Freiheitliche
Partei Österreichs – FPÖ
Kurz nach 1945
hatten ehemalige Nationalsozialisten, dank den Alliierten kaum Chance
zur Reorganiesation. Durch die von den Alliierten errichteten
Internierungslagern für höhere Nationalsozialisten fanden
Ehemalige eine Möglichkeit sich neu zu organisieren. In dieser Zeit
kämpften die SPÖ und die ÖVP um die Stimmen der Ehemaligen die
eine vierte Partei zu den nächsten Wahlen forderten.
Durch die
Spaltung des konservativen Lager erhoffte sich die SPÖ einen
Stimmenverlust für die ÖVP und unterstützte diese Forderung bei
den Alliierten. Diese stimmten zu und ließ 1949 den VdU-Verband
der Unabhängigen bei den nächsten Wahlen zu. Der VdU erhielt
11,7% und die SPÖ und ÖVP verlor etwa den gleiche Teile an Wählern
an diese.
Durch den Abzug
der Alliierten Truppen 1955 konnten sich deutschnationale Kräfte
ungestört in Österreich neu organisieren.Der VdU beinhaltete aber
nach wie vor neben den Ehemaligen auch liberale Kräfte die in den
Hintergrund traten.
1956 entstand
dadurch die FPÖ die die rechten Teile der VdU beinhaltete. Was sich
schon am ersten Parteiobmann Anton Reinthaller zeigte, der ein
ehemaliges SS- Mitglied und unter dem NS- Regime
Reichtagsabgeordneter war.
Die FPÖ
erreichte lange Jahre nur 6% der Wählerstimmen.
1970
unterstützte die FPÖ unter der Führung von Friedrich Peter,
einem ehemaligen SS- Obersturmführer, vorübergehend eine SPÖ-
Minderheitsregierung.
Nach den
Nationalratswahlen 1983 konnte die FPÖ mit Norbert Steger als
Vizekanzler in einer SPÖ-FPÖ-Koalition erstmals eine
Regierungsbeteiligung erreichen.
Dennoch blieb
die FPÖ ihren deutschnationalen Wurzeln verhaftet.
1985 sorgte
Frischenschlager der in dieser Zeit Verteidigungsminister der
Republik war für internationales aufsehen, als er den NS-
Kriegsverbrecher Walter Reder per Handschlag grüßte.
1986 übernahm
Jörg Haider die Führung
der FPÖ. Daraufhin beendete die SPÖ ihre Koalition mit ihnen.
Haiders
Mittel die ihm zum Erfolg halfen waren harter Kritik ausgesetzt.
Fremdenhassende und rassistische Parolen, die Vorliebe für das
Instrument des Volksbegehrens und Aussagen Ãœber das NS-Regime
brachten ihm den Ruf eines Rechtspopulisten.
1993
kam es zu ersten Spaltung der Partei. 5 Abgeordnete um Heide
Schmidt gründeten das
Liberale Forum was
bis 1999 im Nationalrat vertreten war.Mit dem Austieg des liberalen
Flügels verließ die FPÖ die Liberale Internationale.
1999
bei den Nationalratswahlen erlebte die Partei trotz allem einem
Aufschwung von 26,9% und wurde somit zur zweitstärksten Partei.
2000
kam es zur Koalition zwischen ÖVP und FPÖ unter der Führung von
Wolfgang Schüssel
als Bundeskanzler und mit Susanne Riess-Passer
als Vizekanzlerin die Regierung.
Die
Regierungsbeteiligung der FPÖ rief in den EU- Staaten heftige Kritik
gegen die österreichische Bundesregierung aus.
Bei
den Nationalratswahlen 2002 erreichte die FPÖ nur 10% Stimmenanteil
und 18 Nationalratsmandate. Nur knapp vor den Grünen. Die FPÖ ging
unter der Führung von Herbert Haupt ging wieder eine
Koalition mit der ÖVP ein.
Der
FPÖ wurde damals oft vorgeworfen unter Druck der ÖVP von ihren
ursprünglich vertretenden Zielen abzuweichen.
2003
musste Herbert Haupt
abtreten und wurde von Hubert Gorbach ersetzt.
2004
musste die FPÖ mit 6,3% ihren Größten Stimmenverlust bei den
Wahlen zum Europaparlament hinnehmen und stellte somit nur einen
Mandatar, Andreas Mölzer gilt als Vertreter des deutschnationalen
Flügels der Partei. Nach der Eu- Wahl musste Herbert Haupt abtreten
und 2004 wurde Ursula Haubner neue FP-Obfrau.
2005
gaben Vizekanzler Hubert Gorbach, Obfrau Ursula Haubner
Parlamentsklubobmann Herbert Scheibner und Landeshauptmann Jörg
Haider den Übertritt in eine neue Partei namens Bündnis
Zukunft Österreich BZÖ
bekannt.
Kurze
Zeit darauf wurde Heinz-Christian Stache zum neuen
Parteiobmann gewählt, der durch seine fremdenfeindliche Wahlkampagne
Bekanntheit erlangte.
Die
meisten Landesverbände verblieben in der FPÖ, nur die Kärntner FPÖ
Jörg Haiders wurde fast komplett Teil des BZÖ.
2005
bei den Landtagswahlen in der Steiermark, hat die FPÖ den
Wiedereinzug in den Landtag knapp verfehlt.
Bei
den Landtagswahlen in Burgenland, blieb die FPÖ mit 2 Mandaten im
Landtag.
Spitzenkandidat
Strache bekam bei den wiener Gemeinderatswahlen 14,9% der
Wählerstimmen, das BZÖ hingegen nur 1,2%.
2006
fand ein von der FPÖ initiiertes Volksbegehren während der
österreichischen Ratspräsidentenschaft zu Themen der EU, , mit dem
Titel „Österreich bleibt frei“ statt.
Mit
258.277 Unterstützern übertraf man zwar das Ziel, landete aber auf
Rang 21.
In
dieser Zeit war die FPÖ nur noch mit zwei Abgeordneten im
Nationalrat vertreten.
Bei
der Führung Strachers erreichte die FPÖ bei den Nationalratswahlen
einen Stimmenanteil von 11%, das entspricht einen Mandatsstand von 21
Abgeordnete, die BZÖ erhielt einen Stimmenanteil von4,1% bzw 7
Mandate.
Bei
der vorgezogenen Nationalratswahl 2008 erhöhte sich der
Stimmenanteil der FPÖ auf 17,5%.
Die
Wiener Landtagswahlen 2010, brachte der FPÖ 25,77% der abgegebenen
Stimmen und wurde somit zweitstärkste Partei.
Nach
den Anschlägen in Oslo 2011 kam die FPÖ medial unter Druck, einige
ihrer Mitglieder veröffentlichen im Internet islamfeindliche Texte
oder gehörten einer rechtsextremen-Facebook an. Nachdem der
Nationalratsabgeordneter Königshofer den Terroranschlag
Breiviks mit der Abtreibung von Kinder verglichen hatte,wurde er aus
der Partei ausgeschlossen.
Der
FPÖ wird immer wieder vorgeworfen, sie vermische die Themen
Sicherheit, Migration, Asyl und Integration. Traditionell herrscht
der Grundsatz Österreich ist kein Einwanderungsland vor. Gefordert
wird die Umsetzung von Zuwanderungsstopp, sowie die automatische
Abschiebung kriminell gewordener
Ausländer. Ebenso
tritt die Partei zumindest offiziell für ein schärferes Auftreten
gegen Extremismus und Fanatismus jeglicher Art auf. Besonders
offensiv stellt sich die Partei gegen Muslimische Einwanderer. In den
Wahlkämpfen der letzten Jahre waren die Islamkritik und die Warnung
vor einer angeblichen Islamisierung in Österreich.