„
Wenn
etwas kostenlos für euch ist, dann kann es durchaus sein, dass ihr
nicht die Kunden seid, sondern das Produkt.“
Jeder siebte Mensch ist bei dem
größten sozialen Netzwerk aller Zeiten registriert: Facebook. Erst
neulich wurde die Marke von 1.000.000.000 Mitglieder erreicht. Eine
Menge Menschen die man erreichen kann. Und das macht sich die Firma
von Mark Zuckerberg zu Nutze, wie man auch in der Tabelle sehr
deutlich erkenne kann:
Der
Profit steigert sich von Jahr zu Jahr und wie Facebook diesen
„erzeugt“ ist auch klar: Durch Werbung. Diese basiert auf
verschiedenen Stützen.
Sie bestehen unter anderem aus
Anzeigenverkäufen (4. Quartal 2011 rund 83% des Gesamtumsatzes) und
der Personenbezogenen Werbung.
Ein Beispiel: Ein Datingportal will
auch sich aufmerksam machen und braucht dafür die richtige
Zielgruppe. Also sorgt Facebook dafür, dass die Werbeanzeigen zu
Singles weitergeleitet werden, die zwischen 20 und 35 Jahre alt sind.
Optional könnte man zusätzlich noch auf große „Singlestädte“
setzen, d.h. Orte wo besonders viele junge Menschen alleine leben.
Perfekt für das Datingportal. Das alles funktioniert nur, weil die
Menschen bereit sind, ihre Informationen in so großem Stil
freizugeben.
Hierbei sollte man nie vergessen, dass
unsere Daten ausschließlich für kommerzielle Nutzen missbraucht
werden. Auch wenn man in den (kompliziert und unübersichtlich
aufgebauten) Einstellungen genau festlegen kann, wer was sieht und
was nicht, wird häufig vergessen, dass ja Facebook selber, also
derjenige der unsere Daten „schützt“, auch derjenige ist, der
sie sammelt.
Als umsatzfördernd zeigt sich auch
die nicht umgehbare Funktion, als Besitzer einer Fanseite, alle
Personen die die Seite geliked haben, nur gegen Geld zu erreichen. Im
Klartext heißt das, wer nicht bezahlt, kann auch nicht alle seine
Fans erreichen.
Doch aus der Sicht von Facebook gibt
es ein großes Problem: Fast die Hälfte aller User loggt sich auf
mobilen Geräten in ihr Profil ein. Auf einem kleinen Display ist
kaum Platz für Werbung, bzw. nicht so viel wie auf einem großen
Computermonitor.
Abhilfe soll nun ein neues
Werbekonzept schaffen: Die Nutzer werden (sofern sie die Facebook App
auf ihr Smartphone geladen haben) geortet. Facebook speichert diese
Ortungsdaten nun und kann so auch ortsbasierte Werbung
„veröffentlichen“. Wer beispielsweise gerade auf den Weg in die
Stadt ist, bekommt während er in der U-Bahn sitzt und auf sein Handy
guckt, Werbung von einem Café, wo des Nutzers Lieblingskaffee
angeboten wird.
Ein weiteres Modell, dass bereits für
alle User freigeschaltet wurde, ist das Fast-Telefonieren. Mit der
Facebook Messenger App lassen sich seit einigen Monaten
Sprachnachrichten aufnehmen und versenden. Mit einer Milliarde Nutzer
könnte Facebook zum größter Mobilfunkanbieter aufsteigen – und
auch hier gibt es eine weitere Möglichkeit Werbung zu machen.
Diese unvorstellbaren Datenmengen
müssen natürlich gesichert werden. Dafür braucht Facebook viele
Server mit massenhaft Speicher – Eine Million Terabyte um genau zu
sein und jeden Tag kommen 500 Terabyte hinzu.
Eine weitere Einnahmequelle sind die
Spiele. Spiele wie Farmville sind durch Facebook bekannt und beliebt
geworden. Das Facebook sich auch in diese Richtung weiter entwickelt
zeigt beispielsweise das „Facebook App-Zentrum“ wo man Spiele und
andere Applikationen benutzen kann. Wie man durch Gratisspiele Geld
macht? Ganz einfach: Durch sogenannte In-App-Käufe. Im Game sieht
das etwa so aus, dass man den Spielverlauf durch echtes Geld
beschleunigen kann oder durch Upgrades und Aufrüstungen den
Charakter verbessern kann – und an jedem Kauf verdient Facebook
natürlich mit.
Aber zurück zur Werbung: Facebook ist
nun schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich, doch irgendwann
stellt sich die Frage, ob und wenn ja, wie das Geschäftsmodell von
Facebook in der Zukunft möglich ist. CEO Zuckerberg selber
bezeichnet die kommenden Monate mit dem Satz „Mobil ist alles“.
Das heißt Facebook muss und wird auch in Zukunft noch viel stärker
auf Werbung im mobilen Bereich setzen. Ideen wie man an noch mehr
Daten der Menschen kommt und wie man auch entsprechend Werbung
vermarktet gibt es viele.
Und so auch schon zum Abschluss. Wer
jetzt immer noch glaubt was Mark Zuckerberg sagt: „We
don't build services to make money, we make money to build better
services.“ sieht einfach
nicht dass wir wie oben beschrieben dass Produkt und nicht die Kunden
sind. (Julian Assange schreibt dazu: „What
is the difference between Mark Zuckerberg and me? I give private
information on corporations to you for free, and I'm a villain.
Zuckerberg gives your private information to corporations for money
and he's the man of the year.“)
Und so findet sich auch eine einfach
Antwort auf die Leitfrage wie Facebook Geld macht: Nämlich mit uns.