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Interpretation

Faust 1 von Goethe - Szenen­ana­lyse: `Ein Garten­häus­chen`

543 Wörter / ~1½ Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Hertha B. im Sep. 2011
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Burger Roland-Gymnasium

Note, Lehrer, Jahr

2011

Autor / Copyright
Hertha B. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.06 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 8554







Inhalt: Diese Inter­pre­ta­tion analy­siert die Szene 'Ein Garten­häus­chen' aus Goethes Tragödie 'Faust 1'. Sie beleuchtet die Bezie­hung zwischen Faust und Marga­rete, die durch Mephistos Eingreifen beein­flusst wird. Die Szene zeigt Gret­chens Gehor­sam­keit und Fausts Konflikt mit Mephisto, der als sein Gewissen agiert. Der Text hebt wich­tige rheto­ri­sche Mittel hervor und disku­tiert den Einfluss der Mutter auf die Liebenden sowie die Möglich­keit einer erneuten Begeg­nung.
#Goethe#Faust_1#Mephisto_Einfluss

Faust 1 – Johann W. v. Goethe

Szene: Ein Gartenhäuschen

 

Die Tragödie "Faust 1 wurde 1808 von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht. Sie handelt von einem Mann, Faust, der sich dem Teufel verschrieben hat und dadurch die absolute Erkenntnis gewinnen möchte. Das Buch ist der Epoche des Sturm und Dranges zuzuordnen, welche von 1767 bis 1785 andauerte.

Die Szene "Ein Gartenhäuschen" schließt direkt an die Szene "Garten" an, in welcher sich Margarete und Faust zunächst kennenlernen und sich auf Anhieb sehr gut verstehen.

Nachdem Margarete in das Gartenhäuschen läuft, um sich dort zu verstecken eilt Faust ihr nach, worauf sie sich küssen. Mephisto stört die beiden und fordert Faust auf zu gehen. Was dieser dann auch tut und sich bei Margarete und Marthe verabschiedet. Mephisto hat Faust voll in der Hand und beeinflusst stark die Beziehung zwischen Faust und Margarete.

Bei der Szene handelt es sich um einen Dialog in welchem Faust und Margarete den größten Redeanteil haben. Margarete schaut neugierig und verspielt durch den Türschlitz und wartet hoffnungsvoll auf Faust, der dann auch kommt. Als die beiden gerade damit anfangen sich leidenschaftlich zu küssen und sich somit zum ersten Mal Intim begegnen, klopft Mephisto an. Die Regieanweisung "Mephistopheles klopft an" ist der Höhepunkt in dieser Szene, da hiermit die romantische Stimmung mit einem mal zerstört wird. Damit setzt er eine Zäsur  und fordert Faust dann noch zusätzlich auf zu gehen. Dieser wird wütend und beschimpft Mephisto als " Ein Tier!". Er beruhigt sich dann aber schnell wieder, wahrscheinlich weil ihm bewusst wurde, in welcher mächtigen Position Mephisto gegenüber ihm ist. Faust möchte Margarete nach Hause begleiten, sie lehnt aber aus Furcht vor der Mutter ab. Dies unterstreicht die Gehorsamkeit von Gretchen und zeigt auch wie sehr sie mit Faust zwischen den verschiedenen Seiten hin und her gerissen ist. Schließlich verabschiedet sich Faust von Margarete und Marthe. Die sonst tugendhafte Margarete fragt sich beschämt, was Faust an ihr findet, kommt aber zu keinem Ergebnis, da sie sich selbst unterschätzt.

Der Satzbau in dieser Szene ist überwiegend parataktisch und viele Sätze sind nur kurze Aufforderungen. Somit wirkt der Text oft sehr einfach gehalten und platt, auch sind wenige Adjektive enthalten. Durch den Satzabbruch von Margarete: "Die Mutter würde mich - Lebt wohl!", kommt eine große Unsicherheit und Angst zum Vorschein, die sie sich aber selbst wohl nicht eingestehen möchte. Eine rhetorische Frage wird von Faust gestellt: "Muss ich denn gehen?". Auf diese Frage antwortet Faust aber selbst, indem er sich verabschiedet. Durch die Anapher "Lebt wohl! / Ade! / Auf baldig Wiedersehn!", die der Wortgruppe „Verabschiedung“ unterzuordnen ist, wird der abrupte Abschied verdeutlicht. Im letzten Abschnitt ist eine Wiederholung eingebaut, die die Eindringlichkeit der Aussage steigert: "was so ein Mann / Nicht alles, alles denken kann!"

Die Szene unterstützt den Aufbau der Spannung, aber durch das Auftreten Mephistos wird ein Teil dieser Spannung auch gleich wieder zerstört. Allerdings besteht nach dieser Szene die Möglichkeit, dass Faust zu Margarete zurückkehren könnte um sich wieder mit ihr zu treffen. Auch wird klar, dass die Mutter ein weites Hindernis zwischen den Beiden sein kann.

Mephisto tritt in dieser Szene als Fausts Gewissen auf, welches Margarete beschützen will, um sie nicht mit ihm ins Verderben zu stürzen, was in der damaligen Gesellschaft unumgänglich wäre. Somit kann Mephisto die Liebe zwischen Margarete und Faust steuern und zunächst unterbrechen.

 


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