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Seminararbeit / Hausarbeit

Fehler und Fehler­kor­rektur in der engli­schen Fremd­sprache

4.242 Wörter / ~22 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autor Stefan F. im Mai. 2011
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Seminararbeit
Englisch

Universität, Schule

Ludwig-Maximilians-Universität München - LMU

Note, Lehrer, Jahr

2011, E. Kolb, M.A.

Autor / Copyright
Stefan F. ©
Metadaten
Preis 5.00
Format: pdf
Größe: 0.33 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 6981







Ludwig-Maximilians-Universität München - Department für Anglistik und Amerikanistik

Proseminar, Theorie und Praxis der Unterrichtsgestaltung

„Fehler und Fehlerkorrektur in der englischen Fremdsprache“

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Was ist ein Fehler

2.1 Fehleranalyse

2.2 Fehlerdefinition

3 Ursachen für Fehler

3.1 Interferenz

3.2 Einfluss durch Kommunikationsstrategien

3.3 Einfluss der Fremdsprache selbst

3.4 Einfluss durch Lernstrategien

3.5 Einfluss durch den Sprachunterricht

3.6 Persönliche Faktoren 

4 Ansätze zur Fehlerkategorisierung

4.1 Nach Fehlerursachen

4.2 Kompetenz- und Performanzfehler

4.3 Nach der Sprachebene

5 Die Fehlerkorrektur  

5.1 Mündliche Fehlerkorrektur

5.2 Schriftliche Fehlerkorrektur

6 Schlussbetrachtung

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Um ein Feedback geben oder etwas korrigieren zu können, bedarf es immer eines Anlass. Beim Fremdsprachenlernen ist das eine Sprachproduktion, sei es nun mündlich oder schriftlich. Fehler in der Sprachproduktion sind wohl der häufigste Anlass für ein Feedback.  Wenn jemand etwas falsch gemacht hat, so kann er verbessert werden. Anders als beispielsweise beim Sport oder beim Erlernen eines  Musikinstruments findet dieses Feedback im Fremdsprachenlernen oft schriftlich in Form einer Fehlerkorrektur statt.

Dies wirft gleich die erste Frage auf. Was ist denn nun eigentlich ein Fehler? Anders als in naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik etwa, ist die Definition von richtig oder falsch in einer Fremdsprache weitaus diffiziler. Es gibt weniger Absolutes. Oftmals eher ein Kontinuum auf dessen Skala zwischen richtig und falsch es weise auszuwählen gilt. Warum werden von verschiedenen Lernern - völlig unabhängig voneinander -  ähnliche Fehler gemacht? Können oft begangene Fehler zu einer Gruppe zusammengefasst werden? Dieser Problematiken und Fragestellungen zum Trotz, ist eine Korrektur der Fehler für den Lerner von immenser Wichtigkeit.

Ohne Feedback gibt es keine Verbesserung und somit kaum Lernfortschritt.

Auch die Meinung über das Fehlermachen selbst hat sich stark gewandelt. Bis vor etwa fünf Jahrzehnten war man der Auffassung, dass Fehler unbedingt zu vermeiden seien. Sie wurden regelrecht verteufelt.  Anfang der Siebzigerjahre zeichnete sich eine Wende ab und Fehler wurden mehr als Informationsquelle beim Fremdsprachenlernen gedeutet.

Heute versteht man sie als elementare Schritte im Prozess des Fremdsprachenlernens. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Fehler an sich und dessen Korrektur.

 2 Was ist ein Fehler?

Im Fremdsprachenlernen ist das eine oft schwierige Frage. Es gibt eindeutige Fehler ohne, oder nur mit sehr geringem, Interpretationsspielraum. Rechtschreibfehler beispielsweise lassen häufig nur einen Schluss zu. Nämlich, dass sich der Lernende das Wort orthographisch falsch gemerkt hat. Doch bereits hier gibt es Ausnahmen.

Wenn beispielsweise die Aussageabsicht des Lernenden unklar ist, ergeben sich schnell zwei Möglichkeiten. Würde man folgenden Satz ohne entsprechenden Kontext vorfinden, so wäre er richtig.

…he put on his hat.

Bezieht man nun den Kontext mit ein, so enthält der Satz einen Fehler:

Every day he leaves the bathroom, looks for his keys, takes a quick look in the mirror and just when he is about to go he put on his hat.

Man kann der Frage, ob und warum etwas richtig oder falsch gemacht wird , aber noch auf einer viel grundlegenderen Ebene nachgehen.

2.1 Fehleranalyse

Drei Hypothesen sollen helfen Fehler besser zu identifizieren und zu verstehen. Unbeliebt bei Lehrern und Lernern sollen mit Hilfe dieser Hypothesen Fehler leichter vermieden werden können.

Die Kontrastivhypothese:

Fehler können vorausgesagt werden, weil sie dort entstehen, wo wir mit Kontrasten zwischen der Muttersprache und der Zielsprache zu tun haben. Die Muttersprache beeinflusst den Erwerb der Zielsprache. Bei Ähnlichkeiten in beiden Sprachen kommt es zu positivem Transfer und Fehler .....[Volltext lesen]

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Unter anderem deshalb, weil einem Fehler oft mehr als nur eine Ursache zu Grunde liegt. Auf die markantesten Fehlerursachen werde ich im Folgenden kurz eingehen.

3.1 Interferenz

Unter Interferenz versteht man beim Spracherwerb den Einfluss der Muttersprache oder anderer (Fremd-)Sprachen. Bei der Interferenz ist es oft möglich Fehler vorauszusagen. Sie entstehen, wenn vermeintliche Ähnlichkeiten zwischen Mutter- und Fremdsprache auftreten. Es findet eine Übertragung von Strukturen der Muttersprache auf Strukturen der Fremdsprache statt.

Besteht zwischen den beiden Sprachsystemen in dem speziellen Fall keine vollständige Analogie führt das zwangsläufig zu Fehlern. Betroffen sind hierbei semantische, grammatische, phonologische sowie idiomatische Strukturen. (vgl. Kleppin  1998: 30-31) Ein einfaches Beispiel für Interferenzfehler bieten die Präpositionen im Englischen:

„Ich bin mit dem Bus dorthin gefahren.“

„I went there with the bus.“


3.2 Einfluss durch Kommunikationsstrategien

Eine natürliche Kommunikationsstrategie ist die der Vermeidung. Der Lerner sagt das was er sagen kann, nicht das was er eigentlich sagen will. Häufig wird versucht das unbekannte Wort zu umschreiben. Gelingt dies nicht, oder wird es als zu schwierig betrachtet, greifen Schüler oft zu der Vermeidungsstrategie und weichen damit von ihrer Aussageabsicht ab.  Dies hemmt jedoch den Lernfortschritt, da immer wieder nur bekannte Sprache produziert wird. (vgl. Kleppin 1998: 34-35)

3.3 Einfluss der Fremdsprache selbst

Diese zielspracheninduzierten Fehler lassen sich im Wesentlichen in drei Kategorien aufteilen, welche oft in einer bestimmten Lernphase des Fremdsprachenlerners zu beobachten sind. (vgl. Kleppin K. 1998: 32-33)

- Übergeneralisierung:                               Der Lerner ist sich der Anwendungs- und        oder Kombinationsmöglichkeiten eines            Wortes oder Ausdrucks noch nicht                   bewusst. Somit erfolgt eine Erweiterung                                               bei den Gebrauchsmöglichkeiten eines Wortes.

                                                                  Dies führt dann zu Fehlern                    (vgl. Kleppin 1998: 137):

                                                                  „Ich treibe viel Sport.“

                                                                  „I exercise sport a lot.“

- Regularisierung:                                      Hier werden gelernte Regeln auf Wörter          oder Ausdrücke angewendet, welche in der                       Zielsprache jedoch eine Ausnahme zu   dieser Regel bilden. (vgl. Kleppin 1998:                                                         136).                                                       Dies ist ein völlig nachvollziehbarer                                                                   Prozess, der selbst bei Kindern beim                 Mutterspracherwerb auftritt.

Es fehlt                                                      schlichtweg das nötige Wissen über diese         Ausnahmen. Ein sehr anschauliches                                             Beispiel liefern uns die unregelmäßigen            Verben im Englischen:

                                                                  „I singed a song.“

                                                                  „He drived there by car.“


- Simplifizierung: Will heißen, dass Ausdrücke vereinfacht werden.

Weiter stellt Kleppin fest, dass gerade bei Fehlern, welche der Kategorie der Übergeneralisierung und Regularisierung angehören, das Wissen des Lerners bereits relativ hoch ist. (vgl. Kleppin 1998: 33) Dies ist sehr einleuchtend, da ein durch Regularisierung entstandener Fehler voraussetzt, dass der Lerner die Regel, die normalerweise zur Bildung der bestimmten Form erforderlich ist, beherr.....

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4 Ansätze zur Fehlerkategorisierung

Es gibt diverse Ansätze Fehler zu kategorisieren. Je nach Ziel und Absicht können verschiedene zu Rate gezogen werden. Eine Einteilung, welche einem Lehrer sehr dienlich ist, ist einem Sprachwissenschaftler vielleicht zu oberflächlich. Andersherum ist für den Lehrer eine komplexe Kategorisierung völlig impraktikabel.

Für welche Kategorisierung man sich entscheidet, oder besser, welche in einer bestimmten Situation sinnvoll und dem Zweck angemessen ist, sollte jeder für sich entscheiden. Ich denke jedoch, dass die verschiedenen Herangehensweisen an dieses Thema das Sichtfeld eines Lehrers erheblich erweitern und auch zum Fehlerverständnis beitragen können. Wenn der Lehrer die verschiedenen Fehler und deren Hintergrund besser versteht und im Umgang mit ihnen aus einem breitgefächerten Wissensschatz schöpfen kann, kommt das nicht zuletzt auch dem Lerner zu Gute.

Im weiteren gehe kurz auf drei grundlegende Einteilungen ein.

4.1 Nach Fehlerursachen

Wie oben bereits erwähnt lassen sich Fehler auch nach Fehlerursachen einteilen. Ob diese Art der Kategorisierung für einen Lehrer praktisch umsetz- und anwendbar ist, sei dahin gestellt. Zumindest trägt sie zum Verständnis für Fehler bei. 

4.2 Kompetenz- und Performanzfehler

Kompetenzfehler: Kleppin versteht darunter jene Fehler, welche für den Schüler        unvermeidbar sind. Der Lernende ist nicht in der Lage, diese Fehler selbst zu erkennen. Entweder handelt es sich um noch nicht gelernte Sachverhalte oder aber um etwas, das der Schüler falsch gelernt hat. Hier besteht also dringender Handlungsbedarf seitens des Lehrers und Schülers.....

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4.3 Nach der Sprachebene

Ohne Zusammenhang ist der Begriff Sprachebene nicht ganz eindeutig gewählt. Bei der hier folgenden Einteilung wird jedoch klarer, was damit gemeint ist. Fehler lassen sich demnach rein formal in folgende Sprachebenen eingliedern.

Inhalt:                                                        Die verwendete Sprache ist richtig, aber           die Aussage ist falsch.

Phonetik:                                                   Die Aussprache ist fehlerhaft

Orthografie:                                               Reine Rechtschreibfehler

Lexiko-                                                      Die Verwendung eines Wortes   semantisch     oderAusdrucks führt in einer semantisch:                                       bestimmten Aussage zur Sinnverfälschung       der Aussage (Wortschatzfehler)

Morpho-                                                    Grammatikalischer Fehler

syntaktisch:                                                              

5 Die Fehlerkorrektur

5.1 Mündliche Fehlerkorrektur

Frühere Literatur zur Fehlerbehandlung bezog sich meist auf die schriftliche Korrektur. Erst im Laufe der Jahre fand die Wichtigkeit der mündlichen Fehlerkorrektur ihren Einschlag in der Fachliteratur. Auch in der Begrifflichkeit selbst werden unterschiedliche Ansichten vertreten. Beispielsweise beschreibt Rehbein die Korrektur als einen Vorgang, der den Lerner durch ein Eingreifen des Lehrers darin hindert seine Aussageabsicht zu vollenden.

Ergebnis dieses Eingreifens seitens des Lehrers ist eine Behinderung im Lernprozess. Die begriffliche Abgrenzung wird mit der Reparatur vollzogen. Hierbei soll – im Gegensatz zur Korrektur – das Handlungsziel des Lerners nicht abgeschnitten, sondern unterstützt werden. (vgl. Rehbein 1984)      .....

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- Wie verhält man sich bei der Korrektur? Welche Stimmfärbung benutzt man. Korrigiert man ermutigend, neutral oder gar einschüchternd/tadelnd?

- Wann korrigiert man? Am Ende der Aussage des Lerners? Nach einem vollendeten Satz? Unmittelbar?

- Welche Reaktion zeigt der Lerner? Ist er erleichtert oder froh über eine Richtigstellung? Reagiert er verunsichert oder eingeschüchtert?

- Was macht man nach der Korrektur? Lässt man den Schüler das Korrigierte wiederholen?

(vgl. Raabe 1982)

Auch bei der überlegtesten Herangehensweise bleibt die Frage offen, welche Wirkung eine mündliche Korrektur auf den Lernprozess hat und wie Schüler mit einer Fehlerkorrektur umgehen. Die Einstellung des Lerners gegenüber der Berichtigung stellt sicherlich einen großen Einflussfaktor auf die Wirkung der Korrektur dar.

Ein Schüler, der einer Korrektur aufgeschlossen und positiv gegenübersteht zieht sicherlich mehr Nutzen aus ihr. Ihm wird es leichter fallen sich mit seinen eigenen Fehlern auseinanderzusetzen und sie auszumerzen.

William Ancker führte eine Umfrage durch, um herauszufinden, ob Schüler wirklich immer korrigiert werden möchten. Innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren befragte er Schüler und Lehrer fünfzehn verschiedener Länder, ob Lehrer jeden Fehler korrigieren sollten, den Schüler machen, wenn sie Englisch sprechen. (Should teachers correct every error students make when using English?) Den Befragten war nur erlaubt mit ja oder nein zu Antworten und eine kurze Begründung zu geben.

Das Ergebnis fiel sehr eindeutig aus. 76% der Schüler gaben an, dass sie immer korrigiert werden möchten; lediglich 24% waren dagegen. Bei den Lehrern zeichnete sich ein völlig anderes Resultat ab. Gerade 25% der Lehrkräfte waren dafür jeden Fehler der Schüler zu korrigieren. Diese Diskrepanz in den Ergebnissen lässt durchscheinen, dass der Wunsch nach einer Korrektur bei den Lernenden stärker ausgeprägt ist .....

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- Ich denke, dass die Schüler sprechen müssen ohne Angst zu haben, dass ihre Sprache fehlerhaft ist. (Lehrer)

- Wenn niemand unsere Fehler korrigiert werden wir nie gutes Englisch lernen. (Schüler)

- Wenn man sie nicht korrigiert werden die Schüler später verwirrt sein. (Lehrer)

- Jeder Fehler sollte, in dem Moment in dem er geschieht, beachtet werden, andernfalls werden die Schüler die gleichen Fehler immer und immer wieder machen. (Lehrer)

- Wenn ein Lehrer Fehler nicht korrigiert, ist er kein richtiger Lehrer. (Lehrer)

- Der Lehrer sollte das wichtigste Werkzeug sein, um die Fähigkeiten der Schüler auszubilden. (Referendar)

(vgl. Ancker 2000)

Es sollte etwas getan werden, um die gegensätzlichen Erwartungen von Lernern und Lehrern, wie Fehler behandelt werden sollen, in Einklang zu bringen.

Was bedeutet das nun für die Unterrichtpraxis?

Ancker schlägt vor, zunächst einmal die Ziele für eine jeweilige Unterrichtseinheit herauszuarbeiten. Liegt der Fokus auf accuracy (also Genauigkeit) ist eine vollständige Korrektur absolut erforderlich. Setzt man hingegen den Schwerpunkt auf fluency (Sprachfluss) sollten keinesfalls alle Fehler korrigiert werden.

Geht es um accuracy wäre ein Vorschlag die Lerner versuchen zu lassen ihren Fehler selbst zu korrigieren. Gelingt dies nicht, dürfen Mitschüler einen Korrekturvorschlag einbringen. Falls das zu keinem befriedigenden Ergebnis führt muss die Korrektur durch den Lehrer erfolgen. Die Prozedur mag langwierig sein, hilft aber dabei das Aufmerksamkeitsniveau der Lerner oben zu halten und verringert zugleich den Verlass auf den Lehrer als die immer eingreifende Instanz.

Darüber hinaus fördert es die Selbs.....

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