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Interpretation

Fern­seh­abend von Lorit: Analyse eines sati­ri­schen Dialogs

587 Wörter / ~1 Seite sternsternsternsternstern Autor Andre K. im Mrz. 2017
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Gesamtschule Solingen

Note, Lehrer, Jahr

1, 2004

Autor / Copyright
Andre K. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.02 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 63450







Inhalt: Diese Inter­pre­ta­tion des Dialogs "Fern­seh­abend" von Loriot liefert tiefe Einblicke in die Abhän­gig­keit der Gesell­schaft vom Fern­sehen und dessen Auswir­kungen auf zwischen­mensch­liche Bezie­hun­gen. Sie zeigt auf, wie das Medium als Kommu­ni­ka­ti­ons­er­satz dient und welche Konse­quenzen ein Ausfall für ein Ehepaar hat. Die Analyse beleuchtet die Ironie und Kritik Loriots an der modernen Medi­en­kul­tur.
#Gesellschaftskritik#Ironische_Darstellung#Fernsehkonsum

Fernsehabend

Der Dialog „Fernsehabend“ wurde 1981 von Loriot geschrieben und kritisiert die Abhängigkeit der Menschen vom Fernseher.

Ein Ehepaar sitzt zur gewohnten Stunde vor dem Fernseher und möchte wie sonst auch immer Fernseh gucken, doch das Fernsehgerät ist kaputt und stattdessen fangen sie an sich zu unterhalten. Am Anfang stellt sie eine Frage: „Wieso geht der Fernseher denn gerade heute kaputt?“ auf diese Frage antwortet er nur indirekt und dadurch sprechen beide aneinander vorbei: „Die bauen die Geräte absichtlich so, daß sie schnell kaputtgehen …“ Das Ehepaar kann sich nicht Unterhalten dies wird durch die Pausen deutlich. Sie wissen nichts mit ihrem Abend anzufangen da sie sich, nicht wie sonst, auf das Fernsehgerät konzentrieren können. Sie versuchen sich es nicht anmerken zu lassen das sie vom Fernseher abhängig sind können aber nicht ihre Tätigkeiten (Zeile 47-55: „Es ist schon eine Un-ver-schämtheit, was einem so Abend für Abend im Fernsehen geboten wird! Ich weiß gar nicht, warum man sich das überhaupt noch ansieht! … Lesen könnte man statt dessen. Kartenspielen oder ins Kino gehen … oder ins Theater … statt dessen sitzt man da und glotzt auf dieses blöde Fernsehprogramm!“ und Zeile 58-61: „ER: Da kann man sich wenigstens mal unterhalten … SIE: Oder früh ins Bett gehen …“) verwirklichen da sich ihr Alltag zu sehr am Fernseher ausrichtet (Zeile 62 er sagt: „Ich gehe nach den Spätnachrichten der Tagesschau ins Bett…“ darauf hin antwortet sie: „Aber der Fernseher ist doch kaputt!“ und er antwortet: „(energisch): Ich lasse mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe!“) sie schlagen zwar immer wieder vor etwas anderes zu tun, setzen es dann aber nicht durch. Auch sieht man das die Beziehung und die Kommunikation zwischen beiden nicht funktioniert daran das sie sich gegenseitig beschuldigen. Zuerst beschuldigt sie ihn und er antwortet: Zeile 21: „Nein … ich sehe nur ganz allgemein in diese Richtung … aber du guckst hin … Du guckst da immer hin!“ sie verneint es und als er sagt das es aber so aussähe sagt sie: Zeile 27: „Das kann gar nicht so aussehen … ich gucke nämlich vorbei … ich gucke absichtlich vorbei … und wenn du ein kleines bißchen mehr auf mich achten würdest, hättest du bemerken können, dass ich absichtlich vorbeigucke, aber du interessierst dich ja überhaupt nicht für mich …“ darauf hin fällt er ihr ins Wort und streitet sofort alles ab dies zeigt auch das beide anscheinend mit der Situation vertraut sind und das es für beide nicht neues ist. Weil beide auf den Fernseher starren gehen sie dadurch jedem möglichem Gespräch oder Streit aus dem Weg obwohl sie sogar vorschlägt woanders hin zu gucken (Zeile 35: „Wir können doch einfach mal ganz woanders hin gucken“) und als sie dann vorschlägt das man zum Beispiel nach hinten gucken könne bezieht er sich wieder auf den Fernseher und sagt: Zeile 39: „Nach hinten? Ich soll nach hinten sehen? … Nur weil der Fernseher kaputt ist, soll ich nach hinten sehen? Ich laß‘ mir doch von einem Fernsehgerät nicht vorschreiben, wo ich hinsehen soll!“

Es wird hierbei ganz klar mit Ironie gearbeitet. Beide schlagen mehrfach vor etwas anderes zu tun oder in eine andere Richtung zu schauen, tuen aber doch immer noch dasselbe nämlich den kaputten Fernseher anzustarren. Durch die vielzähligen Pausen während dem Gespräch wird deutlich das sich das Ehepaar nicht viel zu sagen hat und das somit der Fernseher das Bindeglied der Ehe der beiden ist, doch nun dadurch das der Fernseher kaputt gegangen ist fehlt dieses Bindeglied und beiden wird klar, dass sie sich nichts zu sagen haben.


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