Feste und Feiertage im Judentum
1. Der Ruhetag/Feiertag
Sabbat: Freudentag zum Gedenken an die vollendete göttliche Schöpfung
- Beginn: Freitagabend mit dem Erscheinen der Dunkelheit
- Ende: am Samstagabend mit dem Erscheinen dreier Sterne am Himmel
- am siebten der Tag der Woche (Höhepunkt jeder Woche)
- Tag der körperlichen und seelischen Ruhe
- heiliger Tag, an dem absolutes Arbeitsverbot herrscht
- nur notwendige und lebenserhaltende Handlungen dürfen vorgenommen werden
- es darf nicht gefastet und getrauert werden
- niemand darf sein Wohnort mehr als ca. 1500m verlassen
- Mahlzeiten müssen gekocht, die Wohnung muss sauber, der Tisch gedeckt, das Bad genommen und die ganze Familie fest gekleidet sein
- die Hausfrau zündet zu Beginn die Kerze auf dem Esstisch
- vor der Mahlzeit wird der Kiddusch, ein besondere Segen über einem Becher Wein, gesprochen
- die Hände werden gewaschen und ein weiterer Lobspruch wird über die Challot gesprochen
- der Sabbat endet mit einer Abschlusszeremonie, der Hawdala
2. Die Wallfahrtsfeste
Pessach: Erinnerung an den Auszug des Israeliten aus Ägypten, die Flucht vor Unterdrückung und Sklaverei
- ab 15. NISSAN → ab 19. April (jüdischer Frühlingsmonat)
- „Fest der ungesäuerten Brote“
- Pessach (= Überschreitung) → Gott verschonte die Häuser der Israeliten, als er die Erstgeborenen in Ägypten tötete
- Fest der Freiheit
- beginnt mit einem häuslichen Festmahl, dem Seder
- zum Seder gehört die Lesung der Haggada, die vom Auszug aus Ägypten berichtet
- jegliches Chametz wird aus den Wohnungen und Räumlichkeiten entfernt
- die ganze Festwoche wird nur ungesäuertes Brot gegessen, um an den eiligen Auszug aus Ägypten zu erinnern
- vor dem Pessachfest wir das Haus gründlich gereinigt
- es wird an den Festtagen besonderes Geschirr benutzt
- im Verlauf des Abends muss jeder Anwesende vier Weingläser trinken
Schawuot: Erinnerung an die Gabe der Tora auf dem Berge Sinai und die Verkündigung der 10 Gebote
- ist das zweite der drei Wallfahrtsfeste
- wird am 6. SIWAN (Mai/Juni) gefeiert bzw. am 50.Tag nach Pessach
- markiert das Ende der Gersten- und den Beginn der Weizenernte → Fest der Früchte/ Erntefest
- Schmücken die Synagogen und die Häuser mit Blumen und Baumzweigen
- der Name kommt von den sieben Wochen, die zwischen Pessach und diesem Wochenfest liegen
- während des Wochenfestes werden die zehn Gebote aus der Tora und das Buch Ruth gelesen