, das Wort Salon taucht nicht auf.
Es
gab viele Presseberichte über den Salon und Broschüren.
Wichtig:
Propaganda, nationale Selbstdarstellung, Unterhaltung
Hängung
ist ein wesentlicher Punkt, zeitgeistiges weiter unten, chaotisch
Ehren-
und Salonmedaillen, konnte in Ehrenlegion aufgenommen werden, gab
Geldprämien und staatliche Ankäufe
Künstlern
geht es im 19. Jh. relativ gut
Alexandre
Cabanel, Geburt der
Venus, 1863
Edouard
Manet, Olympia, 1863
Beide
Bilder wurden von der Kritik sowohl positiv als auch negativ
beschrieben
Honoré
Daumier, Free
Admission Day – Twenty-five Degrees of Heat. From the series „Le
Public du Salon“, published in Le Charivari, 1852
manchmal
gab es freien Eintritt in den Salon, viele Zeichnungen für Zeitungen
Honoré
Daumier, This Year
Venuses Again ... Always Venuses!, 1864
Schauen
und Betrachten hatte damals auch eine Bildungsfunktion. Alle Künste
müssen der Bildung der Menschen dienen besagte ein Dekret.
1841:
„Paris ist ein ungeheures Atelier“ von Martin
de Charmois ?
Es
war auch ein Renommee damit verbunden, Künstler konnten
Spitzenpreise erziehen.
Der
Begriff Salon geht auf die academie royale zurück, sie wurde 1648
unter Ludwig XIV. eingesetzt und diente als Basis des Salons.
Hyacinthe
Rigaud, Ludwig XIV.,
1701
Die
Errichtung der academie royale stellte eine Zensur dar – eine
höhere Einstufung der Kunstproduktion (kein Handwerk mehr).
Rompreis
– mit einem Stipendium durften Künstler nach Rom, es war sehr
wichtig für die Karriere
Conference
– Debatten über die Beurteilung von Kunstwerken und über die
Vorlagen nach denen man Kunstwerke schaffen sollte
Hofmaler
durften auch außerhalb F Aufträge übernehmen
Charles
Le Brun,
Selbstportrait, 1684
königlicher
Hofmaler, war in Rom, wo er Nicolas
Poussin traf
Nicolas
de Largilliere,
Portrait Charles Le
Brun, 1686
Plastik,
Malerei, Pläne, Farben, Zeichnungen – alles was ihn interessierte,
er präsentiert sich als erfolgreiches Mitglied der Gesellschaft,
Verknüpfung des handwerklich Technischen mit dem geistig
Philosophischem will man jetzt in der Kunst sehen.
Lukasakademie
(Accademia di San Luca) in Rom war eine Konkurrenzakademie.
Claude
Lefebvre, Portrait of
Jean Baptiste Colbert,
1666
Colbert
war Minister unter Ludwig XIV. Er reformierte die Satzungen der
Akademie und forderte die Künstler auf sich für eine Akademie zu
entscheiden. Die Kunst solle den französischen Geschmack und die
franz. Nationalität bilden.
1737
wurden die Kunstausstellungen neu belebt und das Interesse and der
Akademie gestärkt.
1789
unter Jaques-Louis
David entstand eine
Petition mit der Forderung nach mehr Demokratie
1791
Reformierung abgeschlossen
Es
gab radikale Künstler die die Abschaffung der Akademie forderten.
academie
des beaux arts
Um
Mitglied zu werden misste man sich bewerben, dafür brauchte man zwei
Mitglieder als Unterstützer.
Genremalerei
war nicht hoch angesehen.
Louis
Le Nain,
Bauernfamilie, 1642
Wurde
in die Akademie aufgenommen.
Jean-Antoine
Watteau, Einschiffung
nach Kythera, 1717/18
Jean-Baptiste
Greuze, Die Dorfbraut,
1761
Ist
in die Genrekategorie abgestuft worden (wollte Historienmaler sein).
Ándre
Félibien – Texte
und Sitzungberichte zeigen, dass man ganz bestimmte Elemente verfolgt
hat.
In
der Conference ging es darum Emotionen zu beschreiben (Bildaufbau,
Farben...).
Einige
Künstler haben rebelliert.
2.
Vorlesung
Jean-Léon
Gérome, Sklavenmarkt
im antiken Rom, um 1884
Thema
nackte Frau und Orientalismus, Nackte entspricht der akademischen
Vorstellung (hat keine Haare, wirkt wie ein Marmorstatue),
Voyeurismus
Die
Akademie schuf ein Regel- und Normwerk, Künstler werden eingepasst –
es entsteht eine staatliche Kunst, Kunst im Dienst der Politik
Kunst
soll einen nationalen Charakter schaffen und die führende Rolle des
Königs betonen und durch den Verkauf ausländisches Kapital gewinnen
Augenmerk
wurde in der Akademie auf die Zeichnung gelegt.
Zur
Aufnahme braucht man die Empfehlung eines Akademielehrers.
Essentiell
war das Abzeichnen von Meisterwerken, Gipsabgüsse, Aktzeichnen,
Kompositionszeichnen, aber auch die geistige Ausbildung (Mythologie,
Geschichte, Anatomie... kam im Lauf der Zeit dazu).
Es
gab Wettbewerbe – der Prix de Rome war der wichtigste Preis
(dreijähriges Romstipendium). Zentral war es anerkannte Kunstwerke
zu studieren, wichtig war die Anfertigung von Kopien.
1663
bricht mit der Einsetzung der Akademie eine neue künstlerische
Epoche an. Jean-Baptiste Colbert will, dass eine regelmäßige,
jährliche Bilderschau stattfindet. Es kommt zum Vergleich, wird zu
Wettbewerb.
1.
Ausstellung im September 1665 im privaten Rahmen – erst 1667 mit
Hofgesellschaft.
Die
Künstler waren zuerst nicht sehr begeisterst, da es viel Zeit
forderte.
1673
1. Ausstellung mit 45 Künstlern
1699
56 Künstler in
Apollogallerie imLouvre
Ausstellungen
waren sehr kostspielig
1704
nächste, es kam immer wieder zu Pauden
1725
im Grand Salon Carré des Louvre (daher Name)
Giuseppe
Castiglione, Der Salon
Carré, 1865
wollte
große Bilder mit Verherrlichung, Saloneröffnung 25. August (ist Tag
vor Königsfest), immer mehr Besucher
Kunstkritik
etabliert sich als eigenes Berufsbild
bis
1789
zwischen
1665 und 1789 sind 35 Kataloge erhalten
Es
gab zwei Veranstaltungen neben dem Salon:
Am
Fronleichnamstag fand rund um den Pont-Neuf (und
Place Dauphine)eine Ausstellung statt, die keinerlei
Zugangsbeschränkungen unterlag und auch nicht gebührenpflichtig
war. Bei schlechtem Wetter wurde sie um eine Woche verschoben, war
auch dieser Tag verregnet, fiel sie ersatzlos aus. In den
Jahrzehnten, als die Academie royale keine Ausstellungen
veranstaltete, zeigten dort auch Academiciens ihre Werke. Als die
Academie aber 1737 ihre Ausstellungstradition wieder aufnahm, verbot
sie ihren Mitgliedern die Teilnahme an der Ausstellung der Fete-dieu.
Gleichzeitig wurde diese Ausstellung auf der Place Dauphine insgesamt
stark eingeschränkt, jedoch lebte sie ab 1759 parallel zur Academie
de Saint-Luc wieder auf. Als „Exposition de las Jeunesse“ bot sie
Nachwuchskünstlern ein juryfreies Präsentationsforum.
Die
Academie de Saint-Luc – aus Zünften, musste Teilnahmegebühr
entrichten, gab keine Jury.
In
diesen Ausstellungen sind vor allem Bildgattungen des Stilllebens und
Landschaftsmalerei verbreitet, für die breite Masse.
Jean-Baptiste
Chardin, Stillleben
mit Olivenglas, 1760
stellte
auch in der Academie de Saint-Luc aus. kleines Format für Wohnung
Adelaide
Labille-Guiard,
Selbstportrait, 1774
zwei
Werke bei Ausstellung von Lukasakademie
Die
Konsequenz war ein staatliches Ausstellungsverbot für die Zünfte.
Salon
de la Corresondance, vier Künstler:
Jean-Honoré
Fragonard, Die
Schaukel, 1767
höfische
Kultur, ging andere Wege um auszustellen
Hubert
Robert, Gemäldegalerie
des Louvre
Claude
Joseph Vernet, Hafen
1757
Es
wurden Überblicksausstellungen der französischen Malerei (16.-Mitte
18. Jh.) organisiert.
etwa
800 Maler und Bildhauer (keine Akademiemitglieder), hatten nur wenige
Ausstellungsmöglichkeiten.
Die
französische Revolution war für die Künstler Anlass nach
Ausstellungsmöglichkeiten zu fordern (bis 1791). Ab 1791 dürfen
alle Künstler im Salon ausstellen.
Es
gab Streit um die Rechte der Zünfte.
Jean-Baptiste-Pierre
Lebrun, ein
Kunsthändler, organisierte Ausstellungen? wurden nicht wahrgenommen.
Jean-Baptiste
Isabey,
Selbstportrait, 1791
1790
wurde die Commune des arts gegründet, etwa 300 Künstler. Sowohl
Akademie- als auch Zunftmaler, Ziel war die Abschaffung der Akademie
royal, Vorraussetzung zur Zulassung bei den Ausstellungen war das
Talent (einziges Kriterium), eine Jury entschied
Sitzung
der Nationalversammlung
Jaques-Louis
David (Abgeordneter in
der Nationalversammlung, an Gründung der Commune des arts beteiligt)
schrieb Brief.
Die
Frage stellte sich, wo die Ausstellung stattfinden soll – der
Louvre ist öffentlich geworden und wurde beigehalten.
Bis
zu dieser Zeit gab es keine Eintrittsgebühren.
Der
Salon wird verstaatlicht (anderes Regime), ist Regierungssache.
Honoré
Daumier, Pariser Salon
1791
erster öffentlich verstaatlichter Salon
GS
Künstler waren Mitglieder der Akademie (hatten eigenen
Ausstellungskatalog, wollten Sonderstatus zeigen)
1799
artiste vivant – lebende Künstler genannt im Katalog
bis
1880 verliert der Salon nicht an Bedeutung, trotz wechselnder
Regierungen, ständig wachsende Beteiligung von Künstlern
1855
ist das Jahr der ersten Pariser Weltausstellung, der Salon wurde
integriert
Ende
des 19. Jh. wurde die Zulassung liberaler
1867
und 72, 1867 2. Pariser Weltausstellung, 1870 und 72 Krieg mit
Deutschland, Einbruch
großer
Unterhaltungswert, Massenattraktion, Schneider ausgebucht, Zeitungen
setzten sich mit Salon auseinander, auch Thema im Theater und
Kabarett, Auslandsberichte (Sir
Joshua Reynolds),
Besucher aus allen sozialen Schichten
1793
Regeln wie Salon zu Begehen sei
Neugierde,
Wunsch zu Sehen und Gesehen zu werden, Gründe
l’Artiste:
etwa eine Million Menschen im Salon (fast jeder EW von Paris)
1855
verschärft
1855
Idee von Drehkreuzen – konnte Zählung vorgenommen werden, über
891 000 Teilnehmer, man führte Eintritt ein, Sonntag jedoch Freitag
Émile
Zola über
Salonpublikum
Hippolyte
Taine – Kategorien
über Publikum, war Kunstkritiker
grober
Besucher – Sensationslust
Kunstpublikum
reiche
Ausländer
neureichen
Franzosen – brauchen Ausstattung
Archäologen,
Historiker, Reisende (Intellektuelle)
Kunstkritiker,
Sammler und Theoretiker
viele
Karikaturen
nach
der Revolution fand die Saloneröffnung am Tag der Republik statt –
man war sich über das Datum nicht einig, der Sommer war schlecht
(Pariser flohen aus Paris), im Herbst und Winter war die Beleuchtung
schlecht, Frühlingstermin – salon de Printemps
Ausstellungsdauer
normalerweise zwei Monate (aber auch drei oder sechs Monate)
auch
die Abstände waren nicht immer gleich, ein oder zweijährig (hat
wirtschaftliche Gründe - Künstler haben mehr Zeit zum Arbeiten)
1802
so wenig Bilder, dass in der Presse um Teilnahme gebeten wurde
man
sah an den Werken wohin der Trend geht
1848
Louvre renoviert – siedelte
1849
Cholera in Paris – Ausstellung fand trotzdem statt
bis
1840 war das Innenministerium für die Ausstellung zuständig, man
brauchte Verwaltung
1870
Gründung des Ministeriums für schöne Künste – eingegliedert in
eigenes Ressort
Direktor
– Rechenschaftsbericht nach Ausstellung verfassen
Angestellte,
Abreiterm Juroren, Bewachung
1880
gab es 102 Angestellt,
Katalog
war als Einnahmequelle wichtig
Eintrittsgeld,
Büffet, Garderobe, manchmal Lotterie (verloste Bilder)
Umbauten
notwendig, Medaillen, staatliche Ankäufe (Staat hielt an
Mäzenatentum fest – wurden auch Aufträge vergeben)
Francois-Joseph
Heim, Charles
X. bei der Verteilung
von Auszeichnungen an Künstler die im Salon des Jahres 1824 im
Louvre ausstellten, 1827
auch
nach dem Rückzug des Staats aus dem Salon 1880 (er ging in die Hände
der Künstler) wurde am Mäzenatentum festgehalten
3.
Vorlesung
Historienmalerei
– die anderen Bildgattungen sind untergeordnet
Jaques-Louis
David, Der Schwur der
Horatier, 1784
Seit
der Renaissance spezialisieren sich die Künstler auf ein bestimmtes
Fach (Historien-, Genre-, Landschaftsmalerei, Portraits, Stillleben)
Der Künstler empfindet sich nicht mehr als Handwerker
Diese
Spezialisierung/Gattungsausprägung ist im 17. Jh. klar feststellbar.
Man
war der Meinung, dass es schwieriger sei den Mensch, als einen Baum
zu malen (Wiedergabe des Gesehenen). Man braucht eine gewisse Bildung
um ein Konzept zu entwickeln – brauch bestimmte Kenntnisse um ein
Historienbild malen zu können.
Das
Historienbild ist teurer und hat eine höhere soziale Stellung, es
bildet die Krönung der künstlerischen Schaffung, es ist ein
Geschichtsbild.
Man
musste Kenntnisse von bestimmten Schriftstellern haben.
1910
mit der Entwicklung der abstrakten Malerei ist das Gattungsdenken
Geschichte.
Maurice
Denis, 1890: „Ein
Bild ist zuerst einmal eine Fläche mit Farben....“ Er reduziert
das Bild auf das Wesentliche.
Paul
Cezanne: „Für den Maler ist zunächst nur die Farbe wahr...“
1436,
Leon Battista Albertis
Traktat über die Malerei
Es
sind die ersten Äußerungen über die Bedeutung der Historienmalerei
(damit ist ein Bild gemeint, das etwas erzählt). Bedeutung der
Historienmalerei: sie soll beim Betrachter eine Wirkung auslösen, es
geht über die Abbildung der Wirklichkeit hinaus, er fordert
Invention, Komposition...die Betrachter (gebildete und ungebildete)
sollen das Bild verstehen
Der
menschliche Körper bildet eine Vielzahl an Positionen und
Ausdrücken. Die Figuren sollen stets Würde und Anstand bewahren.
Bei
Alberti gibt es keine Vorgaben zur Themenwahl.
Parri
Spinelli, Zeichnung
nach Giottos
Mosaik Navicella
Alberti
schrieb darüber – aber meistens über die Antike
sollen
keine textlichen Illustrationen sein
Bei
Leonardo steht
die Malerei als Ganzes im Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Wichtig
ist ihm das Wissenschaftliche in der Malerei.
Leonardo
da Vinci,
Apokalyptischer Sturm, um 1512-14, in Windsor
Peter
Paul Rubens,
Anghiari-Schlacht, Kopie nach Leonardo
Giorgio
Vasari
Raffael,
Disputa, um 1510
Im
Verlauf des 16. Jh. wird es immer deutlicher, dass Maler eine gewisse
Bildung erwerben müssen. Mit dem Begriff der Unangemessenheit, die
vermieden werden soll, wird das begründet. Bestimmte Elemente sollen
stimmen.
?Dolce?
schätzte Raffael besonders das dessen Bilder die Augen erfreuen.
Man
soll zeitgenössische Elemente verarbeiten, Inhalte bleiben lange
unbestimmt.
Hinterfragung
der Bildwelten durch Reformation.
Im
protestantischen Bereich fällt die Verehrung von Maria und den
Heiligenbildern weg.
Im
katholischen Bereich soll es die Andachtsbilder weiter geben.
1563
Traktat von Andrea
Gilio (Kleriker)
Er
erarbeitete eine Präzisierung. Er hatte keine Freude mit
Michelangelos Jüngstem Gericht.
Michelangelo,
Jüngstes Gericht, Sixtina, 1536-41
Es
geht ihm darum, den reinen katholischen Glauben im Bild zu vermitteln
– alles andere ist überflüssig.
Pittore
poetico / pittore istorico
/ pittore misto
Er
sah in Raffaels Arbeiten den Pittore poetico.
Vatikan,
Loggien
Giorgio
Vasari, Auferstehung
Christi, Florenz, Santa Maria Novella
Zentrales
Thema sollen Darstellungen großer Wohltäter sein.
1550/68,
Vasaris
Viten
Auch
er sieht die Historienmalerei als größte Herausforderung der
Malerei. Akt der Bildfindung, Rhetorik und die Affektlehre als Basis.
Er
fordert eine ästhetische Wirkung (gracia) (ist die zweite Ebene
neben der religiösen Wirkung) und künstlerische Freiheit ein. Neues
Kunstempfinden
Giorgio
Vasari, Fresken im
Palazzo della Cancelleria, 1547
Aristotile
da Sangallo, Schlacht
von Cascina, Kopie nach Michelangelo um 1542
Gabriele
Paleotti, der Bischof
von Bologna: Traktat zur Erneuerung der Malerei im Dienst des
Katholizismus
War
gegen künstlerische Freiheiten. Bilder sollen zur Andacht dienen,
aber nicht angebetet werden. Kunst soll nur im Dienst der Religion
stehen. Kein schmückendes Beiwerk darf die Geschichte stören.
Bsp.
Christus spielt mit Johannes, ist schon zuviel, keine zusätzliche
Handlung, ist Ablenkung, wie das Pflücken einer Frucht
Der
christliche Maler ist gefragt, der das, was er malt auch glaubt.
Einwand
gegen mythologische Darstellung, da die Menschen zu ungebildet sind
um sie zu verstehen. Auch gegen antike Darstellungen (Nacktheit).
Beschneidung
durch religiöse Vorgaben für Künstler.
Sein
Werk wurde als Katechismus für Maler bezeichnet. Wichtig für
Systematisierung der Bildgattungen.
Raffaelo
Borghini, 1584,
kritisierte Bilder und Künstler
Giorgio
Vasari, Auferstehung
Christi, Florenz, Santa Maria Novella
Es
ist kein konkretes Bild, da Figuren dazugekommen sind, die nicht
dabei waren.
Jacopo
Pontormo, Studien zum
Christus in der Glorie für die Chorfresken in San Lorenzo, um 1550
Er
beachtet nicht die historia, er wolle nur durch das Malen nackter
Figuren seine Kunstfertigkeit unter Beweis stellen.
Alessandro
Allori wurde von ihm
gelobt.
Die
Künstler hatten nur wenig Freiheit für eine eigene Bildfindung.
Giovanni
Paolo Lomazzo
Er
hinterfragte was ein Bild sei und stellte Richtlinien zum Einsatz der
Farben, Lichtführung... auf. Die künstlerischen Darstellungen sind
Produkte eines schöpferischen Menschen, es ist eine geistige
Leistung. Historienbilder sind ein Gleichnis für eine höhere
Realität.
1607
Giovanni Pietro Bellori
In
der 2. H. des 17. Jh. wird Frankreich zum Zentrum der Kunsttheorie
(baut auf Italien auf).
1648
französische Akademiegründung – vergleichbare Gründungen schon
in Florenz, Bologna, Rom, haben aber eher nur lokale Auswirkungen. In
Frankreich ist die Akademie von staatlicher Seite abgesichert. Der
intellektuelle Anteil der Künstler wurde fest vorgeschrieben.
Bellori war
eine wichtige Vermittlerfigur, auch vier französische Autoren:
Franciscus Junius, Nicolas Poussin...
Nicolas
Poussin handelte in
vielen Briefen seine Vorstellung von der Kunsttheorie ab. Die Texte
wurden aufbewahrt und diskutiert.
Er
entwickelte die sogenannte Modus –Theorie. In einem Brief an einen
Freund, dem ein anderes Bild besser als seines gefiel.
Poussin,
Auffindung des Mosesknaben (ist ein freudiges Ereignis)
Poussin,
Ordination (feierlich, ernst)
Man
dürfe nicht alles gleich aufführen (Vergleich mit der Musik). Er
regt an, bestimmte Themen in unterschiedlichen modi auszuführen. Die
Komposition soll dem Sinngehalt angeüasst werden.
1685,
André Félibien
veröffentlichte Poussins Briefe.
4.
Vorlesung
Akademie
legt Hierarchie fest. An 1663 Conferences abgehalten.
André
Félibien hat die
Vorträge, Diskussionen protokolliert.
1667
Veröffentlichung, mehrmals aufgelegt, galten bis ins 18. Jh. als
methodische Grundlage.
Wichtig
war Antike, Renaissance und Poussin. Im Zentrum steht die
Historienmalerei. Kunsttheorie/-geschichte/ und –praxis wirken hier
zusammen. Staat förderte und schützte dieses Modell.
Jean-Baptiste
Colbert hat 1663 das
Amt übernommen – ging zu Sitzungen (war Politiker)
Die
Ergebnisse der Diskussionen waren verbindlich. Propaganda für
Kunstgeschichte und Staat soll betrieben werden.
Colbert
gibt Anwendung der Regeln – fördert Verstand, Beachtung der
Vorbilder
Es
gibt zwei wichtige Punkte in der Malerei: Anwendung der Regeln und
Beachtung der Vorbilder. Man muss die Ausbildung auf die richtige
Grundlage stellen.
Raffael,
Hl. Michael
Es
wurde diskutiert wie sich aus der Zeichnung der Ausdruck entwickelt.
Tizian,
Grablegung
Man
verglich Raffael mit Tizian, Tizian kann nur eine hervorragende
Farbgebung zugeordnet werden.
Laokoon
Poussin,
Mannalese, wurde häufig diskutiert
Paolo
Veronese, Christus in
Emmaus, ihm geht die notwendige Bibeltreue ab
André
Félibien
tote
Gegenstände sind niedriger zu beurteilen als lebende, die
menschliche Gestalt ist die vollkommenste, deshalb kommt das Porträt
nach dem Historienbild, danach die Landschaftsmalerei, beim
Betrachter soll ein Affekt ausgelöst werden, das Historienbild ist
moralisch, didaktisch bedeutend
Roger
de Piles
Tizian,
Vorwurf der Poussainisten, er beherrsche Farbgebung, aber nicht die
Zeichnung, dagegen ist Roger de Piles
1699
und 1708 Schriften erschienen, um Kunsttheorie unters Volk zu bringen
Historienmalerei
ist die bedeutendste Bildgattung, Frage inwieweit historische Treue
zentrales Thema ist, Frage ob man Qualität eines Bildes nur in
diesem Sinn beurteilen kann.
Er
wertet die ästhetische Beurteilung auf.
Die
strengen Regeln wurden im 18. Jh. langsam in Frage gestellt.
Jean-Baptiste
Du Bos
Auch
seine Schriften sind eher für den Amateur gedacht. Ein Gemälde
erreicht nur durch die Art der Darstellung seine Wirkung. Die reine
Nachahmung der Natur ist eine niederes Genre.
permanente
Einbeziehung des Gefühls im 18. Jh., neue Sensibilisierung des
Betrachters
Du
Bos geht zurück zu
Poussin,
Veronese
malte zu viele Details in Hochzeit von Cana
In
der 1.H.18.Jh. wurden in Frankreich nicht viele Historienbilder
gemalt, Sammler kauften vor allem Portraits, Genre und erotische
Szenen.
1721
veranstaltete die Academie einen Wettbewerb um das Interesse am
Historienbild zu steigern.
Umkehr
um die Mitte des 18.Jh. – Maler wurden zurückgebracht zu
Bibelszenen und Antike
Kritik
an Gegenwartskunst – damit beginnt die Kunstkritik in der Literatur
zu existieren, als eigenes Fach
Die
Künstler haben sich gegen die Angriffe von außen zu Wehr gesetzt.
Étienne
La Font de Sain-Yenne
forderte die Rückkehr zu den Regeln - er verfochte das akademische
Doktrin, sein Feindbild war der Maler Francois Boucher
Er
verurteilte die Mode – dass man Räume mit Spiegeln ausstattet, und
wollte zu den Vorbildern zurück (Antike, 17.Jh.)
französisch-italienische
Kunstliteratur muss studiert werden
der
französische Ruhm soll durch die französische Historienmalerei
gesteigert werden
er
fordert, dass die königlichen Kunstsammlungen zugänglich gemacht
werden, um sie studieren zu können (später mit Louvre verwirklicht)
Jaques-Louis
David, Schwur der
Horatier
es
ist der Höhepunkt und die Verwirklichung dieser Forderungen,
das
gemeinsame Wohl (Roms) ist wichtiger als das private/einzelne
5.
Vorlesung
William-Adolphe
Bouguereau, Geburt der
Venus
es
ist ein typisches Beispiel für die Salonmalerei, mit Tritonen und
Engeln, ist reine Nacktheit (ohne Achsel- und Schambehaarung)
die
großen Vorbilder:
Raffael,
Hl. Michael – Charles
Le Brun – Zeichnung
Tizian,
Grablegung Christi – Philippe
de Champaigne –
grandiose Farbgebung
Die
Zeichnung an sich hat eine enorme Bedeutung
Laokoon
– Gérard Van Opstal
sprach darüber und lobte Umriss
Nicolas
Poussin, Mannalese
wurde
in conference besprochen und gerühmt, er bemühte sich besonders um
den Ausdruck, er misst Landschaft große Bedeutung bei (in Spätwerk
fast reine Landschaften)
Charles
de la Fosse, Ariadne
und Bacchus
Er
wurde Direktor der Akademie, er transportiert moderne Ansätze in
seinen Bildern
Antoine
Watteau, 1718-21,
ländliche Zusammenkunft? fete champetre
wegen
Lockerungen - er wurde nur deshalb aufgenommen, es wurde eine eigene
Gattung eingeführt, wesentlich ist das Eingebundensein in die Natur
Paolo
Veronese, Hochzeit zu
Cana
Vorwurf
er habe zu viel eingebaut (gibt keine Reduzierung aufs Wesentliche),
das Thema soll ganz klar und schnell erfasst werden
Francois
Boucher, Ruhendes
Mädchen, 1751
La
Font kritisiert vor allem Boucher, dargestellt ist die Geliebte des
Königs, in Nachfolge von Rubens
Jaques
Louis David, Schwur
der Horatier, ist das Ideal
Was
ist die Historienmalerei? Im 19. Jh. beschäftigte sich auch Charles
Baudelaire damit.
?Pierre-Charles
Lévesque? schlug
Themen aus der Odyssee und dem trojanischen Krieg vor (Homer), er
wandte sich auch an Käufer – sie sollten diese Bilder kaufen
Denis
Diderot
Er
war bedeutend für die Entwicklung der Historienmalerei. Er hat
innovative und auch konservative Ansätze – er hält an der
Hierarchie der Kunstgattungen fest (verbunden mit
moralisch-didaktischen Aufgaben) – dies kann nur erreicht werden,
wenn der Maler sich das richtige Thema aussucht, an der Natur
studiert und die richtigen Vorbilder hat
er
hat die zeitgenössischen Maler mit den Vorbildern (Poussin,
Raffael) verglichen,
Ansicht: die zeitgenössischen Maler erfüllen nicht mehr die
Vorgaben und transportieren nicht mehr moralische Vorgaben
Historienmaler
sind Schöpfer einer ideellen und politischen Natur, er wertet die
Genremalerei auf eine neue Weise auf
Jean-Baptiste
Greuze, Respekt
gegenüber den Eltern?
große
Emotionen, Kranker, moralischer Anspruch wir vermittelt, Ideal wird
konstruiert
Francois
Boucher, Bad der Diana
„unmoralisches“
Bild, viele dieser Bilder Schlössern, häufig Tiere, im 18. Jh.
einige Tiermaler
1765,
Denis Diderot,
Essay über die Malerei
Historienmaler
sehen auf Genremalerei herab – moralischer Aspekt, ist bemüht
Landschaftsmalerei und Stillleben als eigene Gattung einzuführen, er
wertet Jean-Baptiste
Greuze und
Claude Joseph Vernet
auf
Greuze
hofft als Historienmaler in die Akademie aufgenommen zu werden (wird
aber nicht, nur als Genremaler gelungen)
Jean-Baptiste
Greuze, Septimius
Severus und Caracalla, 1769
1769
schloss sich Diderot
der Kritik der Akademie an, er bezieht sich auf Poussin
Pierre-Charles
Lévesque
1792
erschien sein zusammen mit Claude-Henri
Watelet geschriebenes
Dictionnaire des arts
de peinture, sculpture et gravure,
eine Art Enzyklopädie der Malerei
er
versuchte die Fülle der Kunstbegriffe zu erklären und dem Publikum
zugänglich zu machen, er hat eher traditionelle Vorstellungen
zusammengefasst
die
Gattungshierarchie ist begründet – Historienmaler setzen
menschliche Leidenschaften um, sie können die schönsten Formen im
Kunstwerk verwirklichen
es
wird nicht eingegangen auf die Entwicklung antiker Themen in England
Benjamin
West (Amerikaner), Tod
des General Wolf,
1770
das
Bild sorgte in Europa für Aufsehen, das Ereignis des Bildes lag nur
wenige Jahre zurück, Sir
Joshua Reynolds
(Direktor der Akademie) bat West es nicht zu malen, da diese
Darstellung (Kostüme) in einem Historienbild hässlich wirken würde
das
Bild zeigt den Held nicht als Sieger, mit Irokesen, der edle Wilde
war en vogue, zeitgenössische Kostüme und Ausstattung, es eröffnete
einen ganz neuen Schub an Themen,
West
sagte, dass er neben Maler auch Historiker sei und es seine Pflicht
sei, bedeutende historische Augenblicke festzuhalten
Es
stellte sich die Frage, ob es legitim sei, Zeitgenössisches im
Historienbild zu verarbeiten, vergl. französische Revolution und
David
Die
Gattungshierarchie blieb bis Mitte des 19.Jh. bestehen, ? ob die
zeitgenössischen Darstellungen zur Genremalerei dazuzuzählen sind
David,
Bonaparte beim Überschreiten der Alpen, 1800
enorm
idealisiert, Erinnerungen an antike Darstellungen
David,
Tod des Marat,
er
bemühte sich etwas radikal Neues zu machen, leerer HG, reduzierte
Farbigkeit, setzt Licht ein um Plastizität zu erreichen,
entzeitlicht, wird zur Ikone, ist keine Erzählung, er griff auf
antike Sarkophage (Grablegung...) zurück
Nach
der Revolution wurde die Tradition der Ausbildung/Akademie
fortgesetzt
im
19.Jh. gab es das Problem der Strömungen
Jean-Auguste-Dominique Ingres,
Napoleon
am
Kaiserthron, versucht auf Karl
den Großen
hinzuweisen (will nicht als Vorbild haben?), Bild bekam keine gute
Benotung, schaut Napoleon nicht ähnlich
Théodore
Géricault, Floß der
Medusa, 1819
zeitgenössisches
Thema, 1816 segelten Franzosen nach Afrika, Schiffbruch mit nur 15
Überlebenden, brachte mit Kannibalismus in Verbindung
Eugéne
Delacroix, Freiheit
führt das Volk, 1830
die
Frau ist die Personifikation der Freiheit, keine antike Göttin, sie
verkörpert die Gedanken der Menschen, mit Menschen der Gegenwart
gezeigt, Heinrich Heine meinte sie erinnere an ein Fischweib
Eugéne
Delacroix, Massaker
von Chios, 1824
Befreiung
der Griechen, mehr Augenmerk auf Griechenland im 19.Jh.
Gustave
Courbet, Pavillon bei
Weltausstellung, Realismus, 1855
1867
– Todestag von Ingres
– als Wendepunkt in der Historienmalerei genannt
Charles
Baudelaire lehnte die
Bilder von Jean-Francois
Millet ab, es sei ein
lächerlicher Versuch die Gattungshierarchie abzulösen
Jean-Francois
Millet, das
Angelusgebet, 1857/59
Ernest
Meissonier, Napoleon
mit seinem Stab, 1864
mehr
Eindruck eines Fotos
Charles
Blanc
Grammaire
des arts du dessin ,
1867, er versuchte die Grundsätze der Akademie zu festigen
6.
Vorlesung
Honoré
Daumier, Apotheose
eines Märtyrers,
der
Kopf ist schon im Himmel, nimmt auf Raumnot Bezug (Bilder hingen in
mehreren Etagen übereinander), zweites Problem war die Beleuchtung,
Künstler versuchten die besten Plätze zu bekommen (wichtig für
Verkauf), mit der Platzierung der Bilder wurde die Hierarchie
innerhalb des Salons gezeigt
Der
Salon carré (Fenster an Decke) war besonders beliebt, Malerelite
hing in Augenhöhe, staatliche Auftragswerke
bis
1880? haben Staatsbeamte entschieden wer ausstellen darf, 1880 wurde
der Salon aus der staatlichen Obhut entlassen, in der zweiten
Republik gab es eine gewählte Platzierungsjury, in den 70er Jahren
gab es eine Kooperation und die Künstler erhielten ein
Mitspracherecht
Der
Ehrenplatz befand sich rechts neben dem Eingang – dort hing das
Bild des Direktors der Akademie. Der Rang des Künstlers innerhalb
der Akademie war ausschlaggebend für die Hängung.
Charles
André Van Loo, Ludwig
XV. von Frankreich
nicht
mehr so idealisiert
Chaos
an Bildern
Die
Anhänger der Revolution wollen, dass Propagandabilder gut gehängt
werden. Davids
Schwur der Horatier ist vor der Revolution gemalt worden. In den
ersten Ausstellungen wurden seine Bilder in den vierten Rang
verbannt. 1791 bekamen seine Bilder den besten Platz. David war
eigentlich Republikaner, er stimmte für den Tod des Königs.
Jaques-Louis
David, Tod des
Sokrates,
1787
Giftbecher
wird ihm gereicht, Thema kann umgelegt werden auf französische
Revolution
David,
Ballhausschwur, aktuelle Zeitgeschichte
Salon
von 1791 – Bruch mit alten Tradition, Salon wird zum Staatssalon
Napoleon
ist das prominenteste Thema im Salon, überall hängen seine
Portraits. 1801 acht große Bilder und einfache Portraits. 1801-12
beherrschten seine Bilder den Salon Carré.
Louis-Francois
Lejeune, Schlacht bei
Marengo, um 1800
Pierre
Paul Prud’hon,
Triumph Bonapartes, Skizze von 1801
David,
Napoleon im Arbeitszimmer, 1812?, als Stratege und Staatsmann
Andrea
Appiani, Napoleon als
König von Rom
David,
Krönung von Josephine, zur Kaiserin
Jean-Baptiste
Mauzaisse, Napoleon
I., gekrönt von der Allegorie der Zeit, schreibt den Code Civile
Tony
Robert-Fleury,
Massaker der Russen an Polen, 1861
Carolus
– Duran,
Erinnerungen an den Italienfeldzug
Ange
Tissier, Visconti
präsentiert Napoleon III. den Plan für den neuen Louvre, 1866
1791
beginnt man Belohnungen für die besten Werke zu verleihen (Ankauf,
Aufträge, Medaillen und höchste Ehrenlegion), man will einen
gewissen Wettbewerb einführen. War wichtigster Erfolgsfaktor in
einer Künstlerkarriere.
Für
die Künstler wurde ein Fond angelegt – verschiedene Preise und
Auszeichnungen.
1804
wurden Medaillen eingeführt (aus Gold), in verschiedenen Klassen
(Gold, Silber, Bronze).
Vorsitzender
der Jury, die 1791 geschaffen wurde, war immer ein Staatsbeamter.
1791-97
war die Ausstellung wie eine Bilderschau, freier Zugang, die Qualität
ging zurück, die großen Maler zogen sich zurück
1798
Einsetzung der Zulassungsjury,1799 dann die endgültige Aufnahmejury
Joseph-Siffred
Duplessis, Portrait
von Joseph-Marie Vien, 1784
Vien
war der Lehrer Davids,
David starb 1825 im Exil in Brüssel
Joseph-Marie
Vien, Dädalus und
Ikarus
mit
diesem Bild wurde er in die Akademie aufgenommen
Joseph-Marie
Vien, Liebeshändlerin,
1783
antikes
Thema, aber anders präsentiert
Joseph-Marie
Vien, Junge Griechin
im Bad, 1767
Der
Schwur der Horatier wurde zum Symbol der revolutionären Zeitenwende,
David stieg zum Leiter aller künstlerischer Belange auf.
7.
Vorlesung
Jacques-Louis
David, Selbstportrait,
1794
mit
Palette und Pinsel (Linkshänder oder hat er Spiegelbild gemalt?),
als erfolgreicher, selbstbewusster, modischer Mann, im Morgenmantel
David,
Portrait Marie-Françoise
Buron, um 1769
Davids
Cousine, Portraits die im Familienkreis entstehen sind anders als die
offiziellen, sie sind näher, es gibt weniger Ansprüche denen man
gerecht werden muss, David geht stark auf modische Details ein,
Schmuck im gepuderten Haar, weiße Schleife um Hals, elfenbeinerne
Haut bei höfischen Portraits, hier frische Farbe, Probleme mit
rechtem Auge
vergl.
Honoré Fragonard,
Portrait eines Mädchens (die Lesende), um 1769
David
ist klarer in den Farben, statischer, Fragonard hat mehr Bewegung,
auch durch die Farbsetzung, mehr Räumlichkeit, Schlaglicht
beleuchtet nur Teil von Kopf
David,
Der Kampf zwischen Mars und Minerva, um 1771
Ilias,
von Akademie vorgegeben, David gewann nicht, vom Himmel kommt Venus
vergl.
Joseph Benoît Suvée,
Der Kampf zwischen Mars und Minerva, 1771
selbe
Thema, fallende Diagonale, Götter im HG, mehr Glanz bei David
vergl.
Fragonard, Der Kampf
zwischen Mars und Minerva, um 1780
wirkt
skizzenhaft, Brust der Venus im Zentrum, erotische Darstellung
David,
Sorrow, 1773, Ausdrucksstudie, Pastelle
David,
Der Tod des Seneca,
1773
Wettbewerbsthema
Tod des Seneca (aus Analen des Tacitus), Öffnung der Arterien,
rechts seine Frau, bühnenhaft, pudrige Farbtöne (Rokoko)
vergl.
Fragonard, Coresus und
Callirhoë, 1765
Anregung
nach Oper von André
Cardinal Destouches,
auch hier steigern Schatten Dramatik
David,
Antiochus und Stratonice, 1774
er
gewinnt damit den Prix de Rome
David,
Mann, genannt Hector, 1778
anatomische
Studie, arbeitet mit Lichtreflexen, er beschäftigt sich in Rom
intensiv mit Caravaggio und dessen Nachfolgern
David,
Das Begräbnis des Patroclos, 1778, trojanischer Krieg, ähnliche
Lichtfigur
David,
Der Heilige Hieronymus, 1780, in eigenartiger Verkürzung
David,
Mann, genannt Patroclos, Anf. 1780
Akademiestudie,
harmonische Proportionen, nach lebendem Akt, spannende Position
David,
Der Heilige Rochus bitte die Jungfrau Maria um die Heilung der
Pestkranken, 1780
Joseph-Marie
Vien hat David damit
beauftragt, er stellte sich etwas anderes vor, Marie schaut weg, zu
Kind, die himmlische Sphäre fehlt, Marie und Rochus (mit Hund und
Pestbeule) sind zu nahe beieinander, Zeitlichkeit ist aufgehoben,
geht farblich weit weg vom Rokoko,
Denis
Diderot nannte es ein
Bild des Schreckens
David,
Portrait des Grafen
Stanislas Potocki,
1781
der
Hund wirkt kurios, er erschreckt das Pferd, ist nicht wirklich
naturalistisch
David,
Junge Frau mit Turban, Studie, floss in Bilder ein
Jean-François-Pierre
Peyron, Belisar erhält
Pflege von einem Bürger, der unter ihm diente, 1779
Jean-Francois
Marmontel (Schriftsteller,
schrieb„Bélisaire“, schrieb Geschichte der Salons des 18. Jh.),
Justinian I. ließ Belisar blenden, man glaubt, dass in der Figur
Justinians Ludwig XV. zu sehen ist, Kritik am Siebenjährigen Krieg,
erinnert im Aufbau an Poussin
David,
Belisar bittet um Almosen, 1781
er
stellt die Szene in die Öffentlichkeit, der Held hat noch seine
Rüstung an, der Soldat im Hintergrund erkennt ihn, architektonische
Elemente sind wichtig, Zitat am Sockel („Menschen die ins Unglück
gestürzt werden brauchen Unterstützung“)
dieses
Bild ermöglichte David den Einstieg in die Akademie (seine Beziehung
zu Vien half), das Bild mit dem Hl. Rochus war das erste, das er
einreichte (die Akademie wollte es nicht), im Salon war Diderot
begeistert (dieser Mann hat Seele)
1781
verstärkte ein Erlass, dass nur Adelige (vier Generationen) im Heer
gewisse Positionen einnehmen können
David,
Portrait von Jacques-François
Desmaisons, 1782
farblich
fein abgestuft, harmonisch
David,
Christus am Kreuz, 1782
Salon
83, Auftrag von Marschall
de Noailles, David
fand religiöse Themen nicht wirklich inspirierend, im HG sieht man
Stadt Jerusalem
David,
Die Trauer der Andromache, 1783
8.
Vorlesung
Genremalerei
– Definition
lange
Zeit verkauftechnisch von großer Bedeutung, vor allem im
holländischen und flämischen Bereich, verlor im 20. Jh. an
Bedeutung,
Gustave
Courbet, Die
Steinklopfer, 1849
Schlüsselbild
für Realismus – aufgrund des Themas ist es zur Genremalerei zu
zählen
Lothar
Brieger
1922
versuchte er für die Genremalerei einen neuen Begriff zu finden (da
er zu undeutlich ist), ein kultur- und sozialgeschichtlicher Begriff
ist nötig
er
schlug vor von bürgerlicher Malerei zu sprechen
Franz
J. Böhm
1928,
er hob drei Merkmale der Gattung hervor, er erklärte es als
künstlerische Haltung, die Definition von Genremalerei hängt von
der Zeit ab
drei
Merkmale: Wertfreiheit (der Künstler bildet nur ab, was für ihn
Wirklichkeit ist), Geschichtslosigkeit (er konzentriert sich auf die
Gegenwart) und Unsentimentalität
Max
J. Friedländer
Wolfgang
Stechow
Der
Begriff Genre ist sehr komplex, er hat viele Bedeutungen. Im 18. Jh.
Portraits, Landschaftsbilder, Alltagsszenen...
Denis
Diderot verwendete
1766 die Begriffe Historien- und Genremalerei.
Claude-Henri
Watelet
Mitarbeiter
Diderots und Herausgeber der »Encyclopédie méthodique, Beaux-Arts«
,
er
formulierte die erste
verbindliche Definition
der Genremalerei,
zweiter
Platz nach Historienmalerei
Giovanni
Pietro Bellori
er
nahm sich des Werkverzeichnis von Caravaggio
an, er geht auf die Kriterien ein, die in der Genremalerei zu tun
haben, er findet einen Realismus in den Bildern der Genremalerei die
Caravaggio auf andere Bildgattungen übertragen hat
Bellori
kritisiert Caravaggio, er wirft ihm einen ungeschönten Realismus
vor, ohne Disegno (bedeutet Zeichnung, sowohl
als künstlerische Idee, Entwurf, geistiges Konzept in einem
religiösen Sinne), ohne vorbereitende Zeichnung zu arbeiten
Caravaggio,
Die Pilgermadonna, 1604-05
Caravaggio,
Die Wahrsagerin, 1595-1600
Caravaggio,
Büßende Magdalena, 1593
Caravaggio
erklärte das Genrebild zum Historienbild, eine neue Form der
Darstellung der Magd
Caravaggio,
Die Kartenspieler,1594
Genredarstellung,
Szenen aus dem Volk, zwei Gauner, keine Kritik von Bellori da es ein
reines Genrebild ist
Caravaggio,
Heiliger Matthäus, um 1602, zerstört bzw. Kopie, für San Luigi die
Francesi
Bellori
unterstellt Caravaggio, dass er die Gattungen nicht kennt, er will
Caravaggios Einfluss eindämmen
Pieter
van Laer, Der
Kuchenverkäufer
Anspruchslosigkeit
der platten Naturnachahmung nach Bellori,
Vorwurf
von Passeri über
van Laer: seine Gemälde gleichen einem geöffneten Fenster (Begriff
wurde von Alberti eingeführt)
André
Félibien
1688,
in Conferencen ist von Genremalerei nur am Rande die Rede, Ludwig
XIV. schätzte sie
nicht
greift
auf Plinius
zurück, schrieb über Maler
Pieter
van Laer, Landschaft
mit Morraspielern
mit
Männern beim Spiel
Louis
le Nain, Der
Karren/Die Rückkehr von der Heuernte, 1641
Gebrüder
le Nain, Félibien
schrieb über sie (sie behandeln einfache, unschöne Themen, es sind
geistlose Bilder)
Handlungen
auf niedrigem Niveau, ohne Schönheit, man verweigert ihnen einen
geistigen Entstehungsprozess, ein geistiges Konzept
Antoine
Watteau, Gilles,
1718-19
Watteau
kam ins Kreuzfeuer der Kritik. Der
Comte de Caylus
formulierte in seiner Akademierede von 1746 (Watteau war bereits tot)
seine scharfe Kritik
an Watteaus Bildern,
die er grundsätzlich als Regelverstöße bewertete. Verstöße gegen
die Regeln der Akademie. Diese Rede wurde durch die Veröffentlichung
der Gebrüder Édmond und Jules de Goncourt im 19. Jh. wirksam und
man beschäftigte sich wieder mit Watteau.
Étienne
La Font de Saint-Yenne
er
schrieb über
Chardins
Genreszenen (Tischgebet und Freuden ...)
Er
versteht es nicht, dass so viele malerische Schönheit an gewöhnliche
Gegenstände verschwendet wird. Er versucht über das Publikum zu
argumentieren, er nimmt ihm geistige Vorgabe
Jean
Siméon Chardin, Das
Gebet vor dem Essen, 1744 (Tischgebet)
Es
ist eine andere Form des Genres, er zeigt die Welt im bürgerlichen
Rahmen mit Vorbildfunktion, Chardin ist gut angekommen
Jean
Siméon Chardin, Die
Freuden des privaten Lebens, 1746
bis
1747 gab es in Frankreich keine wirkliche Kunstkritik. La Font
beschrieb 1747 die Bilder des Salons des Vorjahres. „Es ist nicht
notwendig, dass jemand Künstler sein muss, um über Künstler zu
sprechen“ – die Künstler reagierten nicht positiv. La Font will
einen Bruch in die Kunstkritik einführen , er hielt aber an der
Gattungshierarchie fest.
Claude-Henry
Watelet, La
Font de Saint-Yenne,
als Blinder (Karikatur)
Anon.,
La Font de Saint-Yenne,
mit Lupe
9.
Vorlesung
Édouard
Manet, Der
Absinthtrinker, 1859
Salonkritiken
im 19. Jh.
Denis
Diderot hielt
Bildgattungen bei, er stattete die Genremalerei mit einer moralischen
Kompetenz aus
Jean-Baptiste
Greuze, Die
zerbrochenen Eier, 1756
Die
Eier stehen für die verlorene Unschuld, Sprung hin zu Courbet (neue
Einstellung), Bruch in der Genremalerei
Der
französische Innenminister Nicolas-Louis
Franfois de Neufchateau
schrieb 1799 einen Brief an den Präsidenten der ?, die typologische
Einteilung kommt ins Wanken, e soll eine offizielle Gleichstellung
geben
Jaques-Louis
David gründete 1790
die commune des arts – er forderte die Auflösung der Akademie. Er
forderte, das alle Künstler (nicht nur die Akademiemitglieder)
ausstellen dürfen.
1793
wurde die alte Akademie aufgelöst
1795
wurde ?etude national? gegründet – Kunst und Literatur wurden
zusammengefasst
die
Preise gingen immer noch vor allem an Historienmaler – Protest –
daraufhin schrieb ?Dinet? einen Brief, indem er die Gleichstellung
(v.a. der Genremalerei) forderte,
Künstler
sollen republikanische Inhalte transportieren, man forderte
bürgerliche Genreszenen, das Genre solle die Aufgabe der Historie
übernehmen
Heinrich
Heine
er
war ein wichtiger Salonkritiker, hat große Bedeutung in der
Kunstgeschichte
er
kam 1831 nach Paris, 1830 Julirevolution, er war auch für die
deutsche Kunst wichtig, er schrieb Salonbesprechungen, beschreibt
auch die politische Situation, durch die Zensur wurde aber viel
gelöscht, er beschreibt die neue Situation der Künstler/Kunst,
1831
wurden 300 Exponate ausgestellt, sah Beliebigkeit, sah vieles als
missverstandene Romantik
Horace
Vernet, Eugéne Delacroix, Léopold Robert, Jean-Victor
Schnetz...diese
Künstler besprach er, er gibt auch belauschte Gespräche preis
Ary
Scheffer, Faust in
seiner Studierstube, 1831
Schüler
von Pierre Narcisse Guérin, beeinflusst von Delacroix, Byron,
Schiller, Bibel Inspiration, sentimentale Werke, als Maler des
Seelischen geführt
Jean
Victor Schnetz, Das
Gebet zur Madonna, 1831
viel
Gefühl, große Gesten, krankes Kind
Horace
Vernet, Judith und
Holofernes
Heinrich
Heine beschrieb es
ausführlich („welch beneidenswerte Ende“)
das
Judiththema erfährt im 19. Jh. eine Umgestaltung
Eugène
Delacroix, Die
Freiheit führt das Volk, 1831
das
Volk setzt sich gegen Karl X. durch (dessen reaktionäre Politik war
Ursache der Julirevolution von 1830), die Großbürger waren die
großen Gewinner, das Bild wurde abgelehnt, da die Freiheit unedel
dargestellt sei, wurde aber angekauft
die
Freiheit ist eine Allegorie, es ist ein Genrebild, keine
antikisierende Kleidung
es
sind keine Helden zu sehen sondern Menschen aus allen
Gesellschaftsschichten, auch aus den unteren Schichten,
1863
in den Louvre aufgenommen, für Heine
war es der Höhepunkt
des Salons von 1831, er sah es als politisches und revolutionäres
Bekenntnis
Alexandre-Gabriel
Decamps, Die türkische
Patrouille, 1831
orientalisches
Genrebild, Heine beschrieb es positiv
Paul
Delaroche, Cromwell
und Charles I., 1831
Heine
unterscheidet zwischen der Darstellung der Weltgeschichte und der
Darstellung der Menschheit
Léopold
Robert, Die Ankunft
der Schnitter, 1829/30
es
waren vier Bilder geplant (zu den vier Jahreszeiten und der
Bevölkerung von Neapel bis Venedig), Künstler aus der Schweiz
Heine
schrieb, dass das Bild enormen Erfolg im Salon hatte,
Robert
wurde dafür in die Ehrenlegion aufgenommen
Heine
fragte, wo dieses Bild hingehöre (Genre oder Historie), er sieht im
Bild eine Erneuerung der Genremalerei, das Bild sei eine ideale
Menschendarstellung – daher Anklänge an Historienmalerei nach
Heine, das Bild war für ihn ein wichtiger Impuls, er versuchte die
Genremalerei aufzuwerten, in der Genremalerei kann das Neue und
Moderne zum Ausdruck gebracht werden (nicht in der Historienmalerei
mit allen Einschränkungen), Heine hat sich den Druck des Bildes in
seine Pariser Wohnung gehängt
Eugène
Fromentin
war
Maler und Schriftsteller, er reiste viel (war öfter in Nordafrika),
er hat den Orient vor Ort erlebt und deshalb eine andere Sicht darauf
erlangt, er hat den geograph-kulturellen Zusammenhang gesucht, er war
ein guter Beobachter,
er
prangerte 1845 an, was mit der Genremalerei passiert, die
Genremalerei sei anmaßend geworden, Schuld ist das Publikum, seine
idealen Maler sind David,
Antoine-Jean Gros,
Ingres
– denn sie haben die Ideale der Historienmalerei vertreten,
Genre
ist Mode – die Künstler reagieren nur mehr auf die Wünsche der
Käufer, er vergleicht den Kunstmarkt mit der Börse
Gustave
Courbet
er
präsentierte 1849 drei Bilder, es sind Schlüsselbilder in Hinblick
auf die Genremalerei (und den Realismus), Infragestellung der
Bildgattungen,
in
einem Brief schrieb er, dass sich der Künstler zur Kanaille machen
müsse, er müsse seine Themen in der Gosse finden, er versuchte den
Rahmen der traditionellen Salonkunst zu sprengen
Gustave
Courbet, Die
Steinklopfer, 1849
während
des 2. WK zerstört, neu war die Monumentalität der Figuren, die
Landschaft wird zurückgedrängt, die große Bildfläche ist von
Courbet gewollt, großes Bildformat, es sind Dimensionen, die auf
Historiengemälde Anspruch erheben, was eine zusätzliche Provokation
darstellt
Gustave
Courbet, Nach dem
Essen in Ornans, 1848
er
bricht in den Darstellungen keine großen Themen auf, Courbet hatte
Angst, dass er wegen seiner republikanischen Gesinnung am Land
festgenommen wird
Gustave
Courbet, Das Begräbnis
in Ornans, 1850
ein
Freund übernahm die Beschreibung von Courbet in seinem Roman,
Courbet beschrieb die Entstehung des Bildes,
Courbet:
„wir müssen die Kunst in die Wirklichkeit des Lebens zurückführen,
sie aus der feinen Gesellschaft stoßen, er fordert, dass die
bürgerlichen Stände verlassen werden
Gustave
Courbet, Die Rückkehr
der Bauern vom Markt, 1850
nachdem
seine drei Bilder im Salon ausgestellt worden waren, sah sich Courbet
mit dem Vorwurf des unerbittlichen Naturalismus (v.a. bei den
Steinklopfern) konfrontiert,
es
kam die Frage auf, ob Courbet noch Genremalerei produziert, seine
Bilder wurden politisch verstanden
Kritiker:
„es ist ein Bild vor dem man schaudern Armeleuteschweiß sieht“,
er widmete den Steinklopfern ein ganzes Kapitel in seinem Buch
Pierre-Joseph
Proudhon sah die
Bildung des Volks durch dieses Bild verwirklicht, er spricht von
einem sozialistischen Bild (dies wäre für Courbet zuviel gesagt).
10.
Vorlesung
Édouard
Manet, Olympia, 1863
Pierre-Joseph
Proudhon
Philosoph
und Schriftsteller, er würdigte Courbet in seinen Schriften,
sozial-politische Interpretation (das hat nichts damit zu tun, was
Courbet wollte – er wollte in Paris Erfolg haben)
Courbet
geht es um eine neue Malerei, es stellt sich die Frage, ob es noch
Genremalerei oder eine neue Bildgattung darstellt, er stellte
einfache Leute, v.a. Bauern, dar
Später
forderte Charles
Baudelaire auf, das
Stadtleben (das Moderne) zu malen.
Courbet,
Die Steinklopfer
Courbet,
Das Begräbnis in Ornans
monumentales
Gemälde, Schwarz erinnert an die spanische Malerei mit Diego
Velazquez und Francisco de Zurbarán, vor allem Manet wurde von der
spanischen Malerei beeinflusst
die
Menschen bekommen durch diese große Dominanz/Dimension etwas
Bedeutsameres als in einem „normalen“ Genrebild
Courbet
zeigt einen Schnitt durch alle Gesellschaftsschichten am Land,
politisch bedeutend – die Bauern werden gleich groß gezeigt, sie
dominieren das Bild
der
Salon von 1850/51 beurteilte das Gemälde als trivial, manche
bezeichneten als kirchenfeindlich
Courbet,
Rückkehr der Bauern vom Markt
die
Thematik ist weniger aufführerisch, anekdotische Elemente
Théophile
Gautier
Schriftsteller,
er schätzte einige Maler des Realismus, er wirft Courbet
eine Plattheit in der
Themenwahl vor und schätzte ihn nicht sehr
Courbet,
Die Badenden, 1853
es
löste einen Skandal im Salon aus, der Akt entsetzte, erdhafte Erotik
wurde abgelehnt
man
interpretierte eine ganze Geschichte in das Bild, träge, die Schwüle
des Sommertages kommt mit den weiblichen Figuren zusammen (anstößig),
die
Sinnlichkeit der Landschaft ist verstärkt worden, entspricht nicht
dem Schönheitsideal
vergl.
Jean-Auguste-Dominique Ingres,
Die Badende von Valpincon, 1808
diese
Aktdarstellung war anerkannt, Ingres fand eine eigene
Idealdarstellung der Aktmalerei
vergl.
François Boucher, Das
Bad der Diana, 1742
mythologische
interpretiert waren Aktdarstellungen legitimiert
Eugéne
Delacroix
er
schätzte das Kraftvolle bei
Courbet, er
kritisierte jedoch die Themen,
er
meint, dass die Künstler von den Nachahmungen Abstand halten müssen,
man verliert den Blick für das Ganze, wenn man nur auf Details
achtet, es ist dann keine Kunst mehr
Courbet,
Das Atelier des Malers, 1855
wurde
von der Weltausstellung zurückgewiesen (vor allem wegen der Größe),
Courbet bekam die Erlaubnis sein eigenes Holzgebäude in der Nähe
der Weltausstellung zu bauen und dort eine Parallelausstellung zu
organisieren (es wurden mehr als 40 Bilder und Zeichnungen gezeigt),
das Publikum kam nicht, Courbet verzichtete auf Eintritt, keine
Presse (wenn negativ)
Werner
Hofmann?
rechts
sind alle Teilhaber, Freunde, Liebhaber der Kunst (Gönner von
Courbet, Baudelaire
liest, Proudhon),
links sind alle anderen (die Gesellschaft, Jäger, Geistliche,
Arbeiter, Bettler)
der
Künstler steht im Zentrum des Bildes, ? was ist das Bild? ein Genre-
oder Historienbild?
das
Ganze erscheint seltsam erstarrt, die Figuren sind nicht so groß
ausgefallen, ? was die Aktfigur soll
Courbet,
Portrait von Champfleury, 1855
Charles
Baudelaire
er
schätzte Courbet,
er schrieb aber wenig über ihn, da der Realismus nicht das
Erstrebenswerte für ihn war
er
war wesentlich für die Erneuerung der Kunst und Kunstkritik, er
bringt den Begriff der Modernität ein, neue Aufgabe für die
modernen Maler - die Lebensbedingungen der modernen Zeit sollen in
den Werken umgesetzt werden
Constantin
Guys wurde von
Baudelaire als idealer Vertreter des modernen Lebens ausgewählt, er
zeigt flüchtige Momente der Pariser, Auswählen und Festhalten an
einem spontanen Moment (später Kennzeichen der Impressionisten)
es
ging Baudelaire nicht darum, eine neue Gattungshierarchie zu
erarbeiten – eine neue Theorie des Schönen (alles was in der Stadt
zu sehen ist) – soll in den Bildern aufgenommen werden
1846
und 1859 sind wichtige Salonbesprechungen von Baudelaire
Delacroix,
Die Entführung der Rebecca, 1846
es
geht ihm nicht um die Darstellung der Wirklichkeit, sondern um das
Märchenhafte, Fantastische, dies entsprach nicht der klassischen
Forderung
Baudelaire:
die Romantik liegt im Empfinden und ist modern, sie ist mehr
anzustreben als der Realismus eines Courbets,
er
stellte Delacroix
an die Spitze der Romantik, er versucht eine neue Art des Heldentums
zu propagieren, der Held ist der Großstadtmensch, der neue Held
die
Romanfiguren von Balzac verkörpern für Baudelaire diese Helden
Nadar,
Portrait Constantin Guys
Giovanni
Boldini, Graf Robert
de Montesquiou, 1897
war
Vorbild für viele literarische Formulierungen, der Dandy, Flaneur
Constantin
Guys, In der Straße
es
ist eine Momentaufnahme,
die
Wahrnehmung des Großstädtischen fand Baudelaire in diesen
Zeichnungen von Guys umgesetzt, Baudelaire versuchte das Gleiche in
der Literatur („die Vorbeieilende“)
Baudelaire
begann die Zeichnungen zu sammeln (über 2000 Blätter)
nichts
ist für die modernen Maler unbedeutend, die Künstler sind ständig
auf der Suche nach neuen Eindrücken
Guys,
Die Opernloge
Guys,
Treffen im Park
Manet,
Olympia
Baudelaire
es ist falsch sich von Tizian oder Raffael inspirieren zu lassen,
wenn man zeitgenössische Kurtisanen darstellt
vergl.
Tizian, Venus von
Urbino
Guys,
Mädchen in einem Bordell
Baudelaire
forderte, dass sich
der Künstler nicht in Vergleichen verlieren darf
Guys,
Bordellszene
Guys,
Zwei Grisetten und zwei Soldaten
1859
verurteilte Baudelaire
Millet
und die Bauernmalerei
Jean-François
Millet, Frau mit
weidender Kuh, 1858
Vorwurf
von Baudelaire, dass er die Figuren idealisiere
Millet,
Angelus, 1857-59
moralisierende
Darstellung der ländlichen Bevölkerung – es kommt das Religiöse
dazu,
die
Figuren sind entindividualisiert, ohne jede Charakterisierung, sie
werden zum Ausdruck einer ganzen Gesellschaftsschicht,
das
Bild löste eine patriotische Begeisterung aus, Millet wurde für
andere moderne Künstler durchaus zum Vorbild
Millet,
Ährenleserinnen, 1857
Manet,
Der Absinthtrinker, 1859
Manet,
Frühstück im Freien/Grünen, 1863
wurde
von der Jury abgelehnt, Vorbild war Goya,
Raffael, Ingres, das
Thema schockierte
vergl.
Tizian, Konzert im
Freien
vergl.
Raffael, Das Urteil
des Paris und Detail
Manet,
Olympia
Francisco
de Goya, Die nackte
Maja, um 1800
Ingres,
Odaliske mit Sklavin, 1842
Manet,
Portrait Émile Zola, 1868
Zola
interessierte sich vor allem für moderne Künstler, er sah in Manet
einen zukünftigen Meister des Louvre und schrieb einen Artikel über
ihn
Alexandre
Cabanel, Geburt der
Venus, 1863
das
Bild hatte großen Erfolg, Zola
kritisierte es
(Marzipan)
Manet,
Nana, 1877
wurde
für den Salon abgelehnt, Schuld war der Herr auf der rechten Seite,
ein Hinweis, dass es sich um eine Prostituierte handelt, eine
Sängerin stand Modell,
Bezug
auf Roman „Nana“ von Zola
(war zu der Zeit noch nicht fertig)
11.
Vorlesung
Marie
Louise Élisabeth Vigée-Lebrun,
Selbstportrait mit Strohhut, nach 1782
wurde
im Salon ausgestellt, was nur wenigen Frauen ermöglicht wurde,
man
unterstellte diesen Frauen dann, dass sie privilegiert sind, wenn sie
ausstellen konnten, sie waren aber benachteiligt, da für sie keine
akademische Ausbildung möglich war, in Frankreich war nur eine
Kunstschule in Paris für Frauen offen
ab
1770 gab es eine Begrenzung für Frauen – vier Frauen durften
Mitglieder der Akademie sein
nach
der Französischen Revolution wurde die Situation schlechter, 1793
erst
1892 bekamen Künstlerinnen zur Akademie Zugang
1865
schaffte es Rosa Bonheur (eine Tiermalerin) im Salon einen Preis zu
gewinnen
der
Zugang zum Salon ist für Frauen geblieben
zwischen
1791 und 1880 betrug der Anteil der Frauen im Salon etwa 13% (Maler
und Bildh)
etwa
16% der abgelehnten Künstler waren Frauen, 20% der Männer
in
den ersten Jahren nach der Revolution haben relativ viele Frauen
ausgestellt
1827
wurden die Beamten in der Jury aufgefordert kritischer zu sein
6,7%
der Preise gingen an Frauen
Frauen
malen keine Historienbilder, keine Akte, weniger Möglichkeiten,
kleinere Bildformate, Landschaften, Genre, Stillleben
45%
bewarben sich mit Portraits, Frauen beenden früher ihre Arbeit,
anderes gesellschaftliches Lebenskonzept
es
gab ein Protestschreiben der Männer über Frauen
Frauen
malten vor allem in Pastell
Rosalba
Carriera,
Selbstportrait mit dem Portrait der Schwester
1675
(Venedig) – 1757, kam nach Paris, war sehr populär, in Rus, F, I
stark vertreten
sie
präsentiert sich hier als Künstlerin,
August
III. von Sachsen hatte eine große Sammlung von ihr (mehrere
Pastelle), er ließ auch andere Malerinnen für sich arbeiten
sie
leistete eine Vorarbeit zur Pastellmalerei von Maurice Quentin de La
Tour
im
Rokokostil, bei Frauen soll im Portrait der Charakter verdeutlicht
werden, Frauen sollen lieblicher und charmanter dargestellt werden
vor
allem die Wiedergabe von Stofflichem ist hervorragend von ihr
Portraits,
Allegorien, sie lernte französisch und Latein, entwarf für ihre
Mutter ein Stickmuster, sie wurde um 1705 in die Akademie von San
Luca aufgenommen
es
ist schwer ihre Bilder chronologisch zu ordnen, da sie nicht datiert
sind
1719
von einem französischen Bankier nach Paris eingeladen, sie blieb ein
Jahr dort
bekam
viele Portraitaufträge, auch von Königsfamilie, ihre Portraits sind
Seelenportraits
Frauen
zeigen sich im Selbstportrait viel realistischer
1720
wurde sie zum Ehrenmitglied der Akademie in Bologna und Paris ernannt
sie
war auch in Wien tätig
sie
heiratete nicht, da es ihre Malerei und Selbstständigkeit
beeinträchtigen würde
Carriera,
Portrait Watteau
Carriera,
Selbstportrait als Winter, 1730/31, nicht geschönt, klarer,
deutlicher Blick
Carriera,
Selbstportrait
Carriera,
Selbstportrait, um 1745
Carriera,
Selbstportrait
Carriera,
Portrait eines Knaben
Carriera,
Portrait eines jungen Mädchens
sie
verzichtet auf Hintergrundeffekte in Portraits
Carriera,
Junge Dame mit Papagei
Carriera,
Gräfin Anna Katharina Orzelska, 1739/40
Carriera,
Ein französischer Konsul in Venedig, 1730
Carriera,
Allegorie der Malerei
Carriera,
Zyklus der „Vier Elemente“: Die Luft, 1744-46
Carriera,
Frühling
Adélaïde
Labille-Guiard,
Selbstportrait
heiratete
mit 20, ihre Ehe hält nicht, getrennt, keine Kinder
arbeitete
bei Maurice Quentin de La Tour, stellte 1774 das erste Mal aus
Labille-Guiard,
Selbstportrait in Miniatur, 1774
Probleme
im Bereich der Arme, Proportionen
1782
stelle sie im Salon de la Correspondence aus, zwei Ölbilder für die
königliche Akademie, sie wurde Akademiemitglied
Labille-Guiard,
Selbstportrait mit zwei Schülerinnen
Labille-Guiard,
Augustin Pajou, 1782
Lob
in Akademie, Künstler bei der Arbeit, zwei Wirklichkeitsebenen
über
Künstlerinnen wurden immer wieder Gerüchte verbreitet, nicht leicht
sie
rief eine Schule für Künstlerinnen ins Leben an der sie
unterrichtete (für Lebensunterhalt)
Labille-Guiard,
Charles Amédée-Philippe van Loo, 1785, große Lebendigkeit
Labille-Guiard,
Madame Marie-Adélaïde de France, 1787
Ganzkörperportraits
waren nur Angehörigen des französischen Hofes vorbehalten
Labille-Guiard,
Madame Victoire de France, 1788
Portraits
in Landschaft (vergl. Gainsborough in England), Statue als Gegenpol
Labille-Guiard,
Madame Louise-Élisabeth de France und Sohn, 1788
Mischung
von Drinnen und Draußen,
sie
bekam große Aufträge, hat auch für den König gearbeitet
1789
spendete sie der Nationalversammlung (war sehr klug), portraitierte
dann Robbespiere
Marie-Gabrielle
Capet, Atelier von
Adélaïde Labille-Guiard, 1808 (war Schülerin)
Élisabeth
Vigée-Lebrun,
Selbstportrait, 1790
lebte
1755-1852, wurde auch in die Akademie aufgenommen, kleidete sich
immer sehr modisch, Tochter von Maler
Vorwurf
an Frauen sie malen nur in Pastell und Bleistift – Ölmalerei zu
schwer
sie
wurde von einem Mitglied der Akademie Royal unterrichtet, konnte in
Paris kopieren,
sie
heiratete, Tochter
Vigée-Lebrun,
Königin Marie Antoinette in großer Hoftracht, eine Rose in der
Hand, 1779, auch weitere Aufträge
Vigée-Lebrun,
Marie Antoinette, 1783
sie
stellte 1783 das erste Mal im Salon aus, sie arbeitete vor allem für
den Hof, war ein Problem während der französischen Revolution war,
sie verließ Frankreich, Neapel und vor allem St. Petersburg
Vigée-Lebrun,
Countess Anna Ivanovna Bariatinsky,
(later Countess Nikolai Alexandrovich Tolstoy),
1796 , neue Elemente in der Natur
Vigée-Lebrun,
Caroline Bonaparte und Tochter, 1807
sie
kam nach 12 Jahren wieder nach Frankreich
Marie-Guilhelmine
Benoist,
Selbstportrait, 1790, als Malerin
heiratete
Aristokrat, Ausbildung bei ?Lebrin?, später bei David gearbeitet
Benoist,
Portrait einer schwarzen Frau, 1800
im
Pariser Salon ausgestellt, hinterließ großen Eindruck, wurde zum
Symbol der Menschenrechte (Sklaverei verboten),
sie
wurde zu einer Ikone der Feministinnen, Ludwig XVIII. erwarb das
Bild, die Frau wird nicht in einer dienenden Position gezeigt,
selbstbewusst
Benoist,
Elisa Bonaparte
Gérard,
Die gute Neuigkeit
ihre
Schwester heiratete Fragonard, bei dem sie studierte, sie wurde nicht
Mitglied der Akademie, war aber erfolgreich, sie bekam Aufträge und
stellte im Salon aus
Gérard,
Die schlechte Neuigkeit
Gérard,
Die Herzogin von Abrantès und General Junot
Gérard,
Lesende Frau, 1795-1800
Louise-Josephine
Sarazin, Das römische
Theater in Taormina, 1825
Landschafts-
und Architekturmalerin
Sarazin,
Die Wasserfälle von Tivoli
Édouard
Louis Dubufe, Rosa
Bonheur
Rosa
Bonheur, Pflügende
Ochsen im Nivernais, 1849
1822-1899,
bekommt Auszeichnung, lernte bei ihrem Vater, zog Männerkleidung an
(Schlachthof), sie ist Tiermalerin,
mit
19 Jahren stellte sie das erste Mal im Salon aus, sie verlässt das
Atelier, studiert vor Ort, sie wurde zum Hof eingeladen, sie wurde
von der Kaiserin zum Offizier der Ehrenlegion ernannt, sie heiratet
nicht, lebte mit Freundin zusammen,
Skizzen
mit Indianer Themen, sie geht von herkömmlichen Bildthemen ab
Bonheur,
Pferdemarkt, 1853
Bonheur,
Tiger
Bonheur,
Hirsch im Herbst
Édouard
Manet, Berthe Morisot,
1872
Berthe
Morisot, Liegendes
Mädchen, 1893
Dreigestirn
des Impressionismus (sie ist eines), ihre Bilder wurden im Salon
ausgestellt
Morisot,
Hafen in Lorient, 1869, Manet half kräftig mit
Morisot,
Mutter und Schwester der Künstlerin, 1869/70
Mary
Cassatt,
Selbstportrait, um 1878, Amerikanerin, arbeitet mit Impressionismus
Cassett,
Frühstück im Bett, um 1897
12.
Vorlesung
Siegerbilder?:
Jean
Lecomte de Nouÿ, Die
weiße Sklavin, 1888
Jean-Auguste-Dominique Ingres,
Botschafter Agamemnons kommen zu Achilles, 1801
Gewinner
des Rompreises damit, von 1801
Alexandre
Menjaud, Sabinus und
Eponia vor Vespasian, 1802
Siegerbild,
sehr steif, blutleere Figuren
gab
ersten und zweiten Preis – manchmal gab es auch keinen ersten Preis
Merry-Joseph
Blondel, Äneas trägt
seinen Vater Anchises, 1803
erfüllte
Forderung nach Moral
Félix
Boisselier, Der Tod
des Demosthenes, 1805, Siegerbild von 1805
Alexandre
Charles Guillemot, Die
Ursache der Krankheit von Antiochus wird entdeckt, 1808
Michel-Martin
Drolling, Zorn des
Achilles, 1810, Sieger von 1810
Orientalismus:
Émile
Jean Horace Vernet,
Der arabische Geschichtenerzähler, 1833
das
Orientalismusthema begann im 17. Jh., das Thema boomt im 19. Jh.,
Türkei, Nordafrika, Ägypten (wegen Napoleon), Erschließung von
neuen Gebieten,
viele
Künstler schöpften nur von Reiseberichten, manche Künstler (wie
Fromentin, Delacroix) reisten auch selbst
Eugène
Delacroix, Algerische
Frauen in ihrem Haus, 1834
er
war in Algerien, malte keine nackte Odaliske
Vernet,
Die Löwenjagd, 1836, im Tiergarten konnten Tiere studiert werden
Charles
Gleyre, Die Nubierin,
1838, Orientalin, Exotin
Vernet,
Araber reisen in der Wüste, 1843, Wüste - neues Licht, Farben
Théodore
Chassériau, Ali
Ben-Hamet, Kalif von Konstantinopel, 1845
Stereotyp
von Frauen, keine Charakterisierung
Jean-Léon
Gérôme, Junge
Griechen beim Hahnenkampf, 1846
Chassériau,
Das Tepidarium, 1853
Eugène
Fromentin, Die Jagd
mit Falken in Algerien, 1863
Gérôme,
Der Sklavenmarkt, um 1866
Fernand
Cormon, Eifersucht im
Harem, 1874
Fromentin,
Das Land des Durstes, 1869, Gefahren der Wüste
Gérôme,
Fellverkäufer in Kairo, 1869, solche Darstellungen wurden weiter gut
verkauft
Lecomte
de Nouÿ, Ramses in
seinem Harem
Lecomte
de Nouÿ, Det.
Lecomte
de Nouÿ, weiße
Sklavin, 1888?
auch
in der Moderne tauchen diese Motive auf
Vernet,
Die Ziege Josephs, 1853
aus
Josefsgeschichte, religiöses Bild, in orientalischer Szenerie
Jules
Eugène Lenepveu, Die
Märtyrer in den Katakomben, 1855
Paul
Delaroche, Die junge
Märtyrerin, 1855
Jean-Jacques
Henner, Susanna im
Bad, 1864
Jules-Joseph
Lefebvre,
Maria Magdalena in der Grotte, um 1875
Louis
Paul de Laubadere, Die
Arena, 1881
Léon
Bonnat, Das Martyrium
des Heiligen Dionysius, um 1880
Sensationsgier
der Besucher ist zu befriedigen, man will etwa Neues, Dramatisches
zeigen
Henri
Courselles-Dumont, In
der Arena
Mythologie:
Ingres,
Jupiter und Thetis, 1811, Starrheit kritisiert
François-Édouard
Picot, Cupido und
Psyche, 1817
Hippolyte
Flandrin, Theseus wird
von seinem Vater wieder erkannt, 1832
Chassériau,
Apoll und Daphne, um 1845
Gerôme,
Eine Idylle, 1852
Baudry,
Die Toilette der Venus, 1859
auch
Courbet malte Akte, aber ohne mythologischen Anstrich
Fromentin,
Kentauren und Kentauressen, hat erheitert
Émile
Lévy, Tod des
Orpheus, 1866
von
thrakischen Frauen getötet (ignorierte sie)
Jules-Élie
Delaunay, Der Tod des
Nessus, um 1870
raubte
Deianeira (Frau des Herkules)
der
Anspruch an das Publikum war sehr groß
William
Adolphe Bouguereau,
Nymphen und ein Satyr, 1873
Gérôme,
Pygmalion und Galatea,
um 1890
Bildhauer
erschafft sich Traumfrau, umgekehrte Metamorphose
historische
Bilder:
Pierre-Narcisse
Guérin, Die Rückkehr
des Marcus Sextus, 1799
hatte
sehr großen Erfolg
Jacques-Louis
David, Leonidas auf
den Thermopylen, 1814
Delaroche,
Die Hinrichtung der Lady Jane Grey, 1833
unschuldig
im weißen Kleid gezeigt
Jules
Eugène Lenepveu, Der
Tod des Vitellius, 1847
Delaroche,
Jeanne d’Arc im Kerker, um 1824
Henri-Frédéric
Schopin, Die Scheidung
der Kaiserin Josephine
Thomas
Couture, Die Römer
der Verfallszeit, 1847
schildert
Endzeit Roms, klaut bei anderen, viele Zitate
Baudry,
Charlotte Corday, 1860
Gérôme,
Der Tod Cäsars, 1867
Bilder
die auf Literatur basieren:
François
Gérard, Ossian, 1801,
James McPhaerson
Ingres,
?Roche und Anguelice?
aus
Der rasende Roland von Ludovico Ariosto
Delacroix,
Der Tod des Sardanapal, 1827
schockierte,
geht auf Lord Byron zurück
Ary
Scheffer, Francesca da
Rimini und Paolo Malatesta
greift
auf Dantes Göttliche Komödie zurück, sind nach dem Tod auf ewig
aneinandergekettet, Strafe für Ehebruch
Scheffer,
Gretchen am Brunnen, Goethe
Alexandre
Cabanel, Tod von
Francesca da Rimini und Paolo Malatesta, 1870
Dantes
Göttliche Komödie
Henri
Gervex, Rolla, 1878
Bild
wurde ausgeschlossen, Inhalt ist unsittlich,
Alfred
de Musset, unmoralische Figuren, schockiert haben Strumpfbänder –
Hinweis auf Nacktheit, es sind eindeutig Prostituierte,
wurde
drei Monate von Kunsthändler ausgestellt, es kamen viele Leute
Érnest
Hébert, Malaria,
1850, Genremalerei
Gérôme,
Nach dem Maskenball