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Zusammenfassung
Geowissenschaften

Fröschmatt, Pratteln

5 (Schweiz), Schaub, 2016

Leonhard D. ©
3.10

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ID# 65904







Schatten der Wüste

Ein Film von Bettina Haasen, einer Tuareg-Expertin, die über Djibrilla, einen 13-jährigen Nomadenjungen, berichtet. Als jüngstes Mitglied der achtköpfigen Kamelkarawane durchquert Djibrilla in 30 Tagen eine Strecke von 1‘000 km. Der Weg führt 500 km quer durch die Téneré von Tinia bis nach Bilma.1

Djibrilla, ein Junge aus einem Stamm der Tuareg

Djibrilla wächst in einer zehnköpfigen Familie eines Stammes der Tuareg auf. Schon früh stellte sich heraus, dass Djibrilla ein grosser Freund der Kamele ist. Er ist sehr oft mit den Kamelen zusammen. Wie viele Männer wünscht sich Djibrilla ein eigenes Kamel. Jedoch muss er dafür noch arbeiten und sich das Kamel verdienen.

Als er erfährt, dass er mit einer siebenköpfigen Männergruppe quer durch die Téneré-Wüste marschieren darf, nimmt er die Nachricht stolz entgegen. Er weiss aber, dass er unter den Männern den streng gehaltenen „asheq“, ein Verhaltenskodex der Tuareg, stets einhalten muss.

Ebenfalls ist ihm bewusst, welche Verantwortung er damit trägt. Das Leben der Familie hängt von den Handelserträgen die Djibrilla macht ab. Der Vater bereitet ihn deshalb bestens vor. Er weist auf die Gefahren in der Wüste hin. Er weiss zwar schon bestens wie er mit den Kamelen umgehen muss, jedoch hat er noch nie die Wüste durchquert.

Durchquerung

Die Durchquerung wird gründlich vorgeplant und durchdacht. Die Tuareg wollen nicht von den sogenannten Wüstengeistern heimgesucht werden, deshalb fragen sie einen weisen Tuareg-Propheten, wann der beste Zeitpunkt ist um los zuziehen. Er gibt ihnen den Rat, sich am 15. Tag des Mondes in Bewegung zu setzen.

Ein wichtiger Hinweis, denn einfach irgendwann und irgendwie loszuziehen wäre tödlich. Der Wind aus dem Norden, der Harmattan, wie ihn die Tuareg nennen, ist eine der wohl grössten Gefahren. Der heisse und trockene Staubsturm wirbelt grosse Mengen an Sand auf. Er ist ein Wind des Nordostpassats, der sich von der Sahara bis zum Atlantik hinzieht.

Der erfahrene Karawanenführer manövriert die Karawane gekonnt durch die Wüste. Seine zwei einzigen Orientierungshilfen sind die Schatten am Tag und die Sterne in der Nacht. Weil die Karawane 16h/Tag durch die Wüste zieht, muss er sich auch in der Nacht gut auskennen.

Neben dieser Aufgabe hat er nichts Weiteres zu tun, da er in der Karawanenhierarchie ganz oben steht. Anders sieht es bei Djibrilla aus. Er muss, neben dem Lenken der Karawane, auch noch den in der Hierarchie höher stehenden Männern, das sind alle, den Tee bereitmachen und zukommen lassen.

Er darf jeweils als letzter Tee oder sonstige Verpflegung zu sich nehmen. Das Speisen und Trinken wird während des Gehens erledigt. Man darf keine Zeit verlieren. Am Abend darf sich die Karawane dann erholen. Djibrilla muss die Kamele noch füttern und kann sich anschliessend hinlegen und schlafen.

Bevor die Sonne aufgeht muss die Karawane bereits unterwegs sein. Die Strapazen werden mit jedem Tag immer härter. Es wird jeden Tag gebetet, da der Glaube bei den Tuareg einen hohen Stellenwert geniesst. Sie sagen: Allah schuf die Wüste, doch als er seinen Fehler bemerkte, schickte er die Kamele.

Handel in Bilma

Angekommen in Bilma geht es gleich weiter. Die anderen Händler haben die Karawane schon lange erwartet. Deshalb wird alles schnell vorbereitet für den Handel. Sie bringen Ware wie getrockneter Ziegenkäse, Tabak, Paprika und weitere Hülsenfrüchte mit. Die Händler aus Bilma sind gierig auf die Köstlichkeiten von Djibrilla.

Eifrig greifen die Händler zu. Sie fassen alles an - kein Anstand. Djibrilla versucht auf alles zu achten was ihm sein Vater an Tipps auf den Weg gegeben hat. Keiner darf ohne zu zahlen die Ware einfach mitgehen lassen.

Spezielle Salinen in denen sich das Salz ablagert 3

Das sehr salzige Grundwasser, ehemaliges Meerwasser, hat einen sehr hohen Salzgehalt. Bei der Verdampfung des Wassers bleibt das Salz übrig und kann abgeschöpft werden.

Mit den ausgetauschten Waren geht es wieder zurück in Richtung Tinia. Djibrilla freut sich schon sehnsüchtig darauf seine Familie zu sehen. Die Rückreise verläuft einiges einfacher, da die Kamele ihren Weg nun kennen.

Zu Hause angekommen berichtet der Karawanenführer über die positive Leistung Djibrilla’s. Er hat den „asheq“ stets beachtet und als Belohnung bekommt er ein eigenes Ziegenkind.


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