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Case Task [P-SOZIS01-XX2-K12]

Fallaufgabe Soziologie. P-SOZIS01-XX2-K12

4.495 Words / ~13 pages sternsternsternsternstern Author Christian H. in May. 2017
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Case Task
Sociology
P-SOZIS01-XX2-K12

University, School

Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft Bremen

Grade, Teacher, Year

2017

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Christian H. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 65703







Fallaufgabe Soziologie

Inhaltsverzeichnis Seitenzahl

  1. Bevölkerung Deutschlands 1

  2. Lebenssituation von Senioren 3

  3. Soziologische Theorien 5

  4. Einstellung der Gesellschaft 6

  5. Rollentheorie/Rollenkonflikte 8

  6. .....[read full text]

1. Bevölkerung Deutschlands

Zurzeit leben in Deutschland rund 82 Millionen Menschen. Dieser Stand hat sich seit Mitte der 1990er Jahre nur geringfügig verändert. Diese Zahl hängt von drei grundlegenden demografischen Prozessen ab, der Entwicklung der Geburten, der Sterbefälle und der Bilanz der Zu- und Abwanderung. Die Bevölkerungsanzahl in Deutschland ist mit wenigen Ausnahmen, zum Beispiel zu den Kriegszeiten, kontinuierlich gestiegen. (vgl., Fiedler, Grünheid, 2013, S.6) Aktuell besteht die Bevölkerung in Deutschland zu 18 % aus Kindern und jungen Menschen unter 20 Jahren, zu 61 % aus 20- bis unter 65-Jährigen und zu 21 % aus 65-Jährigen und Älteren. (vgl. Plötzsch, Rößger, 2015, S.17) Ende 2014 lebten in Deutschland etwa 81,2 Millionen Menschen, davon waren 22,2 Millionen 60 Jahre und älter, das bedeutet dass in Deutschland jeder vierte Mitbürger 60 Jahre und älter war. (vgl. Haustein, u.a., 2016, S. 10,)

Die 13. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung schließt acht Varianten ein, die sich aus der Kombination der Annahmen zur Geburtenhäufigkeit, zur Lebenserwartung und der Zuwanderung nach und Abwanderung aus Deutschland ergeben. Die Ergebnisse aller Varianten zeigen, dass die Bevölkerung in Deutschland langfristig abnimmt, im Durchschnitt älter wird und die Geburtenrate voraussichtlich sinkt. (vgl. Plötzsch, Rößger , 2015, S.13)

Abbildung1

Die wichtigsten Ergebnisse der 13. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung werden anhand von zwei ausgewählten Varianten zusammengefasst. Die beiden Varianten beschreiben die Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland unter der Annahme einer konstanten jährlichen Geburtenerwartung, einen Anstieg der Lebenserwartung um sieben Jahre bei Männern beziehungsweise um sechs Jahre bei Frauen sowie zwei unterschiedlichen Wanderungsannahmen.

In der ersten Wanderungsannahme geht man von einem Abflachen der Nettozuwanderung von 500.000 auf 100.000 Personen innerhalb von sechs Jahren bis 2021 aus, danach stabilisiert sie sich bei 100.000 Personen pro Jahr. In der zweiten Annahme wird angenommen, dass der jährliche Wanderungssaldo bis zum Jahr 2021 auf 200.000 Personen sinken und sich dann auf dieser Ebene verfestigen wird. (vgl. Plötzsch, Rößger, 2015 S.5) Es wird davon ausgegangen, dass die Geburtenzahl voraussichtlich noch bis zum Jahr 2020 relativ stabil bei etwa 700.000 Neugeborenen bleibt.

Der Grund dafür sind die gut besetzten Jahrgänge der 1980er Jahre, da diese gegenwärtig im Alter von Mitte 20 bis Mitte 30 sind und dort die Geburtenhäufigkeit besonders hoch ist. Danach wird die Zahl der Geborenen zurück gehen und im Jahr 2060 zwischen 500.000 und 550.000 betragen. Das bedeutet, dass durch die niedrige Geburtenrate die Anzahl der potenziellen Mütter kleiner wird und die künftige Kinderzahl weiter sinkt. (vgl. Plötzsch, Rößger, 2015, S.5)
Des Weiteren wird die Zahl der Sterbefälle zunehmen, da die stark besetzten Jahrgänge ins hohe Alter kommen.

Die Zahl wird demnach von 894000 im Jahr 2013 auf fast 1,1 Millionen Anfang der 2050er Jahre steigen und danach auf knapp eine Million zurückgehen. (vgl. Plötzsch, Rößger, 2015, S.5) Die Anzahl der Gestorbenen wird die Zahl der Geborenen immer mehr übersteigen. Die Nettozuwanderung kann das Geburtendefizit auf einen langen Zeitraum nicht kompensieren. Bei der Fortsetzung des demografischen Trends wird die Einwohnerzahl in Deutschland von 80,8 Millionen am 31. Dezember 2013 auf 67,6 Millionen bei schwächerer Zuwanderung und bei stärkerer Zuwanderung auf 73,1 Millionen im Jahr 2060 abnehmen. (vgl. Plötzsch, Rößger, 2015, S.6) Durch das Altern der stark besetzten Jahrgänge wird die Altersstruktur in Deutschland stark verschoben.

Im Jahr 2013 bestand die Bevölkerung zu 18 % aus Kindern und jungen Menschen unter 20 Jahren, zu 61 % aus 20- bis unter 65-Jährigen und zu 20 % aus 65-Jährigen und Älteren. (vgl. Plötzsch, Rößger, 2015, S.6) „ Im Jahr 2060 wird der Anteil der unter 20-Jährigen auf 16 % und der Anteil der 20- bis 65- Jährigen auf 51 bis 52 % sinken. Bereits jeder Dritte (32 bis 33 %) wird mindestens 65 Jahre durchlebt haben und es werden fast doppelt so viele 70- Jährige leben, wie Kinder geboren werden.

Die Bevölkerung im Erwerbsalter wird von Schrumpfung und Alterung stark betroffen sein.“ ( Plötzsch, Rößger, 2015, S.6)

Abbildung 2

Der demografische Wandel in Deutschland ist schon längst angekommen. Die Gründe dafür sind, dass seit gut vier Jahrzehnten die Zahl der geborenen Kinder nicht ausreicht, um die Elterngeneration zu ersetzen. Das bedeutet, es sterben mehr Menschen als geboren werden. Des Weiteren wäre ohne die Zuwanderung die Bevölkerung in Deutschland bereits seit langem geschrumpft, jedoch ist in den letzten Jahren der Wanderungsgewinn zurückgegangen und reicht nicht mehr aus, um den Überschuss der Sterbefälle über die Geburten auszugleichen.

Zum anderen hat der Wandel schon jetzt starke Spuren im Alterssaufbau hinterlassen. Den geburtenstarken Jahrgängen der 1950er und 1960er folgen weit geringer besetzte Jahrgänge. Mit dem Altern der sogenannten „Baby-Boomer“ wird die Bevölkerung Deutschlands stärker altern als bisher. Dieser Effekt wird durch zunehmende Lebenserwartung noch verstärkt. (vgl. Statistisches Bundesamt, 2011, S.6)


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Mit steigendem Alter fühlten sich mehr Senioren gesundheitlich beeinträchtigt. (Haustein, u.a. , 2016, S.48)
Eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Senioren ist das Übergewicht. In Deutschland ist Übergewicht schon bei jungen Erwachsenen stark verbreitet. In den Seniorengruppen betrifft es mehr als jede zweite Person. In dem Alter ab 65 Jahren waren 2013 rund 70 % der Männer und 57 % der Frauen von Übergewicht betroffen.

In allen Altersgruppen waren Männer häufiger übergewichtig als Frauen. (vgl. Haustein, u.a., 2016, S.48) Das Übergewicht trägt zu den bedeutenden Begleiterkrankungen der Senioren wie Diabetes mellitus typ 2 und Bluthochdruck einen großen Teil bei. Mit der steigenden Lebenserwartung ist die Zahl der Behandlungen je 100 000 Einwohner in der Altersklasse 65 plus leicht gestiegen.

Dies ist nicht zwingend eine Aussage, dass ältere Personen öfter krank sind. Es deutet eher darauf hin, dass aufgrund der steigenden Zahl älterer Personen infolge der steigenden Lebenserwartung deren Krankenhausaufenthalte auch zunehmen. (vgl. Haustein, u.a., 2016, S.54) Die Hauptursachen für die Krankenhausaufenthalte waren 2014 in der Seniorengruppe 65 plus sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen Erkrankungen des Kreislaufsystems wie zum Beispiel Herzinsuffizienz.

Die zweithäufigste Ursache bei den Männern war die Neubildung von Krebs. An der dritten Position standen Krankheiten des Verdauungstraktes. Bei den Frauen machten nach den Krankheiten des Kreislaufsystems am ehesten Verletzungen und Vergiftungen einen Aufenthalt notwendig. Am dritthäufigsten bei den Frauen waren Krankheiten des Muskel-Skelett-Apparates wie zum Beispiel Arthrose.

Dazu kommt, dass viele ältere Menschen häufig unter Mehrfacherkrankungen und Komplikationen während der stationären Behandlungen leiden. Zu den bedeutenden Begleiterkrankungen gehören der Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2. (vgl. Haustein, u.a., 2016, S.56)
Durch die gestiegene Zahl älterer Menschen in der Gesellschaft wuchs die Zahl der Pflegebedürftigen von 2003 bis 2013 auf 2,6 Millionen.

Bis zu dem 75. Lebensjahr sind die meisten Senioren mehr oder weniger fit, dann jedoch steigt das Risiko auf Pflege angewiesen zu sein. Vor dem 75. Lebensjahr liegt der Anteil der pflegebedürftigen Männer und Frauen auf einem ähnlichen Niveau. Ab dem 75. Lebensjahr sind Frauen deutlich häufiger pflegebedürftig als Männer. (vgl. Haustein Thomas, S.58, 2016) 71 % aller Pflegebedürftigen, das waren 2013 1,9 Millionen Menschen, wurden zu Hause versorgt. (vgl. Haustein, u.a., 2016, S.58)

3. Soziologische Theorien

Abbildung 3


Alle soziologischen Theorien beziehen sich in der einen oder anderen Form auf die Gesellschaft. Auch wenn die Theorien schwerpunktmäßig eher soziale Gebilde der Mikro- und Makroebene untersuchen, so können die Endresultate nur Bedeutung erlangen vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, in der die Gebilde integriert sind. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 92)
Die Gesellschaft wird als ein Zusammenhang von Systemen mit bestimmten Strukturen und Funktionen gesehen.

Die Systemtheorie bewertet die Gesellschaft als ein Gefüge aus Systemen, die bestimmte Funktionen zu bewältigen haben. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 95)
Es gibt zwei Systemtheorien, die in der Soziologie eine hervorgehobene Bedeutung erlangen. Es gibt die strukturfunktionalistische Systemtheorie von Talcott Parsons, sowie die kommunikationstheoretische Systemtheorie von Niklas Luhmann. (vgl. Watzlawczik Gerd- Uwe, o.J., S. 78)
Die strukturfunktionalistische Systemtheorie betrachtet soziale Organisationen als spez.....

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Kommunikation ist immer selektiv. Das bedeutet, dass Informationen, Mitteilungen oder das Verstehen aus einem unbegrenzten Raum der Möglichkeiten ausgewählt werden. Organisationen lassen sich danach differenzieren, welche Kommunikation sie zulassen und welche sie ausschließen. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 82)
„Erfüllt die zugelassene Kommunikation die Erwartungen der Beteiligten und der Organisation selbst, so stabilisiert sich die Kommunikation.

In diesem Verständnis gibt es in jeder Organisation „richtige“ Fragen und „richtige“ Antworten: diese bestätigen die herrschende Kommunikation und halten den Kommunikationsprozess am Leben.“ (Watzlawczik, o.J., S. 82) Jedoch werden dadurch „falsche“ Fragen und „falsche“ Antworten ausgegrenzt und können bis zur Ausgrenzung von Beteiligten führen. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 82)
Nach der Theorie von Luhmann ist Kommunikation kein Ergebnis menschlichen Handelns, sondern das Ergebnis der Strukturen sozialer Organisationen.

Das grundlegende Kommunikationsmedium ist die Sprache. Je nach Organisationstyp steuern unterschiedliche Symbolsysteme das Organisationshandeln der Menschen. Zum Beispiel in wirtschaftlichen Organisationen geht es vorrangig um Geld, in politischen Organisationen geht es vorrangig um Macht und in Wohlfahrtsorganisationen steht das Medium Liebe im Vordergrund. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 84)
Luhmann sagt nicht nur, dass Organisationen auf spezifische Kommunikationsmedien ausgerichtet sind, sondern auch, dass sich die Kommunikation von den Menschen ablöst.

Das heißt, es steht nicht im Belieben der Menschen, wie sie kommunizieren möchten, sondern sie müssen sich vielmehr dem herrschenden Kommunikationsmedium unterwerfen. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 85)

4. Einstellungen der Gesellschaft

Es erreichten noch nie so viele Menschen ein so hohes Alter wie heute. Noch nie stand den Menschen mehr Zeit zur Verfügung, um persönlich bedeutsame Anliegen und Interessen zu verwirklichen, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu formen. Die Mehrheit der in Deutschland Lebenden kann davon ausgehen, nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben noch viele Jahre vor sich zu haben, die frei gestaltet werden können.

Seit 1900 ist die Lebenserwartung in Deutschland um 30 Jahre gestiegen und sie wird in Zukunft auch weiter ansteigen. (vgl. Bmfsfj, 2010, S.19,)
Wenn in der Gesellschaft über das Alter gesprochen wird, dann wird von Altersbildern gesprochen. „Die Zukunft des Alters und des Alterns ist in erheblichem Maße durch Altersbilder bestimmt“ (Bmfsfj, 2010, S.19)
Altersbilder sind persönliche und gesellschaftliche Vorstellungen vom Alter, vom Altern oder .....

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Da wäre einmal die Anpassung des Ziels an die Umwelt, diese Funktion wird nicht erfüllt, denn die Gesellschaft passt sich der Umwelt nicht an. Es fehlt der Bevölkerung die Kenntnis, dass ältere Menschen heute einen besseren Gesundheitszustand und dadurch eine höhere Lebenserwartung haben als noch vor 100 Jahren.
Die nächste Funktion ist die Zielerreichung. Diese Funktion wird ebenfalls nicht erfüllt, da durch die vielen verschiedenen Altersbilder in unserer Gesellschaft es zu keinen einheitlichen Zielen kommen kann.
Eine weitere elementare Funktion ist die Integration in die Gesellschaft, diese wird in diesem Fall erfüllt, weil die Menschen gesetzlich geregelt mit 67 Jahren in Rente gehen und damit aus dem Berufsleben ausscheiden.

Durch diese Gesetzesregelung entsteht ein stabiles in sich stimmiges System. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 97)
Als letzte elementare Funktion kommt die Strukturerhaltung, hier muss es einen gemeinsamen Werte- und Bedeutungshorizont geben, damit das Handeln in gesicherten Bahnen läuft. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 97) Dies ist durch die unterschiedlichen und individuellen Altersbilder nicht gegeben.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass das AGIL- Schema eine Funktionsstörung in der Gesellschaft deutlich macht, weil nicht alle elementare Funktionen erfüllt werden.

Das bedeutet, dass sich die Einstellung zum Alter nicht verändern wird und weiterhin größtenteils negativ über das Alter gesprochen und gedacht wird.
Meine Aussage kann auch von der Systemtheorie nach Luhmann gestützt werden. Wendet man diese Theorie auf meine Aussage an, müssen die älteren Bürger als eine soziale Organisation gesehen werden. Diese Organisation verwendet das Kommunikationsmedium Liebe, womit versucht wird, die Sichtweise über das Alter zu verändern.

Dann gibt es, wie in meiner Aussage genannt, die Unternehmen, die ebenfalls als Organisation gesehen werden müssen. In dieser Organisation wird mit dem Kommunikationsmedium Geld kommuniziert. Diese Organisation sieht bei älteren Menschen die abnehmende Leistungsfähigkeit und erhöhte Krankheitsausfälle. Hier kommt es durch die verschiedenen Kommunikationsmedien Liebe und Geld zum Konflikt, sodass sich die Kommunikation zwischen den Organisationen nicht stabilisiert.

Das bedeutet, das Umdenken der Unternehmen über das Alter wird nicht erfolgen. Das verdeutlicht sich dadurch, dass die Organisationen die Informationen selektieren und nur die Informationen benutzen, die für die Organisation von Bedeutung sind. Diese sind die abnehmende Leistungsfähigkeit und der verschlechterte Gesundheitszustand der älteren Bevölkerung, was zu weniger Profit führen könnte. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 82)

5. Roll.....

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Kann der Mensch eines von beiden nicht, kann er in einen Konflikt geraten. Hierbei wird von einem Rollenkonflikt gesprochen. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 48) Ein Rollenkonflikt liegt dann vor, wenn die verschiedenen Erwartungen an eine Rolle im Widerspruch zueinander stehen. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 49) Die soziologische Rollentheorie dient der Reflexion des Menschen über sich und seine Situation in der Gesellschaft.

Die Rollentheorie sieht eine Person als Rollenträger und als Rollenspieler. Besonders interessant wird es bei Rollenkonflikten, denn wenn Konflikte auftreten, wird die gesellschaftliche Konstruktion sozialer Rollen sichtbar. Ein Beispiel wäre der Intrarollenkonflikt, bei dem an ein und dieselbe Rolle verschiedene widersprüchliche Verhaltenserwartungen gestellt werden.

Hierbei wird der Mensch allein in seiner Funktion als Träger einer einzigen Rolle gesehen, die anderen Bereiche seines sozialen Lebens werden nicht berücksichtigt. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 50) Neben dem Intrarollenkonflikt gibt es den Interrollenkonflikt. Der Interrollenkonflikt liegt dann vor, wenn an zwei oder mehrere soziale Rollen eines Menschen widersprüchliche Verhaltenserwartungen gerichtet werden. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 51) Um die soziale Situation von Senioren in der Familie zu erklären, muss ermittelt werden, welche Rollen die Senioren in der Familie einnehmen.

Ungefähr ab dem 65. Lebensjahr nehmen die älteren Menschen kaum noch am Erwerbsleben Teil. Die Senioren verlieren in ihrem familiären Lebenszusammenhang an Bedeutung. Die Familie wird von der jüngeren Generation gelenkt. Mit dem Ausscheiden aus dem Beruf und dem Auszug der erwachsenen Kinder aus dem Haushalt fallen die bislang dominierenden Pflichten der Senioren gegenüber dem Beruf und der Familie weg. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 43) Die Senioren nehmen aus meiner Sicht mehrere Rollen in der Familie ein, sie haben die Rollen als Mutter oder Vater, als Großmutter oder Großvater sowie als Ehefrau oder Ehemann.

An diese Rollen sind Erwartungen geknüpft, die in der Balance gehalten werden müssen. Die Erwartungen an eine Rolle haben einen unterschiedlichen Verpflichtungscharakter, die geringste Verpflichtung ist die Kann-Erwartung. Hierbei hat die Person einen relativ großen Freiraum bei der Entscheidung, ob er oder sie die Erwartungen erfüllt oder nicht. Erfüllt die Person nicht die Erwartungen, dann hat diese Person nicht mit negativen .....

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Als dritte und letzte Strategie gibt es die Rollendistanz, bei dieser Strategie setzt sich die Person bewusst über bestimmte Verhaltenserwartungen, die mit der Rolle verbunden sind, hinweg. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 52)
Neben der sozialen Rolle gibt es die soziale Gruppe, die uns von Beginn des Lebens in der Gesellschaft begegnet. Die erste soziale Gruppe, die uns begegnet, ist die Familie. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 55)
Eine soziale Gruppe benötigt bestimmte Merkmale.

Eines der Merkmale ist eine bestimmte Anzahl von Personen in der Gruppe, die eine dauerhafte Beziehung zueinander haben. Des Weiteren muss die Gruppe über ein Wir–Gefühl verfügen. Das bedeutet, dass die Gruppenmitglieder sich auch selbst als Mitglieder fühlen und bezeichnen. Die Gruppe muss gemeinsame Normen und Werte vertreten. Als letztes Merkmal muss die Gruppe über eine Rollendifferenzierung verfügen, das heißt, dass es zwischen den verschiedenen sozialen Rollen in der Gruppe eine Struktur gibt. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 59)


6. Nachbarschaft

Wie oben bereits mehrfach beschrieben, steigt die Lebenserwartung der Deutschen stetig an. Heute ist bereits jeder Fünfte über 65 Jahre, in 30 Jahren wird es bereits jeder Dritte sein. Das bedeutet auch, dass die Nachbarschaft von immer mehr älteren Menschen geprägt wird. Gerade die älteren Menschen profitieren von einer aktiven Nachbarschaft, denn durch diese können sie länger selbstständig zuhause leben sowie am sozialen Leben teilnehmen.

Neben der Familie und den Freunden sind die Nachbarn wichtige Kontaktpersonen für die Senioren. Vor allem die Nachbarschaftshilfe bei Krankheit oder bestimmten Aktivitäten wie zum Beispiel das Einkaufen ist für die Senioren von großer Bedeutung. (Kuratorium Deutsche Altershilfe, 2010, S. 10) Die Nachbarschaft kann nicht als eine soziale Organisation gesehen werden, denn diese kennzeichnen sich dadurch, dass gegenüber der Leistungserstellung die Bedürfnisse und Interessen der Menschen in den Hintergrund treten.

Sie sind vorrangig auf die Erbringung spezifischer Leistungen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen spezialisiert. Um hingegen menschliche Bedürfnisse und Interessen zur Geltung zu bringen, sind Menschen in soziale Rollen und Gruppen eingebunden, hierzu zählen die Nachbarschaft und der Freundeskreis. (vgl. Watzlawczik, o.J., S. 87)
Eine Gemeinschaft muss laut dem deutschen Soziologen Ferdinand Tönnies mehre.....

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