Filmrezension
Das Meer in mir (Alejandro Amenábar)
Der Film „Das Meer in mir“, aus dem Jahre 2004, ist ein spanisches Drama vom Regisseuren Alejandro Amenábar, welches den schwierigen Kampf um aktive Sterbehilfe thematisiert und auf einer wahren Geschichte basiert.
Die Schauspieler Javier Bardem, Belén Rueda und Lola Dueñas spielen die Hauptrollen von Ramón Sampedro, Julia und Rosa. Der Film spielt in Spanien.
Im Jahre 1969 erleidet Ramón Sampedro im Alter von 25 Jahren einen Badeunfall, wobei er sich das Genick bricht. Seitdem ist er vom Hals abwärts gelähmt. Da er sein Leben seitdem als unwürdig ansieht, hat er den Wunsch, „in Würde“ zu sterben und sich somit das Leben nehmen zu wollen.
In seinem Umfeld trifft Ramón jedoch auf Unverständnis und Ablehnung. Nur die an Cadasil leidende Anwältin Julia und die Vereinigung „Würdevoll sterben“, der Rámon beigetreten ist, wollen sich für seinen Wunsch einsetzen. Obwohl Ramón der Ansicht ist, er wäre nicht in der Lage, jemanden zu lieben, entwickelt er mit der Zeit Gefühle für Julia.
Als Rosa in Ramóns Leben tritt, möchte auch sie ihm helfen, obwohl sie selbst Probleme hat und alleinerziehend ist. Sie versucht ihn davon zu überzeugen, dass das Leben trotz Behinderung lebenswert sei. Sie scheitert jedoch und es gibt einen heftigen Streit. Rosa lässt aber nicht locker und freundet sich immer enger mit Ramón an, bis sie ihn anschließend versteht und sich in ihn verliebt.
Ramón bittet Rosa darum, ihm aktive Sterbehilfe zu leisten. Sie weigert sich jedoch. Als Julia einen Schlaganfall erleidet, möchte sie selber ihrem Leben ein Ende setzen. Ramón und Julia küssen sich und teilen fortan auch ihre Liebe für den gemeinsamen Wunsch zu sterben.
Ramón hält alles mit einer Kamera fest und erklärt seinen Gegnern, dass es für ihn keine andere Möglichkeit gab, als diesen Weg zu gehen. Daraufhin trinkt er und stirbt.
Das dramaturgische Mittel beginnt bei den verschiedenen Meinungen über Ramón´s Suizid. Ein Spannungsaufbau entsteht. Nach Julia´s Schlaganfall, dem gemeinsamen Wunsch zu sterben und den Brief an Ramón, dass sie nicht mehr zurück kommen wird, nimmt die Spannung abermals zu.
Mit dem Auszug Ramóns, dem Einzug bei Rosa und dem verlorenen Gerichtsprozess ist der Höhepunkt fast erreicht. Der Selbstmord, indem Ramón eine Säure zu sich nimmt, ist der Höhepunkt des Films. „Das Meer in mir“ besitzt sozusagen keinen Spannungsbogen. Die Spannung steigt dauerhaft an bis zum Ende.
Der Film ist zudem sehr emotional hinterlegt. Gefühle und Gedanken werden offen dargelegt oder durch Musik, Träume und selbstgeschriebene Gedichte  ausgedrückt. Streits und Tränen wurden von den Schauspielern echt und glaubwürdig dargestellt. Das Video von Ramón´s Suizid ist zudem auch der emotionale Höhepunkt des Films.
Jedoch war er stellenweise zu langlebig für uns, sodass „Das Meer in mir“ mit einem, wie wir finden, sehr spannenden Thema, nur zum Teil unser gesamtes Interesse weckte.
Säure zu trinken um seinem Leben ein Ende zu setzen, war die einzige Lösung für Ramón Sampedro. Man kann aber dieses Resultat nicht auf alle Menschen verallgemeinern, die auf aktive Sterbehilfe hoffen. Denn nicht jeder gelangt an eine Säure oder möchte unter Schmerzen aus dem Leben gehen.